Ich begrüße sie recht herzlich zur Austragung des GP di Lugano 2009!
Der GP di Lugano ist ein recht anspruchsvoller, ca. 180 Kilometer langer, Klassiker durch die Schweiz. Wie der Name schon andeuten lässt sind Start und Ziel in Lugano.
Als Favoriten für dieses Profil sind in erster Linie wohl die Italiener Stefano Garzelli (Milram), Luca Mazzanti und Gianpaolo Caruso (beide BMC) zu nennen, doch es gibt mit Alexandr Kolobnev (Topsport Vlaanderen), Fränk Schleck und Joaquin Rodriguez (beide Bouygues Telecom), Alexandre Botcharov (Caisse d'Epargne) und sogar dem amtierenden Tour de France-Sieger Cadel Evans (Silence-Lotto) noch zahlreiche weitere Sieganwärter.
Auch Rohregger (ELK), di Gregorio (Fdjeux), Sevilla (Rock Racing) und Navarro oder Zubeldia (Astana), je nach dem für wen Astana heute fahren wird, sind nicht zu unterschätzen.
Wir werfen noch mal einen kurzen Blick auf den Kurs. Das Rennen ist in fünf etwa 35 Kilometer lange Runden unterteilt, die jeweils zwei mittelschweren und einem schweren Anstieg gespickt sind. Der letzte Anstieg ist der längste und befindet sich jeweils 4 km vor Rundenende.
Das Rennen ist aber auch in Hinblick auf die ContinentalTour-Wertung sehr wichtig. Wenn wir da mal einen Blick drauf werfen sehen wir, dass Rock Racing bisher der absolute Überflieger in Sachen ContiTour ist. Mit 10 Punkten Rückstand folgt Topsport Vlaanderen, die vor allem in der Klassikerzeit gezwungen sind Punkte zu machen. Auf drei dann eine weitere Überraschung, die Acqua é Sapone-Mannschaft von Manager buffy nimmt diesen Platz nach zwei bisher sehr erfolgreichen Monaten ein. Nach dem vierten, BMC, klafft dann eine ziemlich große Lücke, vor allem sehr verwunderlich ist, dass die beiden absoluten Favoriten-Teams der "2. Liga", Garmin und Barloworld, sich nur auf Platz 8 und 10 (!) befinden. Nur wenige Teams, darunter die jetzt aufgelösten Mannschaften von LPR und Southaustralia, sind schwächer als Garmin und Barloworld. Wir können uns auf eine weiterhin spannende und von Überraschungen geprägte Continental-Tour freuen, möge der beste gewinnen!
Zitat
01 Rock Racing 508 P.
02 Topsport Vlaanderen - Mercator 498 P.
03 Acqua é Sapone 471 P.
04 BMC Racing Team 433 P.
05 Volksbank - Voralberg 98 P.
So, genug geredet, wir widmen uns jetzt dem eigentlichen Rennen. Zunächst werden wir einen Teil des Rennens zusammenfassen, bevor wir dann ca. 50 Kilometer vor dem Ziel LIVE auf die Strecke gehen!
73 Starter machten sich pünktlich von Lugano auf und die ersten Attackien ließen nicht lange auf sich warten. Nach dem der junge Slowene Kristjan Koren (Silence) attackiert hatte, ging nur der Franzose Mathieu Drujon von Caisse d'Epargne mit. Zwar versuchte es kurz darauf auch noch Imanol Ervitit, Teamkollege von Drujon, aber diese weitere Attacke unterband das aufmerksam fahrende ELK-Team durch Thomas Frei und Stefan Denifl, man wollte die Gruppe so klein wie möglich halten.
Die Gruppe des Tages stand nun also:
Zitat
DRUJON Mathieu (GCE)
KOREN Kristjan (SIL)
Die Gruppe hatte aber nie wirklich eine Chance, daran ließen die Teams Milram, Topsport, Fdjeux, Bouygues, BMC und Rock Racing von Anfang keinen Zweifel aufkommen. Der Maximalvorsprung von Drujon und Koren betrug nach 81 gefahrenen Kilometern (ca. 100 km vor Schluss) 5:43 Minuten, von da an sank der Vorsprung recht rapide.
Aufgrund extrem vieler Tempoverschärfungen an den Anstiegen von Teams wie ELK, Topsport Vlaanderen und Fdjeux entwickelte sich erstens ein hektisches Rennen und zweitens wurden die Ausreißer schon 62 (!) km vor dem Ziel gestellt, vor allem BMC zeigte sich interessiert daran, die Gruppe so früh wie möglich zu stellen.
In der Folge wurde weiterhin ein sehr hohes Tempo angeschlagen, jeder wollte vorne fahren, was aber nur schwer ging, so dass einige Teams und Fahrer die Übersicht bzw. die Hinterräder ihrer Teamkollegen verloren.
Sehr stark zeigte sich vor allem das ELK-Haus-Team an der Spitze des Feldes, mit Denifl, Brandt und Frei jagten sie die Anstiege hoch und die Abfahrten herunter, so dass ein Großteil des Feldes ordentlich geschwächt wurde.
Wir befinden uns gerade inmitten dieser (für Klassiker übliche) hektische Rennphase und gehen nun, genau 50 Kilometer vor dem Ziel, LIVE ins Rennen!
Ja und hier sind wir jetzt, exakt 50 Kilometer vor dem Ziel. An der Spitze hat gerade der Routinier Stéphane Goubert (Bouygues) das Tempo übernommen und der heizt jetzt diesen zunächst plateauartigen Anstieg ganz schön hoch, hinten fallen einige Fahrer ab. Wir befinden uns nun also kurz vor dem 2. Anstieg der vorletzten Runde. Geslin löst seinen Teamkollegen ab, sorgt wohl ein letztes Mal für die Pace, denn er sieht schon ziemlich fertig aus. Und so ist es, am Fuße des eigentlichen Anstieges lässt sich Geslin zurückfallen. Sehr unübersichtlich das ganze momentan, quer durch das Feld sieht man immer wieder unterschiedliche Trikots, kaum einer hat noch das Hinterrad seiner Helfer. Jetzt geht Fdjeux mit dem U23-Zeitfahrmeister Jérôme Coppel nach vorne. Und der hat einiges drauf, wieder einmal eine harte Tempoverschärfung. Am linken Straßenrand sehe ich jetzt Milram nach vorne kommen, aber wo ist dessen Kapitän Stefano Garzelli?
ATTACKE! Ein Milram-Fahrer geht attackieren, wow, und das bei diesem Tempo. Coppel ist jetzt vorne raus, das Tempo stagniert, weitere Attacken folgen! Der Milram-Fahrer ist übrigens Francesco Ginanni, der zieht vorneweg als gäbs kein Morgen mehr! Gianpaolo Caruso ist auch dabei. Wieder geht ein Fahrer, diesmal ist es niemand geringeres als Fränk Schleck! Letzte Woche fuhr er sich noch in Italien bei der Trofeo Laigueglia ein, heute wohl seine erste Fromprüfung. Und die scheint zu stimmen, Schleck fährt nach ganz vorne zu Ginanni und Caruso auf. Erneute Attacke, Niki Sörensen (GCE) geht! An seinem Hinterrad der Niederländer Laurens Ten Dam von Topsport Vlaanderen. Nun hagelt es hier aber wirklich Attacken, im Feld weiß niemand was er so recht machen soll, kein Team zeigt sich jetzt an der Spitze.
Und jetzt geht der Österreicher Thomas Rohregger! Er bringt sofort einige Meter zwischen sich und das Feld und kann auch gleich nach ganz vorne zu Ginanni, Schleck und Caruso auffahren, Sörensen und Ten Dam ein paar Meter dahinter
Immernoch zeigt sich kein Team an der Spitze des Feldes, wiegesagt, die Teams sind sehr zerstreut im Feld, da ist eine organisierte Verfolgung momentan kaum möglich. Soeben überquert der wie entfesselt fahrende Francesco Ginanni die Kuppe des Anstiegs, nun folgt eine kleine Abfahrt bevor es noch mal einen schwereren Anstieg hochgeht. Die Gruppe hat bereits einen Vorsprung von gut und gerne 20 Sekunden. Im Feld müssen sie jetzt aufpassen, dass die Gruppe sich nicht zu weit lösen kann, sie ist doch ziemlich stark besetzt.
Und auf der Abfahrt noch eine Attacke aus dem Hauptfeld heraus! Der Schweizer Lokalmatador Michael Albasini geht!! Und Abfahren kann er, das zeigt er uns hier allen. Das Feld ist weiterhin unentschlossen, da ist wirklich kein Zug drin. Und Albasini kann sich lösen, starke Leistung des Schweizers in Diensten der Astana-Mannschaft.
Vorne ist man bereits im letzten und schwierigsten Anstieg der Runde. Schwierig? Wohl nicht für den Ösi Thomas Rohregger, man hat der ein Tempo drauf!
Schleck jetzt sogar mit ein paar Problemen, aber er fängt sich schnell wieder.
Albasini gibt dahinter alles um vorne ranzukommen und das sieht gar nicht schlecht aus, er wird von seinen Landsmännern frenetisch angefeuert. Ja, nur noch wenige Meter bis zur Kuppe des Berges und Albasini ist fast dran. Rohregger schaut sich um und in dem Moment schafft Albasini den Anschluss, somit haben wir jetzt, 41 Kilometer vor dem Ziel, eine siebenköpfige Gruppe vorne! Das Hauptfeld folgt bereits mit einigem Abstand, da muss sich jetzt was tun, sonst sind die vorne nicht mehr einholbar.
Zitat
GINANNI Francesco (MRM)
CARUSO Giampaolo (BMC)
TEN DAM Laurens (TSV)
ROHREGGER Thomas (ELK)
SÖRENSEN Niki (GCE)
SCHLECK Fränk (BBO)
ALBASINI Michael (AST)
+0.26
(dezimiertes) Peloton
Die Gruppe harmoniert prächtig, jeder geht mal in die Führung, nur Albasini hält sich nach der Aufholjagd zurück.
Ah, im Hauptfeld passiert nun doch etwas, Silence-Lotto setzt sich mit drei Fahrern an die Spitze, es handelt sich um Sinner, Persson und Dominguez, der hier überraschenderweise immernoch den Anschluss halten kann. Die Frage ist wie sich favorisierte Teams wie Topsport, Milram oder BMC jetzt verhalten. Alle drei haben vorne einen Fahrer, ihren jeweiligen Kapitän (Kolobnev, Garzelli, Mazzanti) aber im Hauptfeld. Bislang scheinen sie eher auf ihren Fahrer in der Ausreißergruppe zu setzen. Neben Silence-Lotto gibt es nur zwei Teams, die keinen Fahrer vorne drin haben: Fdjeux und Rock Racing. Rock Racing macht bislang keine Anstalten sich an der Nachführarbeit zu beteiligen, hat aber auch nicht mehr viele Fahrer im Hauptfeld. Für Fdjeux fährt jetzt der junge Franzose Levarlet noch mal an die Spitze, aber er hat schon den ganzen Tag über gearbeitet.
Silence-Lotto ist praktisch auf sich allein gestellt und da haben sie keine Chance.
Derweil ist der Vorsprung wieder angestiegen: 31 Sekunden hat die Gruppe Vorsprung auf das Peloton und es sind nur noch 30 Kilometer zu fahren.
Recht häufig sieht man Caruso (BMC) in der Führungsarbeit in der Gruppe, er gibt hier alles, damit die Gruppe durchkommt. Der Vorsprung jetzt bei 34 Sekunden schon, die Silence-Nachführarbeit fruchtet nicht so wirklich.
Wir gehen kurz in eine Werbepause, bevor wir uns dann pünktlich zum richtigen Finale mit den drei Anstiegen zurückmelden.
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http://06.live-radsport.ch/ranking_uebersicht_2009.html
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Und hier sind wir wieder, ziemlich genau 20 Kilometer vor dem Ziel. Wir befinden uns im Fuße des drittletzten Anstiegs des GP Lugano 2009 und im Feld muss jetzt was passieren sonst ist die Gruppe vorne durch. 45 Sekunden haben die sieben an der Spitze bereits herausgefahren, das funktioniert, alle sieben scheinen auch noch gut bei Kräften.
Ah, jetzt regt sich im Hauptfeld was, Alexandre Botcharov (GCE) verliert die Geduld und attackiert! Ja, aber wieso Botcharov? Caisse d'Epargne hat mit Sörensen doch einen vorne drin. Wie auch immer, sofort sind die beiden Fdjeux-Fahrer Rolland und di Gregorio an seinem Hinterrad, auch Cadel Evans (Silence) geht sofort mit. Eine weitere Attacke, diesmal von Daniel Navarro! Und mit ihm lösen sich gleich vier andere Fahrer! Da ist Topsport mit Kolobnev, Milram mit Garzelli, Bouygues mit Rodriguez und auch ELK mit Wim van Huffel!
Oha, die hochgehandelten Mazzanti und Sevilla verpassen wieder einmal eine Attacke, gerade Mazzanti hätte ich hier auf diesem Kurs einiges zugetraut. Und der Zug ist jetzt abgefahren, die Favoriten-Gruppe ist weg.
Mazzanti probiert es zwar jetzt noch mal, ja, aber gut, er merkt auch selber, dass das nicht mehr viel bringt, so lange Fdjeux da vorne so ein Tempo bolzt. Di Gregorio knallt hier voll den Anstieg hoch, will für seinen Teamkollegen Rolland wohl noch die letzten Chancen wahren.
Der Vorsprung ist durch diese Attacke auf 40 Sekunden gesunken, jetzt müssten alle in der Verfolgergruppe voll mitarbeiten, dann wäre noch was möglich!
Erstmal steht die Abfahrt an, Sörensen fährt in der Spitzengruppe vornweg. Die Abfahrt ist aber nur kurz, es geht wieder in den langgezogenen Anstieg rein, der zunächst nur ganz leicht ansteigend ist und dann richtig losgeht.
In der Verfolgergruppe zieht Fdjeux weiter ordentlich am Horn, sie sind ja auch die einzigen, die vorne keinen Fahrer drin haben.
So, nun sind es nur noch 11 Kilometer, die Spannung ist zum Greifen nahe, hier noch mal die momentane Rennsituation:
Zitat
GINANNI Francesco (MRM)
CARUSO Giampaolo (BMC)
TEN DAM Laurens (TSV)
ROHREGGER Thomas (ELK)
SÖRENSEN Niki (GCE)
SCHLECK Fränk (BBO)
ALBASINI Michael (AST)
+0.38
GARZELLI Stefano (MRM)
EVANS Cadel (SIL)
KOLOBNEV Alexandr (TSV)
VAN HUFFEL Wim (ELK)
BOTCHAROV Alexandre (GCE)
DI GREGORIO Rémy (FDJ)
ROLLAND Pierre (FDJ)
RODRIGUEZ OLIVER Joaquin (BBO)
NAVARRO GARCIA Daniele (AST)
+1.07
MAZZANTI Luca (BMC)
SEVILLA Oscar (RRC)
+1.29
Peloton
Da sehen wir also, Mazzanti hat seine Attacke doch durchgezogen und Sevilla ist noch mitgegangen, allerdings werden beide weder nach ganz vorne noch an die Verfolgergruppe herankommen, das war eher ein Akt der Verzweiflung.
Vorne geht jetzt aber die Post ab, wir sind mittendrin im vorletzten Anstieg und Thomas Rohregger sorgt für eine weitere Tempoverschärfung! Rohregger zieht von vorne los und da hat der Schweizer Albasini seine liebe Müh und Not. Ja, die Lücke klafft und wird immer größer. Ja ja, bei Albasini ist wohl der berühmt-berüchtige "Mann mit dem Hammer" gekommen, das wars jetzt für ihn, da geht nichts mehr nach vorne. 10 Sekunden schon. Damit haben wir nur noch sechs Mann an der Spitze. Im Sprint ist sicherlich der Italiener Ginanni am stärkten einzuschätzen, allerdeings können auch Sörensen und Caruso so was. Rohregger und Ten Dam müssten noch mal attackieren.
Wie sieht es dahinter aus? Di Gregorio fährt immer noch von vorne, was für ein Krafttakt des Franzosen, der fährt schon die letzten 10 Kilometer von vorne Tempo, er opfert sich hier wahrlich auf für seinen Teamkollegen Pierre Rolland. Aber sie kommen einfach nicht entscheidend näher, zwar hat Di Gregorio schon 10 Sekunden aufgeholt, aber auch vorne scheint man noch Reserven zu haben. Jetzt sind auch sie über den Berg rüber, eine kurze Abfahrt folgt, dann der letzte Anstieg und dann noch 4 km!
8 Kilometer sind es noch für die Spitzengruppe, wo auf der Abfahrt wieder Sörensen die Pace macht. Am Berg hat sich der passable Kletter bislang zurückgehalten. Und nun sind sie am Fuße des allerletzten Anstiegs. 3 Kilometer noch bergauf und dann kommen die finalen 4 Kilometer. Was machen Ten Dam und Rohregger? Die müssten jetzt noch mal attackieren.
Hinten ist di Gregorio fix und fertig, er fällt jetzt zurück. Auch van Huffel und überraschenderweise Cadel Evans haben Probleme.
Aber ich leg mich jetzt fest: Die sechs da vorne kommen durch!
Rohregger schaut sich immer wieder um, aber richtig Tempo fährt er den Berg nicht hoch. Caruso verschärft das Tempo! Caruso tritt noch einmal an, zieht aber nicht richtig durch, dennoch, das hat Ginanni wohl den Rest gegeben, der muss jetzt reißen lassen! Wenn er nicht mehr herankommt, war das ein perfektes Manöver von Caruso, den Sprintstärksten der Gruppe abgeschüttelt. Ja, das sieht Caruso jetzt und beschleunigt noch einmal. Ginanni ist weg, der kommt da nicht mehr heran! Fünf Mann noch an der Spitze...wobei, das sind ja nur noch vier! Caruso ist da, Rohregger, Ten Dam, Sörensen...und Schleck fehlt! Wo ist der denn abgeblieben? Der muss ja noch hinter Ginanni sein, was ist denn da passiert? Ah, nun haben wir ihn im Bild, Schleck ist zwischen Ginanni und Albasini und er hat wohl einen Platten gehabt. Das ist natürlich bitter in dieser Rennphase, aber was soll man machen? Schleck sieht aber auch fertig aus, der kriegt keinen richtigen Tritt mehr auf die Pedale. Seine Form scheint doch noch nicht so richtig zu stimmen, jetzt wird er sogar von Albasini eingeholt.
Die vier an der Spitze überqueren den Anstieg und begeben sich auf die letzten vier Kilometer! Ten Dam jetzt von vorne.
Wie siehts dahinter aus? Ginanni wird nicht mehr herankommen, von Albasini und Schleck ganz zu schweigen, die haben schon zuviel Rückstand.
In der Gruppe dahinter wurden Evans und van Huffel abgehängt, di Gregorio war ja schon länger weg, aber in der Gruppe geht es ja "nur" noch um Platz 8.
Wir widmen uns jetzt aber voll und ganz dem Kampf an der Spitze, 2,5 km nur noch! Rohregger an der Spitze, hinter ihm Sörensen, Caruso und Ten Dam. 2-km-Marke und Ten Dam scheint ein bisschen zurückfallen! Hat der wirklich Probleme oder pokert er nur? Sörensen an der Spitze, hinter ihm Caruso. Noch fahren sie alle die Führung durch, wann kommt das Belauern oder kommt es überhaupt? 1,3 Kilometer noch, Ten Dam ist wieder dran, Rohregger fordert ihn auf in die Führung zu gehen, aber das macht er nicht. Stattdessen attackiert Ten Dam! Er hat nur gepokert eben, jetzt zeigt er, dass er doch noch Reserven hat, unter der Flamme Rouge geht der Niederländer Ten Dam! Caruso zwar sehr aufmerksam, aber dennoch hat Ten Dam einige Meter Vorsprung. 650 Meter noch! Caruso will, dass die anderen nach vorne fahren, Sörensen und Rohregger tun das aber nicht. Die dürfen doch jetzt nicht pokern! Ten Dam fährt vorne volle Pulle, 4-5 Sekunden sind das allemal! Caruso fährt nun alleine das Loch zu. Caruso scheint wirklich gut drauf zu sein, das Loch wird immer kleiner. Ten Dam hat nur noch wenige Meter Vorsprung, es sind aber auch nur noch 250 bsi ins Ziel! Caruso ist fast an Ten Dam dran, aber der gibt auch noch mal alles, 200 Meter noch, wer eröffnet den Sprint? Jetzt haben sie Ten Dam, Caruso schaut sich noch mal um, hinter ihm Sörensen, dahinter Rohregger, Ten Dam wird an die letzte Position durchgereicht.
Und jetzt tritt Caruso an! Caruso eröffnet den Sprint des GP Lugano, kann er das von vorne durchziehen? Das sieht sogar gut aus, man ist der stark! Sörensen kommt nicht richtig ran, von Rohregger ganz zu schweigen, Ten Dam ist auch weg.
Aber Caruso wohl ein bisschen zu früh angetreten, es ist noch ein Stück bis ins Ziel, Sörensen kommt noch mal auf, im Schlepptau Rohregger und Ten Dam! Caruso noch mit einigen Metern vorne, aber Sörensen hat noch Kräfte, 30 Meter nur noch, Sörensen kommt auf, Caruso zieht von vorne weiter! Rohregger auch noch mit einer Chance, nur noch wenige Meter...Sörensen ist gleichauf mit Caruso und geht noch vorbei!!! Zentimeter-Entscheidung, aber Sörensen reißt die Arme hoch, ja, das ist der Sieg für ihn!!
Caruso unglücklicher Zweiter, gefolgt von Thomas Rohregger, immerhin Podium für ELK. Auf dem undankbaren 4. Platz dann Laurens Ten Dam.
Dahinter Ginanni Fünfter, der sechste Platz geht Albasini, gefolgt von Schleck. So auch dahinter ist der Sprint im vollen Gange, letztlich sind es 37 Sekunden für die Gruppe um Garzelli, Rodriguez gewinnt den Sprint um Platz 8 vor Rolland und Kolobnev.
Ich verabschiede mich von einem tollen Rennen, von einem spannenden Hügelklassiker, mögen noch weitere spannende folgen!
Endergebnis:
1. SÖRENSEN Niki (GCE)
2. CARUSO Giampaolo (BMC)
3. ROHREGGER Thomas (ELK)
4. TEN DAM Laurens (TSV)
5. GINANNI Francesco (MRM) +0.12
6. ALBASINI Michael (AST) +0.17
7. SCHLECK Fränk (BBO) s.t.
8. RODRIGUEZ OLIVER Joaquin (BBO) +0.37
9. ROLLAND Pierre (FDJ) s.t.
10. KOLOBNEV Alexandr (TSV) s.t.
11. NAVARRO GARCIA Daniele (AST) s.t.
12. BOTCHAROV Alexandre (GCE) s.t.
13. GARZELLI Stefano (MRM) s.t.
14. VAN HUFFEL Wim (ELK) +0.49
15. EVANS Cadel (SIL) s.t.
16. DI GREGORIO Rémy (FDJ) +0.58
17. MAZZANTI Luca (BMC) s.t.
18. SEVILLA Oscar (RRC) +1.12