Wer kann einen Stein mit seinem Namen hinzufügen?
28.03. Nächsten Sonntag ist es soweit: Die Woche der großen Pavé-Rennen beginnt. Endlich möchte man meinen, nach einem Marathon von Vorbereitungsrennen wie Nokere-Koerse oder dem E3 Prijs van Vlaanderen.
Auftakt dieser legendären Woche bildet wie immer die Ronde van Vlaanderen am Sonntag, bevor es Mittwoch bei Gent-Wevelgem weitergeht und schließlich bei Paris-Roubaix der Abschluss erfolgt. Für viele ist diese Woche die interessanteste im ganzen Radsportkalender, was an den großen Geschichten, den schweren Strecken und den heldenhaften Siegern liegen mag. Auch in diesem Jahr herrscht eine große Vorfreude auf die Ronde van Vlaanderen, die vor allem durch ihre vielen Hellingen auf eine ähnliche Schwierigkeit wie Paris-Roubaix kommt. Allein die Namen dieser Hellingen machen schon Lust auf mehr: Die Muur von Gerardsbergen, der Bosberg - das sind wohl die bekanntesten dieser Hellingen, die kurz vor dem Ziel vor allem auch rennentscheidenden Charakter haben.
Wer die besten Chancen hat, am Ende bei der Flandern-Runfahrt ganz oben zu stehen und damit vielleicht den Auftakt zu einer grandiosen Siegesserie schaffen kann - Hier lesen Sie es.
Alessandro Ballan geht in diesem Jahr mal einen ganz neuen Weg der Vorbereitung. Erst die Tour of California, dann Paris-Nizza, das mag ja normal sein. Aber kein einziges Pavé-Rennen in seiner Vorbereitung ist schon eine große Überraschung. Ob da nicht die Rennpraxis auf dem schwierig zu befahrenden Untergrund fehlt? Das dürften sich nicht nur die Fans fragen, auch Ballan selbst ist nach dürftigen Resultaten in dieser Saison sicher nicht ein Muster an Selbstbewusstsein. Wobei die Psyche bei einem erfahrenen Weltklassemann wie Ballan sicher das geringste Problem sein dürfte. Viel mehr sollte man sich um seine Form sorgen.
Dass er an sich die Anlagen hat, diese Ronde zu gewinnen, hat er schon eindrucksvoll gezeigt, als er im Jahre 2007 als Sieger Leif Hoste und Luca Paolini auf die undankbaren Plätze verwies. Im letzten Jahr folgte dann ein sechster Rang bei einem seiner selbsternannten Lieblingsrennen. Das war für seine Ansprüche natürlich zu wenig, aber ob es in diesem Jahr zu mehr reicht? Das wird auch an seinem neuen Team, Rabobank, liegen. Dort ist man auf dem Papier recht gut aufgestellt. Der Italiener hat mit Wouter Weylandt einen endschnellen Kopfsteinpflaster-Spezialisten an der Seite, der wohl bei Gent-Wevelgem selber ganz vorne rein will. Dazu kommen mit Kurt-Asle Arvesen, Steven de Jongh, Jost Posthuma und Stefan van Dijk sehr erfahrene Leute, von den einer schon für Cancellara und zwei schon für Boonen fuhren. Das Team ist also sehr gut zusammengestellt, daran wird´s nicht liegen.
Sollte Ballan wirklich nicht in ausreichender Form sein, so hat man bei Rabobank übrigens noch eine Alternative: Thor Hushovd. Der Norweger zeigte sich bei de Ronde und in Roubaix zwar noch nicht ganz vorne, soll aber stark verbessert auf Kopfsteinpflaster zu recht kommen.
Immer wenn´s auf Kopfsteinpflaster geht, ist er der Topfavorit: Tom Boonen. Er kommt so gut wie kaum ein Zweiter über den anspruchsvollen Untergrund, und sein größer Vorteil ist, dass ihn fast keiner seiner Pavé-Konkurrenten schlagen kann, wenn sie zusammen mit Boonen auf die Zielgerade bzw. ins Velodrome von Roubaix kommen.
Bei der Ronde van Vlaanderen sah man im letzten Jahr jedoch gar nichts von Tom Boonen. Er wurde einfach nicht nominiert, zu Hause gelassen vom Ex-Manager leif. Kurze Zeit später fuhr Boonen bei Paris-Roubaix zwar noch auf den vierten Rang, doch diese Schmach der Nicht-Nominierung bei der Ronde ließ Boonen nicht auf sich sitzen und wechselte kurze Zeit später zum Team Columbia, wo er allerdings nicht mehr der Star, sondern ein Star unter vielen ist. Nichtsdestotrotz dürfte Boonen auf Pavé im eigenen Team keiner was vormachen. Sein Team wird ihm dennoch wohl eine große Hilfe sein können. So hat er mit Kevin van Impe einen seiner früheren Quick Step Helfer mitgebracht und zudem noch Gregory Rast ins Team geholt. Wertvollster Helfer und zugleich wohl auch Joker dürfte Marcus Burghardt sein, der wohl einzige Deutsche außer Haussler mit großen Ambitionen auf dem Kopfsteinpflaster.
Die Form bei Tom Boonen stimmt. So wurde er Zweiter bei Omloop het Nieuwsblad und gewann sogar Quer durch Flandern. Damit dürfte er neben Flecha, der bereits zwei Pavé-Rennen 2009 gewinnen konnte, der Fahrer mit der augenscheinlich besten Form sein. Ob´s dann auch zu größeren Erfolgen reicht, wird man bald sehen.
Juan Antonio Flecha ist wirklich in einer Galaform. Erst gewann er Omloop het Nieuwsblad, wenige Tage später konnte er auch die nicht ganz so bekannte Campina Ronde van de Groene hart gewinnen. Sein Trumpf bei den Kopfsteinpflaster-Rennen ist neben seiner guten Form im Augenblick wohl vor allem die Tatsache, dass er, gerade in Hinsicht auf die Flandern-Rundfahrt einen mindestens gleichstarken Teamkameraden hat. So wurde er von diesem bei der Flandern-Runfahrt 2008 geschlagen, die Rede ist von Nick Nuyens. Der Vorjahressieger der Flandern-Rundfahrt verstärkt die Klassikerabteilung bei Bouygues, sodass das Team gerade bei der Ronde sehr schwer auszurechnen ist, auch wenn Flecha bis dato die bessere Form zeigte. Zudem hat Flecha eine aufsteigende Tendenz bei der Ronde: 2007 war er Dritter, 2008 Zweiter, da scheint 2009 nur ein Ergebnis in Frage zu kommen. Er hat den großen Coup bei der Ronde auf jeden Fall im Blick, nachdem er 2008 zum ersten Mal Paris-Roubaix gewinnen konnte.
Sein Team ist mit Nick Nuyens natürlich variantenreich aufgestellt. Neben Nuyens hat man mit dem U23-Sieger von Paris-Roubaix, Tom Veelers, sowie Nico Eeckhout gute Helfer. Hinzu kommen noch junge, hungrige Fahrer wie Robert Wagner oder Remi Cusin. In der Breite ist das Team also nicht ganz so stark, dafür hat es gleich zwei absolute Siegaspiranten an Bord.
12. Flandern, 21. Gent-Wevelgem, 6.Paris-Roubaix. Das die ernüchternde 2008er Bilanz auf Kopfsteinpflaster für den Schweizer Fabian Cancellara. Kein einziger Top 5 Platz, eine sehr enttäuschende Vorstellung des Schweizers. 2007 sah es noch schlechter aus, nicht einmal ein Top15 Platz für den Schweizer. Dass er wirklich zur absoluten Elite auf Pavé gehört, muss er erst wieder beweisen. Trotzdem wäre man töricht, wenn man ihn nicht auf der Rechnung hätte, wenngleich man Fahrer wie Boonen und Flecha ihm voraus sieht.
Aber gerade das könnte seine Chance sein. Die ganz große Favoritenbürde liegt diesmal nicht bei ihm, zudem hat er ein starkes Team, aus dem auch andere in die Rolle des Kapitäns schlüpfen könnten. Dennoch geht Cancellara natürlich als nomineller Kapitän zumindest in die Ronde und in Roubaix. Bei Gent-Wevelgem wird wohl sein Teamkollege van Avermaet auf eigene Kappe fahren dürfen.
Und wie ist die Form? Schwer zu sagen, zumindest die Form auf Kopfsteinpflaster ist nicht bekannt. Ähnlich wie Ballan geht Cancellara einen ungewöhnlichen Weg der Vorbereitung und startet bei keinem der kleinen Pavé-Rennen zur Vorbereitung. Deswegen ist er umso mehr ein Fragezeichen.
Sein Team steht allerdings: Mit van Avermaet, van Summeren und Breschel hat er gute Helfer. Ein ganz interessanter Mann wurde kurz vor Toreschluss verpflichtet: Der Niederländer Lars Boom. Ob er bereits ganz vorne reinfahren kann? Da darf man wirklich gespannt sein, das Potenzial wird ihm seit Jahren nachgesagt.
Er ist vielleicht nicht der ganz große Name, wenn es um´s Pavé geht, doch ihn gilt es zu beachten, so wie das ganze Team von Ag2r. Man hat nicht wie Flecha oder Boonen den seit Jahren beständigen Kopfsteinpflaster-Fahrer, sondern kommt vor allem auch durch das Kollektiv. So stehen mit eben Devolder, Karsten Kroon und auch Filippo Pozzato drei Fahrer im Aufgebot, die bei der Flandern-Rundfahrt mindestens auf das Podest fahren können. Gerade taktisch ist man gut gerüstet, da man mit Kroon bzw. Devolder Attacken fahren kann und Pozzato als endschnellen Mann quasi hinter sich weiß.
Für die großen Pavé-Erfolge reichte es in diesem Jahr aber noch nicht. Ein achter Platz für Kroon bei Omloop het Nieuwsblad, ein dritter Platz bei Nokere-Koerse durch Manuel Quinziato, und schließlich ein dritter Rang bei Quer durch Flandern druch Devolder. Also noch kein Sieg, aber immerhin zwei Podiumsplätze, vor allem durch zwei verschiedene Fahrer. Vielleicht heben sie sich die Siege ja für die großen Rennen auf?
Auf der Rechnung haben muss man Devolder auf jeden Fall, gerade weil sein Team so viele taktische Varianten hat wie kaum ein anderes. Und zudem mit Kevin Ista vielleicht einen der Newcomer der Saison?
Er hat wohl eine ganz besondere Beziehung zur Ronde van Vlaanderen. Zweimal Zweiter in zwei aufeinander folgenden Jahren, und das bei so einem großen Rennen, das tut natürlich enorm weh. 2006 und 2007 gelang dies Leif Hoste bei der Flandern-Runfahrt. Und das dramatische: 2008 setzte er mit einem zweiten Rang bei Paris-Roubaix „noch einen drauf“. Der ewige Zweite Leif Hoste. Diesen Ruf will er aber natürlich loswerden und ist topmotiviert um allen zu zeigen, dass Leif Hoste tatsächlich ein großes Rennen gewinnen kann.
Dazu wechselte er sogar das Team. Nach erfolgreichen Jahren bei Silence-Lotto will er heuer bei Katyuscha angreifen. Sein einziges Problem in diesem Team könnte die fehlende Helferschar sein. Denn mit Serguei Ivanov hat er nur einen Fahrer im Team, der ihm wohl lange zur Seite stehen kann. Vielleicht wird man bei Katyuscha noch mal tätig auf dem Transfermarkt, doch im Moment sieht es in Sachen Helfer eher mager aus.
Auch die Vorbereitung lief nicht optimal, so konnte Hoste bei noch keinem der kleineren Pavé-Rennen bis dato ganz vorne ankommen, sodass hinter seiner Form auch ein Fragezeichen steht. Zudem wechselte erst vor kurzer Zeit der Manager des Teams. Das kann sich natürlich sowohl positiv als auch negativ auswirken, man darf gespannt sein auf Leif Hoste.
Ihm wird großes Potenzial nachgesagt, doch bisher konnte er dieses bei den ganz großen Pavé-Rennen nur begrenzt abrufen. So steht mit einem 5. Rang bei der Ronde 2008 sein bestes Resultat zu Buche. Dass er mehr kann, wissen fast alle, dass er mehr will, auch. Er muss nur noch ruhiger und taktisch klüger agieren, dann gehört er zu den größten Siegesanwärtern.
Seine Vorbereitung lief gut. Bei allen der kleineren Pavé-Rennen war er am Start. Mit guten Resultaten, dreimal in den Top Ten, davon sogar einmal auf dem Podium. Und das bei seinem „Hausrennen“ Omloop het Nieuwsblad, dessen Strecke ihm einfach entgegenkommt. Er konnte zwar nicht wie im Vorjahr siegen, dennoch zeigte er, dass die Form passt.
Auch sein Team ist sehr ordentlich. Zwar ist Gilbert wohl klarer Anführer, doch mit Langeveld steht ein weiterer, sehr junger, Fahrer in Reihen von Francaise des Jeux, von dem man viel erwartet, und mit dem als Helfer Gilbert vielleicht den großen Coup schafft. Auch der Rest des Kopfsteinpflaster-Teams ist mit jungen, hungrigen Fahrern wie Gianni Meersman, Pieter Jacobs oder Damian Gaudin gespickt, denen ihr geringes Alter aber bei der Rennlänge vielleicht sogar zum Verhängnis werden könnte.
Natürlich gibt es neben den Topfavoriten noch ganz andere Fahrer, die gehandelt werden. Neben den Teamkollegen der ganz großen Favoriten wie Nuyens, Pozzato oder Kroon, gibt es auch Fahrer, die die Kapitänsrolle in ihrem Team haben und denen einiges zuzutrauen ist. So ist da in erster Linie wohl Stuart O´Grady, der nach seinem grandiosen Roubaix-Sieg 2007 im letzten Jahr ein Totalausfall war. Bei seinem neuen Team Fuji-Servetto hat er sich sicher einiges auszurechnen, gerade weil das Team mit Pflasterspezialisten wie Sylvain Chavanel oder auch dem von seiner Dopingsperre zurückgekehrten Björn Leukemanns eine ganze Reihe an aussichtsreichen Fahrern hat. Dieses Team sollte man auf alle Fälle beachten.
Doch neben Marcus Burghardt gibt es in diesem Jahr auch einen weiteren Deutschen, auf denen die Hoffnungen von Schwarz-Rot-Gold ruhen: Heinrich Haussler. Er zeigte sich in diesem Jahr auf Pavé stark verbessert und gilt als Außenseitertipp vieler Experten. Sein Nachteil: Kein konkurrenzfähiges Team. Sein Vorteil: Ebenso wie Boonen ist er bei einem Sprint aus einer kleineren Gruppe ganz klar zu den Stärksten zu zählen. Vielleicht kann er ja sogar für die ganz große Überraschung sorgen und als erster Deutscher nach Steffen Wesemann 2004 wieder die Flandern-Rundfahrt gewinnen.
Ein schlagkräftiges Team ohne absoluten Spitzenmann schickt Astana ins Rennen. Ehemals nur durch die großen Rundfahrer im Fokus will man bei Astana mit einem starken Trio in diesem Jahr auch auf Pavé etwas erreichen. So stehen mit Simon Spilak und Niki Terpstra zwei junge Fahrer bereit, die sich gerade bei der Ronde bisher gut in Szene setzen konnten. Hinzu kommt mit Gert Steegmanns ein frischer Neuzugang, von dem man sich viel erwartet, wobei diese Erwartungen wohl eher auf Gent-Wevelgem bezogen sein dürften. Trotzdem sollte man Astana auf jeden Fall auf der Rechnung haben.
Das einzige deutsche Team im großen Radsportzirkus geht immerhin mit Außenseiterchancen ins Rennen. So hat man wohl eine italienische Doppelspitze bestehend aus dem Mailand-San Remo Sieger Enrico Gasparotto und dem Dritten der Ronde 2007, Luca Paolini. Dazu kommt mit Eichler ein junger einheimischer Fahrer, sodass man Milram so wie Astana zwar nicht als Topmannschaft ansehen sollte, aber auf der Rechnung haben muss, weil sehr starke Einzelkönner im Team sind.
Stark abgebaut in Sachen Pavé zugunsten der Rundfahrt-Abteilung hat das Team Quickstep. Gewann man 2008 noch zwei der drei großen Klassiker und konnte es sich sogar leisten, einen Tom Boonenin Flandern zu Hause zu lassen, so hat man in diesem Jahr vergleichsweise geringe Ambitionen. Zwar steht mit Martijn Maaskant eines der größten Pflaster-Talente der Gegenwart im Team, doch ob es für ihn schon zum ganz großen Coup reicht, darf man bezweifeln. Mit Franzoi hat er einen Ex-Crosser im Team, der ihm wahrscheinlich Hilfe leisten kann.
Einziger, wohl richtig ambitionierter, Wildcard-Starter ist Topsport Vlaanderen. Traditonell hat man dort eine starke Kopfsteinpflaster-Abteilung, die vor allem durch große Talente wie Kenny de Haes oder Coen Vermeltfort geprägt wird, auch wenn die Ronde für beide noch zu schwer und vor allem zu lang sein dürfte. Neben Topsport sollte man vielleicht noch Vacansoleil erwähnen. Das Team hat zwar keinen großen Star, könnte aber offensiv das Rennen gestalten und dadurch vielleicht am Ende vorne reinrutschen.
Eine weitere Neuerung gab es in diesem Jahr von Seiten der UCI: Die U24-Weltrangliste. Von vielen Teams gefordert gibt es also eine Nachwuchsserie, in der die Jugend ganz unter sich bleibt und auch schon in geringem Alter Erfolge feiern kann. Nach dem Nachwuchscup der Nationalmannschaften und davor der ersten Ausgabe der Jugend-Weltrangliste ist dies also der dritte Anlauf der UCI, endlich eine wettbewerbsfähige Jugendserie an den Start zu bringen.
Das Konzept klingt vernünftig: Fahrer der Jahrgangs 1985 oder jünger treten bei den jugendgerechten Ausgaben der großen Rennen gegeneinander an. Eine Weltrangliste soll dann am Ende den vielseitigsten Fahrer als besten U24-Starter der Saison küren. Denn der Rennkalender der U24-Fahrer ist ebenso vielseitig wie der der Profis: Rundfahrten, flache Rennen, ja sogar Pavé-Klassiker sind im Kalender. Insgesamt umfasst der Zeitplan 12 Rennen inklusive der U23-Weltmeisterschaften im Zeitfahren und auf der Straße, die in diesem Jahr in der Schweiz ausgetragen werden.
Insgesamt gibt es 40 Renntage, also recht viele, sodass sich keiner der Fahrer alleine auf diese U24-Weltrangliste konzentrieren kann ohne den Profizirkus zu vernachlässigen. Auch das war ein Ziel der Macher: Herausfinden, wer den Spagat zwischen großen Rennen und Jugendrennen am besten schafft. Auch damit nicht ausschließlich die großen Namen wie Mark Cavendish etc. die Serie bestimmen. Sie wären zwar startberechtigt, haben aber größeres als diese Rangliste im Sinn. Genau das ist auch Sinn der Sache, denn die UCI will wirkliche Talente, die bei den ganz großen Rennen noch keine Chance haben, hier die Möglichkeit geben, Erfolge zu feiern. Zudem will man mit dieser Rennserie den kleineren Continental-Teams noch mehr Möglichkeiten auf Erfolge geben und ihnen ermöglichen, ihre Talente früh auszusieben, und vielleicht einen ganz Großen hervorzubringen, oder hier Werbung für ihre Talente zu machen um im Gegenzug dafür vielleicht schon fertige Fahrer von den ProTour Teams zu bekommen.
Hier ist einmal der Rennkalender in der Übersicht:
Zitat
28.03-30.03 Grand Prix du Portugal (Por) U24
11.04 Tour des Flandres Espoirs (Bel) U24
26.04-01.05 Giro delle Regioni (Ita) U24
14.05 Liège - Bastogne - Liège Espoirs (Bel) U24
31.05 Paris-Roubaix Espoirs (Fra) U24
22.06-01.07 Giro Ciclistico d'Italia (Ita) U24
26.08-30.08 Grand Prix Tell (Sui) U24
05.09-13.09 Tour de l'Avenir (Fra) U24
23.09 WM-Einzelzeitfahren Männer U23 (Sui)
26.09 WM-Straßenrennen Männer U23 (Sui)
03.10 Piccolo Giro di Lombardia (Ita) U24
12.10 Paris-Tours Espoirs (Fra) U24
Auftakt bildet, wie zu sehen ist, der Grand Prix du Portugal, wo mit 10 Teams am Start eine zufriedenstellendes Teilnehmerfeld erzielt werden konnte. Die dreitägige Rundfahrt durch das kleinere der iberischen Länder wird vor allem den starken Bergfahrern entgegenkommen, da die Etappen 2 und 3 nach einer Flachetappe zum Auftakt der Rundfahrt die Entscheidung über die Gesamtwertung fallen lassen.
Die prominentesten Fahrer, die am Start stehen sind unter anderem Francesco Ginanni, der auch bei den Großen schon sehr erfolgreich fuhr und vor allem Gerald Ciolek. Der Start des jungen Deutschen hier ist schon eine enorme Überraschung, sollte man doch eigentlich meinen, dass ein Fahrer seines Formats größere Ziele als den Grand Prix du Portugal hätte. Ansonsten trifft man viele Fahrer an, die im letzten Jahr bei Jugendrennen weit vorne waren. So zum Beispiel Ben Swift, Simon Clarke, Coen Vermeltfort, Dominik Klemme, Peter Stetina, Tejay van Garderen, Rui Costa, Alexander Kristoff oder auch der Schweizer Laurent Beuret.
Eine weitere Ausnahme bildet neben Ginanni wohl der Weißrusse Branislav Samoilau, der wie Ginanni schon im Profizirkus sehr erfolgreich war. Ansonsten ist höchstens noch Francesco Masciarelli mit guten Resultaten bei den Profis am Start.
Wer also der erste Führende der neuen U24-Weltrangliste sein wird, und wer sich vielleicht für größere Teams empfehlen kann. Bald werden wir es wissen.