Route Adélie de Vitré (1.1)

#1 von daN , 04.04.2009 23:19

Willkommen zur Route Adélie de Vitré, einem wohl eher unbekannteren Rennen für viele Zuschauer, bei den Fahrern genießt dieses Rennen aber einen relativ hohen Stellenwert und wohl jeder Fahrer bzw. jedes Team würde sich über einen Sieg hier ganz besonders freuen.


Bevor wir aber zum Renngeschehen kommen, noch ein kleiner Rückblick in die Geschichte der Route Adélie de Vitré.

Das Eintagesrennen, welches seinen Termin für gewöhnlich Anfang April hat und rund um die französische Gemeinde Vitré im Département Ille-et-Vilaine in der Bretagne stattfindet, wurde erstmals im Jahr 1996 ausgetragen, damals noch unter dem Namen Tour d’Armorique. Seit Einführung der UCI Europe Tour in der Saison 2005 war das Rennen Teil dieser Rennserie und in die Kategorie 1.1 eingestuft. Die Route Adélie de Vitré war außerdem von 1996 bis 2007 ein Teil des Coupe de France, einer Rennserie von französischen Eintagesrennen. Rekordsieger ist Jaan Kirsipuu, der das Rennen zweimal für sich entscheiden konnte.

Für alle interessierten, können wir auch noch ein paar Statistiken mit den Siegern ab 1996 anbieten:


Frühere Gewinner:

Route Adélie

2008 Kevin Ista (Bel) Agritubel
2007 Rémi Pauriol (Fra) Crédit Agricole
2006 Samuel Dumoulin (Fra) Ag2R Prevoyance
2005 Daniele Contrini (Ita) Team LPR
2004 Anthony Geslin (Fra) Brioches la Boulangère
2003 Sébastien Joly (Fra) Jean Delatour
2002 Marcus Ljungqvist (Swe) Team fakta
2001 Jaan Kirsipuu (Est)
2000 Laurent Brochard (Fra)
1999 Torsten Schmidt (Ger)
1998 Jann Kirsipuu (Est)
1997 Nicolas Jalabert (Fra)

Tour d'Armorique

1996 Marc Bouillon (Fra)
1994 Emmanuel Magnien (Fra)
1993 Jean-Cyril Robin (Fra)
1992 Peter De Clercq (Bel)
1991 Jérôme Simon (Fra)
1990 Rober-to Torres (Spa)
1989 Laurent Jalabert (Fra)
1988 Sören Lilholt (Den)
1987 Thierry Marie (Fra)
1986 Jörg Müller (Swi)

197,8 = 6 Runden à 21,1 km (= 126,6 km) und 8 Runden à 8,9 (= 71,2 km)


Anhand der früheren Sieger ist sofort erkennbar, dass auch einige Sprinter unter den Siegern zu finden ist. Es ist also im Vorhinein klar, dass hier wohl kein Fahrer als Favorit genannt werden kann, denn aus einem Spitzenfeld kann wohl jeder Fahrer gewinnen. Sollte es aber zu einem Massensprint kommen, sind sicher Jimmy Casper, der Vorjahres Zehnte bzw. auch Assan Bazayev, ein weiterer Topsprinter, zu nennen.


Hier noch ein Blick auf das Profil, um eben zu verdeutlichen, dass hier jeder Rennausgang möglich ist. Das Profil ist leicht hügelig und deshalb haben Hügelfahrer sicher gute Chancen sich durchzusetzen, vorrausgesetzt es kommt eine Spitzengruppe zustande.


1. Rundkurs


2. Rundkurs


die letzten drei Kilometer



Der Start zur Route Adélie de Vitré erfolgte um 11.40 Uhr. Es waren heute doch relativ viele Zuschauer am Straßenrand zu finden, was sich natürlich positiv auf das komplette Renngeschehen auswirkte, denn die Zuschauer sorgten für ordentlich Stimmung und die Radprofis fuhren mit relativ hohen Tempo ihre ersten Runden.
Zu erwähnen ist noch, dass der erste Rundkurs 21,1 km lang ist und 6 mal befahren wird und danach der zweite Rundkurs mit 8,9 km Länge 8 mal befahren wird. Interessant ist auch der letzte Kilometer, denn hier geht es stetig bergauf. Wer hier den Sprint zu früh anzieht, wird sich hier wohl nicht durchsetzen können.




Wie gesagt wurde gleich hohes Tempo im Feld gefahren und es dauerte nicht lange, bis die ersten Attacken kamen. Leukemans, Kessiakoff, Jerome und Roy lösten sich relativ früh und bildeten die erste Spitzengruppe des Tages.

Aureißergruppe:
LEUKEMANS Björn (FUJ)
KESSIAKOFF Fredrik (TSV)
JÉRÔME Vincent (FDJ)
ROY Jérémy (FDJ)

Diese Vier arbeiteten sehr gut zusammen, besonders Roy und Jerome harmonierten sehr gut. Kein Wunder, denn sie fahren ja im selben Team. Bei Halbzeit des Rennens waren sie schon knapp 6 Minuten vorne, ehe dann auch im Feld begonnen wurde, ordentlich Tempo zu machen. Bei dieser Aufholjagd waren so gut wie alle Teams natürlich beteiligt, ausgenommen die, wo ein Fahrer vorne in der Gruppe vertreten war.

Die Gruppe da vorne konnte lange zusammenbleiben, jedoch wurde das Tempo im Feld natürlich auch immer höher. So kam es dann 3 Runden vor dem Ende dann doch noch zum Zusammenschluss und das Rennen begann wieder bei 0.

Natürlich verschleppte sich das Tempo durch den Zusammenschluss und einige Fahrer versuchten es mit Attacken. Da aber viele Teams aufmerksam waren und wohl einige auf einen Massensprint spekulierten wurde niemand fahren gelassen, ehe es dann zwei Runden vor Schluss noch zu einer Attacke von Bert de Waele kam. Er und besonders auch seine zwei Teamkollegen rissen innerhalb kürzester Zeit ein Loch und zwangen damit die anderen Fahrer hier nachzugehen. Da die Attacke an einem Hügel erfolgte, konnten aber nicht viele Fahrer folgen und so bildete sich folgende Spitzengruppe, aus der wohl der heutige Sieger kommen wird.

Spitzengruppe, die sich 2 Runden vor Schluss absetzen kann:

BERTOLINI Alessandro (BBO)
DESSEL Cyril (BBO)
DE WAELE Bert (BBO)
GADRET John (ALM)
LHOTTELERIE Clément (ALM)
MONDORY Lloyd (ALM)
HERRERO LLORENTE David (GRM)
MAZZANTI Luca (BMC)
ROSSI Enrico (BMC)
BARREDO LLAMAZALES Carlos (GRM)
EIBEGGER Markus (GRM)
HERRERO LLORENTE David (GRM)
EL FARES Julien (COF)
SPILAK Simon (AST)
CARLSTRÖM Kjell (RRC)
LADAGNOUS Mathieu (FDJ)
MEERSMAN Gianni (FDJ)
ROLLAND Pierre (FDJ)


Viele Teams sind da sehr stark vertreten, unter anderem Bouygues Telecom, AG2R, Garmin und Francais de Jeux, die hier mit drei Mann sicher viel ausrichten können. Von diesen Teams kamen dann auch die meisten Attacken, ehe es in die letzte Runde ging.

Dessel, Gadret, Ladagnous, Mazzanti und Carlström versuchten sich zu lösen, kamen im ersten Moment an einer Steigung etwas weg, wurden aber dann knapp vorher doch wieder eingeholt.

Da die Teams da vorne gut zusammenarbeiteten, aber niemand mehr weggelassen wurde, kam es dann doch zum Sprint aus dieser Spitzengruppe. Wenn wir noch einen kurzen Blick auf die Fahrer da vorne werfen, sind da sicher einige sehr gefährliche Sprinter mit dabei, die auch einen Hügel gut hochkommen. Ein Rossi, Bertolini oder auch Herrero, Barredo usw. die sich das hier ausmachen können. Alle anderen Fahrer sind natürlich auch nicht zu unterschätzen.

Es kam also zum Sprint auf der ansteigenden Zielgerade. Garmin setzte sich mit seinen drei Mann an die Spitze, es wurde offenbar für Herrero gefahren, der sich da an dritter Position einordnete. Dahinter FDJ mit Rolland und BMC mit Rossi, der hier auch noch Mazzanti zur Hilfe hatte. Auch Carlström war da noch in guter Position, die Zielgerade hinauf. Er ist aber bekanntlich kein Topsprinter.
Von hinten kamen dann auch noch Bertolini und Lhottelerie.

Da waren es nur mehr 500 Meter und da kam dann die Attacke von Eibegger mit Herrero an seinem Hinterrad. Mit einigen flotten Tritten zog da Eibegger für Herrero an, der bei 400 Meter zum Sprint ansetzte und gleichzeitig ein kleines Loch reissen konnte. Die Frage war jetzt nur, ob er durchhalten kann, denn 400 Meter bergauf zu sprinten ist bei weitem kein leichtes. Rolland versuchte jetzt das Loch zu schließen, an seinem Hinterrad Rossi und Bertolini. Hinter Bertolini tat sich dann auch eine kleine Lücke auf, die wohl nicht mehr zu schließen war, denn Herrero war noch immer in Führung und nur mehr 150 Meter für ihn. Rossi kam jetzt etwas näher und übersprintete Rolland, der jetzt im Kampf mit Bertolini war. Dahinter kamen die Fahrer jetzt doch wieder etwas näher, angeführt von einem starken Veikkanen und Lhottelerie.

Nur mehr 50 Meter für Herrero, aber Rossi kam da nicht mehr ran. Auch Rolland und Bertolini konnten da nichts mehr entgegensetzen und belegten hinter Rossi Platz 3 und 4. Den 5. Platz sicherte sich Lhottelerie.

Damit gewann also Herrero die prestigeträchtige Route Adélie de Vitré und konnte damit wohl eines der besten Ergebnisse für Garmin diese Saison einfahren, die in der Conti-Tour noch relativ weit hinten liegen.
Zweiter wird ein sehr starker Rossi vor einem ebenso starken Rolland, der hier wohl vom Heimpublikum nach vorne gepusht wurde.


Hier der Sieger: HERRERO LLORENTE David





Das restliche Ergebnis:

01. HERRERO LLORENTE David (GRM)
02. ROSSI Enrico (BMC)
03. ROLLAND Pierre (FDJ)
04. BERTOLINI Alessandro (BBO)
05. LHOTTELERIE Clément (ALM)
06. VEIKKANEN Jussi (TSV)
07. EL FARES Julien (COF)
08. SPILAK Simon (AST)
09. CARLSTRÖM Kjell (RRC)
10. MONDORY Lloyd (ALM)
11. EIBEGGER Markus (GRM)
12. DE WAELE Bert (BBO)
13. LADAGNOUS Mathieu (FDJ)
14. BARREDO LLAMAZALES Carlos (GRM)
15. MAZZANTI Luca (BMC)

 
daN
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