Herzlich Willkommen, meine verehrten Damen und Herren, zur 5. Etappe der diesjährigen Baskenlandrundfahrt! Auch heute erwartet das Fahrerfeld eine anspruchsvolle Etappe mit insgesant vier Bergwertungen, drei davon sogar der zweiten Kategorie. Es wird also hochhergehen, bevor es am morgigen Tag in das wahrscheinlich entscheidende Abschlusszeitfahren geht. Für den Sieg kommen aber, meiner Rechnung nach, nur sehr wenige Fahrer in Frage, denn eine Ausreissergruppe, die bereits auf der ersten Etappe ganze sieben Minuten auf alle Favoriten herausholte, steht immer noch an der Spitze der Gesamtwertung. Am gestrigen Tag jedoch, verloren die Fahrer dieser Ausreissergruppe geschlossen über vier Minuten, sodass sich eventuell noch einiges tun könnte. Momentan im gelben Trikot tritt jedenfalls José Antonio Redendo, der Yougster von Euskaltel, an. Auf jeden Fall müssten die Favoriten heute nochmal was versuchen, wenn sie die Fahrer der angesprochenen Ausreissergruppe, die hier wirklich die ganze Rundfahrt auf den Kopf stellt, noch in Schwierigkeiten bringen wollen.
Das Rennen ist bereits gestartet, relativ früh machten sich die Profis auf die 162 Kilometer von Vitoria Gasteiz nach Orio. Auch die erste Bergwertung ist bereits absolviert. Gewonnen wurde sie von einem Mitglied der relativ großen Ausreissergruppe, die sich vor dem Feld befindet und momentan das Rennen bestimmt. Hier die Gruppenübersicht, sowie die erste Bergwertung:
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Ausreissergruppe
FLORENCIO CAVRE Xabier (FDJ)
WEGMANN Fabian (GST)
BOTCHAROV Alexandre (A2R)
LORENZETTO Mirco (CSC)
SANCHEZ GONZALEZ Samuel (EUS)
PARDILLA BELLÓN Sergio (LIQ)
SERRANO Ricardo (C.A)
GHISALBERTI Sergio (MRM)
VOECKLER Thomas (BTL)
1. Bergwertung, Alto del Elosua
01 SERRANO Ricardo (C.A)
02 WEGMANN Fabian (GST)
03 VOECKLER Thomas (BTL)
04 FLORENCIO CAVRE Xabier (FDJ)
05 GHISALBERTI Sergio (MRM)
Sie sehen es, meine Damen und Herren, eine bärenstarke Gruppe. Von Thomas Voeckler über Fabian Wegmann bis hin zu Mirco Lorenzetto, alles Spitzenfahrer, die die Etappe gewinnen können. Sehr überraschend in der Gruppe ist Samuel Sanchez Gonzalez. Der Baske setzt hier alles auf eine Karte, und er hat erstmal eine erfolgversprechende Gruppe erwischt. Sehr erstaunend ist auch, dass so viele gute Fahrer fahren gelassen werden. Nicht nur Samy Sanchez, auch Ghisalberti, Voeckler oder Wegmann, alle können bei einem solchen Rennverlauf wenn die Gruppe etwas Zeit herausholt ganz vorne hineinfahren. Da hat das Feld wirklich geschlafen, wobei auch immerhin neun verschiedene Teams in der Spitzengruppe vertreten sind und so liegt es an den anderen Teams wie Quick Step, wie High Road, oder wie Caisse d´Epargne, die Gruppe zu kontrollieren, wobei der Vorsprung 50 Kilometer nach dem Ziel mit 6:21 Minuten schon recht groß ist. Das wird ein hartes Unterfangen für das Feld, zumal die Gruppe wie gesagt auch durchaus schlechterer Natur sein könnte. Die Verpflegung haben die neun Fahrer an der Spitze bereits absolviert und so geht es nun auch bereits an den zweiten großen Anstieg des Tages, der ebenfalls einer der zweiten Kategorie ist und damit nicht zu unterschätzen sein wird. Die Gruppe harmoniert zu diesem Zeitpunkt noch immer prächtig, da ziehen alle mit. Anders im Feld, wo noch immer grötenteils High Road, Quickstep und Caisse d´Epargne das Tempo bestimmen. Bisher hat das aber noch immer nicht allzuviel gebracht, denn 80 Kilometer nach dem Start, also knapp vor der zweiten Bergwertung, ist der Abstand sogar noch größer geworden, ganze 8 Minuten trennen die beiden Gruppe mittlerweile. Wie erwähnt geht es nun auch wieder zur Bergwertung, und erneut ist es Ricardo Serrano vom französischen Credit Agricole-Team, der die Nase vorne hat, wobei die anderen Fahrer auch kein ersnthaftes Interesse zu haben scheinen.
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2. Bergwertung, Alto de Santa Egueda
01 SERRANO Ricardo (C.A)
02 PARDILLA BELLÓN Sergio (LIQ)
03 VOECKLER Thomas (BTL)
04 FLORENCIO CAVRE Xabier (FDJ)
05 SANCHEZ GONZALEZ Samuel (EUS)
Auf der langen Abfahrt haben die Fahrer jetzt erstmal Zeit, ein wenig zu entspannen. Gerade Thomas Voeckler, der bereits gestern in einer frühen Gruppe zu sehen war, dürfte langsam aber sicher auf dem Zahnfleich gehen, denn solche langen Fluchtversuche kosten enorm Kraft. Voeckler sieht mit hier aber doc noch recht frisch aus, er führt die Gruppe auf dieser Abfahrt an.
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Die Abfahrt ist damit auch erstmal absolviert. 100 Kilomter, der insgesamt 162 Kilometern liegen damit hinter den Sportlern. Der Vorsprung liegt bei 9 Minuten, das ist eine ganze Menge und dürfte wohl reichen. Auf jeden Fall hat die Gruppe keine schlechte Karten. Ich lasse mich mal zu der Prognose hinreissen, dass der heutige Tagessieger dieser 9-köpfigen Gruppe entstammen wird, wobei ich Samuel Sanchez und Fabian Wegmann auf Grund ihrer Spurtstärke favorisieren würde. Aber es kommt ja nicht auf jeden Fall zum Gruppensprint, noch immer haben die Fahrer zwei schwere Anstiege vor sich, den ersten jetzt sofort, nämlich den Alto del Alkiza, einen der dritten Kategorie. Noch immer fährt die Gruppe harmonisch drüber. Die Fahrer, die angreifen wollen, halten sich das offenbar für den Schluss auf, wo es ja noch einen Anstieg der zweiten Kategorie zu bewältigen geben wird. Dort wird es Attacken hageln aus der Gruppe, da bin ich ziemlich sicher. Auch bei dieser Bergwertung gibt es das gleiche Bild wie zuvor, niemand außer Serrano zeigt Interesse an den Bergpunkten, wodurch der Spanier sein Konto auf dieser Etappe erheblich aufstocken kann, mal schauen, wie das endet.
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3. Bergwertung, Alto del Alkiza
01 SERRANO Ricardo (C.A)
02 BOTCHAROV Alexandre (A2R)
03 VOECKLER Thomas (BTL)
Nun beginnt etwas die Rune vor dem Sturm. Es sind noch ungefähr 50 Kilometer bis ins heutige Tagesziel in Orio. Es gibt erstmal ein 40-kilometerlanges Flachstück, auf dem alle drei am heutigen Tag ausgefahrenen Meta Volantes-Wertungen ausgeschrieben sind. Aller Wahrscheinlichkeit wird sich dort ein Fahrer zeigen, der sich bei den Bergwertungen bsiher eher versteckt hat, nämlich Mirco Lorenzetto, der ohne Zweifel der bester Sprinter dieser Gruppe sein dürfte. Er ist ja ohnehin stark auf dem aufsteigenden Ast und entwickelte sich vom Anfahrer immer mehr selber zum starken Sprinter, was er auch schon zeigen konnte. Gut tat ihm sicher auch der Wechsel zu CSC, wo er neben gert Steegmanns der beste Sprinter ist, aber wie heute trotzdem seine Freiheiten bekommt. Es ist, wie ich sagte, alle drei Meta-Volantes-Wertungen kann der Italiener abgreifen, Zweiter wurde jeweils Fabian Wegmann vor Thomas Voeckler aus Frankreich.
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alle 3 Meta Volantes-Wertungen,
01 LORENZETTO Mirco (CSC)
02 WEGMANN Fabian (GST)
03 VOECKLER Thomas (BTL)
So, jetzt wird es heißhergehen, das verspreche ich Ihnen. Auch im Feld hat das Tempo enormst angezogen, da wir und nun an der letzten Steigung und somit ungefähr 15 Kilometer vor dem Ziel befinden. In der Spitzengruppe gibt es nun auch einige Tempoverschärfungen, noch keine echten Angriffe. Man will eher mal antesten, sowie es Samy Sanchez gerade tut. Aber er testet nicht nur an, er zieht durch! Samuel Sanchez nun allein ander Spitze, der Angriff kommt doch recht früh. Pardilla, Voeckler und Ghisalberti können nachsetzen, schaffen es aber nicht ganz hin zu Samy Sanchez, der noch immer alleine vorne ist. Bei den anderen 5 Fahrern ist die Luft raus, das kommt gerade bei Fabian Wegmann sehr überraschend, aber er musste sehr viel arbeiten an den vergangenen Tagen. Nichts desto trotz versuchen auch diese 5 nochmal, etwas Zug hereinzubekommen. Die Gruppe also gesprengt vom Angriff des Basken.
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Samy Sanchez allein vorne [/div]
Schnell ins Peloton, ich höre, da kommt ein nächster Angriff! Jawohl das ist der nächste Baske, nämlich Igor Anton von CSC. Er hat wohl gehört, dass sein Teamkollege Lorenzetto chancenlos ist und darf so mit alleine fahren. Der Angriff hat gesessen, da haben doch einige Favoriten Tiefschlaf gehalten, dass war so ganz sicher nicht zu erwarten. Einige Fahrer konnten ihm folgen, unter anderem der Luxemburger Kim Kirchen. Die Szenen überschlagen sich hier wirklích, eine erste Übersicht:
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Spitze
SANCHEZ GONZALEZ Samuel (EUS)
Verfolger I::: +7 Sekunden
PARDILLA BELLÓN Sergio (LIQ)
VOECKLER Thomas (BTL)
GHISALBERTI Sergio (MRM)
Verfolger II::: +16 Sekunden
FLORENCIO CAVRE Xabier (FDJ)
WEGMANN Fabian (GST)
BOTCHAROV Alexandre (A2R)
LORENZETTO Mirco (CSC)
SERRANO Ricardo (C.A)
Verfolger III::: +2:31 Minuten
POPOVYCH Yaroslav (GST)
KIRCHEN Kim (HIR)
ANTON HERNANDEZ Igor (CSC)
PENA Victor Hugo (QSI)
RODRIGUEZ OLIVER Joaquin (LIQ)
Peloton::: +2:49 Minuten
Es sind noch 2 Kilometer bis zum Gipfel. Samuel Sanchez bestimmt noch immer das Rennen. Doch was ist da los? Defekt! Defekt bei Samy Sanchez, dass in so einer Situation ist wirklich mehr als bitter! Wenigstens wird da schnell reagiert im Teamfahrzeug und so schafft er es gerade noch, sich an seine ehemals erste Verfolgergruppe um Voeckler, Ghisalberti und Pardilla zu heften. Die zweite Verfolgergruppe dürfte keine ernsthafte Gefahr sein, die scheinen mir alle zu kaputt zu sein. Momentan wird aber hinten im Peloton auch um die Gesamtwertung gefahren, die Fünfergruppe um den Lokalmatadoren Igor Anton fährt noch immer vor dem Feld und macht da doch jetzt einiges gut. Im Peoloton übernehmen nun Bouygues für Schumacher und Astarloa sowie ag2r für Larsson und Gadret das Tempo. Von Caisse d´Epargne ist mittlerweile nichts mehr zu sehen, die fahren sehr defensiv. Vorne in der Gruppe wird der Gipfel des Alto del Aia nun passiert, vorneweg noch immer die mittlerweile 4-köpfige Gruppe, die bei dem geringem Abstand zum Ziel auch den Sieger stellen wird.
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4. Bergwertung, Alto del Aia
01 VOECKLER Thomas (BTL)
02 PARDILLA BELLÓN Sergio (LIQ)
03 SANCHEZ GONZALEZ Samuel (EUS)
04 GHISALBERTI Sergio (MRM)
05 SERRANO Ricardo (C.A)
Nur noch wenige Kilometer sind es jetzt ins Ziel. Der Abstand der Spitzengruppe auf die Verfolgergruppe bleiben konstant, der Sieger wird aus dieser Gruppe kommen. Noch 2 Kilometer bis ins Ziel, ein kleiner Hügelm der eventuell Gelegenheit zur Attacke gewesen wäre, wird ohne Angriff passiert. Als am sprintstärksten aus der Gruppe würde ich Samy Sanchez oder Thomas Voeckler einschätzen, der hat aber nun auf der Zielgeraden die ungünstigste Position! Das sieht nich gut aus, dem kleinen Franzosen schlafen die Beine da fast ein, das ist bedauerlich. Ghisalberti geht vorbei, ein Sieg von ihm wäre eine große Überraschung. Da kommt Pardilla von links, Sanchez von rechts, noch immer ist Ghisalberti vorne und er gewinnt die Etappe! Sergio Ghisalberti, der Italiener, verweist den Basken Sanchez auf Rang 2, Dritter wird Pardilla vor dem Franzosen Voeckler. Das war mal wirlich ein spannendes Finale heute! Da kommt die erste Verfolgergruppe, Serrano sichert sich mit einem trockenen Antritt den fünften Platz, knapp vor Florencio, Wegmann, Botcharov und Lorenzetto. Auch die Gruppe, die sich am letzten Anstieg vom Peloton gelöst hatte kommt ins Ziel, das könnten wichtige Sekunden im Kampf um die Gesamtwertung sein. Am Ende hat das Quintett 1:35 Minuten Rückstand auf den Tagessieger Ghisalberti, während das große Hauptfeld mit 1:47 Minuten ins Ziel kommt, angeführt von Davide Rebellin!
Das war´s von mit, ich hoffe Ihnen hat´s genauso viel Spaß gemacht wie mir, Ciao aus dem Baskenland!