Hallo und herzlich willkommen zur wohl schwersten Etappe der diesjährigen Rundfahrt. Heute stehen insgesamt sechs Bergwertungen auf dem Programm, sowie einige weitere Anstiege. Am Ende kommt es auch wieder zu einem Uphillfinish in La Gileppe. Dort wird auch noch eine Schlussrunde gedreht und der Anstieg damit dreimal befahren zum Schluss. Die zweite Bergwertung wird auch hier abgenommen. Wir haben noch keine Live-Bilder und deshalb fassen wir erstmal das Renngeschehen zusammen. Es bildete sich schon nach drei Kilometern eine Spitzengruppe. Sie bestand aus vier Fahrern:
Bernadeau (ROR)
Lill (BMC)
Westphal (GST)
Beima (VGB)
Auch Zeits von Tinkoff versuchte es aber er schaffte nicht den Sprung. So machten sich die vier auf den Weg und holten einen maximalen Vorsprung von drei Minuten raus, denn im Feld kontrollierten wieder mehrere Mannschaften das Tempo. Zudem lief die Gruppe auch nicht besonders gut. Trotzdem machte die Gruppe aber die bisher fünf gefahrenen Bergwertungen und die beiden Sprints unter sich aus. Die Bergwertungen waren heißt umkämpft und hier sind die Ergebnisse:
Baronheid:
1. Lill (BMC)
2. Beima (VGB)
3. Westphal (GST)
1. Zwischensprint:
1. Bernadeau (ROR)
2. Westphal (GST)
3. Lill (BMC)
La Gileppe:
1. Westphal (GST)
2. Lill (BMC)
3. Beima (VGB)
Le Rosier:
1. Lill (BMC)
2. Westphal (GST)
3. Beima (VGB)
La Redoute:
1. Beima (VGB)
2. Westphal (GST)
3. Lill (BMC)
2. Zwischensprint
1. Bernadeau (ROR)
2. Beima (VGB)
3. Westphal (GST)
Cote d’Annette et Lubin
1. Lill (BMC)
2. Westphal (GST)
3. Beima (VGB)
Damit führt Lill immoment die Bergwertung mit 12 Punkten an vor Westphal mit 10 und Beima mit 8. Wir sind nun bei Kilometer 140. Das Feld hat nur noch 1:10 Minuten Rückstand, weil das Team Tinkoff, wie gestern das Tempo angezogen hat. Kurz vor dem Anstieg zum 2. Zwischensprint zog das Team an. Zurzeit führt Popov das Feld an mit einem sehr schnellen Tempo. Ich denke damit werden wir wieder ein gespaltenes Feld im Ziel erleben. Das Peloton ist gerade im Anstieg nach der Cote d’Annette et Lubin, der ohne Bergwertung gefahren wird. Heute befinden wir uns übrigens komplett auf belgischem Boden. Genauer gesagt in den belgischen Ardennen rund um Lüttich. Im Peloton sehe ich inzwischen auch diverse Favoriten in den vorderen Reihen. Hier will sich keiner austricksen lassen. Der Vorsprung schmilzt weiter ist nun bei 45 Sekunden angelangt. In der Spitzengruppe hat man auch resigniert. Nun geht Popov aus der Führungsarbeit. Ihn werden wir wohl nicht im vorderen Teil des Feldes wieder sehen. Nun übernimmt aber sofort Kozontchuk. Auch er fährt so viel Tempo wie er kann. Das Feld ist keilförmig, was ein hohes Tempo bedeutet. Bald sind wir auch über diesen Hügel und nähern uns den Zielrunden. Die Spitzengruppe geht nun in die Abfahrt mit einem Vorsprung von 30 Sekunden. Wir verabschieden uns damit in die Werbepause.
Wir sind wieder zurück zur 2. Etappe der Ster Elektrotoer. Die Spitzengruppe ist nun im Anstieg nach La Gileppe. Dieser ist, wie er am Ende gefahren wird, 2,6 Kilometer lang und 5,5 % im Durchschnitt steil. Er ist zwar nicht so steil wie der Cauberg und nicht so unrhythmisch dafür aber mehr als doppelt so lang. Die maximale Steigung liegt nur bei 7 %, aber auch das ist nicht wenig nach nun 157 gefahrenen Kilometern. Am Ende werden es fast 190 sein. Nun aber zurück zum Renngeschehen. Das Feld ist jetzt schon in Sichtweite. Doch vorne wird jetzt noch einmal um das Bergtrikot gesprintet. Beima tritt als erster an. 500 Meter vor der BW. Das ist sehr optimistisch. Westphal klemmt sich an sein Hinterrad. Bernadeau lässt sich nun ins Feld zurückfallen und Lill muss kämpfen. Hat er schon zu viel Pulver vorher verschossen? Noch 200 Meter und Westphal geht an Beima vorbei. Er holt sich die Bergpunkte doch Beima konnte es nicht durchhalten und Lill sichert sich das Bergtrikot mit einem Punkt Vorsprung, weil er Zweiter wird.
La Gileppe
1. Westphal (GST)
2. Lill (BMC)
3. Beima (VGB)
Im Feld zieht jetzt Kunizki das Tempo an. Wieder er. Auch gestern war es der Tinkoff-Mann, der die entscheidende Vorbereitung tätigte. Doch er sieht platt aus. Er kann hier nur wenige hundert Meter das Tempo hochhalten. Das war wohl nichts. Das Feld fährt nun durchs Ziel mit 20 Sekunden, aber die Ausreißer haben aufgegeben und lassen austrudeln. Damit haben wir wieder ein geschlossenes Feld und zwei Anstiege. Damit geben wir ein letztes Mal in die Werbepause.
Herzlich willkommen zurück. Das Feld ist jetzt 22,5 km vor dem Ziel und nicht einmal 10 Kilometer Luftlinie vom Startort entfernt. Damit zurück ins Renngeschehen. Das Feld hat die Abfahrt hinter sich gebracht und fährt nun in den Anstieg unten hinein. Kaum sind wir im Anstieg forciert Klimov das Tempo. Pate ist an seinem Hinterrad. Das Finale ist eröffnet. Doch Vicioso reagiert. Er verschärft das Tempo im Feld. Wieder ist Ag2R das Team, das den Rest zurückholt. Salmon kann aber nicht übernehmen. Vicioso kann den Vorsprung aber verringern. Es ist nur eine kleine Lücke entstanden zwischen den beiden BMC-Fahrern und dem Feld. Kein Fahrer hat nachgesetzt, weil das Tempo sofort drastisch erhöht wurde. Vicioso hat es geschafft die anderen beiden wieder einzuholen. Klimov ist damit weg. Das war zu viel. Er fällt zurück und das Feld ist aber nun lang gezogen. Es ist aber noch nicht auseinander gefallen, doch der Anstieg ist noch 1,5 km lang. Jetzt geht Kangert. Brutt an seinem Hinterrad. Die nächste Tempoverschärfung. Vicioso kann nicht mehr. Kroon ist auf sich allein gestellt. Nun setzt er nach. Auch Isasi Flores. Doch wieder haben alle Favoriten reagiert. Das Feld ist damit aber gesprengt. Die Kapitäne sind fast alle isoliert. Nun sind es noch 500 Meter bis zum Gipfel. Wer ist in der Gruppe. Das können wir gleich im Ziel sehen, aber die Gruppe ist nicht sehr groß. Kleiner als gestern. Das hat gesessen. Isasi Flores übernimmt das Tempo. Kangert kann nicht mehr, aber seine Aufgabe ist erfüllt. Noch 300 Meter bis zur letzten Zieldurchfahrt. Nun geht Martens. Paul Martens, der Vorjahressieger, tritt an. Er hat nur 19 Sekunden Rückstand auf Gerdemann, aber mit Veiukkanen haben sie noch ein heißes Eisen im Feuer. Er holt einen Vorsprung raus. Isasi Flores zieht mit. Die beiden passieren nun als erste das Ziel. Hier die Übersicht:
Martens (CHO)
Isasi Flores (SKS)
+ 0:05
Dekker (RAB)
Bertagnolli (ROR)
Pate (BMC)
Gerdemann (HIR)
Pietropolli (CSF)
Brutt (TCS)
Veikkanen (CHO)
Fröhlinger (GST)
Russ (GST)
De Waele (BTL)
Cappelle (VGB)
Kroon (A2R)
+ 0:12
Feld
Damit sind zwei mit einem kleinen Vorsprung vorne und dahinter eine 12-Mann starke Verfolgergruppe. Das Feld hat schon 17 Sekunden Rückstand auf die Spitzenreiter. Da haben sie schon gesehen, wie schwer man den Anstieg machen kann. Nun die Abfahrt bevor es das letzte Mal hier hoch geht. Martens und Isasi können sich behaupten. Ihr Vorsprung ist auf 8 Sekunden angewachsen. Das Feld kommt allerdings näher. Fröhlinger macht das Tempo in der Verfolgergruppe. Der Abstand des Feldes schmilzt. Nur noch 9 Sekunden auf die Verfolger. Die Hälfe der Abfahrt ist vorüber. Die Ausreißer sehen gut aus, aber haben sie noch die Kraft? Sie haben jetzt drei Tempoverschärfungen mitgehen müssen bzw. haben sie gefahren. Wir fahren zwar nicht die Redoute, aber der Anstieg kann auch reichen um dort zu verhungern. Das Feld schiebt sich noch näher an die Verfolger, aber diese harmonieren jetzt besser. Auch andere gehen jetzt durch die Führung und der Abstand beträgt noch 7 Sekunden auf das Feld. Die Sprinter dürften hier keine Chance haben, aber ein Terpstra oder Posthuma sind natürlich abgehangen. Auch De Kort oder Jalabert wären noch Hilfen für ihre jeweiligen Kapitäne. Nun sind es noch drei Kilometer. Hier der Überblick der Abstände:
Spitze
+ 0:08
Verfolger
+ 0:07
Feld
Damit geht es jetzt langsam in den Schlussanstieg. Also von den Steigungsprozenten her, nicht vom Tempo. Das ist schnell. Isasi und Martens sehen aber schwerfälliger aus, als die Verfolger, wo Fröhlinger, Russ und auch Cappelle Probleme haben. Im Feld fühlt sich das Team Milram für das Tempo zuständig, aber das ist nicht wirklich überzeugend. Ich würde das Feld ausschließen für den Sieg. Noch zwei Kilometer. Isasi und Martens Abstand schrumpft. Dekker führt die Verfolger an. Pate forciert. Er sieht stark aus, aber mir erscheint das sehr früh im Anstieg. Gerdemann ist der erste an seinem Hinterrad. Cappelle, Fröhlinger, Russ und Pietropolli müssen reißen lassen. Gestern noch Fünfter, aber heute sieht das nicht gut aus. Der Rest ist wieder am Hinterrad von Pate, nein am Hinterrad von Gerdemann eher, denn Pate scheint sich übernommen zu haben. Wieder scheint es nichts zu werden mit einem Etappensieg. Er fällt zurück. Gerdemann holt nun Martens und Isasi wieder ein, die sich zu Pate wohl gesellen. Sie können das Tempo vorne nicht folgen. Kroon übernimmt das Tempo und zieht das Tempo noch einmal an. Dass das noch geht ist bewundernstwert. Das ist der Wahnsinn. Kroon rast den Anstieg hoch. Noch 1300 Meter und Brutt, sowie Cappelle müssen sich geschlagen geben. Der Prologsieger ist halt nicht ein Mann, der sich in den Ardennen so wohl fühlt wie ein Kroon oder Dekker. Noch 1100 Meter. Bertagnolli geht aus dem Sattel. Er sieht an Kroon vorbei. Dieser setzt aber sofort nach. Gerdemann und Veikkanen ebenfalls. Dekker und de Waele sind müssen eine Lücke reißen lassen. Sie kämpfen um den Anschluss unterm Teufelslappen. Dekker ist nicht in der Form, dass er hier auftrumpfen könnte. Damit sind noch vier Fahrer an der Spitze. Bertagnolli, der das Tempo kntrolliert, Gerdemann, der Gesamtführende, Veikkanen, der Etappensieger von gestern und Kroon, der Vierte von Gestern. Wer kann das Ding hier für sich entscheiden. Gerdemann, Kroon, Veikkanen oder Bertagnolli? Oder kommen Dekker und De Waele noch einmal zurück? Es sieht gerade nicht so aus. Noch 800 Meter. Keiner will hier u früh die Initiative ergreifen. Noch 600 Meter. Kroon ist nicht zu unterschätzen im Sprint. Veikkanen hat seine Qualitäten gestern unter Beweiß gestellt und Gerdemann war auch stark. Was kann Bertagnolli? Noch 500 Meter. Wenn sie hier weiter taktieren sind de Waele und Dekker wieder dran. Der Abstand schmilzt nun doch wieder. De Waele kämpft um den Anschluss. Noch 300 Meter. Er hat es geschafft, doch Kroon eröffnet den Sprint. Keiner an seinem Hinterrad. Gerdemann versucht nachzusetzen. Veikkanen an dessen Hinterrad scheint auch nichts mehr entgegen zu setzen zu haben. Kroon ist vorne aber es sind noch 200 Meter. Bertagnolli kann das Hinterrad von Veikkanen nicht mehr halten. De Waele und Dekker sind wieder abgeschüttelt und nun mit Bertagnolli chancenlos. Gerdemann versucht noch einmal, aber da ist schon eine Lücke. Veikkanen hat genug gesehen und ergreift die Initiative. Er sieht an Gerdemann vorbei und lässt ihn förmlich stehen. Kroon ist aber noch vrne. Kann er es schaffen? Kroon oder schon wieder Veikkanen? Noch 100 Meter. Kroon holt das letzte aus sich raus. Veikkanen kommt näher. Kam die Attacke von Kroon zu früh? Kroon zieht durch und siegt! Kroon kann das Ding durchziehen und verweißt Veikkanen auf den zweiten Platz. Gerdemann muss sich mit Platz drei zufrieden geben aber das Führungstrikot behält er inne. De Waele hat sich noch an Bertagnolli mit einem Antritt vorbei geschoben und seinen beiden Verfolgern eine Sekunde noch abgenommen. Wir verabschieden uns von ihnen und hoffen, dass wir uns morgen wieder sehen zur 3. Etappe, die von Schimmert nach Schimmert über sehr hügeliges Terrain wieder verläuft.