Herzlich Willkommen zur dritten und damit letzten Etappe der Mainfranken-Tour 2008! Heute geht´s nochmal um die Wurst, der Gesamtsieger wird ermittelt. Gestern fiel in der Gesamtwertung aber vielleicht schon eine Vorentscheidung, als eine Ausreissergruppe mit sehr großem Vorsprung ankam, das setzt die eigentlichen Favoritenteams natürlich enorm unter Druck, denn einen Rückstand von fünf Minuten auf einer Etappe noch aufzuholen, das wird mehr als schwer. Hier die Top Ten des Gesamtklassements vor der letzten Etappe:
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01 BOLE Grega (SIL)
02 SAVINI Filippo (CSF) +12 Sek.
03 VERMELTFORT Coen (CHO) +24 Sek.
04 SCHLÜTER Jean-Mitja (COF) +32 Sek.
05 NAVARDAUSKAS Ramundas (TCS) +32 Sek.
06 SWITTERS Adam (ROR) +32 Sek.
07 ROUX Anthony (LIQ) +32 Sek.
08 WALSLEBEN Philipp (QST) +205 Sek.
09 ROELANDTS Jürgen (HIR) +495 Sek.
10 GOSS Matthew Harley (CHO) +503 Sek.
Man sieht, dass die Ausreissergruppe von gestern natürlich die Gesamtwertung bestimmt, das wollen heute wohl die Teams ändern, die gestenr den Sprung verpasst haben. Die Favoriten auf den Gesamtsieg sind für mich nach der gestrigen sehr starken Leistung Grega Bole und Filippo Savini. Sollte keiner ihrer Konkurrenten zur ungeahnten Hochform auflaufen, so wird sich das heute zwischen ihnen beiden entscheiden, auch wenn sie wohl heute nicht um den Etappensieg mitfahren können. Dafür war die gestrige Leistung wohl einfach zu kräftezehrend.
Nun schauen wir aber mal auf das heutige Profil. Heute können die Fahrer sich zum einen über eine endlich etwas größere, bekanntere Stadt als Zielort freuen, denn nach gut 160 Kilometern wird dieser dritte Teilabschnitt in Schweinfurt zu Ende gehen. Im Vergleich zu den vorherigen Etappen kann man durchaus sagen, dass heute die schwerste Etappe auf dem Programm steht. Gerade in der frühen Rennphase gilt es drei recht große Berge zu überwinden, bevor es danach dann nicht mehr die höchsten Anstiege gibt, aber ausruhen kann man sich eigentlich nie, es geht immer munter rauf und runter. Also gibt´s heute durchaus die Möglichkeit nochmals was zu probieren in Richtung Gesamtwertung. Jetzt folgt eine kurze Zusammenfassung der bisherigen exakt 100 Kilometer, die Fahrer befinden sich am tiefsten Punkt der Strecke, bevor wir dann live ins Renngeschehen geben werden.
Zu Beginn, nach 3 Kilometern setzte sich folgende, durchaus starke, Ausreissergruppe ab, sie eigentlich wirklich hochklassig besetzt ist.
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MEERSMAN Gianni (FDJ)
ROELS Dominik (COF)
MALACARNE Davide (QSI)
DENIFL Stefan (ELK)
CATALDO Dario (HIR)
CORTI Marco (BMC)
Sie hätte wohl gute Chancen gehabt, wären nicht von Anfang an die Teams von Tinkoff, CSF, Chocolade Jaques ein eonormes Tempo an de Tag gelegt. ZIel von Tinkoff war es sicherlich, die gestrigen Ausreisser abzuhängen, CSF wollte die Ausreisser einfangen, und Chocolade Jaques fuhr wohl, um die Etappe zu gewinnen.
So kam es, wie es kommen musste, die Ausreissergruppe wurde sehr früh, bei Kilometer 40 schon, gestellt. Das Tempo war wirklich enorm hoch, denn auch Silence Lotto ließ sich im Tempo blicken, und so kam es sehr früh zu einer Selektion im Peloton. Die abgehängten Fahrer, das Grupetto, fiel am dritten der großen Anstiege zurück. Darunter waren auch sechs der Ausreisser von gestern, nur Savini und Bole konnten zu denm Zeitpunkt noch folgen. Auf der Abfahrt kamen die abgehängten Fahrer dann nochmals etwas ran, aber deren Motivation und Kräfte schienen schnell erschöpft, sodass wir nun bei Kilometer 100, wo wir live ins Renngeschehen geben, eine mittelgroße, folgende Gruppe an der Rennspitze haben. Auch begünstigt durch die Tatsache, dass wohl jedes Team mit dieser Gruppe zufrieden war, alle ambitionierten Teams scheinen vertreten zu sein.
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ROLLAND Pierre (FDJ)
DI GREGORIO Rémy (FDJ)
KOLESNNIKOW Sergej (COF)
REDONDO José Antonio (CSF)
SAVINI Filippo (CSF)
BOLE Grega (SIL)
CIOLEK Gerald (SIL)
TAARAMAE Rein (QSI)
MACHADO Tiago (QSI)
LHOTTELERIE Clément (QSI)
ROWNY Ivan (TCS)
SPILAK Simon (TCS)
CATALDO Dario (HIR)
COZZA Steven (HIR)
KOHLER Martin (BMC)
SCHÄR Michael (CHO)
VOSS Paul (ELK)
Eine, für meine Begriffe, äußerst stark besetzte Gruppe. Der prominenteste Fahrer sicher Gerald Ciolek. Als Überbleibsel aus der ehemaligen Ausreißergruppe sehen wir hier noch den Italiener Dario Cataldo, der die, bis dato, letzte Austragung des Baby Giro d´Italia gewann, ein Etappenrennen für Nachwuchsfahrer. Ähnlich wie die Mainfranken-Tour also, nur länger und anspruchsvoller.
Meine Favoriten auf einen Etappensieg aus dieser Gruppe wären in einem Sprint sicher Gerald Ciolek, da wird er nicht zu schlagen sein, erfolgsversprechende Attacken sind sicherlich am ehesten Spilak, Lhottelerie und di Gregorio zu zutrauen.
Nun nochmal ein Blick auf´s Profil, Kilometer 100, also der tiefste Punkt der Strecke. Insgesamt drei Hügel bzw. Hügelkombinationen erwarten die Fahrer noch vor der Zielankunft in Schweinfurt. Bei Kilometer 145 und 158 würde ich dann die entscheidenden Attacken erwarten, doch mal schauen, was sich die jungen Leute hier so ausgedacht haben für heute. Zahlenmäßig überlegen ist im Übrigen die Mannschaft von Quickstep mit sage und schreibe drei Fahrern in der Gruppe, danach kommen Silence, Tinkoff, CSF und Francaise des Jeux mit jeweils zwei Fahrern. Also auch die beiden Gesamtführenden noch mit jeweils einem Teamkameraden an ihrer Seite, wobei es schon verwundern würde, wenn Gerald Ciolek hier aufopferungsvoll für Grega Bole arbeiten würden, doch warten wir´s ab. Um diese fünf Minuten, die Bole vor dem Großteil der Gruppe; Savini ausgenommen, noch zu verlieren, müste Bole auf den verbleibenden, jetzt noch 55 Kilometern schon arg einbrechen. Es wird wohl wirklich zwischen Savini und Bole entschieden, Hochspannung pur!
Nun wartet der vorletzte Anstieg. Noch keine Attacken bisher, dadurch können wir mit einer ganz spannenden Schlussphase rechnen auf den verbleibenden 25 Kilometern. Mal schauen, ob jetzt die ersten Attacken kommen, das Tempo im Moment jedenfalls recht gering, alle Fahrer gehen ordentlich mit durch die Führung, aber nicht mit letzter Entschlossenheit, man sieht, dass hier ein wenig gepokert wird. Keiner will den ersten Schritt machen, keiner will die Chancen verspielen. Bisher läuft also für Silence-Lotto alles nach Plan. Ciolek noch mit Chancen im Sprint und Bole läuft kaum Gefahr, den Gesamtsieg noch zu verlieren, aber ohne Attacken wird dies nicht zu Ende gehen, da bin ich mir doch sehr sicher. Die beiden Tinkoff-Fahrer, Spilak und Rowny unterhalten sich gerade, vielleicht planen die ja was. Auf welcher Sprache die sich wohl unterhalten? Wäre interessant da mal reinzuhören, aber das bleibt uns leider verwehrt, anders als bei den Time Out Ansprachen im Handball, bei denen es ja Pflicht für die Vereine ist, das Fernsehen daran teilhaben zu lassen. Doch so ist es wenigstens ein bisschen spannender für uns, denn die beiden nickten sich zu und Spilak ließ sich ans Ende der Gruppe fallen, die planen ganz sicher was und die anderen Gruppenmitglieder scheinen den Braten auch schon zu riechen.
Mit Problemen, den Anschluss zu halten macht im Übrigen Sergej Kolesnnikow auf sich aufmerksam, der junge Cofidis-Fahrer kann in dieser Abfahrt nach dem vorletzten Anstieg des Tages aber wieder locker ranrollen, da jetzt gleich die 145 Kilometer Marke und der letzte Anstieg erreicht sind. Trotzdem natürlich nicht gerade ein zeichen von Stärke, wenn man bei rechtgeringem Tempo hier schon den Anschluss zu verlieren droht, mal sehen, ob der Russe nur blufft, oder ab er hier wirklich zu leiden hat. Nun die Anfahrt zum letzten Anstieg. Mittendrin eine kleine Abfahrt, die sicher mal sehr willkommen ist zum Durchschnaufen. Und jetzt! Attacke von Tinkoff! Da haben die wlso wirklich was ausgeheckt, Rowny und Spilak attackieren hier zusammen, sie wollen unbedingt den Etappensieg nach dieser bisher recht enttäuschenden Rundfahrt aus Tinkoff Sicht. Und da haben tatsächlich ein paar Fahrer Probleme, sehr viele sogar! Lhottelerie geht locker mit, di Gregorio sieht auch gut aus. Cataldo kann ebenfalls folgen, und das nahc dem Kraftakt in der Ausreisserguppe vorhin. Ciolek sieht ebenfalls gut aus, aber er muss jetzt für Bole fahren, er bleibt bei dem Slowenen, genau wie Redondo, der jetzt für Savini sich vor doe Verfolger spannt, aber das Quintett an der Spitze hat jetzt schon eine ordentliche Lücke gerissen, und zu fünft nur gegen Redondo und Ciolek werden sie leichtes Spel haben. Taaramae und Machado werden sicher nichts zur Führungsarbeit beitragen mit Lhottelerie in der ersten Gruppe, der Rest der Gruppe scheint bemüht, aber nicht im Stande, nochmals alle Kräfte zu mobilisieren. Vorne ist man schon in dem kleinen Flachstück, danach geht´s nochmal zwei Kilometer bergauf, dan folgt die Abfahrt ins Ziel, und das ieht sehr gut aus für die Spitzengruppe. Jezt nochmal Spilak! Der Slowene will´s heute wissen, nachdem gestern Bole als Slowene schon gewinnen konnte, wer kann mitgehen? Zwei Franzosen! Rolland und Lhotellerie können noch dranbleiben bei Spilak. Di Gregorio undBrutt müssen reißen lassen, Brutt spielte also nur den Edelhelfer von Spilak heute. Das Trio ist nun gleich über der Kuppe, das sieht ganz gut aus für sie! Nun die nächste Attacke, Lhotellerie geht! Er geht mit 20 Metern Vorsprung drüber, und der Junge traut sich was in der Abfahrt, das hat er schon bewiesen.
Nun also zwei gegen einen, das wird eine ganz enge Kiste heute, Rolland und Spilak sind beide starke Sprinter, da hätte Lhottelerie keine Chance gehabt, daher genau richtig, diese Attacke zu setzen, aber er ist halt nur alleine gegen zwei, kann er diese Etappe wirklich für sich entscheiden? Im Moment sieht es gut aus, hinten machen die beiden alle, was sie können, aber in der Abfahrt ist man alleine manchmal besser dran, Rolland und Spilak sind sich da manchmal gegenseitig im Weg, noch 500 Meter für Lhotellerie, die beiden Verfolger haben ihn in Sichtweite, das wird wirklich eng heute, Lhotellerie blickt sich um, kein gutes Zeichen! Aber das müsste reichen für den Quickstep Fahrer, er holt hier alles aus sich heraus, und ja! Er gewinnt tatsächlich diese Etappe heute, er reißt schon die Arme hoch! Nicht, dass er sich zu früh freut, wie einst Zabel bei Mailand-San Remo, aber nein, Clement Lhotel´lerie gewinnt diese Etappe, Gratulation. Dahinter geht´s jetzt noch um die Goldene Ananas, Spilak wird Zweiter vor Rolland. Dahinter sehen wir eine größere Gruppe, di Gregorio und Rowny sind nochmal eingeholt werden, sodass nun eine größere Gruppe ankommt, und zwar mit 23 Sekunden Rückstand auf das erfolgreiche Trio. Das reicht also locker für Grega Bole, er gewinnt also die Mainfranken-Tour 2008! Sehr großer Erfolg für den Slowenen, für seinen Landsmann Spilak hat´s heute nun nicht gereicht.
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De Etappensieger Clement Lhotellerie in Aktion [/div]
Das war die dritte Etappe, wir haben nun mit Roelandts, Bole und Lhottelerie sicher drei verdiente Etappensieger gesehen. Bole entscheidet vor Savini nun auch die Gesamtwertung für sich!
Das war sie nun, die Mainfranken-Tour 2008, ich hoffe, sie hatten Spaß, bis zum nächsten Mal!
Dem Gesamtsieger wird gratuliert - vom Veranstalter