Willkommen zur 6. Etappe der Österreich-Rundfahrt 2009. Die Fahrer wurden gestern abend noch von Judendorf-Strassengel nach St. Pölten gebracht, wo der Start der heutigen Etappe stattfindet. Es wartet wieder eine hügelige Etappe auf die Fahrer mit einigen Bergwertungen, trotzdem wird es wohl für die meisten Fahrer die bisher einfachste Etappe sein, nach den Anstrenungen der letzten Tagen. Es warten 3 Berg und 3 Sprintwertungen auf die Fahrer, wobei die höchste Wertung die der 3ten ist.
Die heutige Etappe startet also in St. Pölten und führt dann nordwärts über Geras und dann Richtung Süden nach Horn, wo dann eine zweimalige Zieldurchfahrt wartet, ehe die Etappe dort endet.
Gestern hat es in der Gesamtwertung eine kleine Veränderung gegeben und nun führt Xavier Tondo vom Team BMC zwei Sekunden vor Maxime Monfort.
Knapp dahinter auch Caruso, Kessiakoff, der gestern nochmal einen Sprung nach vorne machte und Goubert, die aber im Kampf um den Gesamtsieg wohl chancenlos sind, da Monfort und Tondo recht gute Zeitfahrer sind und morgen zeigen werden, was sie können.
Der Start erfolgte heute um 10.30 in St. Pölten, der Landeshauptstadt von Niederösterreich.
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St. Pölten ist die Landeshauptstadt und mit 51.518 Einwohnern die größte Stadt des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich. Die Stadt befindet sich im so genannten Mostviertel und hat eine Fläche von 108,52 km². St. Pölten ist Statutarstadt und somit sowohl Gemeinde als auch Bezirk.
Der Start verlief heute etwas ruhiger und es dauerte 12 Kilometer bis die ersten Fahrer attackierten. Diese Fahrer konnten sich problemlos lösen und bildeten damit die Spitzengruppe des heutigen Tages. Die Gruppe bestand aus 7 Fahrern und mit dabei waren unter anderem Agnoli, der Führende in der Bergwertung und Veelers, der sich immer wieder im Kampf um die Sprintpunkte vorne zeigte.
Die heutige Spitzengruppe:
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DOCKX Bart (LAN)
AGNOLI Valerio (ASA)
DEIGNAN Philip (ASA)
VEELERS Tom (ASA) SW
SIEBERG Marcel (BBO)
MEIER Christian (RRC)
Dietziker Andreas (VGB)
Aufällig ist natürlich, dass da gleich 3 Fahrer von Aqua e Sapone mit dabei sind. Diese dürften sich in der Führungsarbeit relativ gut abwechseln, damit könnte die Gruppe auch eine gute Chance haben, wenn sie weiter fahren gelassen wird. Wie die taktische Auslegung der Fahrer da vorne ist, ist noch schwer zu sagen, außer dass Agnoli auf die Bergwertungen gehen wird und Veelers wohl auf die Sprintwertungen. Die anderen haben wohl den Etappensieg als Ziel.
Einen Kilometer nachdem sich die Gruppe gebildet hatte, wartete auch schon die erste Bergwertung, die sich Agnoli mit einem frühen Antritt vor Dockx und Meier holte.
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1.BW
1.AGNOLI Valerio (ASA)
2.DOCKX Bart (LAN)
3.MEIER Christian (RRC)
Hier betrug der Vorsprung schon 36 Sekunden. Das Hauptfeld schien also noch komplett zu schlafen, trotzdem sah man schon einige Teams, die sich vorne versammelt hatten und etwas für Tempo sorgten.
Darunter BMC mit Wrolich, Haselbacher, Kreder und Moos, die mit Tondo den Führenden in den Reihen haben und das gelbe Trikot verteidigen wollen. Auch TSV und THR beteiligen sich schon relativ früh, die sowohl Ambitionen in der Gesamtwertung als auch im Sprint haben.
Bei Kilometer 33 wartete dann auch die erste Sprintwertung, die sich Veelers locker sichern konnte. Der Vorsprung der Gruppe betrug hier bereits 1 Minute 24 Sekunden.
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1.SW
1.VEELERS Tom (ASA) lässt sich danach ins Hauptfeld zurückfallen
2.DOCKX Bart (LAN)
3.MEIER Christian (RRC)
Sehr überraschend lies sich dann Veelers nach dieser Wertung wieder zurück ins Hauptfeld fallen, der wohl heute auf einen Massensprint setzt und so Kräfte sparen will.
Das Tempo wurde dann auch im Hauptfeld deutlich höher und so wurde der Vorsprung der Spitzengruppe nur schleppend größer.
Bei der Bergwertung bei Kilometer 49 ist der Vorsprung dann schon auf 2 Minuten 52 Sekunden angestiegen, aber die Fahrer vorne fahren momentan einen relativ hohen Schnitt von 44 km/h.
Diese Bergwertung holte sich dann wieder Agnoli vor Dockx. Dritter wurde hier Dietziker.
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2.BW
1.AGNOLI Valerio (ASA)
2.DOCKX Bart (LAN)
3.Dietziker Andreas (VGB)
Die nächsten Kilometer gingen dann relativ ereignislos vorüber. Bei Kilometer 103 wartete dann das Buffet auf die Fahrer. Die Spitzengruppe kam dann mit knapp 4 Minuten Vorsprung hier vorbei. Aber auch im Hauptfeld wurde dann immer mehr Tempo gemacht was sich dann auch beim Buffet bemerkbar machte.
Einige Fahrer fuhren hier mit relativ hohen Tempo an den Betreuern vorbei und Reiner Honig vom Team THR verhakte sich dann bei einem seiner Betreuer und kam sehr ungünstig zu Sturz. Dieser fiel leider nicht auf die Seite, sondern genau ins Fahrerfeld und so kamen unzählige Fahrer zu Sturz. Sicher 30-40 Fahrer lagen am Boden in der Buffetstation. Deswegen wurde auch das kurzfristig das Tempo aus dem Hauptfeld herausgenommen und auf die Fahrer gewartet.
Unzählige Fahrräder mussten gewechselt werden und einige Fahrer blieben mit schmerzverzerrten Gesichtern am Boden liegen. Es dauerte einige Minuten bis man sich einen Überblick machen konnte und schlussendlich mussten folgende Fahrer das Rennen beenden:
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DNF HONIG Reinier (THR)
DNF PARRA Ivan (ISD)
DNF RABUNAL Gonzalo (RRC)
DNF SARAMOTINS Aleksejs (VAC)
DNF MADRAZO Ángel (GRM)
Ob da jemand schwerer verletzt ist, ist noch nicht bekannt, aber falls noch Informationen im Laufe des Rennens kommen, werden sie natürlich sofort informiert.
Jedenfalls erhöhte sich der Vorsprung aufgrund dieses Zwischenfalls dann doch noch deutlich und bei der 2. Sprintwertung waren die Fahrer schon 6 Minuten 44 Sekunden vor dem Feld. Diese Wertung konnte Dockx sich sichern.
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2.SW
1.DOCKX Bart (LAN)
2.DEIGNAN Philip (ASA)
3.SIEBERG Marcel (BBO)
Danach wurde wieder ordentlich Tempo im Hauptfeld gemacht und der Vorsprung nahm rapide ab. Bei Kilometer 158 ging dann auch eine Attacke im Hauptfeld von Tombak und Khalilov von statten. Diese konnten sich dann ein bisschen lösen, aber auch nur sehr langsam, da das Tempo im Hauptfeld ebenfalls sehr hoch war.
Nachdem die Gruppe auch ordentlich Zeit verlor, witterten einige Teams im Hauptfeld auch wieder die Chance, dass es hier zu einem Massensprint kommt. Deshalb beteiligten sich jetzt noch mehr Teams an der Nachführarbeit.
Die Sprintwertung bei Kilometer 158 konnte sich aber aufgrund des Vorsprungs noch die Spitzengruppe sichern.
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3.SW
1.DOCKX Bart (LAN)
2.SIEBERG Marcel (BBO)
3.Dietziker Andreas (VGB)
Hier betrug der Vorsprung immerhin noch 3 Minuten 11 Sekunden, war aber wie vorher schon erwähnt auf relativ kurzer Distanz sehr stark geschmolzen.
....
Das ist bisher geschehen und nun gehen wir live in die Etappe. Die Spitzengruppe ist noch immer vorne und befindet sich gerade im Anstieg zur letzten Bergwertung. Im Hauptfeld wird weiterhin Tempo gemacht, trotzdem können sich Tombak und Khalilov noch vor dem Feld halten.
Wir haben jetzt auch Informationen zu den gestürtzten Fahrern bekommen. Es scheint keiner schwerer verletzt zu sein, aber einige wurden doch mit Verdacht auf Brüche oder Ähnliches ins Krankenhaus gebracht. Ob diese Stürze eine Verletzung nach sich ziehen wird wohl erst morgen oder später bekannt. Eines ist sicher, undzwar dass die vorher genannten Fahrer die Österreich Tour sicher nicht mehr zuende fahren können.
Wir schauen jetzt aber wieder auf die Spitzengruppe und erleben gerade eine Attacke von Meier, der sich hier knapp vor Agnoli absetzen kann und sich damit auch die Bergwertung holt. Dietziker und Sieberg kommen knapp hinter den beiden über die Bergwertung und werden wohl gleich wieder die Lücke schließen können. Dockx und Deignan scheinen da größere Probleme zu haben und für die beiden wirds wohl schwer wieder ranzukommen.
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3.BW
1.MEIER Christian (RRC) [Attackiert]
2.AGNOLI Valerio (ASA) +0:02
3.Dietziker Andreas (VGB) +0:04
4.SIEBERG Marcel (BBO) s.t.
5.DOCKX Bart (LAN) +0:14
6.DEIGNAN Philip (ASA) +0:20
Dahinter, mit nur mehr 1 Minute 12 kommen jetzt schon Tombak und Khalilov, die aber auch nur 23 Sekunden auf Marzoli und Pardilla Vorsprung haben, die am Fuße des Hügel attackiert hatten.
Diese haben aber auch nur 17 Sekunden herausfahren können und werden wohl auch in Kürze wieder zurückgeholt werden, denn im Hauptfeld wird weiterhin ein sehr hohes Tempo angeschlagen und es wird nun hinten ein 48 kmh Schnitt gefahren.
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Tagesgruppe
+1:12
KHALILOV
+0:23
Gruppe Marzoli
+0:17
Hauptfeld
Noch knapp 15 Kilometer und nur mehr eine Minute für Meier, Agnoli, Sieberg und Dietziker. Dahinter kommen jetzt Marzoli und Pardilla, die im Schlepptau noch Khalilov und Tombak haben. Dockx und Deignan konnten da nicht mehr folgen und werden gleich gestellt werden.
Marzoli und Pardilla kommen schon relativ nah an die Spitzengruppe heran und werden diese gleich eingeholt haben.
Noch 10 Kilometer. Vorne jetzt Meier, Agnoli, Marzoli, Pardilla, Sieberg, Khalilov, Tombak und Dietziker. Aber nur mehr 1 Minute Vorsprung dieser Gruppe. Das wird sehr knapp werden.
5 Kilometer noch zu fahren und nur mehr 25 Sekunden Vorsprung. Marzoli, Pardilla, Tombak und Khalilov ist jetzt das Tempo zu langsam und sie erhöhen mit einer weiteren Attacke nochmals das Tempo. Meier, Sieberg, Dietziker und Agnoli kämpfen zwar noch um den Anschluss, man sieht aber, dass sie nach der langen Etappe völlig am Ende sind.
Noch 2 Kilometer. Meier, Sieberg, Dietziker und Agnoli werden jetzt geschluckt, vorne sind noch Marzoli, Tombak und Khalilov. Pardilla hat sehr viel jetzt für Marzoli gearbeitet und hängt nur mehr hinten dran. 15 Sekunden Vorsprung noch für diese 4 Fahrer.
Der letzte Kilometer. Die Spitzenreiter kommen jetzt auf die Zielgerade, dahinter sieht man aber schon die Sprinterzüge, die sich formieren. TSV, THR und RRC bilden hier die stärksten Züge, wobei Rojas da direkt hinter Greipel und Steegmans dranhängt.
Vorne noch Marzoli, der nochmals attackiert um sich auch von Khalilov zu lösen. Noch 200 Meter für Marzoli und Tombak, der da noch am Hinterrad klebt. Hinten kommen jetzt aber schon die Sprinter angerauscht. Vorne noch immer Marzoli, Khalilov hat eine kleine Lücke zu ihm und wird gerade von Greipel übersprintet, der Steegmans hinter sich hat. Rojas und auch der starke Belletti jetzt direkt dahinter. Auch Swift zu sehen. Tombak hängt noch immer am Hinterrad von Marzoli und attackiert nochmal vom Hinterrad.
Die letzten 100 Meter für Marzoli und Tombak und da gehen Steegmans, Greipel, Rojas und Belletti vorbei. Knapp dahinter Swift. Marzoli bricht komplett ein und auch Tombak wird hier noch übersprintet.
Aber wer holt die Etappe? Steegmans kommt jetzt an Greipel vorbei und setzt sich neben ihm. Knapp dahinter Rojas. Belletti kommt jetzt auch, dessen Sprint wieder sehr stark angezogen wird. Auch Swift ist heute gut dabei. Dahinter aber schon eine kleine Lücke. Da sehe ich Bonsergent und Veelers.
Steegmans gewinnt hauchdünn vor Greipel. Dritter wird Rojas, der sich noch gegen den wieder sehr starken Belletti durchsetzen kann. Swift zeigt mit seinem 5. Platz auch, dass er hier vorne mitsprinten kann.
Dahinter eine kleine Lücke zu Bonsergent und Veelers, der sich heute wohl die Kräfte doch nicht richtig eingeteilt hat. Tombak, der auf den letzten 100 Metern noch geschluckt wurde wird dann nur 8., Marzoli 9.
Steegmans kann sich also die 6. Etappe holen und zeigt damit, dass er in keinem Formtief steckt und noch immer gegen die Topsprinter bestehen kann.
Wir erhalten auch gerade die Meldung, dass im Massensprint noch drei weitere Fahrer gestürzt sind, die wohl auch aufgeben müssen. Es handelt sich hierbei um Kreder (BMC), Failli (VAC) und de Vocht (SIL), für die die Österreich-Tour wohl auch vorbei ist. Auch heir werden wir wohl in den nächsten Tagen erfahren, ob sich einer eine schwerere Verletzung zugezogen hat.
Aber jetzt bekommen wir schon das Endergebnis des heutigen Tages und verabschieden uns damit von der heutigen Etappe. In der Gesamtwertung hat sich nichts mehr getan und damit wird die Entscheidung morgen im Zeitfahren fallen.
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1.STEEGMANS Gert (TSV)
2.GREIPEL André (THR)
3.Rojas Gil José Joaquin (VGB)
4.BELLETI Manuel (RRC)
5.SWIFT Ben (BBO)
6.BONSERGENT Stéphane (LAN)
7.VEELERS Tom (ASA)
8.TOMBAK Janek (VAC)
9.MARZOLI Ruggero (BBO)
10.CLERC Aurélien (GRM)
11.COLLI Daniele (RRC)
12.KHALILOV Mikhaylo (VAC)