Brixia-Tour (2.1)

#1 von Schnurer , 15.12.2008 19:21

Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung des Auftaktes der Brixia-Rundfahrt! Am heutigen Tag stand für das hochklassig besetzte Fahrerfeld zunächst der Aufgalopp mit einer immerhin 150 Kilometerlangen Flachetappe auf dem Programm. Später am Tag war dann noch ein Teamzeitfahren zu absolvieren, bleiben wir jedoch erst bei dieser Etappe. Kurz nochmal das Profil für Sie:





Sie sehen es, es deutete alles auf einen Massensprint hin, denn abgesehen von einigen Hügeln gegen Ende der Etappe war das Profil anspruchslos. Zunächst löste sich die für solche Flachetappen obligatorische Spitzengruppe vom Feld. Vorallem Bouygues Telecom und Milram waren bemüht, diese Spitzengruppe möglichst klein zu halten, um einen Massensprint für ihre schnellen Männer Marco Zanotti (BTL) und Luca Paolini (MRM) zu ermöglichen. So konnte sich schließlich etwa 10 Kilometer nach der offziellen Renneröffnung die erste Gruppe lösen, die sogleich erfolgreich war und die Etappe bestimmen sollte. In ihr enthalten war mit Giampaolo Caruso vom einheimischen Tinkoff-Team ein Fahrer, der durchaus auch für eine gute Platzierung in der Gesamtwertung in Frage kommt und der damit früh schon Kräfte lässt. Neben ihm in der Gruppe waren Matteo Bono vom Team High Road, der ja, wie man munkelt, mit einem Wechsel zu ag2r liebäugelt, sowie der bereits jetzt für ag2r startende junge Sprinter Fabio Sabatini. Ebenfalls den Anschluss schaffen konnte Sergio Marinangeli (LPR). Eine vierköpfige, nur aus den einheimischen Italienern bestehende Gruppe also:

Zitat
Spitzengruppe:

MARINANGELI Sergio (LPR)
SABATINI Fabio (A2R)
CARUSO Gianpaolo (TCS)
BONO Matteo (THR)



Die Etappe nahm dann immer mehr den Verlauf einer typischen Flachetappe, auf der eine kleine Gruppe das Rennen bestimmt, am Ende aber immer von den klug kalkulierenden Sprinterteams eingeholt wird. Vorallem Milram zeigte sich sehr aktiv in der Nachführarbeit, aber auch Rock Racing für ihr Sprintertalent Mauro Richeze beteiligte sich in der Nachführarbeit. So war der Vorsprung beim ersten Zwischensprint des Tages gerade mal bei 1:35 Minunten, obwohl immerhin schon 45 Kilometer absolviert waren. Der Zwischensprint wurde dann jedoch ohne große Angriffe überrollt, sodass sich folgende Ergebnis bot:

Zitat
Zwischensprint No. 1

01 CARUSO Gianpaolo (TCS)
02 SABATINI Fabio (A2R)
03 BONO Matteo (THR)



Im weiteren Verlauf entwickelte sich die Etappe immer mehr zum Langeweiler. Die Sprinterteams hatten die Lage zu jeder Zeit im Griff, sodass ich Ihnen vielleicht kurz die im Vorhinein hochgehandelten Fahrer vorstellen kann. Zum einen war Albert Loddo ein Mann, den viele Fahrer auf der Rechnung hatten. Ebenfalls hochgehandelt wurde der Australier Graeme Brown, seit dieser Saison in Diensten der italienischen Mannschaft LPR. Auch der gut aufgelegte Dominique Rollin (ACE) und Luca Paolini (MRM) zählten zum Favoritenkreis, während Bobbie Traksel (A2R), Marco Zanotti (BTL) oder Mauro Richeze (ROR) eher als Außenseiter gehandelt wurden. Klar war nur, dass hier kein Weltklassesprinter á la Oscar Freire oder vergleichbare Kaliber am Start war, sodass der Sprint als sehr offen vorrausgesagt wurde.

Auch den zweiten Zwischensprint des Tages machte die usreissegruppe ohne sich aus, jedoch erneut ohne großen Sprint. Bereits zu diesem Zeitpunkt war klar, dass das Quartett an der Spitze heute keine Chance haben würde, denn der Vorsprung betrug bei dieser Wertung gerade mal noch 15 läppische Sekunden, sodass der Sprint das letzte zählbare war, was die Gruppe verbuchen konnte:

Zitat
Zwischensprint No. 2

01 BONO Matteo (THR)
02 MARINANGELI Sergio (LPR)
03 CARUSO Gianpaolo (TCS)




Bei Kilometer 140 war es dann auch schon um die Gruppe geschehen, bei einem Maximalvorsprung von nur knapp drei Minuten stand der Fluchtversuch von vorne rein unter keinem guten Stern. Natürlich spannten sich dann die Sprinterteams vor das Feld, um die Lage zu kontrollieren. Dieses Unterfangen meisterten sie ausgezeichnet, sodass auch die Attacke des Mannes von Ceramica Flaminia, Fabio Baldato, verpuffte. Der erfahrene Italiener versuchte sein Glück kurz vor dem Ziel mit einem knackigen Antritt, kam jedoch nicht richtig weg und wurde schließlich schon 300 Meter später wieder vom mittlerweile in Hochgeschwindigkeit dahinrasenenden Feld geschluckt. Alles stand damit auf Massensprint und die den ganzen Tag überarbeitenden Sprinterteams wurden für ihre Mühe belohnt, denn die Etappe endete schließlich im erwarteten Massenspurt. Ag2r und Flaminia bestimmten mit ihren Zügen das Geschehen, und es entwickelte sich ein spannender Sprint. Loddo war eingeklemmt und konnte daher nicht eingreifen, für ihn stand ein enttäuschender 9. Platz am Ende der Etappe zu Buche, den Sieg machten andere unter sich aus. So war es Luca Paolini von Milram, der 100 Meter vor dem Ziel bereits wie der sichere Sieger aussah, ehe ihn jedoch noch der überraschend starke Mauro Richeze (ROR) und der Australier Brown passierten. Bei starkem Gegenwind war der Weg Paolinis zum Ziel zu lang, sodass schließlich Mauro Richeze von Rock Racing zu einem Außenseitersieg kam, denkbar knapp vor Brown und Paolini, der immerhin noch den dritten Rang nach Hause bringen konnte. Der ebenfalls überrraschend gute aufgelegte Marco Zanotti (BTL) wurde vor Bondariew (FLM), Traksel (A2R), Pietroplli (CSF) und Marco Velo (MRM) Vierter, ehe Pechvogel Alberto Loddo vor dem ebenfalls enttäuschend Rollin (ACE) ins Ziel kam.


Sieg für Mauro Richeze!

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RE: Brixia-Tour (2.1)

#2 von Schnurer , 15.12.2008 19:22

Am Nachmittag stand dann nach der Flachetappe mit dem Sieger Richeze das Mannschaftszeitfahren auf dem Programm. Es galt einen 12 Kilometerlangen Kurs zu absolvieren, nicht ganz ohne Hindernisse. Bereits wenige Meter nach dem Start ging es für immerhin einen Kilometer 6% steil bergauf, nicht ganz einfach, mit so einem Berg zu starten. Da kann man den Rhythmus nicht finden, es dauert lange, bis der "Motor läuft", hier das Profil und damit rein ins Rennen:





Es sind bereits 6 Teams im Ziel, darunter auch das Favoritenteam Tinkoff. Überraschend stark für mich bis jetzt das Team Ceramica Flaminia, außer David O´Loughlin und Magnus Backstedt sind da eigentlich keine Fahrer im Kader, die bisher im Zeitfahren schonmal aufhorchen ließen. Aber bei so einem Teamzeitfahren kann man ja nicht einfach die Zeitfahrstärke der einzelnen Fahrer addieren und kommt so zum Ergebnis, da geht´s auch ums Teamwork und ob das Feintuning innerhalb des Teams stimmt, und da scheint Flaminia besser drauf zu sein als zum Beispiel Bouygues Telecom, die momentan den letzten Platz belegen. Insgesamt erwarten wir hier im Tagesziel noch 7 Teams, drei von diesen Teams sind noch nicht von der Rampe gerollt, nun geht´s dann mit dem momentanen Zwischenstand ins Ziel hinein in den Liveticker:


Zitat
Zwischenstand, Ziel:

01 Tinkoff Credit Systems
02 Ceramica Flaminia +2 Sek.
03 Columbia +9 Sek.
04 CSF Group Navigare +10 Sek.
05 Liquigas +13 Sek.
06 Bouygues Telecom +14 Sek.



[Start] Rock Racing rollt von der Rampe! Das Team um den zeitfahrstarken Routiner Bobby Julich zählt nicht zu den Topfavoriten heute, kann aber mit Glück vorne reinfahren. Mit Tyler Hamilton steht ein weiterer Amerikaner im Team, der den Kampf gegen die Uhr beherrscht, wenn auch lange nicht mehr so gut, wie er das früher vor seiner Dopingsperre tat.

[Ziel] Milram kommt ins Ziel. Bereits auf der Strecke sah man den Mannen von Manager ALFONSO an, das es nicht rund läuft. Stefano Garzelli, hier das erste Mal nach seinem Triumpf bei der Trofeo Matteoti, versuchte zwar, das Team zu führen, was aber misslang. Nur der vorletzte Platz ist das hier, 13 Sekunden hinter Tinkoff.

[Start] Team CSC rollt von der Rampe, das absolute Favoritenteam um die eben bereits erwähnten Weltklassezeitfahrer. Auch in der Gesamtwertung haben sie mit Kreuziger und dem Lokalmatador Pozzovivo Ambitionen, hier wollen sie einen guten Grundstein legen.

[align=center]
Team CSC ist gestartet! [/div]

[Ziel] Mit ag2r nähert sich nun das Team mit einem der Topfavoriten für die Gesamtwertung, nämlich Marzio Bruseghin. nach seinen überragenden Helferdiensten beim Giro für Danilo di Luca darf er hier und dann auch später bei der Deutschland-Tour auf eigene Kappe fahren, und das sieht ganz ordentlich aus, was er hier mit seinem Team abliefert. Momentan ist das ein solider 4. Platz im Ziel, 7 Sekunden hinter Tinkoff.

[Start] Diquigiovanni rollt nun als letztes Team von der Rampe, auch dieses Team hat sehr starke Zeitfahrer. Vladimir Karpets und LL Sanchez sind nur zwei von ihnen. Wie es aber um den Kräftehaushalt steht, ist eine andere Frage, denn genau das gleiche Team bestritt vor wenigen Tagen noch sehr schwere Tour-Etappen, man wird sehen, was sie hier auf den Asphalt zaubern können.

[Ziel] LPR kommt! Ein zeitfahrtechnisch schwahes Team, aber sie schlagen sich hier für ihre Verhältnisse ganz achtbar. Auf das noch immer führende Team Tinkoff verlieren sie nur 10 Sekunden, damit werden sie wohl sehr zufirieden sein, kann ich mir vorstellen.

[Ziel] Das nächste einheimische Team nähert sich nun in Gestalt von Acqua é Sapone dem Ziel, Bodnar und vorallem Santiago Botero sind da die starken Männer, ubnd sie kommen mit einer sehr überzeugenden Zeit, gerade mal 6 Sekunden hinter Tinkoff, damit könenn sie wohl leben denke ich, das bedeutet momentan den dritten Platz im Zwischenklassement.

[Ziel] Nur noch drei Teams erwarten wir hier im Ziel, eines davon ist Rock Racing, das nun kommt. Oh, gute Zeit für sie! Ist das die Bestzeiot, ganz enge Kiste...Nein, drei Sekunden hinter nur hinter Tinkoff, zweiter Platz momentan!

[Ziel] Da kommen sie schon, Team CSC. Und das sieht erwartet gut aus, das wird eine neue Bestzeit! 4 Sekunden vor Tinkoff, das ist mal ein Wort, neuer Spitzenreiter im Ziel also, nur Diquigiovanni kann da noch was dran ändern.

[Ziel] Und da kommen die Mannen um Karpets, schlecht sieht das nicht aus, aber die Bestzeit wird nicht, genau wie Tinkoff verlieren sie 4 Sekunden und sind damit Zweiter am heutigen Tag. CSC also mit dem erwarteten Favoritensieg vor Diquigiobanni und Tinkoff! Das war´s von heute, bis morgen!

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RE: Brixia-Tour (2.1)

#3 von Schnurer , 15.12.2008 19:22

Auch am heutigen Tag darf ich sie wieder aus dem sonnigen Italien zur Zusammenfassung der zweiten Etappe der Brixia-Tour begrüßen! Für die Teams stand am heutigen Tag ein deutlich anspruchsvolleres Terrain auf dem Programm, als das gestern der Fall war. Auf den letzten dreißig Kilometern vor dem heutigen Tagesziel in Toscolano Maderno waren zwei anspruchsvolle Bergwertungen zu nehmen, hier das Profil:




Sie sehen es selbst, liebe Zuschauer, bereits im Vorfeld konnte durch dieses Profil ein Massensprint praktisch ausgeschlossen werden, sodass die Favoriten sich heute wohl ein erstes Mal beschnuppern würden. Besonders im Fokus dabei die Italiener Stefano Garzelli, Marzio Bruseghin und Emanuele Sella, aber auch ausländische Weltklassefahrer wie Roman Kreuziger, Ewgeny Petrov oder Vladimir Karpets hatten sich einiges vorgenommen. Direkt nach dem offiziellen Rennstart gab es dann die ersten Attacken. Zunächst setzte sich der Großbrite Charles Wegelius von Acqua é Sapone ab, der jedoch nach wenigen Kilometern wieder geschnappt war, vorallem durch die Arbeit LPR´s und CSF´s. Die nächste Attacke kam dann auch von einem Fahrer der Mannschaft LPR, niemand geringerer als Steffen Wesemann attackierte und kam sogleich weg. Der junge Andrea Pagoto (CSF) setzte zusammen mit Pavel Brutt (TCS) nach, sodass sich ein Trio absetzte, welches das Rennen zunächst diktierte. Acqua é Sapone war damit gar nicht glücklich, ganz offenbar wollte die heimische Equipe keine Gruppe ohne ihre Beteiligung weglassen. So entwickelte sich in der ersten Rennphase ein hohes Tempo, denn Acqua versuchte mit aller Kraft das Trio zurückzuholen, was jedoch misslang.

Zitat
Ausreissergruppe:

PAGOTO Andrea (CSF)
BRUTT Pavel (TCS)
WESEMANN Steffen (LPR)



Drei Fahrer also, ein Schweizer, ein Russe und heimischer Italiener diktierten lange Zeit das Renngeschehen. Im Hauptfeld kontrollierten die Teams von Bouygues Telecom, Ag2r La Mondiale, CSC Saxo Bank und Flaminia das Geschehen. Zahlreiche Teams also hatten ein Interesse, die große Gruppe vor den beiden schon beschrieben Anstiegen wieder zusammenzuhaben, sodass die Ausreisser an der Spitze zu keinem Zeitpunkt des Rennens eine reelle Chance auf den Etappensieg hatten. Der Maximalvorsprung betrug gerade einmal 2 Minuten. Das einzige, was das Spitzentrio dann bis zum Kilometer 113 einheimsen konnte, waren die zwei Sprintwertungen, die auf dem Programm standen. Die erste holte sich Pavel Brutt vor Steffen Wesemann und Andrea Pagoto, während Wesemann und Pagoto bei der zweiten Wertung nur die Platzierungen tauschten, Sieger also abermals der junge Russe:

Zitat
Sprintwertung No. 1

01 BRUTT Pavel (TCS)
02 WESEMANN Steffen (LPR)
03 PAGOTO Andrea (CSF)


Sprintwertung No. 2

01 BRUTT Pavel (TCS)
02 PAGOTO Andrea (CSF)
03 WESEMANN Steffen (LPR)



Wie schon gesagt war das Trio nach dieser Sprintwertung passé und es ging sogleich an den ersten ernsthaften Berg dieser Rundfahrt, zugleich auch die erste Bergwertung. Dort begann dann ein komplett neues Rennen. Zunächst forcierte CSC zusammen mit Milram das Tempo enorm, gerade der junge Spanier Inxausti lieferte bergauf eine Klasseleistung und legte mit seinem Teamkollegen Francis de Greef ein enormes Tempo vor, sodass die erste Attacke des Italieners Fabio Baldato (FLM) verpuffte. Er wurde duchgereicht und spielte keine Rolle mehr. Die nächste Attacke an diesem Anstieg kam dann, gut vorbereitet von seinem Team, von dem Italiener und Mitfavoriten Stefano Garzelli. Die Favoriten setzten nach, und so kam es im Hauptfeld erstmals zu einer großen Selektion. CSC hielt das Feld zusammen, sodass eine etwa 20-Mannstarke Gruppe den Gipfel passierte. Die Bergpunkte konnte der junge Baske Inxausti (CSC) vor Vladimir Karpetz (SIT) und Domenico Pozzovivo (CSC) verbuchen:

Zitat
Bergwertung No. 1

01 INTXAUSTI ELORRIAGA Benat (CSC)
02 KARPETS Vladimir (SIT)
03 POZZOVIVO Domenico (CSC)



Nach einer recht langen, aber ungefährlichen Abfahrt kam die Gruppe dann direkt an den zweiten, etwas schwereren Anstieg. Dort setzte CSC das Tempodiktat fort, zunächst powerte Inxausti sich weiter aus, bis er schließlich reißen lassen musste. Nach ihm gingen mit Domenico Pozzovivo und Jurgen van den Broeck zwei andere Kaliber der starken CSC-Mannschaft nach vorne. Beide drückten richtig aufs Tempo, sodass die Gruppe zu bröckeln begann. So erwischte es unter anderem den Mitfavoriten Luis Leon Sanchez (SIT), der nicht seinen besten Tag zu haben schien. Auch den Co-Kapitän der CSF Group Navigare-Mannschaft Julio Alberto Perez Cuapio kostete die Tempoverschärfung den Anschluss, ebenso wie den Columbia-Kapitän Giovanni Visconti. Überraschend stark präsentierten sich Luca Paolini (MRM), Jurgen Van de Walle (FLM) und Tyler Hamilton (ROR), die alle drei mit der nun noch etwa 15 Fahrer umfassenden Spitzengruppe über den Gipfel rollten. Abgefallen waren zu diesem Zeitpunkt außer den erwähnten Fahrern noch eine ganze Stange als hoffnungsvoll geltender Tinkoff-Fahrer, unter ihnen auch Evgeny Petrov und Giampaolo Caruso. Die Bergwertung gewann Pozzovivo von CSC, der damit am morgigen Tag im Bergtrikot am Start stehen wird:

Zitat
Bergwertung No. 2

01 POZZOVIVO Domenico (CSC)
02 VAN DEN BROECK Jurgen (CSC)
03 TIRALONGO Paolo (BTL)



Wegen der Anwesenheit der im Sprint wohl unschlagbaren Übermacht von Milram in Person von Luca Paolini mussten andere Teams reagieren, eher es zu spät war. So kamen auf dem kurzen Weg vom letzten Gipfel bis ins Ziel noch einige Attacken, alle jedoch erfolglos. Zuletzt hatten es die starken Zeitfahrer Roman Kreuziger (CSC) und Santiago Botero (ACE) versucht, kamen jedoch nicht weg. So kam es wie es kommen musste, der einzige verbliebene Sprinter Luca Paolini brachte den Sieg mit einer souveränen Leistung im Spurt nach Hause. Sein Teamkollege Stefano Garzelli rundete das Erfolgserlebnis mit einem grandiosen zweiten Rang ab, ein etwas überraschender Doppelsieg für Milram am heutigen Tag. Dritter wurde am heutigen Tag der starke Pozzovivo (CSC) vor seinem Teamkollegen Van den Broeck (CSC), Van de Walle (FLM), Landaluze (ACE), Baliani (CSF), Bruseghin (ALM) und Tiralongo (BTL), ehe Tyler Hamilton (ROR) die Top 10 komplettierte. Zeitgleich ins Ziel kamen außerdem noch Possoni, Karpets, Botero, Sella und Kreuziger, während die Gruppe um die am zweiten Berg abgefallenden Fahrer heute 32 Sekunden Rückstand kassierten.

Das war´s für heute wieder aus Italien, danke für Ihr Interesse und bis morgen!

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RE: Brixia-Tour (2.1)

#4 von Schnurer , 15.12.2008 19:23

Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung der dritten Etappe der Brixia-Tour! Am heutigen Tag erwartete das Feld die erste der beiden vom Profil fast identischen Königsetappen, eine über 140 Kilometer flach verlaufende Etappe, die schließlich an einem schwierigen Schlussanstieg ihren Höhepunkt hat. Nachdem sich die Favoriten beim Milram-Doppelsieg von Luca Paolini vor Stefano Garzelli bereits beschnuppern konnten, war klar, dass sich heute niemand würde verstecken können, denn der Schlussanstieg hatte es enorm in sich, wie Sie sehen:





Die Favoriten waren überwiegend Italiener am heutigen Tag. Für viele Experten war Emanuele Sella, der beim Giro d´Italia durch überragende Kletterfähigkeiten herausstach, der Topfavorit. Neben ihm räumte man vorallem auch Marzio Bruseghin (ALM) und dem überraschend Gesamtführenden Domenico Pozzovivo (CSC) Chancen ein, die italienischen Flaggen heute hochzuhalten. Von den Nicht-Italienern wurden vorallem Roman Kreuziger (CSC) und Evgeny Petrov (TCS) hochgewettet.

Nach dem offiziellen Start begann das Rennen hektisch. Bei dieser wichtigen Etappe waren von Beginn an viele Teams um einen Platz in der Ausreissergruppe bemüht, während vorallem Ag2r für Bruseghin Und Bouygues für Tiralongo dagegenhielten. Ganz vorne dabei war selbstverständlich auch das Team des Gesamtführenden Pozzovivo. Nach einigen Kilometern ließ das Feld dann eine Gruppe mit folgenden Fahrern ziehen:

Zitat
Ausreissergruppe:

WEGELIUS Charles (ACE)
LEBEN Christian (SIT)
PEREZ CUAPIO Julio (CSF)
LODDO Alberto (TCS)
CARUSO Gianpaolo (TCS)
CUESTA LOPEZ DE CASTRO Inigo (LPR)



Eine durchaus stark besetzte Gruppe bestimmte also erstmal das Rennen. Mit Caruso von Tinkoff sahen wir einen Fahrer vorne, der bereits auf der ersten Etappe ausreissen ging und langsam mit seinen Kräften am Ende sein dürfte. Mit Loddo vom gleichen Team war im Übrigen auch ein hochklassiger Sprinter dabei, der es wohl auf den heute einzigen Zwischensprint abgesehen hatte. Zu favorisieren aus dieser Gruppe für den Schlussanstieg waren wohl vorallem Perez Cuapio und Inigo Cuesta, wobei sich der gute Mexikaner vom Team CSF Group Navigare bereits früh unbeliebt machte, indem er schlicht und ergreifend nicht mitführte. Wahrscheinlich nur als Aufpasser für Sella also war er in die Gruppe gegangen, während der Rest der Gruppe ordentlich zusammenarbeitete und so bei dem eben schon angesprochenen Zwischensprint bei KM 70 immerhin einen Vorsprung von 3:30 Minuten hatte. Den Sprint für sich entscheiden konnte dann wie erwartet Alberto Loddo (TCS) vor Inigo Cuesta (LPR) und Christian Leben (SIT):

Zitat
Zwischensprint No. 1

01 LODDO Alberto (TCS)
02 CUESTA LOPEZ DE CASTRO Inigo (LPR)
03 LEBEN Christian (SIT)



Nach dem Zwischenspurt zog das Feld das Tempo jedoch enorm an, gerade die Teams von CSC und ag2r waren oftmals in der Führung zu sehen. So sank der Vorsprung des Feldes relativ schnell, bei KM 80 waren es gerade noch 1:50 Minuten. Davon nicht schrecken ließ sich der Schwede Magnus Backstedt der mitten im Rennen mit einer Harakiri-Etappe das Weite suchte. Das Motiv dieses Angriffs wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben, denn er ist alles andere als ein guter Bergfahrer und hätte so oder so keine Chancen auf einen Etappenerfolg gehabt. So wurde er auch bereits 10 KM später wieder vom Feld kassiert, indem nun richtig die Post abging. Etwa 30 KM vor dem Ziel fiel diesem Tempo dann auch das Spitzensextett zum Opfer, sodass sich ein komplett geschlossenes Feld in Richtung Schlussanstieg auf den Weg machte.

An diesem Schlussanstieg bot sich dann ein ähnliches Bild wie bereits gestern an den Bergaufpassagen. Zunächst gingen erneut Benat Inxausti (CSC) und sein belgischer Teamkollege Francis de Greef (CSC) nach vorn. Beide erhöhten das Tempo enorm, sodass die Gruppe sehr schnell zu bröckeln begann. Davon ließ sich der Ire Daniel Martin (BTL) nicht beeindrucken und startete eine Attacke. Jurgen Van de Walle (FLM), bereits gestern stark, und der Este Tanel Kangert (TCS) folgten der Attacke, sodass sich eine kleine Dreiergruppe etwas lösen konnte. CSC setzte jedoch sofort nach und so kam die Gruppe gar nicht erst richtig in ihren Rhythmus und wurde wieder geschluckt. Durch diese erneute Tempoverschärfung war die Gruppe auf etwa 20 Fahrer runterdezimiert, hier die Übersicht:

Zitat
Gruppe Gelbes Trikot:

POZZOVIVO Domenico (CSC)
VAN DEN BROECK Jurgen (CSC)
POSSONI Morris (CSC)
KREUZIGER Roman (CSC)
BRUSEGHIN Marzio (A2R)
BALIANI Fortunato (CSF)
PEREZ CUAPIO Julio (CSF)
SELLA Emanuele (CSF)
VISCONTI Giovanni (THR)
BOTERO Santiago (ACE)
LANDALUZE INTXAURRAGA Inigo (ACE)
TIRALONGO Paolo (BTL)
CARUSO Gianpaolo (TCS)
EFIMKIN Alexander (TCS)
PETROW Ewgeny (TCS)
VAN DE WALLE Jurgen (FLM)
KARPETS Vladimir (SIT)
GARZELLI Stefano (MRM)
HAMILTON Tyler (ROR)



Zu diesem Zeitpunkt hatte sich also schon die Spreue vom Weizen getrennt. Sehr stark in der Gruppe vertreten war besonders das Team von Pozzovivo mit vier Fahrern, aber das gestern vollkommen enttäuschende Tinkoff-Team zeigte sich mit drei Fahrern ganz vorne rehabilitiert.

Neun Kilometer vor dem Ziel folgte dann die nächste Tempoverschärfung, wieder war CSC dafür verantwortlich, diesmal mit einer Doppelattacke durch Jurgen Van den Broeck und Morris Possoni. Opfer der Attacke waren Visconti (HIR), Hamilton (ROR) und Van de Walle (FLM), die den Anschluss verloren. Das Ausscheidungsfahrern ging dann weiter, als Nächster ging der Tscheche Roman Kreuziger (CSC), ein echter Topfavorit. Richtig weg kam durch die Arbeit von Tinkoff und CSF aber auch er nicht, Perez Cuapio (CSF) schloss das Loch mit letzter Kraft, eher er abreissen lassen musste. CSC setzte dieses ungeheuerliche Offensivspektakel durch weitere Attacken von Van den Broeck und Possoni fort, doch erneut ohne zählbaren Erfolg, die Gruppe schien mit Ausnahme Boteros (ACE), Tiralongos (BTL) und Karpets´(SIT), die reissen ließen, sehr stark.

Doch die dänische Equipe ließ nicht locker, erneut ging Kreuziger, just in der Sekunde, da seine beiden Teamkameraden Van den Broeck und Possoni an der Spitze der Gruppe das Tempo nicht mehr halten konnten. Diese Attacke war dann die erste, die richtig saß, allein Sella (CSF), Bruseghin (ALM) und Petrov (TCS) konnten folgen. Auch die Mitfavoriten Garzelli (MRM) und der Mann in Gelb, Domenico Pozzovivo mussten federn lassen. Hinter dem Quarttet formierte sich eine kleinere Verfolgergruppe, doch vorne wurde bereits der Teufelslappen passiert und es wurde um den Etappensieg gefightet. Der Vorsprung aufs Gelbe Trikot betrug zu diesem Zeitpunkt 20 Sekunden, sodass dieses heute den Träger wechseln würde. Schließlich war es nach einigen Attacken und Wegfahrversuchen der Topfavorit Emanuele Sella (CSF), der den Sprint der Kopfgruppe und damit die dritte Etappe der Brixia-Tour gewann. Petrov von Tinkoff entschädigte mit einem sehr starken zweiten Platz für die Enttäuschung von gestern, während für Kreuziger und Bruseghin nur noch die Plätze drei und vier bleiben. Die beide Teamkollegen Possoni und Pozzovivo, der sein gelbes Jersey definitiv an Roman Kreuziger verlor, kamen mit 21 Sekunden Rückstand ins Ziel, während der Altmeister Garzelli auf den letzten Metern nochmal alles gab und tatsächlich am Ende nur fünf Sekunden auf die Spitzengruppe verlor und damit Tagesfünfter wurde. Es folgten Baliani (CSF), Landaluze (ACE) und Efimkin (TCS) mit 47 Sekunden Rückstand, während die Gruppe um Tiralongo (BTL), Botero (ACE) und Karpets (SIT) heute 57 Sekunden verlor!

Das war´s von mir, Ihnen eine geruhsame Nacht und bis morgen!

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RE: Brixia-Tour (2.1)

#5 von Schnurer , 15.12.2008 19:23

Herzlich Willkommen zur vierten und vorentscheidenden Etappe der Brixia-Tour! Vorentscheidend deshalb, weil dieser 156,5 kilometerlange Anschnitt eindeutig die Königsetappe der Rundfahrt darstellt und es am morgigen Tag auf einer Flachetappe keine Verschiebungen mehr im Gesamtklassement geben wird. Das wird heute wie schon angesprochen anders sein, denn die letzten 50 Kilometer dieser Etappe gehen immer mehr oder weniger steil bergauf. Es ist ein sehr unrhythmischer Berg, dieser Schlussanstieg, der Steigungen von bis zu 16 % aufweist, zwischendurch aber auch immer mal wieder fast flache Abschnitte hat, schwierig für die Kletterer heute, sich darauf einzustellen. Hier das Profil des Tages, danach ab zum Liveticker:




[Start/noch 156 Km] Die Fahrer stellen sich gerade auf, in wenigen Sekunden wird der Startschuss erfolgen. In vorderster Reihe sehen wir natürlich die Trikotträger dieser Rundfahrt. Den jungen Tschechen Roman Kreuziger von CSC sehen wir da im Spitzenreitertrikot, aber für ihn wird es nicht leicht, das Trikot zu verteidigen, denn Spitzenkletterer wie Emanuele Sella oder Marzio Bruseghin wollen es ihm heute abnehmen. Nun erfolgt auch der Startschuss, los geht´s!

[noch 153 Km] So, die neutralisierte Zone ist nun auch absolviert und damit beginnt das Rennen richtig. Im Feld herrscht erstmal Ruhe, das nennt man wohl die Ruhe vor dem Sturm, denn die Etappe heute hat es in sich.

[noch 150 Km] Erste Attacke nun! Ein Bouygues Telecom-Trikot ist das, wenn ich mich nicht irre, ist das der junge Ire Daniel Martin. Einge Fahrer setzen nach, darunter Richard Ochoa (SIT), Luca Pierfelici (LIQ) und Walter Proch (LPR).

[noch 145 Km] Die vierköpfige Gruppe hat nun über 30 Sekunden Vorsprung auf das Feld, das noch immer bummelt. Damit gilt sie nun auch offiziell als erste Ausreissergruppe der Etappe.

Zitat
Ausreissergruppe:

OCHOA QUINTERO Richard (SIT)
MARTIN Daniel (BTL)
PROCH Walter (LPR)
PIERFELICI Luca (LIQ)




[noch 133 Km] Das Feld nimmt allmählich Tempo auf. CSC und ag2r sind da wieder vorne zu sehen, sie wollen heute sicher, dass die Entscheidung über den Etappensieg am Schlussanstieg fällt, denn dort haben sie mit Roman Kreuziger und Marzio Bruseghin zwei ganz heiße Eisen im Feuer. Ich denke aber eher, dass der Schlussanstieg was für leichter gebaute Fahrer ist. Die vielen Tempowechsel, die auf einem derartig unrhythmischen Berg nötig sind, liegen den beiden als gute Zeitfahrer mit vil Körpergewicht eher weniger. Mein Toptipp für heute ist Emanuele Sella von CSF.

[noch 123 Km] Die Gruppe läuft gut! Jeder geht mit durch die Führung und auch der Vorsprung ist nochmal rasant angewachsen. Mittlerweile hat das Quartett schon 2:34 Min. zwischen sich und das Hauptfeld gepackt, das ist schon ordentlich, muss aber noch viel mehr werden, denn wenn am Ende im Peloton die Fetzen fliegen, werden bei den Ausreissern die Beine immer schwerer.

[noch 112 Km] Der Vorsprung steigt weiter und die Marke von drei Minuten wird übertroffen. Das steht sinnbildlich für die Zusammenarbeit in der Gruppe, die bilderbuchmäßig verläuft. Im Feld ist alles beim alten, CSC fährt das meiste von vorne, hat aber noch nicht richtig Tempo aufgenommen.

[noch 108 Km] Der erste Zwischensprint steht an, aber keiner der Fahrer in der Spitzengruppe hat da wohl noch Chancen, allein die drei Bonussekunden für die Gesamtwertung dürfte die Wertung ein bisschen attraktiv machen. Hier wird aber nur so drübergerollt, kein großer Sprint und so holt sich Daniel Martin die Punkte:

Zitat
Zwischensprint No. 1

01 MARTIN Daniel (BTL)
02 PROCH Walter (LPR)
03 PIERFELICI Luca (LIQ)




[noch 100 Km] 100 Kilometer auf den Kopf haben wir noch. Der Vorsprung des Spitzenquartetts ist bei 4 Minuten, dort hat er sich jetzt auch erstmal eingpendelt und stagniert.


[noch 93 Km] Die nächste Zwischenwertung, diesmal eine Bergwertung, allerdings eine der niedrigsten Kategorie, die damit keinesfalls dem Schlussanstieg gleichzusetzen ist. Ochoa geht hier kurz aus dem Sattel und holt sich damit die Punkte. Vielleicht kann der junge Venzuelaner ja mal in die Fußspitzen des Kletterers und seines Landsmannes José Rujano treten, um den es allerdings auch immer leiser wird. Zweiter wird hier Pierfelici vor Proch:

Zitat
Bergwertung No. 1

01 OCHOA QUINTERO Richard (SIT)
02 PIERFELICI Luca (LIQ)
03 PROCH Walter (LPR)



[noch 82 Km] Momentan ist das hier eine stinklangweilige Angelegenheit, es passiert rein gar nichts Spektakuläres, denn noch immer diktiert die Gruppe das Renngeschehen, gefolgt von der großen Meute im Hauptfeld.

[noch 76 Km] Etwas Spannung kommt nun wieder rein, durch die zweite Sprintwertung des Tages. Doch erneut schert sich kein Mitglied der Gruppe um die Punkte, die sich erneut Daniel Martin sichern kann, diesmal vor Proch und Ochoa:

Zitat
Zwischensprint No. 2

01 MARTIN Daniel (BTL)
02 PROCH Walter (LPR)
03 OCHOA QUINTERO Richard (SIT)



[noch 62 Km] Noch gute 60 Kilometer haben wir, oder besser gesagt die Fahrer zu absolvieren, und so langsam macht das Feld hinten ernst. Der Vorsprung ist nun rückläufig, genau 3:21 Min. fährt die große Verfolgergruppe hinter der kleinen Spitzengruppe.

[noch 46 Km] So, der Vorsprung ist nun enorm gesunken. Das Feld hat richtig Speed aufgenommen, gerade ag2r und CSC arbeiten da sehr viel, doch auch CSF Group Navigare und Tinkoff haben sich langsam nach vorne geschoben, eben die Teams, von denen man heute eine Menge erwarten darf. 1:10 Min. hat die Gruppe nur noch, das ging jetzt wirklich wahnsinnig schnell, aber zu viert gegen das große Feld hat man´s nicht leicht, aber das Leben ist eben kein Ponyhof. Vorne in der Gruppe wird nun aber die letzte Wertung des Tages ausgefahren, nämlich ein zweiter Bergpreis, den diesmal Pierfelici vor Ochoa und Proch gewinnt:

Zitat
Bergwertung No. 1

01 PIERFELICI Luca (LIQ)
02 OCHOA QUINTERO Richard (SIT)
03 PROCH Walter (LPR)




[noch 38 Km] Langsam wird es jetzt schon ernst, es geht bereits leicht bergauf, wenn gleich die ganz steilen Rampen erst später im Rennen folgen. Der Vorsprung der Gruppe ist nun nochmals gesunken, 30 Sekunden, die den Ausreissern nie und nimmer reichen werden.

[noch 25 Km] So, die Gruppe ist gestellt. das war nicht anders zu erwarten und nun ist es geschehen, sodass wir ein geschlossenes Fahrerfeld haben. Attacke! Sofort geht der nächste von LPR, nachem Proch eingeholt, wurde, Steffen Wesemann ist das. Nicht gerade sein Terrain eigentlich, Kiserlovski (LIQ) und ein Teamkollege Wesemanns, nämlich Hannes Blank setzen nach.

Zitat
Ausreissergruppe

KISERLOVSKI Robert (LIQ)
WESEMANN Steffen (LPR)
BLANK Hannes (LPR)




[noch 24 Km] Die Gruppe wird erstmal fahren gelassen, denn gefährlich werden kann sie sowieso nicht und die überragenden Bergfahrer sind das auch nicht da scheinen sich die Favoritenteams keine Sorgen zu machen.

[noch 22 Km] Der Vorsprung ist schnell auf 30 Sekunden angewachsen, CSC reagiert nun doch und schickt die beiden Tempobolzer vom Dienst, Francis de Greef und Beant Inxausti nach vorne, die trotz ihres Alters hier erstaunlich konstant fahren.

[noch 20 Km] Sofort wird der Vorsprung weniger und fällt unter die 20-Sekundenmarke. Blank fällt der Tempoverschärfung von Kiserlovski, der sich hier nicht geschlagen geben will, zum Opfer und ist abgefallen.

[noch 18 Km] Die Gruppe ist kassiert, wir sind hier im ersteren steileren Abschnitt mit 6 % Steigung, zuviel für Wesemann und Kiserlovski. Das Tempo im Feld zieht währenddessen nochmal ernorm an, Codol und Perez Cuapio von CSF spannen sich vor das Feld und dezimieren die Gruppe enorm, das sind nun vielleicht noch knapp 50 Fahrer! Hier die Übersicht:

Zitat
Gruppe Gelbes Trikot

KREUZIGER Roman (CSC)
POSSONI Morris (CSC)
POZZOVIVO Domenico (CSC)
VAN DEN BROECK Jurgen (CSC)
GARZELLI Stefano (MRM)
PAOLINI Luca (MRM)
HAMILTON Tyler (ROR)
JULICH Bobby (ROR)
VAN DE WALLE Jurgen (FLM)
KARPETS Vladimir (SIT)
OCHOA José Carlos (SIT)
SAMOJLAU Branislau (SIT)
SANCHEZ GIL Luis Leon (SIT)
BRUSEGHIN Marzio (A2R)
TIRALONGO Paolo (BTL)
STUBBE Tom (BTL)
BALIANI Fortunato (CSF)
CODOL Massimo (CSF)
PEREZ CUAPIO Julio (CSF)
SELLA Emanuele (CSF)
SIMEONI Filippo (CSF)
CARUSO Gianpaolo (TCS)
EFIMKIN Alexander (TCS)
PETROW Ewgeny (TCS)
KANGERT Tanel (TCS)
VISCONTI Giovanni (THR)
LANDALUZE INTXAURRAGA Inigo (ACE)
BOTERO Santiago (ACE)
CUESTA LOPEZ DE CASTRO Inigo (LPR)
BARBOSA Candido (LIQ)




[noch 14 Km] Das Tempo ist weiterhin sehr hoch. Noch immer geht es mit immerhin 6 % konstant nach oben, doch das wird sich gleich ändern, und auch die Gruppe wird noch deutlich schrumpfen!

[noch 13 Km] Die ersten Fahrer fallen nun wieder ab, Stubbe (BTL), Perez Cuapio (CSF), Codol (CSF), Simeoni (CSF) und Ochoa (SIT) sowie Paolini (MRM) fallen zurück, Possoni dreht an der Spitze für Kreuziger weiter auf!

[noch 10 Km] Der richtig harte Teil beginnt, mit 10 % geht es nun nach oben, viele schmerzverzerrte Gesichter am Ende der Gruppe, als nächsten erwischt es Samojlau von Diquigiovanni. Possoni fährt sehr stark, gute Leistung von ihm, aber gleich wird es auch um ihn geschehen sein.

[noch 9 Km] Baliani und Sella attackieren! Was für ein Antritt, Baliani forciert für seinen Kapitän, und jetzt purzeln da die Köpfe, aber die Favoriten sind sofort am Hinterrad, Julich, Barbosa, Kangert, Visconti und LL Sanchez sind weg, die Gruppe wird immer kleiner, der Vorstoß von CSF trägt also erste Früchte.



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Sella verschärft das Tempo!

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[noch 8 Km] Van den Broeck von CSC geht nun nach vorne, 12 % sind es hier noch immer, das ist wriklich ein Brocken dieser Berg! Van de Walle, Efimkin, Hamilton und Botero sind die nächsten, die dem enormen Tempo von CSF und CSC zum Opfer fallen. Beide Teams fahren stark.

[noch 7 Km] Erstmal haben die Fahrer das Gröbste überwunden, ein kleines Flachstück folgt nun, ehe es nochmal viel steiler wird. Dieses Flachstück nutzen manche, hier nochmal zu verschnaufen, ehe hier gleich die Entscheidung fällt.

[noch 6 Km] Und da sind wir drin im Steilstück! Das steilste Stück der ganzen Rundfahrt folgt mit 16 %. Tiralongo, Karpets, Caruso und Tiralongo fallen dem Tempodiktat von Van den Broeck zum Opfer. Die Favoriten belauern sich weiter, die Spannung ist zu spüren.

[noch 5 Km] Van den Broeck ist nun platt, und auch Pozzovivo geht ein letztes Mal nach vorne, um Tempo zu machen. Bis auf Pozzovivo für Roman Krueziger sind die Favoriten nun isoliert, die nochmal die Spitzengruppe im Überblick:

Zitat
Spitzengruppe

KREUZIGER Roman (CSC)
POZZOVIVO Domenico (CSC)
SELLA Emanuele (CSF)
BRUSEGHIN Marzio (A2R)
GARZELLI Stefano (MRM)
LANDALUZE INTXAURRAGA Inigo (ACE)
PETROW Ewgeny (TCS)



Inigo Landaluze fährt da enorm stark für Acqua é Sapone, das hätte ich nicht so erwartet. Ansonsten sind aber die Fahrer vorne, die da zu erwarten waren, die Topfavoriten liefern sich hier den erhofften Schlagabtausch.


[noch 4 Km] Die Steigung ist hier wieder viel humaner, 6 % sind das noch. Attacke Landaluze! Mein lieber Herr, fährt der hier stark, dass er noch attackieren kann! Pozzovivo fährt das Loch für Kreuziger zu, der Rest bleibt auch dran, Garzelli jedoch nicht! Der Milram-Kapitän muss reissen lassen und ist in argen Schwierigkeiten, den ersten Favoriten hat es also erwischt.

[noch 3,5 Km] Petrov zieht davon! Schöne Attacke ist das, auch der fährt heute besser, als ich das erwartet hätte, Respekt. Kreuziger ist sofort am Hinterrad, aber der Rest guckt sich an, da geht keiner mit! Petrov und Kreuziger also vorne, Sella macht das Tempo bei den Verfolgern um Bruseghin, Landaluze und Pozzovivo, hinten kommt Garzelli wieder etwas auf und kämpft verbissen. Die abgehängten Fahrer haben schon enormen Rückstand, hier vorne wird die Etappe und die Rundfahrt entschieden. Kreuziger macht momentan das Rennen, er hat alle Trümpfe in der Hand!

[noch 3 Km] Landaluze geht nochmal, unglaublich! Sella beißt sich fest, der Rest fällt weg, Bruseghin und Pozzovivo sind platt, so platt, dass Garzelli wieder aufschließt! Petrov und Kreuziger also vorne, dann die ersten Verfolger um Landaluze & Sella, dann Bruseghin, Pozzovivo und Garzelli.

[noch 2,5 Km] Jetzt geht ganz vorne die Post ab, Petrov kann nicht mehr! Kreuziger nun ganz alleine vorne und das im gelben Trikot, geniale Leistung des jungen Tschechen. Petrov wird nun von Landaluze und Sella aufgefahren. Der Abstand zwischen diesen Gruppen hier vorne ist aber nicht allzu hoch, die Gruppe Bruseghin und Kreuziger trennen zu diesem Zeitpunkt nur 20 Sekunden.

[noch 2 Km] Kreuziger baut seinen Vorsprung weiter auf, Sella wird es jetzt zu bunt, er fährt nach vorne und attackiert. Schöner Antritt des Italieners, der legt nun ein enormes Tempo vor und scheint seine zweite Luft zu kriegen.

[noch 1 Km] Sella schließt auf zu Kreuziger, eine enorme Krafteistung des Italieners, der jetzt zusammen mit Kreuziger vorne ist. Die beiden bauen den Vorsprung auf Landaluze und Petrov weiter aus, Bruseghin löst sich währendessen nochmal leicht von Pozzovivo und Garzelli.

Nun geht es aber vorne um den Etappensieg, beide belauern sich, wer gewinnt die Etappe? Kreuziger zieht und fährt von vorne, Sella ist überrascht, da kommt er nicht mehr ran, nein, Roman Kreuziger von CSC feiert den Etappensieg ganz knapp vor Sella und festigt damit die Führung in der Gesamtwertung, die damit gleichbedeutend mit dem Rundfahrtsieg sein dürfte! Petrov folgt mit Landaluze im Schlepptau auf Rang drei, beide verlieren 19 Sekunden, sie konnten den Rückstand also in Grenzen halten, unerwartet gute Leistung der beiden! Bruseghin folgt auf Rang 5, eine dreiviertel Minute verliert er, das ist mehr al erwartet, enttäuschende Leistung. Es folgen Garzzeli und Pozzvivo mit 51 Sekunden, Van den Broeck und Baliani haben bereits weit mehr als 1 Minute kassiert! Weitere Plätze finden sie im Videotext, wir müssen nun schnell abgeben, das war´s von hier, bis morgen!

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RE: Brixia-Tour (2.1)

#6 von Schnurer , 15.12.2008 19:24

Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung der fünften und damit letzten Etappe der Brixia-Tour 2008! Der Drops in der Gesamtwertung ist bereits gelutscht, die Positionen sind vergeben und so waren heute keine Kämpfe um die entscheidenden Sekunden zu erleben, was bei dem Profil auch schwerlich möglich gewesen wäre:





Sie sehen es selbst, ein Massensprint schien förmlich vorprogrammiert und so war es für den überragenden Mann dieser Rundfahrt, Roman Kreuziger, nur reine Routine, den Gesamtsieg nach Hause zu bringen. Am gestrigen Tag zeigte er der Konkurrenz mit einer für ihn im Hochgebirge sehr guten Leistung die Grenzen auf und konnte die Königsetappe für sich entscheiden. Durch den Vorsprung, den sein Team CSC bereits im Mannschaftszeitfahren herausfuhr liegt er damit über eine Minute vor dem Rest des Gesamtpodiums, welches da auf Platz zwei der Tageszweite von gestern Emanuele Sella und der Kapitän von ag2r La Mondiale, Marzio Bruseghin bilden.

Damit hinein ins Rennen um den letzten Etappensieg dieser Rundfahrt! Das Rennen begann sehr ruhig, vielen Fahrern waren die Strapazen des schweren Schlussanstieges von gestern sichtlich nicht all zu gut bekommen und so dauerte es nach dem Start etwas, bis sich das Feld etwas regte. Als erster versuchte Giovanni Bernadeau von Rock Racing eine Ausreissergruppe zu initiieren, was sogleich erfolgreich war. Jedoch fand er keine Mitstreiter und gab damit erstmal den Alleinunterhalter an der Spitze des Rennens:

Zitat
Ausreissergruppe

BERNADEAU Giovanni (ROR)




Da hatte der junge Franzose sich ganz schön was aufgebürdet, eine so lange Etappe über gut 180 Kilometer von vorne zu fahren, das ist wirklich mutig von ihm. Aber natürlich wollte er sich auch präsentieren, viele Radsportfans werden ihn vor dem heutigen Tag nicht gekannt haben, denn nach seinem Wechsel früh in der Saison von Bouygues Télecom zu Rock Racing konnte er sich eigentlich kaum, wenn überhaupt durch solche langen Fluchten, in Szene setzen und hat damit erfolgstechnisch auch nicht wirklich was auf dem Kerbholz. Dass er seinen Palmarés auch hier nicht würde hinzufügen können, schien klar.

Das war auch der Grund, weshalb es das Feld erstmal langsam angehen ließ. So dauerte es erstmal ganze 100 Kilometer ehe das Feld ein wenig das Tempo aufnahm. In vorderster Front ah man natürlich die Mannen von CSC für ihren strahlenden Gesamtführenden Roman Kreuziger. Auch LPR half dann etwas mit, um den Abstand zu dezimieren, ebenso ag2r für Bobbie Traksel. Das Einsteigen der Teams in die Nachführarbeit war zu diesem Zeitpunkt, etwa 80 Kilomerter vor dem Ziel auch bitter nötig, denn der Vorsprung des französischen Solisten betrug nicht weniger als 8 Minuten. Auf diesen ersten 100 Kilometern wurden nebenbei auch die ersten zwei der insgesamt drei Bergwertungen des Tages ausgefahren, die folgendermaßen endeten:

Zitat
Bergwertung No. 1

01 BERNADEAU Giovanni (ROR)
02 SELLA Emanuele (CSF)
03 PIERFELICI Luca (LIQ)

Bergwertung No. 2

01 BERNADEAU Giovanni (ROR)
02 SELLA Emanuele (CSF)
03 KREUZIGER Roman (CSC)



Nach den beiden Sprints zogen die Teams im Feld das Tempo dann wie erwähnt enorm an. Man wollte einem Solisten hier den Tagessieg nicht schenken, auch wenn die Fahrer erledigt waren und sich innerlich sicher schon auf die Heimreise freuten. So kam es 10 Kilometer vor dem Ziel, wie es kommen musste, der junge Franzose, immer noch tapfer kämpfend, wurde schließlich von dem Hauptfeld geschluckt. Bevor er eingeholt wurde, konnte er immerhin noch die dritte und letzte Bergwertung gewinnen, diesmal vor Sella und Pierfelici.


Als die Sprintvorbereitungen auf den letzten 5 Kilometern der Etappe bereits in vollem Gange waren, kam dann eine letzte Attacke. Der ehemalige Weltklasszeitfahrer aus Kolumbien, Santiago Botero, versuchte sein Glück im Stile eines Cancellaras mit einer kraftvollen Attacke. Zunächst sah es gar nicht mal so schlecht für ihn aus, doch weitere drei Kilometer vor dem Ziel war es dann auch um ihn geschehen, wenigstens hatte er es versucht. So kam der heute unumgängliche Massensprint, während Roman Kreuziger im Hauptfeld bereits seinen in trockene Tücher gebrachten Rundfahrtsieg feiern konnte. Die Züge von Milram und ag2r formierten sich und bestimmten das Geschehen, als Favoriten waren im Vorhinein besonders Luca Paolini (MRM), der berits eine Etappe gewonnen hatte, und Graeme Brown (LPR) gehandelt worden, doch am Ende war es ein Youngster aus Argentinien, der allein ein Schnippchen schlug und die Etappe gewinnen konnte. Die Rede ist natürlich von Mauro Richeze (ROR), der hier für einen Überraschungssieg sorgte. zweiter wurde der enttäuschte Brown, ehe Traksel von ag2r das Tagespodium komplettierte. Loddo von Tinkoff wurde vor Rollin (ACE) und Zanotti (BTL) enttäuschender Vierter, ehe Paolini (MRM), Bondariew (FLM), Pietropolli (CSF) und Marco Velo die Top 10 komplettierten. In der Gesamtwertung veränderte sich heute nicht mehr, und so war Roman Kreuziger am Ende der strahelnder Sieger der Gesamtwertung.

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