Parijs-Brussel - Paris-Bruxelles (1.HC)

#1 von Schnurer , 16.12.2008 14:28



#001 DEVOLDER Stijn (GST)
#002 GILING Bas (GST)
#003 WEYLANDT Wouter (GST)
#004 WESTPHAL Carlo (GST)
#005 LE FLOCH Guillaume (GST)
#006 BLANK Hannes (GST)




#011 KLYUEV Andrey (TCS)
#012 KOLESNNIKOW Sergej (TCS)
#013 KOZONTCHUK Dmitri (TCS)
#014 MILAN Diego (TCS)
#015 NOLF Frederiek (TCS)
#016 ROWNY Ivan (TCS)
#017 SPILAK Simon (TCS)
#018 VAN EMDEN Jos (TCS)




#021 RUIJGH Rob (TSV)
#022 DE FAUW Dimitri (TSV)
#023 DE HAES Kenny (TSV)
#024 KEISSE Iljo (TSV)
#025 SCHMITZ Bram (TSV)
#026 VAN WINDEN Dennis (TSV)
#027 VERMELTFORT Coen (TSV)
#028 VEUCHELEN Frederik (TSV)




#031 BALCIUNAS Linas (LPR)
#032 HENIG Andreas (LPR)
#033 KRIVTSOV Yuryi (LPR)
#034 MATWJEJEW Serhij (LPR) Zeitfahrmeister
#035 CUESTA LOPEZ DE CASTRO Inigo (LPR)
#036 SCHETS Steve (LPR)
#037 STEELS Tom (LPR)
#038 WESEMANN Steffen (LPR)




#041 FÖRSTER Robert (QSI)
#042 KRAUSS Sven (QSI)
#043 RIZZI Bruno (QSI)
#044 HINCAPIE George (QSI)
#045 DUGGAN Timothy (QSI)
#046 WALSLEBEN Philipp (QSI)
#047 ROULSTON Hayden (QST)




#051 GARZELLI Stefano (MRM)
#052 FRANZL Michael (MRM)
#053 GASPAROTTO Enrico (MRM)
#054 GAVAZZI Francesco (MRM)
#055 GAVAZZI Mattia (MRM)
#056 HAUEISEN Dennis (MRM)
#057 MARCATO Marco (MRM)
#058 VELO Marco (MRM)




#061 CHAVANEL Sylvain (ASA)
#062 LE MEVEL Christophe (ASA)
#063 JEGOU Lilian (ASA)
#064 ZANOTTI Marco (ASA)
#065 SIEBERG Marcel (ASA)
#066 KLIER Andreas (ASA)
#067 LANDALUZE INTXAURRAGA Inigo (ASA)
#068 WILSON Mathew (ASA)




#071 BOVAY Steve (BMC)
#072 FURLAN Angelo (BMC)
#073 GARCIA Jonathan (BMC)
#074 HENAO MONTOYA Sergio (BMC)
#075 KERN Christophe (BMC)
#076 OLIPHANT Evan (BMC)
#077 SAYERS Mike (BMC)
#078 STEWART Jackson (BMC)




#081 BANDIERA Marco (SIL)
#082 BRAJKOVIC Janez (SIL) Zeitfahrmeister
#083 CACCIA Diego (SIL)
#084 CORNU Dominique (SIL)
#085 DUMOULIN Samuel (SIL)
#086 ERICSSON Fredrik (SIL)
#087 GHYSELINCK Jan (SIL)
#088 DION Renaud (SIL)




#091 GODDAERT Kristof (ALM)
#092 GUSEV Vladimir (ALM)
#093 ISTA Kevin (ALM)
#094 MENGIN Christophe (ALM)
#095 ONGARATO Alberto (ALM)
#096 PETACCHI Alessandro (ALM)
#097 SABATINI Fabio (ALM)
#098 SACCHI Fabio (ALM)



#101 BELOTTI Francesco (C.A)
#102 BLAUDZUN Michael (C.A)
#103 BRARD Florent (C.A)
#104 DE VOCHT Wim (C.A)
#105 ELMIGER Martin (C.A)
#106 HOVELIJNCK Kurt (C.A)
#107 SENTJENS Roy (C.A)
#108 ZBERG Markus (C.A)




#111 BARBE Koen (VGB)
#112 BEIMA Marcel (VBG)
#113 CAPPELLE Andy (VGB)
#114 HASELBACHER René (VGB)
#115 SULZBERGER Bernard (VGB)
#116 VAN SUMMEREN Johan (VGB)
#117 VIGANO Davide (VGB)
#118 WEISSINGER René (VGB)

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RE: Parijs-Brussel - Paris-Bruxelles (1.HC)

#2 von Schnurer , 16.12.2008 14:28

Herzlich Willkommen meine sehr verehrten Zuschauer zur diesjährigen Austragung von Paris-Brüssel! Auf uns wartet wie in den letzten Jahren sicher ein spannendes Rennen, welches seinen Sieger höchstwahrscheinlich im Sprint Royale finden wird, doch gespannt sind wir vor allem auch auf die vereinzelten Pavé-Passagen und ob vielleicht mutige Ausreisser den favorisierten Sprintern ein Schnippchen schlagen können, bei diesem Rennen, welches an Tradition kaum zu überbieten ist. Paris–Brüssel ist eines der ältesten bis heute existierenden Eintagesrennen im Radsport. Das prestigeträchtige Rennen fand erstmals im Jahr 1893 statt und wird seit 1906 jährlich ausgetragen. Die immer noch geltende Bezeichnung "Paris-Brüssel" trifft dabei aber eigentlich gar nicht mehr wirklich zu, denn durch die Verkürzung des Rennens im Laufe der Jahre musste der Startort gewechselt werden. In der Anfangszeit deutlich über 400 km lang, umfasste Paris-Brüssel 1987 noch rund 300 km und wird heute über rund 220 km ausgetragen. Deshalb findet der Start von Paris–Brüssel inzwischen nicht mehr in Paris, sondern rund 85 km nordöstlich in Soissons statt.
Hier ist für Sie, das zum Großteil topfebene Profil des heutigen Klassikers:


[align=center] 220 km ohne größere Anstiege [/div]

Kommen wir nun zu den Favoriten des Rennens. Hier ist in erster Linie wohl der Italiener Alessandro Petacchi zu nennen, der während seiner Doping-Pause bei Ag2r anheuerte, wo er, nur für ihn persönlich, einen eigenen Sprintzug zusammengestellt bekam. Ob dieser Zug so gut funktionieren kann wie die älteren Züge Petacchis wird sich bereits heute zeigen. Andere Favoriten sehen wir mit Wouter Weylandt, der vor kurzem von Bouygues Telecom zu Gerolsteiner ging oder dem bestplatziertem Fahrer aus dem Vorjahr, der auch heute am Start ist: Kenny de Haes. Andere Sprinter mit Ambitionen sind Robert Förster, Enrico Gasparotto oder auch der Ösi René Haselbacher. Die Fahrer, die wohl am ehesten das Heil in der Flucht suchen werden, sind Leute wie Martin Elmiger, der ja enorm vielseitig ist, der in dieser Saison bisher enttäuschende Steffen Wesemann oder auch Sylvain Chavanel aus Frankreich.
Der Sieger der vergangenen drei Jahre, Robbie McEwen, der mit vier Siegen auch insgesamt bei diesem Rennen am häufigsten gewinnen konnte, fehlt leider. Dadurch wird diese Phalanx seiner Siege aber immerhin mal durchbrochen, seinen Titel als Rekordsieger wird ihm aber niemand streitig machen können, denn es folgen mit jeweils drei Siegen der Franzose Octave Lapize (1911–13) und der Belgier Felix Sellier (1922–24), die ja beide nicht mehr aktiv sind. Der einzige deutsche Gewinner war Rolf Gölz 1988, evtl. kann Robert Förster da ja heute nachziehen.

Während wir noch einmal Bilder vom Vorjahressieg sehen, sind die Fahrer so gut wie startklar und werden augenblicklich ins Rennen geschickt.

[align=center]
Letztes Jahr souveräner Sieger, heute nicht dabei: Robbie McEwen [/div]

Und da ist der Startschuss ertönt, die insgesamt 12 Teams begeben sich auf die 220 Kilometer Richtung Brüssel, wo auf einer großzügigen Zielgerade um den Sieg gekämpft wird. 2 km neutralisierte Phase werden wir nun erleben, die Fahrer rollen locker los, aber man sieht auch schon wie einige potenzielle Ausreisserteams, wie zum Beispiel Tinkoff, ihre Fahrer nach vorne schicken, um direkt vom Start weg zu attackieren. So, nun kann´s dann auch losgehen, das Rennen ist offiziell eröffnet! Und sofort sehen wir Attacken, wie erwartet auch Tinkoff dabei. Das irische Team LPR kann ich da auch weit vorne erkennen, das dürfte Sergej Matwejew sein. Von Tinkoff müsste das Andrey Klyuev sein. Dazu stößt in diesem Augenblick Marcel Beima von Volksbank Corratec. Die Fahrer können erstmal eine gute Lücke reißen, einer setzt jetzt nochmal nach aus dem Peloton, das ist erneut Tinkoff, das ist Frederiek Nolf. Also endlich mal ein Belgier hier bei dem Rennen, das in Belgien endet. Im Peloton gehen nun Ag2r, Gerolsteiner und andere Sprinterteams an die Spitze, sie scheinen aber durchaus einverstanden zu sein mit der Gruppe, die sich da gelöst hat. Das sind vier Fahrer, davon drei sehr jung und dazu Matwejew, das sollte für zusammen 4-6 Sprinterteams wirklich kein Problem darstellen. Deswegen wird die Lücke nun immer größer und wir können durchaus vom ersten geglückten Ausreissversuch dieses Rennens sprechen. Und das nach 12 Kilometer, hier die Gruppe im Überblick:

Zitat
#011 KLYUEV Andrey (TCS)
#015 NOLF Frederiek (TCS)
#034 MATWJEJEW Serhij (LPR) Zeitfahrmeister
#112 BEIMA Marcel (VBG)



Insgesamt also wie angedeutet einer sehr junge und durchaus ambitionierte Gruppe. Die größten Siegchancen aus dieser Gruppe hätte für mich ein Tinkoff-Fahrer, ich denke da vor allem an Frederiek Nolf, der seine Stärken ja bekanntermaßen bei belgischen Eintagesrennen mit Kopfsteinpflasterpassagen hat. Während das Quartett seinen Vorsprung nun immer weiter ausbaut und uns vermutlich ein bisweilen recht langweiliger Rennverlauf bevorsteht, zu den einzelnen Ausreissern kommen wir später genauer, können wir uns ja zu Beginn mal Statements der Topfavoriten bei dem heutigen Rennen zu Gemüte führen. Unser Reporter Remy war dafür vor dem Startschuss fleißig und konnte uns ein paar interessante Stimmen einbringen. Anfangen werden wir mal mit Lokalmatador Wouter Weylandt.

#003 WEYLANDT Wouter (GST):

Zitat
"Heute habe ich mein ersten Rennen mit dem neuen Team, da ist man natürlich etwas aufgeregt. Bei Bouygues Telecom stand ich zu oft in zweiter Reihe, das soll sich hier bei Gerolsteiner ändern. Heute gibt es für mich als Ziel nur den Tagessieg, dieses Rennen ist mir wie auf den Leib geschneidert."



#023 DE HAES Kenny (TSV) :

Zitat
"Letztes Jahr war ich Sechster, die Fünf, die mich letztes Jahr geschlagen haben, sind in diesem Jahr nicht dabei. Das sind natürlich beste Vorzeichen für mich, trotzdem will ich den Mund nicht zu voll nehmen. Das Podium ist mein Ziel für heute und ich bin sicher, dass das im machbaren Bereich ist."



#041 FÖRSTER Robert (QSI) :

Zitat
"Der große Druck ist ja erstmal weg jetzt, unser Manager hat seine Kaderplanungen abgeschlossen und wir alle bleiben sicher im Team. Das wollen wir ihm heute danken, ich denke, meine Teamkollegen unterstützen mich da."



#096 PETACCHI Alessandro (ALM) :

Zitat
"Rennen Nummer drei nach Ablauf der Doping-Sperre für mich. Einmal war ich Zweiter, heute will ich selbstverständlich den Sieg. Die große Konkurrenz fehlt wohl, McEwen, Bennati, Freire, Cavendish, Boonen, in dieser Klasse sehe ich mich weiter. Wenn mein Zug funktioniert, werde ich heute gewinnen."



#105 ELMIGER Martin (C.A) :

Zitat
"Sicher, das Rennen ist eher was für die Sprinter, aber falls was über Attacken geht: Martin Elmiger ist dabei. Ansonsten werd ich´s wohl selber im Schlussspurt probieren oder für meinen Landsmann Markus Zberg fahren."




Das waren aber zum Teil sehr vollmundige Ankündigungen, besonders Alessandro Petacchi lehnt sich da weit aus dem Fenster. Sicher, ihn in Topform früherer Tage zu schlagen, ist für die hier anwesenden Sprinter nahezu unmöglich, aber ob die Form stimmt und der Zug läuft, das muss man erst sehen. Mir persönlich ist der zurückhaltende, bescheidene Schweizer Martin Elmiger vom Team Credit Agricole da schon wesentlich sympathischer, aber Remy hat abermals gute Arbeit geleistet, starke Eindrücke vom Rennstart.

Nun schauen wir aber mal wieder ins Renngeschehen, Kilometer 85 wird von dem Spitzenquartett passiert, der Vorsprung pendelt sich bei 3:30 Minuten ein. Die Sprinterteams halten alles unter Kontrolle, sie wollen sich heute kein Schnippchen schlagen lassen. Die Sprinterteams, das heißt konkret BMC, Topsport Vlaanderen, Ag2r, Quickstep, Gerolsteiner und auch Milram. Also sechs Teams gegen vier Fahrer, David gegen Goliath könnte man sagen.

Wir wollten aber nochmal auf einige Ausreisser zu sprechen kommen, am talentiertesten sicher die beiden Tinkoff-Profis, beide konnten im Nachwuchsbereich schon desöfteren von sich reden machen. Frederiek Nolf gewann 2005 als Juniorenfahrer die beiden Eintagesrennen Trofee van Vlaanderen Reningelst und Bernaudeau Junior. Außerdem gewann er noch jeweils ein Teilstück beim Giro di Toscana und bei der Tour du Valromey. In der Saison 2007 gewann er als U23-Fahrer das belgische Eintagesrennen Memorial Philippe Van Coningsloo mit seiner Mannschaft Wielergroep Beveren 200. Über Umwege bei Topsport Vlaanderen kam er dann zu Tinkoff. Ihm sagen viele Experten eine Zukunft im Bereich der Nordklassiker voraus. Auch der Russe gilt als großes Talent, so wurde er schon als Staigiare beim ehemaligen Team T-Mobile eingesetzt. Andrei Klyuev begann seine Karriere 2006 bei dem russischen Continental Team Omnibike Dynamo Moscow. Im Mai wurde er auf dem ersten Teilstück der Fünf Ringe von Moskau Etappendritter. Bei der Tour de l’Avenir belegte er auf dem zweiten Teilstück den achten Rang. Im Herbst wurde Klyuev außerdem Dritter bei der Ruota d’Oro in Italien. Im Jahr 2007 konnte er sich dann den Titel des U23 Europameisters sichern. Diesen Titel holte im Jahr 2008 ja der Franzose Cyril Gautier, der mittlerweile für Saunier Duval am Start steht.

Die Hundert-Kilometer-Marke wurde vor einiger Zeit schon überfahren, leider habe ich dies verpasst, die Fahrer sind schon bei Kilometer 135. Der Vorsprung sinkt schon wieder etwas. War er bei Kilometer 85 noch bei 3:30 Minuten, ist er jetzt auf 2:48 gesunken. Ganz langsam und stetig also, schleichend quasi. Die Ausreisser hingegen arbeiten da noch ordentlich zusammen. Von den zwölf insgesamt hier gestarteten Teams sind übrigens sechs Teams aus der ProTour, sechs Teams aus der Continental-Tour. Davon haben drei Conti-Teams vier Fahrer ausreissen geschickt, diese vier Fahrer werden nun von sechs Teams, zweimal Conti-, viermal ProTour verfolgt. Soviel mal kurz zu den momentanen Zahlen dieses Rennens, nachdem der Vorsprung weiter sinkt, von 2:48 Minuten bei Kilometer 135 auf 2:02 Minuten bei Kilometer 165.

Während das Rennen sich nun seiner spannenderen Phase hoffentlich endlich einmal nähert, können wir vielleicht noch einmal einen Seitenblick auf die Vuelta a Espana werfen, bei der heute ja die Königsetappe ansteht. Es soll die, laut liveradsport06.ch, Etappe mit dem schwersten Schlussanstieg überhaupt sein. Der Berg hat jedenfalls ordentlich Steigungsprozente zu bieten, maximal sage und schreibe 23% hat dieser Brocken zu bieten, da sind die meisten, extrem steilen Hellingen im Frühjahr nicht mal so steil. Die Gesamtwertung indes ist ja noch sehr offen. Kaum Zeitabstände auch nach dem ersten Zeitfahren, welches Manuel Quinziato gewinnen und seinem Credit Agricole Team damit den ersten Grand Tour Etappensieg des Jahres bescheren konnte. Das mit den Zeitabständen wird sich heute wohl ändern, ein schlechter Tag heute und das Gesamtpodium ist wohl gelaufen. Topfavoriten auf den heutigen Tagessieg für mich die beiden Spanier Alberto Contador und Carlos Sastre, doch das Feld ist mit Menchov, Mosquera, Pellizotti, Leipheimer und vor allem auch Evans ja sehr, sehr stark und breit besetzt. Uns erwartet sicher ein spektakulärer Schlagabtausch und vielleicht auch eine Vorentscheidung bei der drittwichtigsten Radrundfahrt des Rennkalenders.

Aber nun sind wir ja noch im ungemütlichen, kühlen Belgien bevor in Spanien dann der ganz große Radsport über die Bühne geht, und so langsam wird´s hier jetzt auch mal spannend. Der Rückstand wird nun nämlich immer kleiner, Kilometer 200 ist sogar schon erreicht. Noch eine halbe Minute Vorsprung haben die Ausreisser auf ihrer Seite, das sieht so aus, als würden sie in den nächsten 10 Kilometern eingeholt werden. Das wäre dann aber noch recht weit bis ins Ziel, also noch Chance für Attacken, doch zuerst mal kämpfen die Vier da vorne ums Überleben, doch sie wissen natürlich, dass dieser Kampf im Normalfall vergeblich ist. Doch positive TV-Präsenz kann ja in den schweren Zeiten des Radsports nie schaden. Sicher, Tinkoff wird es an Geldgebern nicht mangeln, aber wie das bei LPR aussieht - da bin ich überfragt, bei Volksbank konnte man mit Corratec neulich erst einen neuen Co-Sponsor an Land ziehen. Schon verwunderlich, wenn gleichzeitig ein Team wie Gerolsteiner so enorme Probleme damit hat. Jetzt sind sie also in Sichtweite die Ausreisser. Sie bedanken sich gegenseitig für die gute Zusammenarbeit, eine homogen laufende Gruppe erlebt nun ihr Ende, damit ein offenes Rennen, sich wieder Chance für Attacken, auch wenn das Tempo in den letzten nun mehr 15 Kilometern sicher sehr hoch sein wird. Und da ist schon die erste Attacke! Frederik Veuchelen von Tosport Vlaanderen! Na, das spricht nicht gerade für eine gute Form seines vermeintlichen Kapitäns de Haes, entweder er fühlt sich nicht gut oder Veuchelen hat ausgesprochen gute Beine. Da gehen auch einige mit, Ivan Rowny, abermals Tinkoff sehe ich da. Sehr aktiv hier die Russen, auch wenn das Dou sich recht schwer tut, wegzufahren. Eine kleine
Lücke können sie dennoch reißen, sie haben einen Vorsprung von 8 Sekunden zusammen, welcher noch größer wird. Ag2r und Quickstep in erster Linie an der Spitze, sie geben aber noch nicht alles wollen Rowny und Veuchelen sich erstmal kaputt fahren lassen, auch Christophe Kern von BMC ist dabei, hier nun auch eingeblendet die Gruppe:

Zitat
#016 ROWNY Ivan (TCS)
#028 VEUCHELEN Frederik (TSV)
#075 KERN Christophe (BMC)



Die drei geben nun wirklich alles, und passieren nun die 10-Kilometermarke. Die Zeit tickt und nun fährt auch das Peloton unter der 10 Kilometer Marke hindurch, 12 Sekunden sind es, aber nun scheint das Peloton ernst zu machen. Der junge Kevin Ista von Ag2r nun an der Spitze, der powert sich hier nochmal aus und das zeigt im Wechsel mit anderen Verfolgern auch Wirkung. Die Ausreisser sind nun aus dem eben noch kurvenreichen Bereich raus und nun auf langer Gerade vor dem Peloton, das ist natürlich schade für die Ausreisser, das Peloton kann sich nun richtiggehend ransaugen und so wird es jeden Moment um die drei geschehen sein. Ja, in diesem Moment sind sie eingeholt, da muss heute wohl doch Kenny de Haes die Kastanien aus dem Feuer holen für Topsport Vlaanderen. Doch was sehe ich da? Nächste Attacke und das nun 5 Kilometer vor dem Ziel. Und das sind schon größere Kaliber! Martin Elmiger, vorhin noch bei uns am Mikrofon ist auch dabei, iniitiert diese Attacke erneut von Tinkoff, diesmal also Dmitri Kozuntchuk, der ehemals im Continental-Team von Rabobank tätig war. Auch Johan Vansummeren von Volksbank ist dabei. Der Sieger der Polen-Rundfahrt im vergangenen Jahr will nun auch ein Wörtchen um den Sieg mitreden, das wird nun hart für das Peloton, die drei sind gerade dann weggefahren, als das Tempo nach dem Einsacken von Kern, Rowny und Veuchelen kurz eingeschlafen ist. Hier die Einblendung der Gruppe:

Zitat
#013 KOZONTCHUK Dmitri (TCS)
#105 ELMIGER Martin (C.A)
#116 VAN SUMMEREN Johan (VGB)



Neben Tinkoff zeigt sich heute also auch Volksbank gerade in der Endphase aktiv. Die Gruppe kann es vielleicht schaffen, doch im Peloton scheint man sich nun einig zu sein, der Russe Vladimir Gusev an der Spitze der großen Gruppe. Er kann richtig aufs Tempo drücken, aber das kann Martin Elmiger auch, und das Trio hat noch zehn Sekunden zwei Kilometer vor Schluss, das könnte ganz eng werden. Nun eine Linkskurve, da muss das Peloton natürlich langsamer werden, da ist es zu dritt einfacher durchzukommen. Aber trotzdem wird die Lücke kleiner, das Peloton kommt nun herangefahren, und die Sprintzüge formieren sich bereits. Die Ausreisser blicken sich nun um, sie ahnen es schon, dass das heute wohl nicht reichen kann, trotzdem stecken sie noch nicht auf. Hincapie nun an der Spitze für Quickstep, der drückt nochmal ordentlich drauf und bringt die große Gruppe ein ordentliches Stück heran, die Ausreisser geben es nun auf, das Trio hat keine Chance mehr auf den Sieg, es gibt einen Sprint Royale! Auch wenn´s in diesem Jahr aufgrund der aktiven Fahrweise Tinkoffs, Volksbanks und wie sie alle heißen, sehr eng wurde, nun schauen wir aber nach vorne, es geht um den Sieg!
Für Petacchi Sabatini an der Spitze, sein Zug läuft eigentlich sehr gut, aber er hat nur noch zwei Leute vor sich. Auch Gerolsteiner mit einem ordentlichen Zug für Weylandt. An den Hinterrädern von Weylandt und vor allem Petacchi wird jetzt richtig gekämpft, gerade das von Petacchi ist sehr begehrt, Milan und Furlan in erster Linie daran beteiligt, aber viele Teams mit einem Zug. Credit Agricole kommt rechts auf für Markus Zberg, Quickstep fährt natürlich für Robert Förster. Topsport Vlaanderen mit Kenny de Haes in etwas ungünstiger Position nun, das könnte es vielleicht mit dem Sieg schon gewesen sein, aber ich will mich da nicht zu früh festlegen. Auf jeden Fall geht jetzt Ongarato raus, es ist nicht mehr weit ins Ziel, Ongarato macht für Petacchi richtig Tempo, auf der anderen Seite Westphal für Gerolsteiner, der gegenüber Ongarato etwas zurückfällt, deswegen muss Weylandt nun schon rausgehen um seine Siegchance zu wahren. Hinter ihm noch Simon Spilak von Tinkoff, doch der hat Schwierigkeiten zu folgen, Förster nun auch weit vorne, er sprintet als Zweiter los, doch im Moment Weylandt im Front, Petacchi lässt noch auf sich warten, jetzt geht er raus! Und er hat wirklich eine exzellente Position, Förster kann wohl nicht mehr um den Sieg mitreden, da geht es zwischen Weylandt und Petacchi, wer macht´s? Petacchi mit seinem ersten Sieg nach der Doping-Sperre dank guter Vorarbeit und scheinbar achtbarer Form!!! Er verweist Wouter Weylandt auf Rang zwei, dahinter folgt mit relativ großem Abstand Robert Förster knapp vor Kenny de Haes. Enrico Gasparotto von Milram wird dann Fünfter vor René Haselbacher und Angelo Furlan. Milan wird Achter, dann folgen Zberg und Steve Schets für den bei LPR überraschend gefahren wurde. Immerhin ein zehnter Platz für ihn. Simon Spilak dann noch Elfter.

Das war er also, der erste Sieg Petacchis nach seiner Dopingsperre. Gute Leistung von ihm, große Klappe - viel dahinter könnte man resümieren.
Insgesamt wurde es dann also doch noch sehr spannend heute, die Endphase hat uns für einiges entschädigt, würde ich sagen. Wir verabschieden und mit dem Bild des Siegers und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Königsetappe der Vuelta im weiteren Tagesverlauf.

[align=center]
Alessandro Petacchi kann´s noch [/div]

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