Nationale Sluitingprijs – Putte – Kapellen
Herzlich Willkommen aus Belgien zum komplett flachen Nationalen Sluitingprijs. Für die 138 am Start stehenden Fahrer stehen heute 12 Runden mit je 14,75km an, insgesamt macht das 177km. Sonderliche Schwierigkeiten bietet der Kurs nicht, nur die erste Kurve nach Start/Ziel, die ziemlich genau 180° hat – auch wenn etwas lang gezogen – könnte die einzige Gefahr geben. Das Kopfsteinpflaster auf der Zielgerade ist als solchiges nicht zu bezeichnen. Steigen wir gleich ins Rennen ein.
[1.Runde / 1km] Auch hier erfolgen sofort die Attacken. Ausreißer suchen ihr Heil in der Flucht, nur wenn sich das Feld verschätzt haben sie eine Chance. Der Russe Sergei Klimov vom amerikanischen BMC Racing Team wagt als Erster die Flucht, ihm folgen sofort Aurélien Passeron (Scott – American Beef) und Tony Martin (Team Garmin/Chipotle). Auch Cyril Lemoine, der für Xacobeo – Galicia fährt, und sein Landsmann Christophe Mengin (Ag2r – La Mondiale) setzen sich vom Feld ab. Der einzige Luxemburger im Feld, Laurent Didier (LPR Brakes Ballan), kontert gleich die Attacke der beiden Franzosen und mit ihm geht auch der junge Spanier Joaquin Novoa von Caisse d’Epargne mit. Der Russe Boris Shpilevsky von Rock Racing bringt einige Meter zwischen sich und das Feld. Etwas später ziehen auch Stéphane Augé von Ceramica Flaminia und John-Lee Augustyn von Barloworld mit. Auch Kaisen und Ralf Grabsch (Silence-Lotto und Cofidis) kommen in die Ausreißergruppe. Jetzt versuchen auch noch Mathieu Drujon (Caisse d’Epargne) und David George von Barloworld nach vorne zu kommen und sind tatsächlich weg vom Feld und auf bestem Weg in die Gruppe.
[1.Runde / 4km] Das Feld lässt tatsächlich die Ausreißer ziehen und das sind immerhin 14 Fahrer! Darunter ist mit Tony Martin sogar der WM-Dritte im Zeitfahren, der kann im Flachen ein richtig hohes Tempo bolzen. Das wird eine sehr schwere Aufgabe für das Feld, die zurückzuholen. Denn da immerhin zwölf verschiedene Teams dabei und damit bleiben nur sechs Teams im Feld, die aber auch nicht alle Interesse an der Nachführarbeit bzw. einem Sprint haben dürften.
[1.Runde / 8km] Ein interessanter Rennverlauf steht uns bevor, auch weil die Ausreißer, sowie es jetzt aussieht, gut harmonieren und ihre Chance wittern. Gut zu beobachten ist auch, dass bei Caisse d’Epargne Novoa eher mehr Arbeit macht, kein Wunder, denn Drujon ist auch der bessere Sprinter der beiden und hätte gute Chancen auf den Sieg, falls sie durchkommen sollten.
[1.Runde / 12km] Der einzig richtig gute Konkurrent in einem Sprint wäre momentan Passeron, ebenfalls also ein Franzose, aber man kann und muss davon ausgehen, dass Fahrer wie Tony Martin sich nicht mit den beiden einfach so zufrieden geben und attackieren werden. Allerdings sind solche Attacken auch von Barloworld möglich, die als eines von zwei Teams mit zwei Fahrern vertreten sind.
[.Runde / 14km] Erste Zieldurchfahrt und die Ausreißer haben schon 2:30 Minuten Vorsprung auf das Feld, welches das Tempo logischerweise rausgenommen hat. An der Spitze des Feldes fahren dennoch Gerolsteiner und Acqua e Sapone zwei Teams an der Spitze um den Abstand nicht in die Höhe schießen zu lassen. Dennoch wächst der Abstand bedenklich für diese beiden Teams.
[2.Runde / 7km] Die Hälfte der zweiten Runde und mittlerweile 22km liegen hinter den Fahrern, der Vorsprung der großen Ausreißergruppe auf das Feld beträgt mittlerweile schon vier Minuten. Gefährlich ist der Abstand erst dann, wenn sich im Feld nicht genug Fahrer zusammen finden um nachzuführen. Aber momentan kann man dazu noch nichts sagen.
[2.Runde / 14km] Die zweite Runde ist nun auch vorbei, die Ausreißer legten mit einem Stundenmittel von 43,30 km/h die langsamere Runde hin, die erste Runde war mit 46,65km/h deutlich schneller, aber aufgrund der vielen Attacken auch logisch.
[3.Runde / 7km] Der Rückstand für das Feld wächst und wächst, jetzt sind es schon 5:45 Minuten, die das Feld zurück liegt. Und langsam aber sicher finden sich auch Teams für die Nachführarbeit, zu sehen sind Gerolsteiner, Acqua e Sapone sowie Columbia an der Spitze des Feldes, das aber noch ziemlich breit ist, ein besonders hohes Tempo scheint also nicht zu herrschen. In der Ausreißergruppe ist nun wieder Tony Martin, der Bronze-Gewinner der Zeitfahr-Weltmeisterschaft, zu sehen.
[3.Runde / 14km] 25% der gesamten Strecke sind absolviert, das Feld hat 6:20 Minuten Rückstand. Trotz der Kraft der eben genannten Teams, zu denen nun auch ein Bouygues Telecom-Fahrer zugestoßen ist, liegen die Ausreißer noch deutlich vor dem Feld.
[4.Runde / 7km] Nun liegt uns eine grafische Übersicht der Ausreißer vor:
#025 Sergej Klimov (BMC)
#036 Christophe Mengin (ALM)
#054 Oliver Kaisen (SIL)
#061 John-Lee Augustyn (BAR)
#062 David George (BAR)
#076 Tony Martin (TSL)
#083 Mathieu Drujon (GCE)
#085 Joaquin Novoa (GCE)
#091 Laurent Didier (LPR)
#106 Aurélien Passeron (SDV)
#112 Cyril Lemoine (KGZ)
#122 Stéphane Augé (FLM)
#155 Boris Shpilevsky (ROR)
#174 Ralf Grabsch (COF)
[4.Runde / 14km] Der Vorsprung der 14 Ausreißer beträgt mittlerweile mächtige 7 Minuten. Schafft es das Feld, die Ausreißer wieder einzuholen? Auch mit der Verstärkung von Topsport Vlaanderen wird der Vorsprung (noch) nicht kleiner. Nach einem Drittel der Strecke sieht es immer besser aus für die Ausreißer, auch wenn die Rechnung noch lange nicht gemacht ist.
[5.Runde / 7km] Besonders spannende Aktionen gibt es momentan nicht, so gibt es auch nicht viel vom Rennen zu berichten. Im Feld hatte ein Gerolsteiner-Fahrer einen Platten, der Fahrer ist aber längst wieder im Feld und die Nummer konnten wir leider auch nicht ausmachen. Ein Kapitän oder Ähnlicher dürfte er aber nicht gewesen sein, da ihm kein Fahrer half.
[5.Runde / 14km] Fünf der zwölf Runden sind vorbei, der Vorsprung beträgt 7:40 Minuten. Die Ausreißer harmonieren noch gut, im Feld dagegen diskutieren die Fahrer oft miteinander. Um was wird es da wohl nur gehen? Anhand der zahlenmäßigen Verteilung sieht es momentan so aus: 14 Ausreißer gegen 12 Verfolger, zahlenmäßige Überlegenheit für die Ausreißer und dazu fast acht Minuten Vorsprung: Genug, um das Ziel vor dem Feld zu erreichen?
[6.Runde / 7km] Die Hälfte des Rennens ist fast vorbei, am Ende der Runde ist eine Verpflegungsstation aufgebaut. Das Feld wird mit acht Minuten Verspätung dort erwartet, außer das Tempo schießt gleich gewaltig in die Höhe, wonach es aber nicht gerade aussieht. Jetzt übernimmt wieder Joaquin Novoa die Führungsarbeit, während sich Mathieu Drujon etwas ausruht, er ist auch der bessere Sprinter und einer der Favoriten auf den Sieg bei diesem Klassiker.
[6.Runde / 14km] Die Ausreißer kommen an der Verpflegungsstelle vorbei und es läuft ohne Probleme ab, das Feld hat nach elektronischen Messungen einen Rückstand von genau acht Minuten. Noch knapp 88km haben die Ausreißer vor sich – das Feld ein paar mehr –, da acht Minuten aufzuholen dürfte schwer werden.
[7.Runde / 7km] Der Vorsprung ist nun wieder etwas gesunken, das Feld hat nur noch 7:30 Minuten Rückstand auf die 14 Ausreißer. Wird jetzt die Offensive eingeläutet? Einige Fahrer im Feld haben mit Sicherheit noch Hoffnungen auf den Sieg heute.
[7.Runde / 14km] Nur noch fünf Runden = 73,75km, der Vorsprung ist nur noch bei 6:40 Minuten, die Ausreißer haben nun mächtig an Vorsprung verloren und im Feld wird jetzt richtig geheizt. Und bei den Ausreißern merkt man, dass die Kräfte schwinden, auch nach dieser langen Saison. In wenigen Tagen ist die Saison ja schon zu Ende.
[8.Runde / 7km] Jetzt ist der Vorsprung auf 6 Minuten gesunken. Die Ausreißergruppe muss sich nun was einfallen lassen, wenn sie durchkommen will. Wird jetzt aber schwer genug, die Mannschaften im Feld arbeiten hervorragend zusammen und machen besonders auf den langen, flachen Stücken ohne Kurve sehr viel Zeit gut. Den Ausreißern kommen dagegen eher die Kurven Anfang der Runde entgegen.
[8.Runde / 14km] Nur noch genau 59km, der Vorsprung beträgt nur noch 4:50 Minuten. Nach den Rechnungen, dass das Feld auf 10km eine Minute gutmacht, würden die Ausreißer nicht durchkommen. Dazu lauern im Feld noch genügend Fahrer, die sich vom Feld lösen wollen, als Beispiel könnte man hier wahrscheinlich tempoharte Fahrer wie Stef Clement erwähnen.
[9.Runde / 7km] Der Vorsprung ist nun auf 4 Minuten gesunken und in der Gruppe herrscht keine Einigkeit mehr, oft wird jetzt eine Führung ausgelassen, während das Feld in High-Speed anrollt. Der Zug der verschiedenen Teams ist schon am Laufen.
[9.Runde / 14km] Jetzt sind es nur noch 44,25km für die Ausreißer, das Feld, das nun 3:20 Minuten Rückstand hat, hat dagegen noch ein paar Kilometer mehr zu fahren, so viele aber auch nicht mehr. Mittlerweile kann man sich auf die Favoriten im Hauptfeld konzentrieren: Robert Hunter, Robert Förster, Gert Steegmans und Allan Davis werden hier ganz hoch gehandelt. Besonders Steegmans dürfte in seiner Heimat besonders motiviert sein.
[10.Runde / 7km] Nun ist der Vorsprung auf 2 Minuten gesunken, die Ausreißer haben eigentlich schon aufgegeben und fahren nicht mehr mit vollem Einsatz, auch im Feld wird nun etwas Tempo rausgenommen, damit man die Ausreißer nicht zu früh einholt.
[10.Runde / 14km] Nur noch zwei Runden, rund 30km, für die Ausreißer, eine Minute und 30 Sekunden nach ihnen folgt das Feld, dass vielleicht schon etwas zu nahe ist. Aber das wird den Ausreißern jetzt egal sein und sie werden sich schon damit abgefunden haben, heute nicht zu gewinnen.
[11.Runde / 4km] Attacke von Jan Bakelandts! Der Belgier attackiert überraschend früh 25km vor dem Ziel, das Feld lässt ihn ziehen. Besonders hohe Chancen hat er nicht, aber warum soll er es nicht versuchen, wenn er eh keine Chance im Sprint hat. Ein bisschen Pech ist es aber auch, dass ihm keiner folgt und er nun allein zwischen Ausreißer und Feld fährt. Sobald er zu den Ausreißern aufgeschlossen hat, folgen ihm vielleicht ein paar Fahrer.
[11.Runde / 7km] Jetzt ist er schon zu den Ausreißer aufgeschlossen, er zieht auch dort sofort das Tempo an, die anderen können aber folgen und geben nun wieder richtig Gas. Bakelandts bringt also noch mal Hoffnung für die Fahrer an der Spitze. Aber auch im Feld hat man darauf reagiert und den Vorsprung, der zwischenzeitlich etwas angewachsen ist, wieder auf 1:20 Minuten gesenkt.
[11.Runde / 10km] Nur noch rund 20km bis ins Ziel, eine Runde noch, sobald die Ausreißer noch einmal über die Ziellinie fahren. Dort übernimmt wieder Tony Martin das Tempo, angesichts seiner guten Form und seinem weltklasse Zeitfahrvermögen kann er das Tempo noch mal richtig hoch halten, aber das Feld mit mehreren Fahrern ist noch etwas schneller, der Vorsprung beträgt nur noch eine Minute.
[11.Runde / 14km] Die Glocke für die letzte Runde ertönt, noch 14,75km liegen vor den Fahrern und die Ausreißer haben wohl nicht mehr viele Kilometer in Front vor sich, das Feld kann sie auf den langen Geraden schon sehen. Auch wenn Bakelandts jetzt das Tempo wieder deutlich anzieht, kommt das Feld immer wieder näher.
[12.Runde / 2km] 12km vor dem Ziel haben die Ausreißer nur noch wenige Sekunden Vorsprung und die ersten Fahrer geben sich auf. Dennoch haben sie heute eine gute Leistung abgeliefert und sich sowie ihre Sponsoren und Teams gezeigt. Da können die sportlichen Leiter zufrieden sein.
[12.Runde / 5km] Nur noch neun Kilometer, die letzten Kilometer werden schon angezeigt und die letzten Ausreißer sind nun eingeholt. Jetzt könnten weitere Attacken folgen, aber das Tempo im Feld ist arg hoch, weil jetzt andere Teams ihre Helfer einsetzen, die vorhin noch im Feld waren. Aufgrund der Ausreißer…
[12.Runde / 8km] Die Attacken werden erwartet und jetzt kommt auch eine, das ist Jan Kuycks vom Team LPR, es folgen Stef Clement von Garmin Chipotle und Peter Velits von Cofidis, sie können sich zwar leicht absetzen, aber weit weg kommen sie nicht.
[12.Runde / 9km] Und jetzt sind sie auch wieder eingeholt durch die Tempoarbeit der anderen Teams. Aber in Jos van Emden versucht es direkt der nächste Fahrer vom Team LPR, doch auch er kommt nicht sonderlich weit weg. Ebenso versucht es ein anderer Teamkollege, aber das alles ist zu wenig um das Feld auf Distanz zu halten.
[12.Runde / 11km] Nur noch drei Kilometer bis ins Ziel und trotz der weiteren Attacken bleibt das Feld geschlossen, zumindest nach vorne raus. Hinten schwächelt schon der ein oder andere Fahrer. Aber jetzt ist das Tempo auch höllisch hoch und wer eine ziemlich schlechte Form hat oder ähnliches der hat nun keine Chance mehr.
[12.Runde / 12km] Noch zwei Kilometer und alles läuft auf einen Sprint hinaus, die Züge formieren sich schon und Attacken kommen auch immer weniger. Im Sprint sollten sie auch ein Auge auf Kristof Goddaert werfen. Der junge Belgier hat letztes Jahr mit dem dritten Platz schon bewiesen, was für ein Riesentalent er ist und bestätigt das immer wieder in Belgien und bei internationalen U23-Rennen.
[12.Runde / 13km] Der letzte Kilometer. Die Züge sind da, Steegmans in bester Position und die anderen Topsprinter hängen entweder dran oder haben ihren eigenen Zug, wirklich weg ist noch keiner, zumindest ist da noch keiner aufgefallen. Förster und Davis haben zudem erst vor kurzem bei der Deutschland-Tour mit jeweils einem Etappensieg auf sich aufmerksam gemacht, aber jetzt ist der Sprint in vollem Gange und es sind nur noch 200m. Steegmans jetzt an erster Stelle, aber hinten kommt Förster in hoher Geschwindigkeit und auch Hunter ist schnell unterwegs, Davis dagegen nicht ganz so stark. Förster oder Steegmans, wer gewinnt? Steegmans! Mit wenigen Metern Vorsprung gewinnt der Belgier vor Robert Förster und Robert Hunter. Auf Platz vier landet Kristof Goddaert vor Allan Davis. Auf den Plätzen 6-10 folgen André Greipel, Francisco Ventoso, Kenny Robert van Hummel, Mark Renshaw und Edvald Boasson Hagen. Die nächsten fünf Plätze belegen Steffen Radochla, Ivan Dominguez, Said Haddou, Inaki Isasi und Fred Rodriguez. Die Nachwuchswertung geht an Goddaert vor Hagen und Robert Wagner. Damit verabschiede ich mich hier aus Belgien und wünsche ihnen noch einen schönen Tag!
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