WM-Straßenrennen Männer U23 (CM)

#1 von daN , 27.09.2009 02:43

Willkommen zum WM-Straßenrennen der U23 Klasse. Heute erwartet uns ein ganz spannendes Rennen auf einem, besonders für die jungen Fahrer, schwierigen Kurs. Dass dieser Kurs nichts für die reinen Sprinter werden wird, war schon nach dem Erscheinen des Profils klar. Auch nach der Besichtigung durch die Fahrer und deren Feedback wurde diese Aussage weiter unterstützt.

Zu Anfang eine kurze Vorstellung der Region von Seiten der Veranstalter:

Zitat
Willkommen im Tessin, im Reich des Radsports
Eingebettet zwischen den Alpengipfeln und den wunderschönen Seen
hat die mediterranste Region der Schweiz seit jeher die Liebhaber des
Radsports angezogen. Fahrten entlang der Seen, durch wilde Täler,
über steile Gebirgspässe und sanfte Hügel: das Tessin vereint Natur und
Mensch, Tradition und Moderne in einer einzigartigen Partnerschaft.
Mendriso und Ticino begrüssen Sie zur Rad-WM 2009. Wir laden Sie
ein, unsere zahlreichen Schätze zu entdecken: geniessen Sie mit uns ein
grosses Radereignis.
Das Tessin, eine Region zum Entdecken und zum Geniessen.




Eine sehr hügelige Landschaft, die sich auch im Profil der Strecke wiedererkennen lässt. [/size]

Das U23 Rennen ist vor 2 Tagen schon von Statten gegangen und hat mit Malori den neuen Weltmeister, der seinen Titel verteidigen konnte. Das Straßenrennen wird nochmal um eine Stufe schwieriger sein, denn der Kurs hat eine Länge von 179,4 km (13 Runden à 13,8 km) und sie müssen dabei 3.185 Höhenmeter überwinden. Die jungen Fahrer sind bisher erst selten solche langen Strecken gefahren bzw. soviele Höhenmeter am Stück, da sie sich in der Elite erst etablieren müssen. Es ist sehr schwer hier Favoriten zu nennen, denn jeder hat hier die Chance, wenn er einen guten Tag hat.


Gleich ein Blick auf das Profil des Straßen-WM Rundkurses der U23 Klasse:






Wie schon erwähnt ein sehr schwieriges Profil. Nachdem die WM jetzt schon einige Tage läuft dürfte das meiste Umfeld schon bekannt sein und deshalb beginnen wir gleich mit der Live-Übertragung.

Der Start erfolgte vor wenigen Minuten und die Fahrer sind schon auf der Strecke unterwegs.



Gerade eben kommen sie das erste Mal in die zweite, relativ schwierige Steigung bei Kilometer 10 der Runde. Bis jetzt ist das Feld noch geschlossen, es wird aber sicher nicht mehr lange dauern, bis sich die ersten Fahrer mit einer Attacke lösen werden.
Einen Kilometer später ist es dann auch soweit und die ersten Fahrer versuchen sich mit einer Attacke zu lösen und schaffen dies auch einfach. Das Tempo bisher ist noch relativ gering und niemand scheint jetzt so früh im Rennen nervös zu sein, aufgrund dieser Attacke.

Werfen wir gleich einen Blick auf die Fahrer, die sich hier lösen konnten. Es sind vier Fahrer aus vier verschiedenen Nationen. Mit Moschen ist auch ein Lokalmatador dabei, der sich hier gleich zeigen will. Ansonsten sind es eher unbekannte Fahrer, die aber einen großen Coup landen könnten, wenn die Gruppe durchkommt. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

Zitat
Thill (LUX)
Moschen (SUI)
Gough (NZL)
Padour (CZE)



In folgender Reihenfolge beendeten die Fahrer die erste Runde:

1. Moschen (SUI)
2. Thill (LUX)
3. Gough (NZL)
4. Padour (CZE)
5. Feld +32 Sekunden

Die vier da vorne arbeiten sehr gut zusammen und können dementsprechend ihren Vorsprung in den kommenden zwei Runden auf 2 Minuten ausbauen.
Dann in der dritten Runde beginnen erstmals auch einige Fahrer im Feld zusammen zu arbeiten und erhöhen das Tempo. Folgende Fahrer fahren da nach vorne für ihre Kapitäne um das Tempo zu erhöhen und um der Gruppe wieder näher zu kommen:

Zitat
USA (Phinney, Carroll und Switters)
ITA (Ulissi, Ponzi und Caruso)
SLO (Vogrinec und Furdi)
GBR (Stannard und Blythe)
BEL (Loodewyck)



USA und Italien sind hier die Teams, die momentan die größten Ambitionen haben und dementsprechend auch sehr oft in der Führung zu sehen sind. Die USA fahren wohl für Van Garderen oder Stetina und Italien für Caruso.

Die Teams können sehr hohes Tempo fahren und so kommt es schon in Runde 5 wieder zum Zusammenschluss von den Ausreissern und dem Feld. Die Gruppe hatte von Anfang an keine Chance, aber das war auch klar, dass man hier keine Gruppe fahren lässt. Die Fahrer konnten sich immerhin etwas vorne zeigen und so für sich werben. Immerhin haben einige dieser jungen Fahrer noch kein Team bzw. ein schwaches Team und wollen sich natürlich weiterempfehlen.

Nach dem Zusammenschluss mit der Gruppe machten dann hauptsächlich Italien und Schweiz das Tempo im Feld. Besonders an den beiden Anstiegen wurde das Tempo extrem hoch gehalten, sodass immer mehr Fahrer abfielen. Bisher gab es auch schon einige Aufgaben, einige deutsche Fahrer scheinen da auch betroffen zu sein, die wahrlich einen schlechten Tag haben.

Ansonsten probieren es immer wieder einige Fahrer sich hier an den Anstiegen abzusetzen, jedoch gelingt es keinem, sich hier einige Meter abzusetzen. Langsam wird es interessant, denn es sind nur mehr 4 Runden zu fahren und die Fahrer kommen in Kürze wieder über Start und Ziel um hier die letzten 3 Runden in Angriff zu nehmen.
Noch immer konnte sich niemand aus dem Feld absetzen, zu gut ist die Arbeit von Italien, Schweiz, USA und noch ein paar anderen Teams.
Mittlerweile scheinen aber die Kräfte bei einigen Fahrern zu schwinden und es sind noch kaum Fahrer vorne zu finden, die noch für Tempo sorgen. Dies nutzt sofort ein Fahrer aus und attackiert. Es ist Sergent aus Neuseeland, der es hier mit einer Attacke probiert. Das Feld lässt sich jetzt in der entscheidenden Phase aber nicht mehr auf solche Spielchen ein und fährt sofort nach. Mit dieser Attacke konnte er das Feld aber weiter verkleinern und es ist jetzt nur mehr etwa die Hälfte des Fahrerfeldes noch mit dabei.

Noch zwei Runden zu fahren und noch knapp 30-40 Fahrer, die hier vorne um den Sieg mitkämpfen können. Auch Taaramae, wohl der interessanteste Mann hier, ist ganz vorne zu sehen. Er ist wohl einer der Topfavoriten, denn er ist einer der wenigen Fahrer, der sich auch schon als Profi etablieren konnte.

Dies ist auch ein Grund, den Esten gleich mal vorzustellen:



Zitat
Rein Taaramäe wurde am 24. April 1987 in Tartu geboren und ist ein estnischer Radrennfahrer. 2005 wurde er Dritter der Gesamtwertung der Friedensfahrt für Junioren. In der Saison 2006 wurde er estnischer Zeitfahrmeister der U23-Klasse und er gewann den Grand Prix Plouay in derselben Klasse. Er startete auch in beiden Rennen der Straßen-Radweltmeisterschaft in Salzburg und belegte beim Zeitfahren den 19. Rang. 2007 wurde er Dritter bei Paris-Troyes und gewann kurz darauf eine Etappe beim Circuit des Ardennes, wo er Gesamtfünfter wurde.
Heuer konnte er unter anderem die Tour de l'Ain gewinnen und wurde bei der Tour de Suisse starker 8. Die Schweiz ist also ein guter Boden für den Esten. Weiters wurde er dieses Jahr auch estnischer Meister auf der Straße und im Zeitfahren



Nur mehr 2 Runden zu fahren und jetzt am Navazzano die nächste Attacke, undzwar von Saggiorato (SUI). Er kann sich als Erstes gleich etwas lösen. Perfekt vorbereitet von seinem Team, das natürlich jetzt aus der Führung im Feld geht. Dahinter jetzt nur mehr Italien, die auch schon recht spärlich besetzt sind. Keiner will jetzt wirklich reagieren, denn niemand hat mehr Helfer bei sich.

Saggiorato kommt jetzt als erster über den "Gipfel" mit einem Vorsprung von 11 Sekunden. Ganz gut, wenn man bedenkt, dass nur mehr etwas mehr als eine Runde zu fahren ist. Dahinter sind die Fahrer noch etwas uneinig, aber jetzt in der kurzen Abfahrt gibt es doch einige Fahrer die sich nach vorne bewegen.

Jetzt geht es in die letzte Runde und bei der Zieldurchfahrt hat Saggiorato einen Vorsprung von 10 Sekunden auf die ersten Verfolger.

Zitat
Saggiorato (SUI)

Caruso (ITA) + 0:10 Min.
Schnyder (SUI)
Kangert (EST)
Taaramae (EST)
Stetina (USA)
Kennaugh (GBR)
Zingle (BEL)
Ghyselinck (BEL)
Carroll (USA)
Gastauer (LUX)
Vilela (POR)
Jarc (SLO)
Avery (NZL)
Hacecky (CZE)

Feld + 0:18 Min.



Ein sehr interessanter Stand, denn da sind einige Fahrer, die da nicht mehr mithalten können, die sicherlich zu den Favoriten gezählt haben. Diese befinden sich 8 Sekunden hinter der Verfolgergruppe. Ein extrem spannender und knapper Zwischenstand und die vielen Fans am Streckenrand toben.
Der Rundkurs ist perfekt für die Zuschauer und auch die Organisation ist klasse. Den Zuschauern wird ein tolles Spektakel geboten, besonders da der Rennverlauf dementsprechend spannend ist.



Am ersten Gipfel, dem Castel San Pietro, hat der Schweizer Lokalmatador noch immer 8 Sekunden Vorsprung. Nicht einmal mehr 8 Kilometer für den Spitzenreiter und die Zuschauer sind jetzt komplett aus dem Häuschen.
Auch am Fuße des Navazzano beträgt der Vorsprung noch immer 8 Sekunden für Saggiorato. Wenn er jetzt das Tempo noch so hochhalten kann und als erster über den Gipfel kommt, dann wird er das Ding hier gewinnen können.

Aber auch im Verfolgerfeld tut sich jetzt einiges. Caruso mit einer Attacke! Die Verfolgergruppe sprengt es jetzt ebenfalls und das Feld muss sich jetzt wohl endgültig geschlagen geben. Folgender Stand am Fuße des Navazzano, 3,8 km vor dem Ziel.

Zitat
Saggiorato (SUI)

Caruso (ITA) + 0:05 Min.
Schnyder (SUI)
Kangert (EST)
Taaramae (EST)
Stetina (USA)
Kennaugh (GBR)
Zingle (BEL)
Ghyselinck (BEL)

Carroll (USA) + 0:13 Min.
Gastauer (LUX)
Vilela (POR)
Jarc (SLO)
Avery (NZL)
Hacecky (CZE)

Feld + 0:20 Min.



Für das Feld ist der Zug schon abgelaufen, aber aus der ersten Verfolgergruppe hat wohl noch jeder die Chance. Jetzt übernimmt Kangert am Anstieg das Tempo mit Caruso. Noch 500 Meter bis zum Gipfel und Saggiorato schon in Sichtweite.

Die letzten Meter bis zum Gipfel und folgender Zwischenstand:

Zitat
Saggiorato (SUI)

Caruso (ITA) + 0:02 Min.
Taaramae (EST)
Zingle (BEL)
Ghyselinck (BEL)

Schnyder (SUI) + 0:13 Min.
Stetina (USA)
Kangert (EST)
Kennaugh (GBR)

Carroll (USA) + 0:19 Min.
Gastauer (LUX)
Vilela (POR)
Jarc (SLO)
Avery (NZL)
Hacecky (CZE)

Feld + 0:37 Min.



Saggiorato wird jetzt von der ersten Gruppe eingeholt, kann sich aber festbeißen. Diese 5 Fahrer da vorne werden sich wohl den Sieg ausmachen, denn nur mehr 2 Kilometer zu fahren.
Saggiorato mit einigen Problemen am Ende der Gruppe und mit Caruso und Ghyselinck zwei sprintstarke Fahrer mit dabei. Deshalb auch verständlich, dass es jetzt Taaramae mit einer Attacke 1,5 km vor dem Ziel probiert. Caruso, Zingle und Ghyselinck springen sofort nach und bleiben dran. Saggiorato muss jetzt etwas reißen lassen, 1 km vor dem Ziel. Natürlich sind die Fans jetzt weniger begeistert, aber trotzdem eine sehr starke Leistung des Schweizers.
Nachdem Caruso, Zingle und Ghyselinck die Lücke schließen können nutzt Caruso das Momentum und probiert es sofort mit der nächsten Attacke.
Caruso kann sich etwas lösen. Nur mehr 800 Meter und wenn die anderen noch Weltmeister werden wollen, müssen sie sofort reagieren.
Noch 700 Meter. Niemand will da jetzt nachführen. Das sieht sehr gut für Caruso aus. Zingle geht nach und versucht in den Windschatten von Caruso zu kommen. Er kommt etwas näher.
Noch 500 Meter. Auch Taaramae und Ghyselinck reagieren jetzt und versuchen hinterher zu ziehen. Vorne weg noch immer Caruso.

Diese 5 machen sich also den WM Titel aus, dahinter wird niemand mehr drankommen.

Noch 300 Meter. Caruso mit etwa 10 Radlängen Vorsprung auf Zingle, für den es jetzt noch knapp wird. Wenn er seine letzten Kraftreserven noch mobilisieren kann, könnte es noch reichen. Taaramae und Ghyselinck versuchen noch alles, das wird aber nicht reichen. Diese beiden müssen um Bronze kämpfen.
Saggiorato wird keine Medaille holen, das ist klar. Er ist schon zu weit zurück.

Die letzten 100 Meter für Caruso und Zingle kommt da wohl nicht mehr ran. Noch 5 Radlängen für ihn, das muss reichen und ja, Caruso wird Weltmeister in der U23 Klasse. Dahinter Zingle, der sich ebenfalls freuen kann.
Aber wer holt Bronze. Ein harter Kampf zwischen Taaramae und Ghyselinck. Ghyselinck wohl der stärkere Sprinter, aber Taaramae jetzt mit dem Antritt. Auch für ihn jetzt die letzten 100 Meter und Ghyselinck kämpft, aber das reicht nicht für ihn. Taaramae wird 3!


Caruso gewinnt und kann sich nun Weltmeister der U23 Klasse nennen.


[size=85]Zingle knapp geschlagen, aber mit der Silbermedaille wird er ebenfalls zufrieden sein.

Dahinter wird noch Saggiorato 5. Die restlichen Platzierungen werden wir ihnen in Kürze liefern können. Bis dahin sehen wir jetzt aber Bilder von Caruso, der sich hier durchsetzen konnte und nun der neue Weltmeister in der U23 Klasse ist.


Zitat
1. D. Caruso (BBO)
2. Zingle (FDJ) + 0:01 Min.
3. Taaramae (KAT) + 0:03 Min.
4. Ghyselinck (SIL) s. t.
5. Saggiorato (CTT) + 0:07 Min.
6. Kennaugh (ASA) + 0:19 Min.
7. Stetina (VGB) + 0:26 Min.
8. Kangert (SIL) s. t.
9. Schnyder (SUI) + 0:31 Min.
10. Gastauer (GRM) + 0:47 Min.
11. Carroll (QST) s. t.
12. Vilela (POR) s. t.
13. Jarc (LAM) + 1:02 Min.
14. Hacecky (CZE) s. t.
15. Avery (NZL) s. t.

Feld + 1:58 Min.

 
daN
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