Nachdem wir bereits gestern aus Italien berichtet haben, steht heute das nächste Rennen aus dieser Region auf dem Programm, nämlich der Memorial Cimurri. Das Profil ist ähnlich dem gestrigen, doch scheint es heute noch mal eine Stufe schwerer zu werden. 4mal steht ein Anstieg mit einer Höhendifferenz von knapp 400m auf dem Programm. Von der letzten Überquerung bis zum Zielstrich sind es aber dann doch 30km, wo einige Gruppen wieder zusammenlaufen könnten. Der gestrige Sieger, Simon Gerrans, ist wieder dabei, wie auch fast alle seine Herausforderer, Giovanni Visconti(THR), PAOLINI (MRM), GINANNI (VBG), etc.
Es wird wohl wieder zu einem Katz und Mausspiel zwischen Ausreißergruppe und Feld werden. An der letzten Steigung erwarten wir zahlreiche Angriffe und dort wird es sich entscheiden, ob Sprinter, dem hohen Tempo folgen können oder nicht.
Profil
Bei Kilometer 55, 90,125 und 160 erreichen die Fahrer jeweils den höchsten Punkt des Rennens, der bei rund 400m liegt.
Zitat
Zu Beginn des Rennens gab es zahlreiche Attacken. Die erste Gruppe des Tages, der unter anderem Pauriol (BBO) und Monier (TSV) angehörten, wurde vom Team Vorarlberg-Corratec wieder zurückgeholt. Bei Kilometer 15 setzte Johnny Hoogerland (SKS) eine Attacke und sofort riss ein Loch zum Feld auf. Vier Fahrer versuchten ihm zu folgen und schlossen wenige Zeit später zu ihm auf. Insgesamt waren nun 5 Fahrer an der Spitze, mit denen die Teams hinten im Hauptfeld einverstanden waren:
SARMIENTO (ISD)
DEVENYNS (TSV)
PEREZ ARRIETA (EUS)
HOOGERLAND (SKS)
VAN HECKE (LAN)
Bei Kilometer 30 betrug der Vorsprung bereits 2Min. Hinten war man sich wohl sicher, dass man die Gruppe auf den letzten beiden Anstieges einholen würde und ließ die Gruppe mit relativ großen Vorsprung gewähren. Das Hauptfeld wurde wie schon gestern von THR und VBG kontrolliert. An der ersten Überquerung des Anstieges erreichte der Vorsprung seine maximale Ausdehnung, 5:00Min. Nach und nach wurde das Tempo im Feld kontinuierlich erhöht und somit stand auf den letzten 80 Kilometern fest, dass es für die Ausreißer schwer werden würde. Rund 70km vor dem Ziel, am vorletzten Anstieg, spannte sich das Team Caisse d’Epagne vor das Feld und erhöhte das Tempo schlagartig. Fahrer um Fahrer mussten das Hauptfeld ziehen lassen.
Ein Fahrer aus dem Hauptfeld probierte es bereits am vorletzten Anstieg mit einer Attacke! Es war Daniele Pietropoli (VBG), der sich kurz lösen konnte, doch Columbia führte das Hauptfeld wieder heran. Am höchsten Punkt betrug der Abstand zwischen dem ausgedünnten Feld und der Ausreißergruppe nur noch rund 20sec. In der Abfahrt wurde die Gruppe um Johnny Hoogerland dann vom Feld eingeholt.
[center]
Wir melden uns nun live mit den Bildern des Hauptfeldes. Bevor es in den letzten Anstieg des Tages geht, geben wir ihnen noch eine kurze Info zum aktuellen Renngeschehen: Die vorderste Gruppe „Feld“, in der sich noch alle Favoriten befinden, fährt rund 1:30Min vor einer kleinen Gruppe mit zurückgefallenen Fahrern. Das Feld, das von GCE weiter angeführt wird, knallt mit hohem Tempo in den Anstieg hinein. Pietropoli(VBG), Bertolini(SKS) und Txurruka(GCE) übernehmen nun die Kontrolle im Feld bis hierhin hat es noch keine weiteren Attacken gegeben.
ATTACKE! Ivan Parra (ISD) versucht es nun, rund 3km vor dem „Gipfel“. Sofort schließen Fahrer um Fahrer wieder zu ihm auf, doch hinten scheinen einige Probleme zu haben, die dem hohen Tempo Tribut zahlen müssen. Folgende Fahrer verlieren jetzt den Anschluss an die vorderste Gruppe:
Zitat
F. GAVAZZI (ASA)
GESLIN (LAN)
DAVIS (BBO)
GASPAROTTO (MRM)
Um F. Gavazzi in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, lassen sich Deignan (ASA) und Elmiger (ASA) zu ihrem Kapitän zurückfallen. Vorne in der ersten fährt demnach nur noch Vaugrenard (ASA), der wohl für sich selber fahren darf.
Rund 1 km noch und der Abstand zwischen der Gruppe um Gavazzi und der vordersten Gruppe beträgt rund 35sec. GINANNI (VBG)! Der junge Italiener schärft weiter das Tempo und es scheint so, als ob jetzt mehrere Fahrer Probleme zu bekommen. Nur noch rund ein Dutzend Fahrer können dem Italiener folgen. GERRANS (GCE) geht aus dem Sattel und zieht das Tempo weiter an, aber die Abfahrt folgt jetzt gleich. An der letzten Überquerung ergibt sich folgende Rennsituation:
Zitat
VISCONTI (THR)
BRAJKOVIC (THR)
HESJEDAL (RRC)
VAUGRENARD (ASA)
GINANNI (VBG)
TIRALONGO (BBO)
ANZA (SKS)
PAOLINI (MRM)
MARTENS (TSV)
GERRANS (GCE)
PIDGORNYY(ISD)
+0:25Min
PINOTTI (THR)
BOSISIO (RRC)
PIETROPOLI (VBG)
ROVNY (LAN)
GOLCER (EUS)
BERTOLINI (SKS)
MARCATO (MRM)
VEIKKANEN (TSV)
PARRA (ISD)
+1:10Min
ELMIGER (ASA)
DEIGNAN (ASA)
F. GAVAZZI (ASA)
GESLIN (LAN)
DAVIS (BBO)
GASPAROTTO (MRM)
Somit werden es noch rund spannende 30km, wobei mir die zweite Gruppe unschlüssig erscheint. Keiner will so recht Tempo fahren, denn viele haben ihre Kapitäne in der vordersten Gruppe. Golcer und Rovny sind wohl die einzigen die Ambitionen haben, die erste Gruppe zu erreichen, doch vorne wird durch Brajkovic ein hohes Tempo angeschlagen. Die 3.Gruppe um Gavazzi verkürzt Kilometer um Kilometer den Abstand zu den beiden vorderen Gruppen.
10km vor dem Ziel:
Die 3.Gruppe holt die 2.Gruppe ein und der Vorsprung zur Spitze beträgt nur noch 30sec. Somit ist auf den letzten Kilometern noch alles offen. Vorne hingegen ist man sich weiter einig, doch irgendwann werden die taktischen Spielereien beginnen.
VAUGRENARD (ASA) attackiert an der 5km Marke, doch HESJEDAL (RRC) ist wachsam und schließt die Lücke. Der Abstand zur 2.Gruppe bleibt konstant bei rund 27sec. Es scheint so, als ob Elmiger und Deignan nicht mehr genügend Kräfte haben um alleine die Gruppe wieder heranzubringen.
TIRALONGO (BBO) versucht es 1,5km vor dem Ziel mit einer Attacke, doch diesmal hat GERRANS (GCE) aufgepasst und die 11 Mann Spitze ist weiter zusammen. Die Gruppe um Gavazzi hat wohl aufgegeben und somit kommt der Sieger aus der ersten Gruppe. Wer probiert es noch? Wer ist der beste Sprinter?
Es scheint so als, ob es auf einen Sprint hinauslaufen wird. Brajkovic (THR) zieht den Sprint für Visconti (THR) an, an dessen Hinterrad Paolini (MRM), Ginanni (VBG), Hesjedal (RRC), Gerrans (GCE) und der Rest der Gruppe lauert. 150m vor dem Ziel zieht Visconti aus dem Windschatten von Brajkovic und sprintet los. Paolini zieht 50m vor der Ziellinie an seinem Landsmann vorbei und gewinnt die diesjährigen Ausgabe des Memorial Cimurri, knapp vor Visconti. Dahinter rettet sich Gerrans, vor einem starken Ginanni ins Ziel. Hesjedal, Martens, Vaugrenard, Anza, Tiralongo, Pidgornyy und Brajkovic belegen die nächsten Plätze. Den Sprint aus der nächsten Gruppe gewinnt F. Gavazzi, vor Gasparotto, Geslin und Davis.
Zitat
1. PAOLINI (MRM)
2. VISCONTI (THR)
3. GERRANS (GCE)
4. GINANNI (VBG)
5. HESJEDAL (RRC)
6. MARTENS (TSV)
7. ANZA (SKS)
8. VAUGRENARD (ASA)
9. TIRALONGO (BBO)
10. PIDGORNYY(ISD)
11. BRAJKOVIC (THR) st.
12. F. GAVAZZI (ASA) + 0:25Min
13. GASPAROTTO (MRM)
14. GESLIN (LAN)
15. DAVIS (BBO)
Rest der ehemals 2. und 3. Gruppe st.