Auftakt zum Etoile de Bessèges

Heute gab es den Startschuss zum zweiten französischen Rennen in diesem Jahr. Am Start standen neben den Continentalteams Vorarlberg-Corratec, Team Sky, Ag2r La Mondial, Landbouwkrediet, Team Net App, Skil-Shimano, Rock Racing und Saur-Sojasun auch insgesamt fünf PT Mannschaften (Caisse d’Epagne, Bbox, Francaise de Jeux, Topsport Vlaanderen und Cofidis). Topfahrer wie Gerald Ciolek, Jimmy Casper, Yauheni Hutarovich und Borut Bozic ließen sich es nicht nehmen bereits hier den Saisoneinstand zu feiern.
Die Rundfahrt startete heute Mittag mit einem Rundstreckenrennen über insgesamt 99km direkt entlang des Mittelmeeres. Der Start verlief schleppend, denn niemand wollte sich bei starkem Wind aus dem Feld begeben. Es dauerte rund 20km bis es der Schweizer Martin Kohler mit einer Attacke versuchte. Jens Debusschere, der junge Belgier und Wesley Kreder, der junge Holländer, setzten nach und konnten sich vom Feld lösen. Das Hauptfeld war zu Beginn wenig bestrebt Tempo zu fahren und deshalb stieg der Vorsprung relativ schnell an. Hinten war man sich jedoch sicher, dass man aufgrund des starken Windes die Ausreißer wieder einholen würde. Die beiden Sprintwertungen, die auf der langen Start-Zielgerade bei km 25 und km 75 ausgetragen wurden, gewann jeweils Martin Kohler vor Debusschere und Kreder. Im Feld war man sich jedoch in der Endphase des Rennens einig und stellte die Ausreißer knapp 10km vor dem Ziel.
Im Massensprint gab es wenige Überraschungen. Yauheni Hutarovich profitierte vom Hinterrad von Ciolek und sicherte sich so seinen ersten Saisonsieg. Hinter Ciolek belegte Bozic und der junge Italiener Sabatini die Plätze drei und vier. Manuel Belleti und Jimmy Casper, der sich wohl zu stark auf Reimer fokussiert hatte, komplettierten die Top 6.

Au revoir und bis morgen, wo sich wohl wieder die Sprinter um den Sieg streiten werden!


Der Sieger: Yauheni Hutarovich

2.Etappe - Der Kampf um jede Sekunde

Wir melden uns heute mit der 2.Etappe des Etoile de Besseges zurück. Heute geht es zum ersten Mal ins Landesinnere, wo abschließend 5 Runden auf einem Rundkurs zurückzulegen sind. Es geht zwar nicht ins Hochgebirge, doch es wird heute anspruchsvoller als gestern.
Im Vergleich zu gestern ist das Wetter traumhaft. Blauer Himmel und kaum Wind werden heute das Geschehen auf der Etappe prägen. Bei knapp 20 Grad spüren die Profis einen Hauch von Frühling. Der Etappenstart war hektisch, den eine Attacke folgte der anderen. Viele Teams versuchten einen Fahrer in der Führungsgruppe zu positionieren, doch die Teams von Caisse d´Epagne und Landbouwkrediet fuhren wachsam und holten eine große zirka 20 Mann starke Spitzengruppe wieder zurück. Bei Kilometer 20 setzte sich eine Gruppe um Rujano (SKY), Fröhlinger (APP), Delage (A2R) und Vermeltfoort (TSV) ab. Hinten im Peloton war man sich einig und ließ die Gruppe ziehen.


Ein Hauch von Frühling

Die zwei heutigen Sprintwertung gewann jeweils Fröhlinger, vor Delage und Vermeltfoort. An der einzigen Bergwertung, die 50km vor dem Ziel auf Programm stand, siegte Rujano, vor Fröhlinger und Delage. Somit haben wir mit Rujano, den ersten Träger des Bergtrikots.
Als es auf den Rundkurs ging, rund 40 Kilometer vor dem Ziel, betrug der Abstand zwischen Feld und Spitzen noch rund 2:00min, doch hinten wurde das Tempo immer mehr erhöht und es sah danach aus, also ob es die Ausreißer wohl nicht schaffen würden. Auf der drittletzten Runde, also knapp 20km vor dem Ziel, attackierte Rujano aus der Spitzengruppe und konnte sich lösen. Seine ehemaligen Verfolger wurden kurze Zeit später vom herannahenden Feld geschluckt.
Auf der vorletzten Runde, knapp 12km vor dem Ziel, hatte das Feld bereits Sichtkontakt zu Rujano. Am kurzen Anstieg attackierte David Loosli (VBG) und es begannen sich eine große Gruppe mit allen Favoriten für das Gesamtklassement zu bilden. Die Sprinter um Ciolek, Hutarovich, Chavanel, Casper hatten bereits zu kämpfen, denn viele ihrer Mannschaftskollegen waren vorne und konnten so die Sprinter kaum unterstützen. Als es dann auf die letzte Runde ging, attackierte dann Di Gregorio (FDJ) und die Spitzengruppe begann sich immer mehr zu verkleinern:

Zitat

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DI GREGORIO (FDJ)
ROLLAND (FDJ)
HOOGERLAND (SKS)
GESLIN (LAN)
HERMANS (VBG)
CALZATI (SKY)
KOLOBNEV (GCE)
VELITS (GCE)
REIMER (APP)
BAKELANDTS (COF)
BOTCHAROV (RRC)
BOUET (BCS)
PINEAU (A2R)
ROUX (A2R)
VANENDERT (TSV)

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In der kurzen Abfahrt verschärfte Botcharov (RRC) das Tempo und es riss ein Loch nach dem 4.Fahrer. Reimer (APP), Hermans (VBG), Botcharov (RRC) und Velits (GCE) konnten sich Meter um Meter von ihren Verfolgern absetzen und es ging zum letzten Mal auf die Zielgerade. Dahinter versuchten die Fahrer von A2R und FDJ nochmals die Lücke zu schließen, doch es reichte für das Quartett. Im Sprint siegte der favorisierte P. Velits, vor Reimer und Botcharov. Mit dem 4.Platz musste sich Hermans begnügen.
Den Rest der Spitzengruppe führte Rolland (FDJ), vor Hoogerland (SKS) und Geslin (LAN) über die Ziellinie. Der Rest des Feldes verlor 25sec und wurde von Casper angeführt.

Das Bild des Siegers

3.Etappe – Das war knapp!

Wir melden uns heute wieder aus Südfrankreich mit der 3.Etappe des Etoile de Besseges. Wie bereits die gestrige Etappe, ist es auch heute zum Teil hügelig, doch die Hügel liegen im Gegensatz zu gestern relativ weit vor dem Ziel.
Der Start verlief ruhig und bereits die erste Attacke hatte Erfolg. Mit Nazareno Rossi (VBG), Roy (FDJ), Hulsmans (COF), Barbas (COF) und Jeannesson (BCS) bildete sich gleich zu Beginn eine fünfköpfige Ausreißergruppe, die sich lange vor dem Feld halten sollte. Wie gestern, wurde auch heute wieder eine Bergwertung ausgefahren, die sich Jeannesson, vor Hulsmans und Roy sichern konnte. Bis zur Halbzeit der Etappe konnten die Ausreißer einen Vorsprung von bis zu 6:00Min halten, doch hinten stiegen die Teams von Skil-Shimano und Caisse d´Epagne früh in die Tempoarbeit ein und somit schmolz der Vorsprung bis zur ersten Sprintwertung, die sich Rossi, vor Barbas und Jeannesson sichern konnte. 30km später gewann Barbas, vor Roy und Hulsmans die zweite Sprintwertung. An dieser Marke war das Feld bereits bis auf 2:00Min an die Ausreißer herangekommen und auch heute sah es deshalb nicht nach einem erfolgreichen Fluchtversuch aus.
Als es auf den vorletzten Zacken des Profils hinaufging (Kilometer 128) waren die Ausreißer bereits in Sichtkontakt. Derweilen war das Feld zwar langgezogen, doch jeder konnte das Tempo noch halten. Knapp vor der Spitze gab es die erste Attacke des Rennens! David Loosli vom österreichischen Volksbankteam probierte es wie bereits gestern am vorletzten Anstieg, doch einige Fahrer schlossen die Lücke und kurze Zeit später folgte der Rest des Feldes. An der Spitze war es auch um die Ausreißer geschehen, die schnell im Feld verschwanden. Während der Abfahrt schlossen auch die Sprinter wieder auf und somit ging ein geschlossenes Feld auf die letzten 10 Kilometer.
Bei Kilometer 8 vor dem Ziel stand noch eine kurze Gegensteigung mit einem Höhenunterschied von knapp 50m auf dem Programm. Dort nutzten 3 Fahrer die Gunst der Stunde und attackierten auf dem knapp 500m langen Stück. Darunter war wieder ein Fahrer aus dem gestern siegreichen Caisse d`Epagne Team. Diesmal war es nicht Peter Velits, sondern sein Teamkollge Gorka Verdugo (GCE). Zu ihm gesellten sich der gestrige 2te Martin Reimer (APP) und Luca Mazzanti (RRC). Der Vorsprung war zwar nicht groß, doch hinten dauerte es bis man die Sprinter wieder nach vorne gefahren hatte und sich in eine richtige Position fuhr.
Auf der Zielgerade kam die Meute zwar Meter um Meter näher, doch es reichte für das Trio. Im Schlusssprint der Ausreißer siegte Martin Reimer (APP), vor Mazzanti (RRC) und Verdugo (GCE). Den Sprint des Feldes, das mit einem Rückstand von 2sec ankam, entschied Borut Bozic (SKS), vor Yauheni Hutarovich (BBO) und Grega Bole (VBG).


Martin Reimer mit seinem ersten Profisieg

4.Etappe – Der Angriff aufs gelbe Trikot!

Die vorletzte Etappe des diesjährigen Etoile de Besseges stand heute auf dem Programm. Das Etappenprofil war ähnlich wie gestern, doch ging es heute bis knapp auf 650Meter Seehöhe hinauf. Diese Steigung stand knapp vor Rennhälfte an. Im weiteren Verlauf der Etappe galt es dann noch einige kleinere Hügel zu überwinden bis es dann hin zum Ziel etwas flacher wurde. Martin Reimer, der Träger des gelben Trikots, gab sich vor dem Start der Etappe noch optimistisch: „Gestern habe ich mir das Leadertrikot erkämpft und möchte es bis zum Schluss des Rennens behalten. Sollte ich es heute am Nachmittag noch tragen, stehen die Chancen gut, dass ich es bis zum Schluss verteidigen kann. Heute heißt es nochmals die Zähne zusammenzubeißen um keine entscheidende Attacke zu verpassen.“


Martin Reimer, der Träger des gelben Trikots.

Zu Beginn der Etappe gab es zahlreiche Attacken und es dauerte deshalb lang bis sich eine Ausreißergruppe bildete, mit der die Teams einverstanden waren. Insgesamt fünf Fahrer umfasste sie. Gert Omloop (LAN), Jose Rujano (SKY), Pantano (GCE), Sacha Modolo (BBO) und Julien Simon (BCS) attackierten bei Kilometer 25. Das Feld schien mit der Gruppe einverstanden zu sein und man ließ sie weg. Die erste Sprintwertung entschied Modolo (BBO), vor Omloop (LAN) und Simon (BCS).
Bei Kilometer 45 begann der Aufstieg zum höchsten Punkt der Rundfahrt (650m). An diesem Anstieg waren vor allem Volksbank-Corratec, AG2R und Rock Racing daran interessiert das Feld auseinander zu fahren. Es geschah was geschehen muss und das Feld riss auseinander. Knapp 3km vor dem Gipfel bildete sich eine ungefähr 25 Mann starke Spitzengruppe mit allen Favoriten bis auf Martin Reimer, der kurze Zeit vorher dem hohen Tempo von Volksbank-Corratec Tribut zahlen musste und abriss. Zuvor waren bereits Sprinter wie Ciolek, Hutarovich, Bozic und Belleti zurückgefallen. Folgende Fahrer waren noch vorne vertreten:

Zitat

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HERMANS (VBG)
GARATE (VBG)
GESLIN (LAN)
CALZATI (SKY)
VELITS (GCE)
KOLOBNEV (GCE)
VERDUGO (GCE)
BOTCHAROV (RRC)
MAZZANTI (RRC)
VANENDERT (TSV)
DI GREGORIO (FDJ)
ROLLAND (FDJ)
BAKELANDTS (COF)
DE WAELE (BBO)
HOOGERLAND (SKS)
ROUX (A2R)
PINEAU (A2R)
BOUET (BCS)

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Die Ausreißergruppe konnte sich noch knapp vor der herannahende Gruppe die Bergwertung sichern: 1. Rujano (SKY), 2. Simon (BCS), 3. Pantano (GCE).
Am Gipfel betrug der Vorsprung zwischen Reimer und der Spitze knapp 1:00min, der Rest des Feldes folgte mit 2:00min. Reimer war jedoch nicht alleine auf sich gestellt. Fröhlinger (APP), Müller (APP), Voss (APP) und Klemme (APP) waren in dieser Gruppe, genauso wie Grega Bole (VBG), der jedoch keine Führungsarbeit leistete. Durch die konsequente Arbeit vom kleinen deutschen Team verkürzte sich der Abstand zwischen den beiden Gruppen während der Abfahrt Sekunde um Sekunde. In der kurzen Gegensteigung verloren sie zwar wieder einige Sekunden, doch bei Kilometer 90 führte ein völlig entkräfteter Fröhlinger Reimer wieder in die Spitzengruppe. Der Rest des Feldes hatte bereits aufgesteckt und lag knappe 3:00min zurück.
Die zweite Sprintwertung sicherte sich Jelle Vanendert (TSV), vor Jerome Pineau (A2R) und Alexandre Botcharov (RRC).
Bei Kilometer 25 vor dem Ziel gab es die erste Attacke aus der Spitzengruppe heraus. Es war Sylvain Calzati (SKY), der mit einem kurzen aber heftigen Antritt versuchte, sich vom Rest zu lösen. Vorarlberg-Corratec war aber wachsam und stellte ihn kurze Zeit später. Vorarlberg schien für einen Sprint zu arbeiten, bei dem sie mit dem zurückgekehrten Bole große Chancen auf den Sieg haben dürften.
Ein kurzer Hügel stand für die Spitze noch an, bei dem es wohl noch der ein oder andere versuchen wollte. Der Franzose Roux (A2R) attackierte dort, aber konnte sich wie die kurze Zeit später attackierenden Hoogerland (SKS) und Di Gregorio (FDJ) nicht von der Gruppe lösen.
Im Zielsprint gewann der favorisierte Grega Bole (VBG), vor Geslin (LAN) und Hoogerland (SKS). Die weiteren Plätze gingen an Jerome Pineau (A2R), einen etwas enttäuschten Peter Velits (GCE), Pierre Rolland (FDJ) und Alexandre Kolobnev (GCE). Der Rest des Feldes kam mit 3:00min Verspätung ins Ziel.
Martin Reimer, der an der Gruppe bis zum Schluss dranblieb, griff in den Sprint nicht mehr ein, aber war dennoch überglücklich: „Heute war es sehr hart. Als ich am ersten Berg bereits abriss, hatte ich wenig Hoffnung, doch meine Teamkollegen führten mich wieder heran. Der Dank gilt dem Team für diese tolle Arbeit.“

Der Sieger Grega Bole (VBG)

5.Etappe – Der ersehnte Massensprint

Zum Abschluss des Etoile de Besseges melden wir uns heute nochmals aus Südfrankreich, wo heute die letzte Etappe auf dem Programm stand. Das Gesamtklassement schien entschieden, aber den letzten Etappensieg hatten noch einige Sprinter im Visier.
Ganz relaxt ging das Feld an den Start und keiner wollte so recht attackieren. Viele waren noch müde von gestern und die Chancen auf eine gelungene Attacke standen schlecht. Kai Reus (SKY) versuchte es dennoch. Zu ihm stießen wenig Zeit später David Loosli (VBG), Vermeltfoort (TSV) und Planckaert (TSV). Zusammen machten sie sich auf den Weg in Richtung Besseges. Die beiden Sprintwertungen gewann jeweils Planckaert, vor Loosli und Reus. Hinten im Feld fuhr man aber das ganze Rennen über wachsam und man ließ die Ausreißer nicht weit weg. Im Gegensatz zur Tour de San Luis hatte man sich wohl auf einen Nichtangriffspakt der Favoriten geeinigt, denn keiner der Favoriten attackierte.
Die Ausreißer, die tapfer gegen eine Übermacht kämpften, wurden rund 10km vor dem Ziel gestellt. An der Flame Rouge attackierte Vanendert (TSV), der jedoch nicht wegkam. Im spannenden Finale, indem es keinem Team gelang einen Zug aufzubauen, gewann ein Slowene. Borut Bozic vom Team Skil-Shimano bescherte der niederländischen Mannschaft den ersten Sieg. Er siegte knapp vor Jimmy Casper und dem etwas überraschenden Manuel Belleti. Gerald Ciolek, der voll auf das Hinterrad von Hutarovich fokussiert war, erreichte nur Platz 4. Dahinter platzierte sich der überglückliche Martin Reimer, der somit seine erste Gesamtwertung für sich entschied.

Wir bedanken uns für ihre Aufmerksamkeit und wünschen ein schönes und erfolgreiches Wochenende.


Borut Bozic