G.P. Costa degli Etruschi (1.1)

#1 von daN , 05.02.2010 00:08

Willkommen zum G.P. Costa degli Etruschi!

Wie jedes Jahr darf ich Sie herzlichst zum ersten italienischen Klassiker begrüßen, der in der Vergangenheit immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Dieses Rennen gilt als erster großer Sprinttest und wird zeigen, wer in den Wintermonaten am besten trainieren, bzw. seine Form konservieren konnte. In bisher alle Austragungen durfte ein Sprinter über den Sieg jubeln, seit 2005 heißt der Seriensieger Alessandro Petacchi, der nun schon 5-mal hintereinander dieses Rennen für sich entscheiden konnte. Obwohl es dieses Rennen erst seit 1996 gibt und es erst seit 2005 zur UCI Europe Tour gehört,ist dieses wohl eines der bekanntesten Klassiker und eines der wichtigsten Vorbereitungsrennen für den italienischen Frühling.
Austragungsort ist die Provinz Livorno in der Toskana, mit Start in San Vincenzo und Ziel in Donoratico auf der Via Aurelia, wo wir die Fahrer gegen 16.30 Ortszeit erwarten dürfen.

Obwohl es bisher nur Sprintersiege gab, zeichnet sich die Strecke durch seinen hügeligen Verlauf aus. Die Möglichkeit besteht also immer, dass hier eine starke Spitzengruppe vor dem Feld ankommen könnte. Nachdem es aber ca. ab Mitte des Rennens ziemlich flach wird, könnten dann die Sprinterteams natürlich viel Zeit gutmachen. Also gleich einmal ein Blick auf das angesprochene Profil:



Das Profil scheint gegen Ende also noch einfacher zu sein als letztes Jahr, wo noch ein Hügel zu überwinden war. Es scheint also wie angerichtet für die Sprinter.


Deshalb kommen wir gleich zum Favoritencheck für das heutige Rennen:

Am Start stehen einige hochkarätige Sprinter, darunter Daniele Bennati, Mirco Lorenzetto, Franceso Gavazzi, Mattia Gavazzi etc. Also relativ viele Sprinter, die hier ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen wollen.

Daniele Bennati


Francesco Gavazzi, Mirco Lorenzetto, Mattia Gavazzi


Francesco Ginanni, Davide Vigano, Mauro Finetto, Vicente Reynes, Martin Elmiger


Dahinter gibt es noch ein paar andere Fahrer in Sichtweite, das sollten hingegen die großen Favoriten auf den Tagessieg sein. Alles andere wäre sicherlich eine Überraschung.

So jetzt aber genug vom Vorbericht, denn die Fahrer sind schon seit einiger Zeit auf der Strecke und darum werfen wir jetzt einen Blick auf das bisherige Renngeschehen und dem momentanen Zwischenstand.

Der Start verlief anfangs relativ ruhig und es dauerte ganze 10 Kilometer, bis sich die ersten Fahrer nach vorne begaben, um zu attackieren.

Folgende Fahrer fanden sich in dieser Spitzengruppe wieder:

Marco Frapporti (SKY)
Brian Vandborg (SKY)
Igor Abakoumov (LAN)
Iljo Keisse (OLO)
Raffaele Ferrara (ISD)

Sky gleich mit 2 Fahrern dabei und allgemein die Gruppe sehr gut besetzt mit einem Ferrara, Frapporti, Vandborg und Abakoumov. Alles absolut gestandene Fahrer, die sich international schon einen Namen machen konnte.

Aufgrund der guten Konstellation vorne, dauerte es keine weiteren 5 Kilometer, ehe sich einige Fahrer von THR und SKS vorne zeigten. In erster Linie waren es Estevez, Franzoi und Kunitski, die da ein unheimliches Tempo im Hauptfeld anschlugen und somit der Gruppe vorne kaum Luft gab, um den Vorsprung zu vergrößern. Man merkte also gleich zu Beginn, dass hier einige Teams etwas ganz Großes vor haben.

So wurde die Gruppe also schon am ersten Anstieg bei Kilometer 30, in Guardistallo gestellt. Auch nachdem die Gruppe gestellt war, machten die Mannen von Team Highroad weiterhin Tempo. Besonders Gustov und Jufre waren da jetzt lange vorne zu sehen, sowie auch ein paar Fahrer vom Team Vorarlberg. Diese machten ordentlich Dampf und einige Sprinter, besonders die ohne Renntage und dementsprechenden Rennrhythmus, schienen da einige Probleme zu haben.

Am Gipfel des ersten Hügels bildete sich dann nach einer Attacke von Brutt gleich die nächste Spitzengruppe, die noch vielversprechender schien.

Pavel Brutt (THR)
Luca Barla (VGB)
Giuseppe Palumbo (LAM)
Luca Celli (LAN)
Matthew Wilson (SKY)
Michel Kreder (APP)

Wieder war es Skil, die hier nicht einverstanden waren mit dieser Gruppe, aber nach anfänglicher Nachführarbeit waren sich da nicht alle Fahrer ganz einig beim Nachführen bzw. es gab kein zweites Team, dass sich da dazuschaltete.

Diese 6 Mann konnten sich dann also lösen und einige Meter zwischen sich und das Feld bringen. In den folgenden 80 Kilometern schaffte es die Gruppe sogar den Vorsprung auf 7 Minuten zu vergrößern, was natürlich aufgrund der verbleibenden 70 Kilometern relativ komfortabel aussah.

Im Feld wurde deswegen das Tempo erhöht um diese Gruppe, die sehr gut zusammenarbeitet, wieder stellen zu können. In der Nachführarbeit waren weiterhin ein paar Mannen von Skil, aber auch BBox und Ag2R zu sehen. Besonders an den kleinen Hügeln wurde das Tempo immer wieder erhöht um den Vorsprung der Gruppe zu verkleinern, sowie die Sprinter noch weiter zu schwächen. Der Vorsprung wurde also immer geringer und die Fahrer befinden sich momentan etwa 50 Kilometer vor dem Ziel.

Dies war eine kurze Zusammenfassung des bisherigen Renngeschehens und nun werden wir die Live-Übertragung des Rennens beginnen.

Wie schon erwähnt ist eine Spitzengruppe mit folgenden Fahrern vorne zu finden:

Pavel Brutt (THR)
Luca Barla (VGB)
Giuseppe Palumbo (LAM)
Luca Celli (LAN)
Matthew Wilson (SKY)
Michel Kreder (APP)

Da haben wir Celli, Kreder, Barla, Brutt, Wilson und Palumbo, wobei Brutt nominell sicher der stärkste Fahrer ist. Bei einem Sprint hingegen hätten Barla, Palumbo oder Kreder die besten Chancen, wobei Palumbo sicher der Erfahrenste ist.

Das Hauptfeld hingegen scheint jetzt einiges gegen ein Durchkommen dieser Gruppe zu haben und dementsprechend hoch ist auch das Tempo, das jetzt angeschlagen wird.



Der Vorsprung der Spitzenreiter ist mittlerweile auch schon auf 5 Minuten geschmolzen, die Fahrer dürfen also nicht mehr als 1 Minute pro 10 Kilometer verlieren.
Es scheint also sehr knapp zu werden und mit jedem weiteren Kilometer scheint jetzt die Chance der Gruppe doch geringer zu werden.

Machen wir schnell einen Blick in das Hauptfeld, wo aber noch alle Fahrer, besonders die Favoriten zu finden sind. Es scheint also wirklich, dass wir uns auch in der 14. Auflage auf einen Massensprint freuen dürfen.

Noch 40 Kilometer und der Vorsprung jetzt schon unter 4 Minuten. Das Tempo im Hauptfeld ist jetzt also hoch genug, dass die Fahrer mehr als 1 Minute pro 10 Kilometer jetzt gutmachen können. Damit scheint das Schicksal der Gruppe wohl besiegelt, wenn das Tempo so hoch bleibt.

Nur mehr 20 Kilometer und die Entscheidung rückt immer näher. Die Gruppe hat jetzt nur mehr 1:40 Vorsprung, das wird mit Sicherheit nicht reichen.

Wir machen noch kurz eine Werbepause, ehe es wirklich spannend wird.

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So, da sind wir wieder und wir erhalten gerade die Meldung, dass es eine Teilung im Hauptfeld gab. Sehr überraschend, denn eigentlich geht es nur mehr flach dahin. Es scheint aber auch keinen Sturz als Ursache zu geben.

Ag2R war es, die jetzt 15 Kilometer vor dem Ziel nochmal alle Helfer nach vorne werfen und den Geschwindigkeitsschnitt nochmals um 5 kmh erhöhen. Es hat den Anschein, als ob schon der Sprint wartet, obwohl noch 13 Kilometer zu fahren sind. Die Auswirkungen dieser Tempoverschärfung sind aber sehr deutlich und es kriegen jetzt immer mehr Sprinter
Probleme, da dranzubleiben. Stauff und Mitlushenko sind da die ersten, die hier abreißen lassen müssen.

Nur noch 12 Kilometer und jetzt die nächste Attacke aus dem Spitzenfeld. Proni von ISD probiert es jetzt mit einem kraftvollen Antritt und findet auch gleich ein paar Begleiter. Die Tempoarbeit von Ag2R jetzt natürlich komplett eingestellt und da kommen einige Fahrer mit nach vorne.

Momentan wissen wir noch nicht die Namen der Fahrer, die jetzt alle aus dem Hauptfeld attackiert haben, denn jetzt bekommen wir auch gerade die Information, dass in der Spitzengruppe attackiert wird. Der angesprochene Pavel Brutt setzt sich jetzt mit Kreder ab und diese beiden lassen ihre ehemaligen Mitbegleiter stehen. Palumbo und Co. können da nicht mehr mitgehen und werden in Kürze wohl auch vom Hauptfeld geschluckt werden.
Dahinter befindet sich also eine weitere Gruppe mit Fahrern, die das hohe Tempo im Feld nutzen wollten und nun attackiert haben.


Nun sehen wir auch die Namen dieser Fahrer eingeblendet. Zusätzlich ist auch der Abstand zum Spitzenduo zu sehen.

Pavel Brutt (THR)
Michel Kreder (APP)

+0.39

Francesco Gavazzi (ALM)
Matteo Carrara (ALM)
Koos Moerenhout (OLO)
Thomas Rohregger (VGB)
Alessandro Proni (ISD)
Lieuwe Westra (SKS)
Alessandro Bertolini (SKS)
Francesco Ginanni (BBO)
David Zabriskie (SKY)
Aleksejs Saramotins (RRC)
Manuele Mori (LAM)

+0.50 (auf Brutt)

Peloton


Im Peloton mühen sich noch einige Fahrer, den Anschluss an die Gruppe wieder herzustellen, jedoch können die Helfer von Skil alleine nichts mehr ausrichten. Skil bekommt allerdings Hilfe von NetApp und Landbouwkrediet. Der Abstand, diese ca. 15 Sekunden, bleibt also relativ konstant.

Nur mehr 7 Kilometer und jetzt kommt noch eine kleine Welle, an der sofort Carrara attackiert. Sein Teamkollege Gavazzi am Hinterrad und dahinter noch Ginanni, Westra und Zabriskie.
Die anderen haben Probleme und da ist jetzt eine kleine Lücke zwischen diesen Fahrern. Auch Rohregger ist da nicht dabei, weil er zu weit hinten war und er ist nicht in der Lage die Lücke zu schließen.

Knapp dahinter befindet sich noch das Hauptfeld, die Gruppe weiterhin in Sicht.

Nur mehr 3 Kilometer und jetzt schließen Carrara und Co. zu Brutt und Kreder auf, die nicht die geringste Chance haben dranzubleiben. Die 5-köpfige Spitzengruppe mit Carrara, Gavazzi, Ginanni, Westra und Zabriskie arbeitet gut, besonders wenn Zabriskie und Westra vorne sind, kann die Gruppe viel Tempo machen.

Die Fahrer passieren jetzt die 2 Kilometer Marke und wie auf Kommando kommt die Attacke von Carrara. Er kann ein paar Meter herausfahren, aber dahinter Westra und Zabriskie, die mit schwerem Gang die Lücke klein halten. Das Feld konnte inzwischen auch wieder etwas gutmachen. Nur mehr 10 Sekunden der Vorsprung dieser Gruppe.

Der letzte Kilometer und jetzt geht Zabriskie. Gavazzi, Westra und Ginanni kämpfen um den Anschluss, aber kommen nicht ganz ran. Carrara kommt nach seiner kraftraubenden Attacke nicht mehr mit
und wird wohl vom Feld geschluckt werden. Zabriskie aber weiterhin vorne. Nur mehr 500 Meter für ihn. Knapp 50 Meter dahinter kämpfen noch immer Westra, Gavazzi und Ginanni darum, nochmal in den Windschatten zu kommen. Auch das Feld lässt nicht locker, aber Zabriskie hat nur mehr 400 Meter und das Feld scheint da wohl geschlagen, wenn da Zabriskie auf den letzten Metern nicht die Luft ausgeht.

Noch 200 Meter, noch immer ein paar Meter Führung für Zabriskie. Gavazzi setzt dahinter in der Verfolgergruppe zum Sprint an und auch im Feld bauen sich die Züge auf, aber die 4 Mann da vorne scheinen es wohl überraschenderweise zu schaffen.

Die letzten Meter für Zabriskie und er schafft es. Mit letzter Kraft kann er sich hier durchsetzen und krönt seine Attacke mit dem Tagessieg. Ganz knapp dahinter kommt auch schon Gavazzi, der den Gruppensprint für sich entscheidet vor Ginanni und Westra, der toll gekämpft hat.

Nur 5 Sekunden dahinter braust jetzt das Hauptfeld an und es ist Vigano, der hier im Peloton den Sprint für sich entscheidet und Lorenzetto, Elmiger, Reynes, Bennati und Gavazzi auf die Plätze verweist.

Aber der große Tagessieger ist David Zabriskie, der eine Ära der Sprinter beendet und für eine riesige Überraschung sorgt. Es ist mehr als verwunderlich, dass hier die Sprinter nicht mehr rankamen, aber anscheinend war das Tempo über den ganzen Tag gesehen einfach zu hoch, obwohl das Profil dieses Jahr doch leichter als letztes Jahr schien.



Enttäuscht werden sicher Bennati und Gavazzi sein, die sich sicher etwas mehr erwartet hatten, aber mit einem solchen Rennverlauf konnte wohl niemand rechnen.


Endergebnis:

01 David Zabriskie (SKY)
02 Francesco Gavazzi (ALM) 0.02
03 Francesco Ginanni (BBO)
04 Lieuwe Westra (SKS)
05 Davide Vigano (LAM) 0.05
06 Mirco Lorenzetto (SKS)
07 Martin Elmiger (OLO)
08 Vicente Reynes (LAN)
09 Daniele Bennati (BBO)
10 Mattia Gavazzi (RRC)
11 Mauro Finetto (VGB)
12 Yury Mitlushenko (ISD)
13 Andreas Stauff (APP)
14 Marco Bandiera (ALM)
15 Rubens Bertogliati (VGB)

 
daN
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