Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung von Rund um Köln!
Wie immer zu Ostern findet eines der renommiertesten Eintagesrennen in deutschen Landen statt und auch heute hatte sich ein durchaus hochklassiges Starterfeld angekündigt. Als Topfavoriten hatten die Experten einen Mann auf dem Zettel und das war André Greipel (THR). Der Deutsche spielt in der Sprinterrangordnung des Teams Columbia hinter Cavendish und Boonen zwar nur die dritte Geige, darf aber gerade in Deutschland immer wieder auf eigene Kappe fahren, so wie heute eben. Ein weiterer aussichtsreicher Deutscher war Vorjahressieger Gerald Ciolek (BBO), der den Sprung zur absoluten Weltklasse, anders als von vielen heimischens Fans gerne publiziert wird, noch lange nicht vollzogen hat. Neben den beiden Lokalmoatadoren musste man, sollte es den doch ziemlich wahrscheinlichen Massensprint geben, auch auf Allan Davis (RHS), Borut Bozic (SKS), Graeme Brown (CSF) Robbie Hunter (VBG) und Yauheni Hutarovich (GRM) ein Auge werfen. Außenseiterchancen wurden den Italienern Loddo (ACA) und Bandiera (EUS) sowie dem Fanzosen Jimmy Casper (ALM) und Martin Reimer (APP) aus Deutschland eingeräumt.
Bei leichtem Regen ging es dann auf die Strecke und die ersten Attacken ließen nicht lange auf sich warten. John Degenkolb (APP) eröffnete den Reigen der Attacken, der allerdings nicht lange andauern sollte, denn Degenkob initiierte die Gruppe des Tages direkt bei Kilometer 3 nach dem Start. Begleitung bekam er von folgenden Leuten:
Zitat
Ausreissergruppe:
DEGENKOLB John (APP)
CELLI Luca (LAN)
ROSCH David (VGB)
SCHRÖDER Björn (VBG)
FAILLI Francesco (ACA)
SARAMOTINS Aleksejs (GRM)
RUIJGH Rob (VAC)
Die Einheimischen waren mit drei Fahrern also stark vertreten. Als stärkste Mannschaft zeigte sich Vorarlberg Corratec mit Björn Schröder (VBG) und dem jungen David Rosch (VBG). Dass Vorarlberg das Rennen auch in der Endphase entscheidend prägen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ersichtlich.
Die Gruppe lief zwar gut und jeder der sieben Fahrer führte mit, doch die Masse der Sprinterteams im Feld war zu stark. Besonders Columbia und Skil drückten im Feld aufs Tempo und so konnte die Gruppe zwar die erste Rennhälfte entscheidend mitgestalten, hier jedoch nicht um den Sieg mitfahren. Ziemlich genau bei Kilometer 150 nach dem Start wurden die sieben wieder gestellt. Failli (ACA) ging zwar nochmal kurz aus dem Sattel, doch auch er wurde etwas später wieder gestellt.
Sehr früh also waren die obligatorischen Ausreisser gestellt und so was klar, dass die Sprinterteams noch nicht fertig waren mit ihrer Arbeit, denn es warteten noch einige recht anspruchsvolle Passagen auf das Hauptfeld. Zunächst versuchte das einheimische Team NetApp weiter auf sich aufmerksam zu machen, doch die Attacken von Fröhlinger, Voss und Kreder waren ebenso wenig erfolgreich wie die von David Millar (LAN) und Thomas de Gendt (LAN).
Am Bensberg-Schloss bei Kilometer 163 war es wieder NetApp, diesmal mit Christian Knees, der in die Offensive ging. Das erste Mal konnte ein Fahrer ein richtiges Loch reißen. Viele Fahrer im Feld wollten reagieren. Schließlich konnten noch Bertolini (SKS), Kiryenka (ACA), Wegmann (VBG), Canuti (CSF), Ivanov (BBO) und Gerard (VAC) die Lücke stopfen und zu dem Deutschen aufschließen, sodass das Geschehen folgendermaßen aussah:
Zitat
Spitzengruppe:
KNEES Christian (APP)
BERTOLINI Alessandro (SKS)
CANUTI Federico (CSF)
WEGMANN Fabian (VBG)
KIRYENKA Vasily (ACA)
IVANOV Serguei (BBO)
GERARD Arnaud (VAC)
Feld: +0:23 Min.
Die Sprinterteams im Feld waren mit der Situation natürlich nicht einverstanden und so wurden die sieben Fahrer an der Spitze quasi durch Köln und Umgebung gejagt, angeführt von den Teams Columbia, Skil, Ag2r und Radioshack. Doch im Laufe der Zeit mussten die Teams einsehen, dass sie sich verpokert hatten. Obwohl im Feld mittlerweile höchstes Tempo angesagt war, kam die große Gruppe mit der versammelten Sprinterelite nicht viel näher.
Die Gruppe sollte also durchkommen, sofern vorne keine taktischen Spielchen mehr gespielt wurden. Danach sah es nicht aus und die Fahrer der Spitzengruppe waren sich auch durchaus bewusst, dass es zwar gut aussah, sie jedoch keinesfalls uneinholbar vorne lagen. Sollte die Gruppe durchkommen stellte sich aber noch eine ganz andere Frage: Wer ist der Stärkste?
Diese Frage wollte zuerst der Italiener Bertolini (SKS) beantworten, doch sein verfrühter Angriff nahm ihm zeitig alle Chancen auf den Sieg. Er brachte aber wieder Tempo in die Gruppe, die auf den letzten Metern nochmal richtig Speed aufnahm und das Feld hinter sich lassen sollte. Es kam zum Sprint der Gruppe. Knees (APP) ging diesen von vorne an, wurde jedoch zeitig von Gerard (VAC) überholt. Dieser zog unwiederstehlich an. Er war ganz kurz vor seinem ersten Saisonsieg, ehe Fabian Wegmann (VBG) auf den letzten Metern seinen Turbo zündete und den Franzosen auf den zweiten Platz verwies. Als Dritter rettete sich der taktisch unklug agierende Knees noch vor dem jungen Italiener Canuti (CSF), der den vierten Platz belegte, gefolgt von Kiryenka (ACA), Ivanov (BBO) und Bertolini (SKS). Den Sprint des Feldes um die goldene Ananas gewann schließlich der haushohe Favorit Greipel (THR), der also doch geschlagen werden konnte.
Endergebnis:
01 WEGMANN Fabian (VBG)
02 GERARD Arnaud (VAC)
03 KNEES Christian (APP)
04 CANUTI Fedrico (CSF)
05 KIRYENKA Vasily (ACA)
06 IVANOV Serguei (BBO)
07 BERTOLINI Alessandro (SKS) alle s.t.
08 GREIPEL André (THR) +0:05 Min.
09 DAVIS Allan (RSH)
10 HUTAROVICH Yauheni (GRM)
11 CIOLEK Gerald (BBO)
12 BROWN Graeme (CSF)
13 CASPER Jimmy (ALM)
14 REYNES Vicente (LAN)
15 BANDIERA Marco (EUS)