Boeckmans gewinnt Auftaktetappe

Sprintfinale in Portugal

Kris Boeckmans aus der OmegaPharma-Lotto Mannschaft hat die Auftaktetappe des dreitägigen U24-Rennens GP Portugal gewonnen. Nach 123,4 Kilometern durch den Osten Portugals setzte sich der 23-jährige Belgier im Massensprint im Zielort Sabugal gegen den Italiener Elia Viviani (GRM) und Ben Swift (BBO) aus Großbritannien durch. Damit nimmt Boeckmans auch das Führungstrikot mit auf die zweite Etappe, die mit einer Bergankunft enden wird.



Lange Zeit waren es Stefano Locatelli (CSF), Michael Vink (SKY) und Guillaume Bonnafond (SKS), die als Ausreißertrio das Rennen auf dem Rundkurs rund um Sabugal bestimmten. Im Feld kontrollierten allerdings die Sprinterteams das Geschehen, sodass es für die Ausreißer nichts außer zwei Sprintwertungen zu holen gab. Beide Male sicherte sich Vink die Punkte vor Bonnafond und Locatelli, bevor dann am letzten Hügel vor dem Ziel auch die letzte Sekunde des ehemals sieben Minuten großen Vorsprungs verbraucht waren.

Bouygues Telecom kontrollierte an dieser Erhebung das Tempo und ließ sämtlichen Angreifern keine Chance, sodass auf den letzten, mehrheitlich abfallenden und geradeaus führenden Kilometernn einem Massensprint nichts mehr im Wege stand. Bbox-Sprinter Swift hatte am Ende seines Zuges die beste Ausgangposition, wurde aber zunächst von Viviani an seinem Hinterrad und im Folgenden auch von Tagessieger Boeckmans übersprintet. Auf Rang vier folgte Frederique Robert (TSV), Pieter Van Speybroeck (LAN), Andrea Piechele (BMC) und Boy Van Poppel (ALM) komplettierten die Top 7.

„Das Rennen hier ist als Auftakt der U24-Serie sehr wichtig für uns, deshalb bin ich sehr froh über diesen Sieg“, äußerte sich Boeckmans nach dem Rennen. „Bislang lief die Saison noch nicht ganz optimal aber ich hoffe hier ist der Knoten geplatzt.“ Mit Peter Kennaugh hat das belgische OmegaPharma Team auch einen heißen Kandidaten für den morgigen Tagessieg bei der Bergankunft in Trancoso. „Natürlich ist Kennaugh einer auf den man achten muss, aber das Feld hier ist wirklich hervorragend und das Profil lässt auch viele Ausgänge zu. Ich hoffe, einfach das Beste rausholen zu können und dann ist für mich vielleicht auch der Sieg drin“, analysierte Topfavorit Romain Sicard (SAU) die Lage im Hinblick auf morgen. Nach der morgigen Bergankunft wird um Abschluss der Kurzrundfahrt am Ostersonntag das fast 20 Kilometer lange Einzelzeitfahren rund um Guarda wohl die Entscheidung in der Gesamtwertung bringen.

Holländer gewinnt Bergankunft

Van Winden unwiderstehlich

Dennis Van Winden hat die Bergankunft auf der zweiten Etappe des GP du Portugal gewonnen. Der 22-Jährige aus der belgischen ProTour Mannschaft Topsport Vlaanderen-Marcator entschied nach 116,4 Kilometern das zweite Teilstück der dreitägigen Nachwuchsrundfahrt für sich und sicherte sich damit auch das Führungstrikot in der Gesamtwertung. Sowohl in der Tages- als auch in der Gesamtwertung folgen Peter Sagan (COF) und Rasmus Guldhammer (CSF).



Bis zum Fuß des Schlussanstieges bestimmte eine fünfköpfige Fluchtgruppe um Artur Vichot (FDJ), Tanel Kangert (SKS), Miguel Minguez Ayala (COF), Michel Kreder (TSV) und Angel Madrazo (ALM) das Geschehen. Neben dem Tagessieg gelang Topsport Vlaanderen auch der Gewinn der Bergwertung durch Michel Kreder, welche die ersten beiden Bergwertungen für sich entschied und dort die entscheidenden Punkte sammelte. Auf dem morgigen flachen und abschließenden Einzelzeitfahren sind keine Bergpunkte mehr zu vergeben.

Eine Attacke von Steven Kruijswijk (TSV) acht Kilometer vor dem Ziel eröffnete das Finale. Wie aber auch Timothy Roe (SKY), Peter Sagan (COF) und Egor Silin (KAT) konnte er sich nicht gegen die Tempoarbeit von OmegaPharma-Lotto behaupten. Nach einer weiteren Attacke von Peter Kennaugh (OLO) war es erst Romain Sicard (SAU), der an der zwei Kilometer-Marke eine kleine Lücke reißen konnte. Erneut probierten Egor Silin (KAT) und Matteo Busato (GCE) den Anschluss an Sicard zu finden, jedoch war es erst Van Winden, der an der Flamme Rouge gemeinsam mit Anthony Roux (FDJ) antrat und Sicard sofort stehen ließ. Auch Roux konnte das Tempo von Van Winden nicht mitgehen und wurde am Ende noch von Sagan und Guldhammer übersprintet. Sicard rettete sich noch auf Platz fünf ins Ziel.

Van Winden zeigte sich glücklich über den Sieg, dachte aber sofort schon an morgen: „Es war heute wirklich ein richtig harter Kilometer, ich musste eine sehr hohe Frequenz gehen um das Ziel vor den Verfolgern zu erreichen. Ich fühle mich aber gut, es sind viele starke Zeitfahrer hier dabei aber ich denke dass ich den Vorsprung morgen verteidigen kann.“ Diese abschließenden 17,5 Kilometer sind mehrheitlich flach, im Finale wird es allerdings hügelig. Aufgrund der geringen Abstände am heutigen Tag wird es wohl die Entscheidung in der Gesamtwertung bringen.

Van Garderen gewinnt Abschlusszeitfahren

Amerikaner holt zum Rundumschlag aus

Ein Amerikaner in italienisch-irischen Diensten hat am letzten Tag des GP du Portugal den bisherigen Gesamtführenden Dennis Van Winden noch abgefangen und sich selbst die Krone aufgesetzt. Nach 17,5 Kilometern Einzelzeitfahrens rund um Guarda beendete Tejay Van Garderen aus der CSF-Mannschaft die dritte Etappe auf Platz eins und entschied damit auch die Gesamtwertung der dreitägigen Nachwuchsrundfahrt für sich.



Nur drei Sekunden hinter Van Garderen erreichte Timofey Kritskiy aus der Katusha-Mannschaft mit der zweitbesten Zeit das Ziel, gefolgt von Romain Sicard (SAU) mit fünf Sekunden Rückstand. Dahinter landete Dmitriy Ignatiev (KAT) auf Platz vier und Cameron Meyer (SKY) auf Platz fünf. In der abschließenden Gesamtwertung platzierte sich Sicard auf Platz zwei, Van Winden fiel auf den dritten Platz zurück. Kritskiy wurde Vierter, Anthony Roux von Ag2r Fünfter.

„Ich bin super happy, das ist echt ein großer Erfolg für mich“, gab Van Garderen nach dem Rennen zu Protokoll. „Ich habe sofort gespürt dass meine Beine gut waren und habe alles in die Wagschale geworfen. Zum Glück hat es sich gelohnt.“ Der Österreichische OmegaPharma-Youngster Stefan Denifl, der heute mit Platz 15 hinter den Erwartungen zurückblieb, nahm sein Abschneiden im Stile eines Lance Armstrong sehr gelassen: „Die Beine waren heute ganz okay, aber meine Form ist noch nicht da wo sie dann bei den Saisonhöhepunkten in den nächsten Monaten sein könnte. Schade für unser Team, dass Peter Kennaugh auch weit zurückfiel und wir keine Chance mehr in der Gesamtwertung hatten, aber wir wurden mit einem Etappensieg von Kris [Boeckmans, d. Red.] entschädigt.“