Bienvenue de Liege! Zwölf Juniorenteams mit insgesamt 67 Fahrern standen heute mittag am Start in Bastogne, viele mit großen Hoffnungen auf den Sieg. Vor ihnen standen 178 Kilometer durch die Ardennen immer gen Norden und mit acht Hindernissen gespickt, davon viele auch bekannt aus der großen Auflage von "La Doyenne", so wie dem Mythos Redoute oder Cote du St. Nicolas.
Ben Gastauer: "Ach wenn là nuër de petite Offlage von Littech-Bastenaken-Littech ës spiërt mer doch ëm Peloton dass alle Coreuren hiër wat errëichen wullen é uoër Plên fiër heit sinn och trés heich."
Gleich zu Beginn setzte sich wieder die übliche Ausreißergruppe ab, die diesmal aus fünf Fahrern bestand, sich aber nur bis zur Cote de la Vecquee 60 Kilometer vor dem Ziel halten konnte. Darunter auch mit Tassilo Fricke ein Deutscher, die restliche Begleiter sehen wir hier unten gerade einmal eingeblendet.
Zitat
Tete de la course
DEMPSTER Zakkari (QST)
SAGAN Juraj (KAT)
RATTO Daniele (ISD)
FRICKE Tassilo (APP)
BLYTHE Adam (ALM)
Hinten sorgten auch die beiden Lokalteams von OmegaPharma und Topsport Vlaanderen für ein hohes Tempo, die beide auf ihre Kapitäne Peter Kennaugh und Dennis Van Winden aus dem Hauptfeld heraus setzten. Van Winden konnte erst kürzlich beim Grand Prix Portugal seine Form unter Beweis stellen, zum Favoritenkreis sollten aber auch der Vorjahresdritte Rasmus Guldhammer mit seinem CSF-Teamkollegen und Portugal-Sieger Tejay Van Garderen ebenso wie U23-Weltmeister Damiano Caruso von ISD oder der Zweite von 2008, Romain Zingle aus der FdJeux-Mannschaft, zählen.
An der legendären Cote de la Redoute konnten die Zuschauer die erste Attacke im Finale beobachten, 40 Kilometer vor dem Ziel griff Johan Le Bon von Ag2r an, Yannick Eijssen von ISD ging nach und beide setzen sich erst einmal ab. Das französisch-belgische Duo wurde aber nach einer 20 Kilometer langen Flucht an der Cote de Till wieder eingeholt und sofort vom stark dezimierten Hauptfeld stehen gelassen. Jonathan Castroviejo von CSF sehen wir hier an der Spitze, am Ende des Feldes nun viele, wie auch John Degenkolb aus der deutschen NetApp-Mannschaft oder der einzige Luxemburger Ben Gastauer von OmegaPharma, in Schwierigkeiten. Thibaut Pinot von FdJeux und Anthony Roux von Ag2r konnten noch einmal eine kleine Lücke reißen wurden aber gestellt und so waren 20 Kilometer vor dem Ziel die Favoriten unter sich.
Unter dem Applaus der vielen Zuschauer erreichten die Fahrer dann Lüttich, das Rennen war aber noch lange nicht zu Ende. Die Kulisse erinnerte schon stark an die große Ausgabe des Rennens, viele die den Straßenrand säumten wollten sich hier wohl schon einmal auf den Kampf der Giganten am kommenden Sonntag einstimmen. An der Cote de St. Nicolas sahen sie dann, wie Rasmus Guldhammer versuchte sich abzusetzen, NetApp-Pilot Michel Kreder konnte souverän nachsetzen, auch das Weltemsitertrikot von Caruso wurde noch nicht ernsthaft in gefahr gebracht. Roux, Kennaugh und der Russe Kritskiy von Katusha fielen aber ab und fanden auch nicht mehr den Weg zurück. Kritskiys Teamkollege Egor Silin setzte am letzten Anstieg in den engen Straßen Lüttichs die nächste Attacke, auch seinem Antritt fielen mit Van Winden und Guldhammer zwei Fahrer zum Opfer. Silin konnte sich aber nicht entscheidend absetzen, stattdessen lief alles auf einen Sprint der sechsköpfigen Favoritengruppe hinaus, die weiterhin sehr gut harmonierte. Neben Silin und dem immer noch stark fahrenden Kreder des NetApp-Teams unter der Leitung von Jens Heppner waren es auch Zingle, Caruso, Van Garderen und der Slowake Peter Sagan vom Team Cofidis, die vorne mit dabei waren.
Alle verließen sich auf ihren Sprint, zum Ziel im Lütticher Stadtteil Ans ging es aber auch noch einmal bergauf. Peter Sagan eröffnet als Erster den Sprint, aber da kommt Kreder vorbeigeflogen! Silin, Zingle und Van Garderen sind fertig, nur noch Caruso kann Kreder besiegen aber dieser ist heute in einer überragenden Form! Michel Kreder beschert NetApp den fünften Saisonsieg, Weltmeister Caruso und Sagan haben das Nachsehen. Auf Rang Vier erreicht Van Garderen die Ziellinie, John Degenkolb wird auf Platz dreizehn mit fast einer Minute Rückstand auf seinen Teamkameraden Kreder bester Deutscher.
Hier sehen wir das Ergebnis eingeblendet:
Zitat
Resultat
01 KREDER Michel (APP)
02 CARUSO Damiano (ISD) +2 Sek.
03 SAGAN Peter (COF) s.t.
04 VAN GARDEREN Tejay (CSF) +5 Sek.
05 SILIN Egor (KAT) +8 Sek.
06 ZINGLE Romain (FDJ) s.t.
07 VAN WINDEN Dennis (TSV) +21 Sek.
08 GULDHAMMER Rasmus (CSF) s.t.
09 ROUX Anthony (ALM) +23 Sek.
10 KENNAUGH Peter (OLO) s.t.
Jens Heppner freute sich nach dem Rennen sehr über den Erfolg und war stolz auf seinen Rohdiamanten Kreder: "Das war heute eine fantastische Teamleistung und es war großartig wie Michel das Ding veredelt hat. Wir sind sehr stolz auf ihn und das gesamte Team, in Lüttich zu gewinnen ist immer ein großer Erfolg, egal bei welchem Rennen." Damit verabschieden wir uns aus Lüttich und geben zurück nach Saarbrücken.