Amstel Gold Race (PT)

#1 von Möve PCT , 18.04.2010 18:12

Sieben Tage nach der Hölle des Nordens, eine Woche nach dem letzten großen Nordklassiker der Saison haben die Fahrer nun trotz einer riesigen Aschewolke aus Island die Ardennen erreicht. Die nächste Woche setht im Zeichen der steilen Anstiege in Belgien und den Niederlanden und damit herzlich Willkommen zum Amstel Gold Race 2010!

Ja Karsten, auch von mir ein herzliches Willkommen aus den Niederlanden, aus dem äußersten Süden Hollands an die Zuschauer in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Ganze 31 Beklimmingen, wie die Niederländer hier ihre Hügel in der Gegend rund um Maastricht nennen, stehen heute für die Fahrer auf dem Programm und damit haben natürlich die Kletterer und Hügelspezialisten einen Vorteil wenn es nach 260 Kilometern auf der Zielgeraden am weltberühmten Cauberg in Valkenburg zur Entscheidung kommt.

Tja vielleicht kommt es ja auch schon vorher zur Entscheidung, denn wie gesagt, 30 Anstiege stehen vorher schon auf dem Plan und natürlich gibt es da auch schon die Möglichkeit sich vorher zu lösen.

Das wird wohl davon abhängen wie schnell die Fahrer das Rennen machen.

Und die ersten die das versucht haben das sind diese vier da vorne, die zwar mal 18 Minuten vor dem Feld waren aber davon sind jetzt nur noch drei Minuten übrig. Alle vier dort vorne sind gute Fahrer, aber ein echter Start hat sich da noch nicht in der frühen Gruppe gezeigt.

Überrascht dich das?

Nein, sag ich nur… Janschi, mittlerweile hab ich schon so viel von dir gelernt, ich denke man kann sich ganz gut mit mir über Radsport unterhalten.

Dann bin ich ja beruhigt. Übrigens sind da vorne doch mehrere gute Fahrer vertreten. Der Belgier Vanendert von Topsport war mit 22 schon bei Rennen wie diesen hier vorne mit dabei. Ich kann mich noch an seinen Auftritt beim Fleche Wallone 2007 erinnern, da fuhr er richtig stark und hat an der Mauer von Huy richtig stark aufgetrumpft.

Natürlich, aber weder er noch der gerade einmal 20-jährige Niederländer Tom Slagter von Vacansoleil und dessen Landsmänner Pronk und Flens kann man wirklich in die Kategorie „Stars“ einordnen. Das sind ganz andere, das sind Fahrer wie der Titelverteidiger Damiano Cunego, die Schleck-Brüder oder Valverde, das sind doch die Stars hier.

Oder man sagt es ganz krass, dann ist nämlich eigentlich nur Lance Armstrong ein Star, den kennt ja wirklich jedes Kind. Man hat ja mal gemunkelt, dass er hier fahren würde, aber das hat sich nicht bestätigt. Sein eigenes RadioShack-Team hat hier am Ende ein Außenseiterteam an den Start gebracht, Rinaldo Nocentini, der 32-jährige Italiener hat vielleicht ein paar Chancen, aber davon abgesehen haben wir die roten Trikots eh noch nicht entdecken können.

Wer ist das?

Nocentini?

Nein, die zwei von Columbia und Lotto, die da vom Feld wieder gestellt werden.

Das müssten Visconti sein, der kleine italienische Klassikerspezialist von Columbia und der Holländer Nuyens, zumindest Visocnti bin ich mir sicher dass der es ist.

Tja und damit geben wir auch zum ersten Mal ab in Werbung, die können sich noch einmal ein kühles Getränk oder was zu knabbern holen, 88 Kilometer sind es noch bis zum Ziel, bis Valkenburg dagegen nur noch zwölf denn dann geht es zum zweiten Mal für heute über den Cauberg.



Immer noch vier Fahrer vor dem Feld, immer noch mehr als zwei Minuten Rückstand für die Jungs von Saxo Bank, die da hinten das Tempo kontrollieren. 19 Hügel haben die Fahrer jetzt schon hinter sich, aber immer noch liegen zwölf vor ihnen und noch zwei Mal der Cauberg.

Dieser Cauberg ist seit 2003 der Zielort des Amstel Gold Rennens, vorher lag die Zielankunft in Maastricht. Sogar Erik Zabel konnte dort mal einen Erfolg feiern, mittlerweile hat sich das aber geändert und statt der hügelfesten Sprinter fahren nun ganz andere Kaliber hier die Siege ein. Unter anderem auch Frank Schleck oder Stefan Schumacher, bekanntermaßen keine besonders endschnellen Fahrer aber durchaus Piloten mit herausragenden Fähigkeiten am Berg.

Wie Schumi hier gewonnen hat, wissen wir ja mittlerweile. Was macht der eigentlich, Mitte der Saison dürfte ja seine Sperre ablaufen und dann kommt er wohl zurück oder?

Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen, ich weiß nur dass Riccardo Ricco sofort wieder den Sprung zurück ins Geschäft gefunden hat und für Saxo Bank unter anderem die Baskenland-Rundfahrt erfolgreich bestritten hat. Erfolgreich deshalb, weil sein Teamkollege Samy Sanchez nach seinem Sieg bei der Katalonien-Rundfahrt auch dieses Rennen gewinnen konnte.

Und dieser Samy Sanchez steht hier auch am Start, sehr belibter Fahrer mit einem großen Fankreis, gibt mit Sicherheit viele die ihm den Sieg gönnen, auch wenn er dafür erst einmal an Andy Schleck vorbei muss, den viele als Saxo Bank-Kapitän sehen.

Von denen könnte auch jeder das Ding hier gewinnen.

Mmmmh, jaaa, Basso und Caruso vielleicht nicht… oha…

Da hat einer Defekt, und den kennen wir, das ist auch einer dieser Stars. Cadel Evans vom Lotto-Team, aber sofort sind da zwei, drei Teamkollegen da die ihn wieder heranfahren werden. Aber dieser Evans zieht das Pech auch magisch an… 2008 die Tour gewonnen aber sonst immer kurz vor knapp.

Wir haben es ja gerade an diesem Anstieg Sibbergrubbe gesehen, die Straßen hier sind oft genauso eng wie bei den flämischen Klassikern, die letzte Woche zu Ende gingen, es geht nicht übers Pflaster aber wenn es regnet, dann besteht schon mal Verwechselungsgefahr zwischen Flandern-Rundfahrt und Amstel Gold Race. Aber hier am Cauberg, den die Spitze jetzt passiert, ist die Straße gut und breit ausgebaut. Die Stimmung ist aber nicht unbedingt schlechter als bei den verrückten Flamen.

Positiv verrückt.

So wie wir.

Genau, so wie wir.

Gut, das ist doch mal ein schönes Wort bevor wir wieder in die Werbung gehen. Das Feld immer noch geschlossen und auch am Gipfel des Caubergs sind es über zwei Minuten ach vorne. Wir sind gleich wieder da beim 46ten Amstel Gold Race in den Niederlanden!



Bram Tankink ist es der es hier einmal versucht hat für die französische Equipe Cofidis. Cadel Evans ist dagegen wieder zurück im Feld und damit herzlich willkommen zurück zum Amstel Gold Race 2010.

Früh, 72 Kilometer vor dem Tagesziel und noch neun „Beklimmingen“ zu fahren, aber auch Visconti hat es ja so früh probiert.

Oh, meinst du der bekommt von da hinten noch Gesellschaft? Wieder mal die Belgier von Tosport die da einen Mann hinterher geschickt haben.

Natürlich, liebe Zuschauer sie fragen sich jetzt, was machen die da eigentlich,e s ist noch so weit vor dem Ziel und genauso wie die Ausreißergruppe, die haben doch eigentlich eh keine Chance. Im Normalfall haben sie da auch Recht, nur Fahrer wie Tankink oder sein bisher immer noch unbekannter Begleiter, die haben bei solchen Rennen eh nichts zu verlieren. Manchmal, da passiert es eben doch dass hinten gepennt wird und sich belauert wird und ganz schnell sind die entwischt.

Paul Martens ist es schonmal nicht, der Rostocker, der hat hier aber auch sehr wohl was zu verlieren denn er gehört zum erweiterten Favoritenkreis.

Klar, in seiner Mannschaft gehört er wohl mit zu den Kapitänen oder ist vielleicht sogar der Kapitän. Der junge Ire Roche ist auch noch ein Guter, aber sonst denke ich ist Martens der Beste des Teams. Devenyns, Dries Devenyns, der Belgier fährt jetzt zu Tankink auf.

Du, richtig weg kommen die aber auch nicht, im Hauptfeld wollen die jetzt keinen mehr richtig entwischen lassen, das ist denen wohl einfach zu riskant.

Ich frage mich ob da nicht ein bisschen mehr dahintersteckt…

Wieso?

Na, schau mal, vorne fahren mit Pronk und Vanendert schon zwei von Cofidis und Topsport, die wollen jetzt nach vorne die Minute noch gut machen und dann werden sich Pronk und Vanendert für die anderen beiden aufopfern. Im Finale auf den engen Straßen ist die Nachführarbeit hinten schwer zu organisieren. Wenn es regnet wird das noch schwerer, aber heute dürfen sich die Fahrer an Kaiserwetter erfreuen.

Stimmt, es ist schon richtig heiß hier. Auf jeden Fall fahren die beiden Teams richtig offensiv. Jetzt sind es aber schon wieder weniger geworden, nur noch fünf Sekunden die uns oben angezeigt werden, vorhin waren es noch sieben.

Vor den Fahrern liegt jetzt Maastricht, da sind die Fahrer bereits gestartet und erreichen jetzt zum dritten Mal für heute diese Stadt. Ja, charakteristisch für das Rennen ist ja dass es kreuz und quer durch dieses Grenzgebiet im Süden der Niederlande führt. Fast alle Rennen mit Profil der Niederlande führen durch diese Gegend, so wie auch das Hel van het Mergelland, das vor zwei Wochen am gleichen Wochenende wie die Flandern-Rundfahrt oder Rund um Köln ausgetragen wurde. Und fast alle Anstiege die es hier gibt werden befahren, wenn sie einen Blick auf die Streckenkarte werfen dann ähnelt das sehr stark einem Labyrinth.

Die Streckenkarte finden sie auf der offiziellen Website des Amstel Gold Race’, und warum sage ich das? Nun, wenn sie diese Seite betreten wollen dann müssen sie erst einmal ihr Geburtsdatum angeben. Warum, haben schon viele gerätselt, ich weiß darauf auch keine Antwort, aber Janschi, du kannst uns doch bestimmt sagen woran das liegt. Ich hab nämlich mein Geburtsdatum mal eingegeben und habe bislang noch nichts gewonnen.

Das sage ich dir erst wenn du uns dein Geburtsdatum sagst.

Schau doch bei Wikipedia.

Ha, du hast einen Eintrag bei Wikipedia?

Janschi, du auch! Was meinst du nun zu meiner Frage?

Das dürfte am Jugendschutz liegen.

Klar, das Amstel Gold Rennen ist brandgefährlich, aber es ist doch nichts was man den Jugendlichen verbergen müsste?!

Wieso brandgefährlich? Ich erinnere mich jetzt an keinen nennenswerten Sturz hier… Um auf deine Frage zurückzukommen, überleg doch mal welche Schlagzeilen vor allem in Deutschland den Radsport zuletzt bestimmt haben!

Oh, das wäre aber bitterböse. Nein, das glaube ich nicht dass es daran liegt. Meinst du nicht dass der Sponsor daran schuld ist?

Amstel, also Bier, soso… und dabei sind ausgerechnet die Holländer für ihren offenen Umgang mit Drogen bekannt.

Zurück zum Rennen, die Ausreißer konnten sich gut vorne halten, aber jetzt wird erst einmal das Duo Tankink/ Devenyns vom Saxo Bank-Zug überollt und um die Ausreißer ist es bald auch geschehen. Wir machen nun erst einmal eine kurze Pause, in 20 Kilometern wird die entscheidende Rennphase eingeleitet werden und dann wird es ernst.



So, da sind wir wieder aus Holland, aus dem Mergelland melden wir uns hier zur 46ten Auflage des Amstel Gold Race. Bislang ist noch nicht besonders viel passiert, auch die Ausreißer werden bald eingeholt und dann geht es in die heiße Phase des Rennens mit acht Anstiegen in 42 Kilometern und dem Finale auf dem Cauberg.

Matthé Pronk aus der Spitzengruppe wird ja in nächster Zeit seine Karriere beenden, den genauen Zeitpunkt habe ich im Moment nicht genau im Kopf wann er sich verabschieden will. Auf jeden Fall hier noch einmal ein guter Auftritt.

Heute, heute wird Pronk seine Karriere beenden! Das bedarf doch einer Würdigung.

Oh, heute. So, stimmt, damit wird das wohl ein ganz besonderer Moment wenn er dann demnächst mit seinen Begleitern 60 Kilometer vor dem Ziel engeholt werden wird. Drei Siege hat er in seiner Karriere gefeiert, der größte davon wohl bei Nokere-Koerse in Flandern. Und er war mal Dritter bei Het Volk, das mittlerweile Het Nieuwsblad heißt und von Marcus Burghardt in diesem Jahr gewonnen wurde.

Tja, im Moment passiert nichts, außer dass die Gruppe jetzt eingeholt wird und wir usn damit jetzt ganz offiziell von Matthé Pronk verabschieden, aber auch von Slagter, Vanendert und Flens, die heute keine Rolle mehr spielen wollen.

So, da sich im Moment nichts tut wollen wir die Gelegenheit noch einmal nutzen vor der entscheidenden Rennphase in die Werbung zu gehen.



Das ist kein schönes Bild was sich ihnen da bietet, herzlich Willkommen zurück vom Amstel Gold Race. Sie liegen massenhaft auf dem Boden und auch Paul Martens hat es hier erwischt! Das ist bitter!

Na, noch ist nichts verloren, war natürlich eine enge Kurve in dieser Dorfdurchfahrt und das ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, aber noch wissen wir ja nicht ob ihm etwas passiert ist.

Wir hoffen es natürlich nicht, und das nicht nur weil Paul Martens als Deutscher natürlich unsere Sympathien hat, sondern weil wir hier selbstverständlich keinem ein Unheil wünschen.

Er kann auf jeden Fall mal weiterfahren aber für diesen Fahrer von Cofidis sieht es schlecht aus. Du sag mal, was ist eigentlich mit Milram, Rabobank und Euskaltel los? Euskaltel kann ich es ja noch verstehen, aber dass sich Milram und vor allem die Lokalmatadoren von Rabobank diese Chance entgehen lassen ist mir einfach unerklärlich.

Schade natürlich dass Milram fehlt, aber ich kann dir die Gründe nicht nennen. Man munktel dass Rabobank arge Schwierigkeiten im Moment hat, das dürfte sich wohl damit bestätigt haben. Vielleicht fehlt ihnen das Geld, und dabei ist Rabobank doch ein so treuer und verlässlicher und vor allem langjähriger Sponsor.

Sieh dir Telekom an und du weißt wie schnell es manchmal geht. Und Wirtschaftskrise, ja das Wort hörst du ja auch überall.

Attacke! Da probiert sich ein Fahrer abzusetzen.

Nicht nur einer. Caisse d’ Epargne sehr offensiv und auch Skil sehe ich da.[i/]

Tja, das ist also jetzt dieser besagte Wolfsberg, der das Finale einläutet. Du, der Junge ist aber schon platt.

[i]Hivert ist das von Skil, der hier als Nächster versucht sich abzusetzen.


Ja und das hat schon eine ganz andere Qualität. Der geht hier schon richtig weg. Jonathan Hivert setzt sich da etwas ab!

Aber die hier bringt das überhaupt nicht ins Schwitzen, und sofort nimmt Hivert vorne die Beine hoch. Da hat er einfach keine Chance sich gegen das rasende Feld durchzusetzen.

Ach, das ist doch mal schön zu sehen!

Ja, Paul Martens ist wieder zurück im Feld, aber Jan Bakelants von Cofidis, der musste in den Teamwagen steigen. Gott sei Dank muss er nicht ins Krankenhaus gebracht werden, das sah schon arg aus.

Und noch einmal probiert es Caisse d’ Epargne, jetzt hier auf der Abfahrt.

Sehr offensiv, das sieht mir aber schwer nach einem Bauernopfer von den Spaniern aus. Weder Kolobnev noch Fränk Schleck ist das, keiner der Kapitäne. Aber irgendwie muss man ja versuchen die Dominanz von Saxo bank zu brechen.

Naja, aber für ein Bauernopfer wirft der sich hier ganz schön in die Kurven. Jeremy Galland heißt der junge Mann, ein ziemlich unbekannter Fahrer.

So, da hat er jetzt doch eine Lücke von einigen Metern vor dem Hauptfeld, und immer noch Saxo Bank die hinterherfahren. Sie kontrollieren das Tempo, sie kontrollieren das Rennen, ja sie bestimmen es regelrecht, nein, sie diktieren das Geschehen.

Aber schau dir die mal an, genauso fuhren sie auch bei den großen Nordklassikern und auch da klapptees nicht obwohl viele der sogenannten Experten Fabian Cancellara als Topfavoriten bezeichnen.

Du auch?

Nein, ich hatte Tom Boonen und Martijn Maaskant auf dem Zettel.

Oh, da hast du letzten Sonntag aber viel Geld gewonnen, oder?

Ich ärgere mich immer noch nicht getippt zu haben.

Jetzt geht es los.


Bouygues Telecom forciert das Tempo! Dan Martin, der Ire und die Attacke sitzt!

Schauen Sie mal wie Jeremy Galland da neben Martin steht, oh und jetzt behindert er da richtig die Saxo Bank-Fahrer an diesem engen Anstieg!

Ach, der hat sich kräftig übernommen…

Ivan Basso beschwert sich da, natürlich, das bringt einen immer aus dem Tritt und dabei ist das Rennen so schon hart genug. Martin ist jetzt oben und hat ein kleine Lücke gerissen. So und damit ist es für uns wieder Zeit, eine kurze Pause einzulegen, wir sind gleich wieder zurück.



Hier sind wir wieder und da sehen wir es, Martin hat von einem Skil-Fahrer Gesellschaft bekommen, es ist wieder Jonathan Hivert der es versucht hat und beide jetzt mit neun Sekunden Vorsprung gemeldet.

Jetzt muss man bei jedem Antritt aufmerksam sein, es könnte jederzeit passieren dass sich ein Fahrer oder eine Gruppe hier entscheidend absetzt und da muss man dann dabei sein.

Der Vorsprung wächst nun weiterhin, mittlerweile liegen die zwei Spitzenreiter zwölf Sekunden vor dem Hauptfeld.


Jetzt geht es Schlag auf Schlag und mit dem Gulperberg steht in einem Kilometer auch schon der nächste Anstieg an während immer noch Saxo Bank das Feld anführt. Ja, dieser Gulperberg das ist ein enorm steiler Anstieg und wer weiß, vielleicht geht dort ja eine weitere stark Attacke.

Die Positionskämpfe kann man hier aus dem Hubschrauber sehr gut erkennen. Es ist ja von immenser Wichtigkeit dass man vor jedem Anstieg auch weit vorne ist da es von einer hinteren Position enorm schwer fällt noch mit ins Geschehen einzugreifen.

Basso von vorne. Ja, das ist schon unbeschreiblich was der Giro-Sieger von 2006 hier abliefert. Jetzt geht er aus dem Sattel und zieht nochmal richtig am Horn.

Moreno!

Dani Moreno, der Spanier mit der wehenden Lockenpracht vom Lotto-Team! Das hat es in sich, da hat auch Hivert keine Chance zu folgen und schauen Sie mal wie auch Martin Probleme hat das Hinterrad zu halten! Er geht jetzt über die Kuppe, Martin knapp dahinter aber wer geht mit?

Crunchtime.

Was?

Crunchtime, das ist es doch was die…

Ja, Crunchtime, so sagen die Amerikaner wenn es richtig rund geht. So und hier sehen wir es, drei, vier Faher auf diesen Höhenzügen der niederländischen Ardennen vor dem Saxo Bank-Zug in der Verfolgung von Moreno und Martin. So, die bekommen jetzt Gesellschaft. Der russische Straßenmeister Ivanov macht aus dem Duo ein Trio.

Ivanov, mittlerweile schon 35 Jahr alt, bezeichnet dieses Rennen als sein Lieblingsrennen. Er möchte es unbedingt einmal gewinnen, was ihm bislang aber noch nicht gelang.

Meinste der kann das hier gewinnen? Ich wär mir da nicht so sicher. Probleme dagegen am Ende des Feldes für Andreas Klöden und auch für Alexandre Vinokourov, oha das hatten sich beide mit Sicherheit auch anders vorgestellt!

Angriff von Millar! Auf der Abfahrt versucht er hier zu entwischen, auch selten dass mn hier im Flachen attackiert.

Tj,a das sieht schon gut aus, Millar ist ja als Zeitfahrspezialist bekannt, aber er komtm auch in den Hügeln gut zu Recht und ist auf dem Weg nach vorne. 14 Sekunden für die Spitze auf das Hauptfeld, das immer noch von Saxo Bank angeführt wird. So, wir geben noch einmal, zum vorletzten Mal für heute, ab in die Werbung, bis gleich.



Wir sind wieder zurück, Millar hat es nicht geschafft und wurde wieder eingeholt und tja, auch Vinokourov wird uns schon mit fast einer halben Minute Rückstand angezeigt, da gibt es jetzt auch keine Chance mehr. Saxo Bank lässt hier keinen Weg und wer einmal weg ist hat es verdammt schwer. Sind nicht mehr viele die dort mit dabei sind.

Natürlich, die nutzen hier einfach ihre Überlegenheit bisher aus.

So, nur noch 7 Sekunden für die Spitzengruppe, der Schweizer Albasini führt das Feld jetzt an.

Ich frage mich gerade wann Andy Schleck denn endlich attackieren wird, er muss es ja eigentlich probieren wenn er einen Sprint vermeiden will.

Ja, darauf warten wahrscheinlich alle im Feld.

Nun der Kruisberg und das ist schon Nummer 27, also so langsam nähert man sich dem Ende. Und da haben wir den Favoriten für den heutigen Tag im Bild, Andy Schleck. Er sagte vor dem Rennen, dass er hier natürlich gewinnen will, denn jedes andere Ziel wäre in dieser Form und mit diesem Team gewaltiges Understatement.

Tja klar, das sehe ich aber mal genauso.

Garmin greift an, der Pole Niemec ist das doch!

Ja, ein starker Fahrer in diesem Terrain, den sollte man auf keinen Fall unterschätzen.

Wenn sie diesen Anstieg geschafft haben, dann sind es noch vier Anstieg die vor uns liegen.

Ja, das haben sie jetzt geschafft, und damit haben wir hier fast ein geschlossenes Hauptfeld oder besser gesagt eine schlossene Favoritengruppe.

Wir haben schon oft gesehen dass auch an Abfahrten sich Fahrer absetzen konnten, das ist bei diesen schwierigen Strecken hier doch mit am Besten möglich. Und jetzt der Eyserbosweg.

Das ist einer der großen Anstiege des Rennens.

Kreuziger von vorne, der knallt hier rein! Bei jedem Anstieg das gleiche Bild, immer wieder Saxo Bank mit Vollgas von vorne.

Gesink!

Jawoll, der Holländer aus der Astana-Mannschaft geht nun! Oh, da ist Feuer dahinter, und Sturz! In der Hektik, im Durcheinander gab es da auf dieser engen Straße bergauf einen Sturz! Gesink vorne, nur Schleck jetzt der da das Hinterrad hat!

Er zieht durch.

Ja, da scheint sich Gesink mit Schleck entscheidend absetzen zu können!

Da sind sie an der Kuppe, Andy Schleck und Robert Gesink. Ohhh, was für ein Lücke, nur Evans der hier noch einigermaßen den Kontakt nach vorne hat.

Das ist eine gewaltige Lücke.

So, damit noch einmal eine kurze Pause, und wenn wir zurück sind dürfte sich die Lage doch einigermaßen aufgelöst haben.



Schon 26 Sekunden Vorsprung haben diese beiden, die beiden Youngsters Gesink und Andy Schleck jetzt Vorsprung auf das große Feld, dazwischen befinden sich aber noch einige Fahrer. Es war unsere letzte Werbeunterbrechung also ab nun können sie sich sicher sein dass wir hier brav dabei bleiben. Nun fällt die Entscheidung.

So, nun sehen wir den ersten Verfolger, Cadel Evans vom OmegaPharma-Lotto liegt hier neun Sekunden hinter den beiden Spitzenreitern und auf der Abfahrt hat jetzt auch Alexandr Kolobnev attackiert. Und er ist gemeinsam mit dem Niederländer Hoogerland im Moment 20 Sekunden zurück.

Ja, noch ist hier alles offen, noch ist es hier nicht entschieden. Am Cauberg, da sind schon viele eingebrochen. Aber hinten macht im Moment keiner die Nachführarbeit.

FdJeux muss nachführen, Gilbert war in einer Verfolgergruppe, aber mit ihm wollte keiner fahren, da er einfach zu sehr für seine Endschnelligkeit bekannt ist und jetzt steckt er im Feld fest.

Und der Fromberg. Was machen die hinten? Gesink und Schleck harmonieren im Moment sehr gut, ja, das ist der kampf der beiden besten Kletterer des Rennens. War das schon die entscheidende Attacke?

Mmmmh, vielleicht.

Im Moment das Hauptfeld schon über eine halbe Minute zurück, und deshalb greift Gilbert jetzt an! Valverde geht mit! Natürlich, jetzt wieder Hektik im Hauptfeld!

Hohoho, schau dir mal an wie die da stehen.

In der Tat, Kolobnev und Hoogerland völlig chancenlos.

Gesink und Schleck 13 Sekunden vor Evans an der Kuppe, und 28 Sekunden für Gilbert haben wir jetzt gestoppt. Da sind Valverde und Rodriguez bei ihm und auch die Saxonen haben wieder einen Aufpasser mitgeschickt.

Valverde, der hatte vor dem Rennen auch seine Ambitionen angekündigt, aber auf noch 15 Kilometern müssen sie jetzt richtig aufholen wenn sie noch Chancen haben wollen.

Ah, schau mal wie die taktieren!

So wird das schwer.

Ja natürlich, der Gilbert sagt zu Valverde, fahr du mal, ihr seid zu zweit, Valverde führt dann mal, Rodriguez auch, Sanchez macht nichts. Aber natürlich, die werden mit Sicherheit hier nicht Gilbert und Sanchez wieder ranbringen um dann am Ende übersprintet zu werden.

Gesink und Schleck, wen schätzt du stärker ein?

Man weiß ja dass Schleck nicht sprinten kann, aber Gesink ist auch nicht unbedingt der Endschnellste, da sehe ich ein offenes Duell und wahrscheinlich wird entscheiden wer sich dieses Rennen besser eingeteilt hat.

17 Sekunden jetzt für Evans, das Loch wird immer größer.

Der Keutenberg, so ein ganz steiler und kurzer Anstieg, so ein typischer Hügel für heute, steht als nächstes an.

Von dort aus sind es noch zwölf Kilometer bis ins Ziel, er ist bekannt als der schwerste Anstieg des Tages und auch schon der vorletzte. Dann geht es zum Cauberg, an dem schon vier Weltmeisterschaften entschieden wurden.

Schleck und Gesink harmonieren weiterhin hervorragend, toller Favoritenfight. Ja, sie fahren hier auch gemeinsam hoch und verlassen sich auf den Cauberg.

Oh…

Ja, da hat Andy Schleck mal kurz gezuckt aber Robert Gesink ließ sich davon gar nicht beirren. Und schauen sie mal, jetzt kommt Frank Schleck an die Gruppe um Gilbert ran. Aber schau mal Janschi, die kommen doch nicht mehr ran…

Mmmmh, also wenn Gilbert, Rodriguez und Valverde zusammenarbeiten, dann auf Evans auflaufen… wieso nicht? Ich frage mich ob Frank seinen Bruder jagt?

Ja aber glaubst du die arbeiten zusammen? Die Gruppe ist mir persönlich zu groß. Und da greift Rodriguez an!

Aber schauen sie mal, Samy Sanchez geht sofort mit und da sehen sie es, die bleiben zusammen!

Schleck und Gilbert mit Problemen…

Ja, Frank hat die Aufholjagd natürlich Kraft gekostest und auch Gilbert kann das Tempo bergauf nicht ganz mitgehen!

28 Sekunden für das Spitzenduo…

Nur noch zehn Kilometer, und schauen sie mal dort oben die Abstandsanzeige das Loch wird immer größer.

Ja, das Ding ist durch.

Ach, wie die sich anschauen, nein, da sind sie einfach zu spät dran! Bouygues Telecom und FdJeux, sie sind heute die geschlagenen, sie schauen sich nur an und da hinten kommt wieder so eine große Gruppe.

Andy Schleck, seit wir denken können fährt er für das Team Saxo Bank, seit 2004 ist er für den dänischen Rennstall unterwegs, 2007 wurde er Zweiter des Giro d’ Italia, 2009 Dritter bei der Tour de France. Robert Gesink, dem gehören hier die Sympathien der Zuschauer, bei seinem Heimrennen. Er hat früh sein großes Talent als Kletterspezialist gezeigt, fuhr schon 2007 bei der Deutschland-Tour auf Rang fünf. Beide sind gerade einmal 24 bzw. 23 Jahre alt, also ein enorm junger Sieger den wir heute erleben werden.

So, sie rasen jetzt hier durch die Straßen. Cadel Evans, nein der ist auch geschlagen, mittlerweile 26 Sekunden sein Rückstand und die große Verfolgergruppe mit den weiteren Abgehängten auch schon 39 Sekunden zurück.

Nur noch sieben Kilometer und gleich erreichen sie Valkenburg.

Für Robert Gesink hat dieses Rennen doppelt wichtige Bedeutung, er will sich hier zeigen denn für ihn gibt es noch ein enorm wichtiges, teaminternes Duell mit dem Toursieger von 2009 und 2007, Alberto Contador. Man munkelt ja er würde bei den belgischen Ardennenklassikern an den Start gehen, das hat er bislang noch nicht getan und es wäre mit Sicherheit einmal interessant zu sehen ob er dort gglänzen kann. Er hat bislang sich noch nicht dazu geäußert, heute konnte er zumindest die Vuelta a Castilla y Leon souverän für sich entscheiden und damit dort zwei Etappen und den Gesamtsieg holen. In dieser Form müsste man ihn auf jeden Fall auf dem Zettel haben.

Mit einem Sieg hier könnte Gesink natürlich ein Ausrufezeichen in Richtung Contador setzen.

Und jetzt schauen auch sie sich an. Ja natürlich man schaut dem Konkurrenten da mal in die Augen, will wissen wie es um ihn bestellt ist, will wissen, ob man da irgend ein Zeichen erkennen kann, ob er ein Zeichen der Schwäche zeigt.

So, unter dem tosenden Applaus der Zuschauer kommen sie nach Valkenburg. Gleich ist es zu Ende, gleich wissen wir wer hier gewinnt.

Na Karsten, dann tipp du mal.

Ja weißt du, es ist unglaublich schwer hier einen Sieger zu tippen, für mich sind beide ziemlich ähnlich, vom Fahrertyp, überhaupt. Man sagt Andy Schleck wäre einfach der Talentiertere, vielleicht hat er es hier auch einfach besser weggesteckt.

Na dann halte ich mal dagegen und sage Gesink gewinnt.

Du, ich würde kein Geld hier setzen.

Stimmt, ich auch nicht.

Evans, Cadel Evans kämpft hier um wenigstens noch auf dem Podium stehen zu können! Es wird mit Sicherheit eng, aber wenn er sich die Kraft richtig eingeteilt hat kann er dem herbeijagenden Hauptfeld auch am Cauberg widerstehen.

Schauen Sie mal, da haben wir die ersten Bilder vom Cauberg, in wenigen Augenblicken sind die beiden Spitzenreiter da und die Stimmung dort, wie in Alpe d’ Huez. Ich weiß gar nicht ob man nicht den Berg hier noch eher den Berg der Holländer nennen sollte.

Vielleicht weil es ihr einziger ist?

Das würde ich heute keinem Gesicht sagen, die mussten heute ganz schön klettern.

So, und das geht es links ab, in den Cauberg hinein, Flamme Rouge! Robert Gesink von vorne, ja und er kommt gar nicht auf die Idee dass es dort zu Stehversuchen kommt! Gesink tritt gleich von unten rein, schauen sie in sein Gesicht wie er hier beißen muss aber auch Andy hat den Mund weit aufgerissen! Sie passieren die 500 Meter-Marke, jetzt kommt Andy Schleck auf und Gesink hat nicht den Hauch einer Chance! Andy Schleck greift hier an und Gesink ist völlig platt! Jetzt sind es noch 300 Meter und Andy Schleck ist allein vorne, das wird er sich nicht mehr nehmen lassen, nein, er gewinnt hier nach einem überragenden Auftritt seine Teams mit wohl noch fünf oder sechs Sekunden Vorsprung vor dem völlig kaputten Robert Gesink, der hier alles auf eine Karte gesetzt hatte! Ja schauen Sie, er ist mit Sicherheit enttäuscht, aber noch einmal der Gruß an die Fans, er steht auf dem Podest und viele Niederländer wird das auch sehr freuen!

Ein großes Finale hier, und meinen Respekt an Andy Schleck, der war heute nicht zu schagen.

Da das Hauptfeld schon mit ordentlich Rückstand, ja auch Evans wurde wieder eingeholt zumindest sehe ich ihn hier nicht mehr, da kommt noch das Weltmeistertrikot von Cunego auf, nein Valverde wird Dritter mit über 30 Sekunden Rückstand, dann müsste Cunego da auf Platz vier sein.

Schauen Sie mal, welch eine Freude da von Andy Schleck über diesen Sieg, das ist nach dem Fleche Wallone letztes Jahr sein Zweiter Erfolg bei einem der Ardennenklassiker und vielleicht schafft er es ja in diesem Jahr, alle drei zu gewinnen!

So, da hat das holländische Fernsehen noch einmal die besten Szenen des Rennens kurz zusammengeschnitten, das dürfen wir noch einmal genießen, dann gehen wir kurz in die Werbung und sind dann wieder mit dem Ergebnis zurück.



1. Andy SCHLECK (SAX)
2. Robert GESINK (AST) + 0:07min
3. Alejandro VALVERDE (BBO) + 0:34min
4. Damiano CUNEGO (OLO) + 0:34min
5. Philippe GILBERT (FDJ) + 0:34min
6. Kim KIRCHEN (THR) + 0:36min
7. Paul MARTENS (TSV) + 0:37min
8. Lloyd MONDORY (GCE) + 0:39min
9. Ryder HESJEDAL (GRM) + 0:39min
10. Joaquin RODRIGUEZ (BBO) + 0:39min

So, das war es also hier aus Valkenburg, am Mittwoch geht es weiter mit dem Fleche Wallone. Ich hoffe Sie sind dann wieder dabei. Tschüss für heute sagen Karsten Miegels…

… und Ulli Jansch!

Auf Wiedersehen!

Möve PCT  
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