2. Etappe - 2. MassensprintKopfsteinpflaster bringt keine VorentscheidungHeute stand bei den 4 Tagen von Dünkirchen die zweite Etappe auf dem Programm, die das Fahrerfeld über insgesamt 196,4 Kilometer von Coulogne nach Auby führen sollte. Das Profil war dabei wie am gestrigen Tag frei von allzu großen Erhebungen, lediglich mehrere kleine Bergwertungen standen heute auf dem Programm. Dafür wartete die Etappe heute mit einigen Kopfsteinpflasterpassagen auf, die zwar vor allem in der Anzahl nicht mit denen des Frühjahrs vergleichbar waren, aber dennoch Möglichkeiten für taktische Optionen boten.
Gestartet wurde das Rennen um 10:45 Uhr und ging gleich munter los. Attacke um Attacke wurde aus dem Feld initiiert, die letztendliche Ausreissergruppe fand sich dann nach 12 Kilometern und sollte weite Teile des Tages prägen. Ebenso wie gestern waren es drei Fahrer, die die Flucht nach vorne antraten, zur Enttäuschung der einheimischen Fans war darunter allerdings kein französischer Fahrer. Dafür fanden sich mit Jetse Bol (CSF), Laurent Didier (APP) und Denys Kostyuk (ISD) wenigstens unbekanntere Fahrer, die auf diesem Wege auch mal im Fokus standen. Wobei trotzdem zu sagen ist, dass Jetse Bol als durchaus aussichtsreiches Talent im niederländischen Sprintbereich gilt.
In jedem Fall arbeitete die Gruppe gut zusammen und holte einen maximalen Vorsprung von 11:02 Minuten heraus, also doch eine recht beträchtliche Lücke, die das Trio vor allem in der Anfangsphase des Tages, in welcher das Tempo im Feld sehr gemächlich war, herausfuhr. Im Feld jedoch schalteten sich zum eben genannten Zeitpunkt der 11 Minuten Vorsprung einige Teams intensiver in die Nachführarbeit ein, sodass die Ausreisser langsam aber sicher an Vorsprung einbüßten und am Ende dann nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun hatten. Einzig und allein die Zwischenwertungen waren ganz in ihrer Hand, die Ergebnisse dieser hart umkämpften Bonussprints gibt´s später im Videotext. 12 Kilometer vor dem Ziel war ihr Ausreissversuch dann jedenfalls Geschichte und die heiße Endphase war eingeläutet.
Die Kopfsteinpflasterpassagen sorgten im Übrigen, wie schon der Überschrift zu entnehmen, für keine großen Selektionen. Das Feld zerfiel zwar in mehrere Teile, rollte dann aber recht schnell wieder zusammen, was vor allem den Sprinterteams anzurechnen ist. Eben diese Sprinterteams verhinderten auch äußerst umsichtig die Attacken mehrerer Fahrer, allen voran von Christian Knees (APP), der die stärkste, wenn auch am Ende vergebliche, Attacke fuhr. So sollte es also wieder zum Sprint Royale kommen, in dem die Favoriten vor allem die gestern starken Bonnet (ALM), Hutarovich (GRM) und Ista (QST), aber auch die gestern eher enttäuschenden Weylandt (SKS), Rojas Gil (VBG) und Steegmans (TSV) waren.
Eben jener Massensprint gestaltete sich wieder höchst spannend und wurde vom Team des gestrigen Etappensiegers William Bonnet, Ag2r, bestimmt. Doch man war am heutigen Tage bei Ag2r wohl zu motiviert, das gestrige Kunststück zu wiederholen, auf jeden fall zu früh im Wind, sodass Bonnet auf den letzten 125 Metern noch von drei Fahrern übersprintet und auf Rang vier durchgereicht wurde. Ganz vorne entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Weißrussen Hutarovich und dem Spanier Rojas Gil. Rojas kam aus der besseren Position, Hutarovich hatte jedoch die höhere Endgeschwindigkeit und konnte sich so immer näher an den Vorarlberg-Profi heran schieben, sodass es ganz eng wurde und am Ende reichte für... Hutarovich! Der gestrige Drittplatzierte gewinnt heute also knapp und verweist Rojas Gil auf Rang zwei. Dritter der erneut sehr starke Kevyn Ista vor dem angesprochenen Bonnet. Auf den weiteren Plätzen folgten Steegmans (TSV), Loddo (ACA), Sabatini (FDJ), Kump (CSF) sowie Weylandt (SKS) und der junge Australier Matthews (ISD), der die Top Ten komplettierte.
Zitat
1. HUTAROVICH Yauheni (GRM)
2. ROJAS GIL José Joaquin (VGB)
3. ISTA Kevyn (QST)
4. BONNET William (ALM)
5. STEEGMANS Gert (TSV)