Dutch Food Valley Classic (1.HC)

#1 von Kai , 11.05.2010 20:58

Herzlich Willkommen zur kurzen Zusammenfassung der Dutch Food Valley Classic 2010!



Das Rennen führte das insgesamt recht übersichtlich Starterfeld heute über 209,5 nahezu tellerflache Kilometer, sodass das Rennen auch heute, wie in den vergangenen Jahren für einen Massensprint prädestiniert war. Dementsprechend kündigten sich für den heutigen Tag auch einige durchaus prominente und vor allem endschnelle Fahrer an, das Rennen war also recht offen. Zu den großen Favoriten konnten Matthew Harley Goss (TSV), Greg Henderson (RSH), Robert Hunter (VGB), Yauheni Hutarovich (GRM), William Bonnet (ALM) und Kevin Ista (QST) gezählt werden. Die aussichtsreichsten niederländischen Sprinter, die in der Heimat punkten wollten, waren vor allem Stefan van Dijk von Skil Shimano, das heute mit einem rein niederländischen Team antrat, sowie Reinier Honig vom Vacansoleil-Team, das heute mit sieben Niederländern die größte Fraktion einheimischer Fahrer stellte.

Das Rennen begann um 12:15 Uhr bei leichtem Nieselregen und kühlen 10° Celsius, was dafür sorgte, dass es recht gemächlich los ging. Die ersten 22 Kilometer wurden vom gesamten Peloton regelrecht zum "Warmfahren" genutzt, bevor es dann der Belgier Gianni Meersman war, der die erste Attacke des Tages setzte. Und die war auch gleich von Erfolg gekrönt, denn überraschenderweise folgte ihm kein einziger Fahrer der anderen Teams, die sich wohl alle auf den Sprint Royale fokussiert hatten. So war Meersman also weite Teile des Rennens als aussichtsloser Solist vorne, konnte dafür aber immerhin das Trikot der Omega Pharma Lotto Mannschaft für sehr lange Zeit und auf eindrucksvolle Art und Weise den TV-Zuschauern präsentieren.


Einziger Ausreisser des Tages: Gianni Meersman


Dabei konnte Meersman dann auch die Besonderheiten der recht ansehnlichen Umgebung an der Strecke dieses Rennens betrachten, das heute erstmals seit seiner ersten Austragung 1985 nicht am Freitag vor dem Amstel Gold Race stattfand. Das Rennen führte nämlich auch heute durch das größte zusammenhängende Waldgebiet der gesamten Niederlande, die Veluwe mit etwa 1100 km². Richtig genießen konnte Meersman diesen Anblick auf Grund der Anstrengung natürlich nicht, doch an sich ließ er es eher gemächlich angehen, genau wie das Feld, welches das Rennen wegen der sehr kleinen Spitzengruppe perfekt kontrollieren konnte. So fuhren die Fahrer heute ein recht geringes Stundenmittel, richtig die Post ab ging erst am Ende.

Für die Kontrolle des Tempo im Feld und vor allem des Ausreissers Gianni Meersman waren im Übrigen gleich sechs Teams verantwortlich. Besonders stark brachten sich dabei das Teams von Quick Step für Kevin Ista ein, der bei den 4 Tagen von Dünkirchen vor wenigen Tagen mit Podiumsrängen sehr überzeugen konnte. Aber auch das Team des mittlerweile endschnellsten Weißrussen Yauheni Hutarovich, Garmin, schickte immerhin drei Fahrer an die Spitze des Feldes, denn auch Hutarovich konnte bei der 5-tägigen Rundfahrt in Frankreich überzeugen. Außerdem waren Trikots von Topsport Vlaanderen, RadioShack und der beiden heimischen Teams Vacansoleil und Skil Shimano häufig an der Spitze des Pelotons gesehen. Durchaus überraschend vielleicht, dass keines dieser beiden Teams den Sprung in die Ausreissergruppe wagte. So versuchten sie sich also zumindest durch Nachführarbeit an der Spitze des Feldes in Szene und vor allem ins TV-Bild zu setzen.

Diese Tempoarbeit sorgte schlussendlich nun dafür, dass Gianni Meersman seine Soloflucht nicht erfolgreich beenden konnte und 6,2 Kilometer vor dem Ziel von der heranjagenden Meute eingeholt und regelrecht stehen gelassen wurde.
Im Peloton wurde es dann, wie üblich vor einem Massensprint, sehr hektisch. Alle Teams wollten ihre schnellen Männer in die beste Position bringen, gleich mehrere Sprintzüge versuchten ihre Fahrer in die beste Lage zu manövrieren.

Besonders stark tat sich dabei der Zug von Topsport Vlaanderen hervor, den vor allem der junge Dominique Cornu gut in Position fuhr. Dieser Zug dominierte die frühe Endphase zusammen mit dem von AG2r la Mondiale für William Bonnet. So mussten sich einige Fahrer vom Hinterrad der eigenen Teamkollegen bereits früh lösen und sich umorientieren. Einen heißen Kampf um das Hinterrad des Neuseeländers Gregory Henderson gab es zwischen dem Routinier Stefan van Dijk und dem Weißrussen Yauheni Hutarovich, der beinahe zum Sturz geführt hätte. Beide Fahrer konnten sich jedoch auf dem Rad halten und verloren nicht nennenswert an Boden.


Sein Hinterrad war hart umkämpft: Greg Henderson


Topsport Vlaanderen ging das ganze also zusammen mit AG2r von vor an. In einer engen Rechtskurve verlor der Zug der Franzosen dann aber an Boden und geriet ins Hintertreffen, sodass Bonnet sich neu orientieren musste. Hinter dem Topsport-Mann Goss kämpften dann vor allem Henderson und Ista, dahinter dann Hutarovich, Hunter und van Dijk, wiederum dahinter schon etwas abgeschlagen Lequatre, Boeckmans und Bonnet um gute Positionen.
Der Sprint wurde dann vom letzten Anfahrer von Goss, Gert Steegmans, richtig eröffnet, der das Tempo richtig nach oben schraubte. Ihm ging jedoch recht früh die Luft aus, sodass Matthew Goss einen langen Sprint durchziehen musste. Er war also früh im Wind, sodass seine ideale Position nicht den sicheren Sieg bedeuten sollte, denn von seinem Hinterrad kam der Neuseeländer Greg Henderson und schob sich immer näher heran an Goss. Es wurde wirklich zur oft zitierten Millimeterentscheidung zwischen Goss und Henderson, zwischen Australien und Neuseeland, am Ende reichte es hauchdünn für... Henderson! Er konnte tatsächlich noch an Goss vorbeigehen, der sich heute vor allem bei Gert Steegmans bedanken kann, der ihn zu früh in den Wind setzte. Das Podium komplettierte dann Robert Hunter, der wie Henderson eine sehr hohe Endgeschwindigkeit hatte. Auf Platz vier und fünf folgten dann Hutarovich und van Dijk, die zwar vom Hinterrad Hendersons profitierten, aber es nicht mehr schafften, vorbeizuziehen. Auf den Plätzen folgten dann der heute wieder recht starke Kevin Ista, William Bonnet, dessen Zug heute ziemlich auf der Strecke blieb und der dementsprechend aus denkbar schlechter Position in den Sprint ging, Geoffroy Lequatre als bester Vacansoleil-Profi, der den Youngster Kris Boeckmans auf Rang 9 verweisen konnte. Die Top komplettierte mit Reinier Honig ein weiter Niederländer und Vacansoleil-Fahrer.

Zitat
01 HENDERSON Gregory (RSH)
02 GOSS Matthew Harley (TSV)
03 HUNTER Robert (VGB)
04 HUTAROVICH Yauheni (GRM)
05 VAN DIJK Stefan (SKS)
06 ISTA Kevyn (QST)
07 BONNET William (ALM)
08 LEQUATRE Geoffroy (VAC)
09 BOECKMANS Kris (OLO)
10 HONIG Reinier (VAC)



Das war´s von der Dutch Food Valley Classic 2010, ein ausführlicheres Ergebnis gibt´s später im Teletext. Bis zum nächsten Mal. Tot ziens, wie der Niederländer sagen würde.

 
Kai
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