Ich begrüße sie recht herzlich zum GP du canton d’Argovie, welcher nicht nur absoluten Kennern des Geschäfts bekannt sein sollte, da dies nach Züri Metzgete, auch Meisterschaften von Zürich genannt, welches allerdings im letzten Jahr nicht ausgetragen wurde und auch heuer wieder nicht im Rennkalender steht, das 2. größte Eintagesrennen der Schweiz ist, und seit 1964 jedes Jahr ausgetragen wurde. Etwas traurig vielleicht für die Schweizer das bei diesem Eintagesrennen rund um Gippingen, nicht etwa die Schweizer die Siegesliste anführen, da die Belgier ihnen gleich 3 Siege voraus sind, und auch die Italiener mit 10 Siegen noch 2 Vorsprung vor den Schweizern haben, wobei die Schweizer heute wohl die größten Chancen auf einen Triumph haben dürften, da die wohl nominell besten belgischen Fahrer aus dem Landbouwkrediet Team kommen, und dort wie der Manager verhören lies wohl für den Franzosen Geslin arbeiten müssen, aber auch für die Italiener dürfte es schwer werden, Belletti wäre der man für einen Sprint, den man aber bei dem sehr anspruchsvollen Kurs wohl so gut wie ausschließen kann, sonst wären da noch Agnoli und Muto, die allerdings in letzter Zeit eine Rennpause einlegten und so fraglich ist ob die Form hier ausreicht um bei den besten mitzuhalten, sowie vllt noch Ivan Santaromita aus dem Liquigas Team, der allerdings in Mollema und ausgerechnet im Schweizer Rast 2 Fahrer vor sich haben dürfte, für die er arbeiten müsste, leider konnten wir hierzu dem Manager des Teams keinen Kommentar entlocken.
Nun aber zum Rennen, wir steigen gleich live in die 3. letzte Runde rein, wollen vorher aber erstmal das bisher geschehende für sie beleuchten:
Zitat
Das Rennen startete pünktlich um 12 Uhr und sofort versuchten einige Fahrer sich zu lösen, die auch sofort weggelassen wurden, da Garmin, Caisse und Ag2r, die sich vorne im Feld eingefunden hatten, und niemanden in der Ausreißergruppe waren, scheinbar die Gruppe als nicht allzu gefährlich ansahen.
In der Gruppe auch 2 Schweizer mit dabei, zum einen Beuret(ISD), der aber schon früh viel für seinen Teamkollegen Pavarin arbeiten musste, und zum anderen Rubens Bertogliati (VGB), der sollte die Gruppe durchkommen, durchaus eine Chance auf den Sieg haben würde, aber hier mal die ganze Gruppe im Überblick:
BEURET Laurent (ISD)
PAVARIN Marcello (ISD)
VAN GROEN Arnoud (VAC)
VAN HECKE Preben (LAN)
ARAMENDIA LORENTE Francisco (EUS)
GARCIA ACOSTA José Vicente (EUS)
LHOTTELLERIE Clement (LIQ)
BERTOGLIATI Rubens (VBG)
Also 8 Fahrer wie man sieht vorne vertreten, wobei jeweils 2 Teams doppelt dabei sind, wobei Euskaltel scheinbar nicht die taktische Angabe von ISD übernimmt, denn die beiden von Euskaltel arbeiten auch beide ordentlich mit, da wird scheinbar alles für ein durchkommen der Gruppe getan.
Im Laufe des Rennens fanden sich dann Garmin, Ag2r und Caisse an der Spitze des Feldes an und diktierten das Tempo, wobei vor allem an den Hügeln teilweise schon der ein oder andere Fahrer nicht mehr mithalten konnte, so war es auch u.a. um Belletti in Runde 10 von 16, die übrigens jeweils gut 12km lang sind, geschehen und musste abreißen lassen, und stieg dann auch wenig später ins Teamauto, womit das Rennen für ihn beendet war, wobei wie gesagt er nicht der einzige war dem dieses Schicksal zu kam.
Von ehemals 12 Minuten schrumpfte, nachdem auch Beuret irgendwann völlig entkräftet die Gruppe ziehen lassen musste und so ein wichtiger Antreiber fehlte, der Vorsprung immer weit um nun wenn wir gleich ins Rennen ansteigen nur noch bei 1,42min zu liegen. Die anderen 7 befinden sich noch zusammen und im Feld immer noch die gleichen 3 Teams beim Tempo machen, dass nur noch damit sie auf dem aktuellen Stand sind, und nun ab ins Rennen…
Konnte sich heute vor seinem Schweizer Publikum zeihen, allerdings war früh klar, dass für ihn nichts Zählbares rauskommen würde, Laurent Beuret (ISD)
So da sind wir nun live im Rennen, und wie versprochen genau zum Beginn der 3. letzten Runde, also noch gut 36km für die Fahrer zu absolvieren. Den Abstand haben sie ja grade noch mal erfahren, im Gegensatz zum Verbleib von Beuret, von dem es allerdings eher schlechtere Nachrichten gibt, da er recht schnell ins Feld zurückfiel, und auch da nicht lange den Kontakt halten konnte und nun mittlerweile auch schon ausgestiegen ist.
Die Ausreißergruppe nun im Anstieg, und da sieht es für einige nicht mehr so gut aus, van Groen (VAC) und Aramendia (EUS) mit Problemen, was aber auch nicht allzu überraschend ist, sind sie schließlich doch nicht grade die begnadeten Berg- und Hügelfahrer, ohne ihnen damit zu nahe treten zu wollen…
Das Feld nun auch im Anstieg und Attacke von einem Caisse Fahrer, das scheint Frank Schleck zu sein!
Versucht hier schon früh mit einer Attacke das Feld drastisch zu verkleinern, Frank Schleck (GCE)
Einige Fahrer kommen da jetzt wieder ran gefahren, die Gruppe besteht noch aus gut 20 Fahrern, die von Schleck den Anstieg hier hochgezogen wird und nun bekommen wir auch schon einen Überblick über die Gruppe:
Zitat
AGNOLI Valerio (VAC)
MUTO Pasquale (VAC)
FERRARA Raffaele (ISD)
HESJEDAL Ryder (GRM)
DE GENDT Thomas (LAN)
GESLIN Anthony (LAN)
SCHLECK Fränk (GCE)
VELITS Peter (GCE)
RUBIANO CHAVEZ Miguel Angel (GCE)
DUARTE AREVALO Fabio Andres (GCE)
VICIOSO ARCOS Angel (EUS)
ARRIETA LUJAMBIO José Luis (EUS)
ETXARRI MARIN Javier (EUS)
GARCIA FERNANDEZ Marcos (EUS)
MOLLEMA Bauke (LIQ)
SANTAROMITA Ivan (LIQ)
RAST Grégory (LIQ)
WEGMANN Fabian (VBG)
WYSS Marcel (VBG)
GENIEZ Alexandre (ALM)
HIVERT Jonathan (ALM)
BAK Lars Ytting (ALM)
GERDEMANN Linus (OLO)
Also 23 Fahrer um genau zu sein in der Gruppe dabei, die nun auch schon das abgehängte Duo der Ausreißergruppe passiert. Im Feld übrigens das Tempo raus, das Rennen wird also zwischen den 5 vorne und der 23-köpfigen Favoritengruppe wohl entschieden.
Um zur Statistik am Anfang noch mal zurückzukommen, 3 Schweizer, 5 Italiener und 2 Belgier vorne dabei, die vermeintlich besten Chancen also wohl für Italien, wobei einer, nämlich Santaromita, nun in der Gruppe arbeiten muss, das gleiche Schicksal trifft auch einen Belgier, nämlich de Gendt(LAN), sieht also nicht gut aus für die Belgier, da der andere vorne in der Ausreißergruppe ist, die aber nun gut 25km vor dem Ziel nur noch 50 Sekunden Vorsprung hat, sieht also nicht so doll aus…
Bevor es nun gleich in den vorletzten Anstieg rein geht nun mal ne kurze Pause…
:::::::::::::::::::::::::::
:::::::::::::::::::::::::::
:::::::::::::::::::::::::::
Da sind wir wieder genau rechtzeitig um zusehen, dass die Ausreißergruppe doch schon eingeholt wird, was Duarte von Caisse nun als Grund zur Attacke sieht, sehr aktiv das Team aus Spanien heute, und da können nun inklusive der Fahrer der ehemaligen Ausreißergruppe einige nicht mehr mitgehen
Zitat
HESJEDAL Ryder (GRM)
VELITS Peter (GCE)
RUBIANO CHAVEZ Miguel Angel (GCE)
DUARTE AREVALO Fabio Andres (GCE)
GARCIA FERNANDEZ Marcos (EUS)
MOLLEMA Bauke (LIQ)
SANTAROMITA Ivan (LIQ)
WYSS Marcel (VBG)
HIVERT Jonathan (ALM)
BAK Lars Ytting (ALM)
GERDEMANN Linus (OLO)
Da hat sich das Feld, Wort wörtlich, aber ziemlich gelichtet, grade mal 11 Fahrer noch vorne, wobei Duarte und Santaromita hier das Tempo übernommen haben, um am Anstieg noch einen möglichst großen Vorsprung raus zufahren, da im Flachen die andere Gruppe im Vorteil sein dürfte, man darf gespannt sein auf den Abstand am Gipfel.
Und was mir grade auffällt, Italien arbeitet für die Schweiz, da hat wohl jemand Mitleid bekommen, dass die Schweizer die Siegerliste nicht anführen…
Hält die Schweizer Flagge bei den Favoriten hoch, Marcel Wyss (VGB)
Wir dürfen nun gespannt auf den Abstand warten, da kommt die Verfolgergruppe, angeführt vom Belgier van Hecke(LAN) der sich hier scheinbar für seinen Käpt’n scheinbar aufopfert, 20, 21, 22 Sekunden der Abstand! Das ist durchaus drin im Flachstück sollten sie sich gut organisieren können.
Wir geben nun noch mal in eine Werbepause ab, und sind dann rechtzeitig zum letzten Anstieg wieder da, bis gleich.
:::::::::::::::::::::::
:::::::::::::::::::::::
:::::::::::::::::::::::
Herzlich Willkommen zurück, 5 Sekunden vielleicht noch zwischen den beiden Gruppen, der Zusammenschluss fasst absehbar nun, aber da fasst sich Mollema direkt am Fuße des Anstieges ein Herz, einige gleich am Hinterrad, aber weitere müssen reißen lassen und fallen sofort in die Verfolgergruppe zurück. 5 Fahrer vorne zu sehen, wobei kein Team mehr doppelt vorne zu sehen ist, damit die Favoriten nun gezwungen selber zu arbeiten, und das sieht ganz gut aus, der Vorsprung wächst immer weiter. Dahinter versuchts immer wieder ein Fahrer sich abzusetzen, aber richtig kommt keiner weg, es fallen nur hinten welche raus.
Hier haben wir auch schon die 5 Fahrer vorne:
Zitat
RUBIANO CHAVEZ Miguel Angel (GCE)
MOLLEMA Bauke (LIQ)
WYSS Marcel (VBG)
BAK Lars Ytting (ALM)
GERDEMANN Linus (OLO)
Weiterhin also der junge Wyss dabei, starke Leistung von ihm. Sonst wird hier vor allem auch Gerdemann noch zugejubelt, das sollte daran liegen das Deutschland bekanntlich nicht so weit von der Schweiz entfernt ist, da scheint es einige über die Grenze gelockt zu haben, und das mal nicht wegen Geld…
20 Sekunden für die Gruppe vorne, und da stürzt sich Bak wagemutig in die Abfahrt, und versucht sich abzusetzen, etwas ungewöhnlich in der Abfahrt zu attackieren, aber soll ja doch öfters vorkommen. Doch die anderen jagen hinterher, und die paar Meter sollten spätestens im Flachen nach der Abfahrt wieder zugefahren werden, und da Schlenker Bak! Da ging er mit zu viel Tempo in die Kurve, und wurde prompt dafür bestraft, damit wieder die 5 vorne beisammen. Haben aber weitere Sekunden durch die Attacke Baks gewonnen, das könnte bald scho ne halbe Minute Vorsprung sein. Dahinter wird aber weiterhin unermüdlich gearbeitet, die haben sich noch lange nicht aufgegeben.
Zwar nicht auf dem Zeitfahrrad, aber trotzdem mit vollem Einsatz, Lars Ytting Bak (ALM)
3 Kilometer noch und die 5 vorne arbeiten weiterhin zusammen, da tun sie allerdings auch gut dran, jedes taktieren könnte hier zu einer Entscheidung gegen sie führen, denn der Vorsprung sinkt nun im Flachen immer weiter, 5 Sekunden schon verloren, dass allerdings auf einem Kilometer, so würde die Gruppe durchkommen, doch die Beine von den vorne werden natürlich auch immer müder…
2 Kilometer, und diesmal der Abstand um ganze 10 Sekunden gesunken, 15 Sekunden also nur noch, so eine Verschnaufpause darf sich das Quintett nicht mehr gönnen wenn sie hier gewinnen wollen, oder sind sie etwa schon am Ende???
Flame Rouge!!! Und da haben sie wieder zugelegt, 10 Sekunden noch Vorsprung, dass sollte doch schaff bar sein, nur nicht umdrehen oder gar taktieren, einfach nur Gas geben heißt es für die Spitzenreiter! Überraschend scheinen sich alle auf ihre Sprintfähigkeiten verlassen zu wollen, wobei mich das vor allem beim Kolumbianer wundert, sind diese doch eher für ihre Spritzigkeit am Berg bekannt. Doch ich muss schon zugeben, dass es am nominell besten Sprinter fehlt, es wird wohl heute nach Kraftreserven gehen.
Mollema von vorne, dahinter Bak, Gerdemann, Wyss und am Ende Rubiano, 500m noch.
Mollema deutet nun Bak nach vorne, doch der will so nah am Ziel nicht mehr in den Wind vor dem Sprint kommen, kurz das Tempo raus und das nutzt Gerdemann nun, Mollema und Bak zu überrascht um mitzugehen, oder können sie einfach nicht mehr? Schwer zu sagen, wir werden sicherlich nach dem Rennen Aufklärung bekommen. Rubiano scheint wirklich die Kraft nicht mehr zu haben, er schüttelt mit dem Kopf, für den 5. Platz sollte es aber durchaus reichen. Aber was ist das??? Wyss fährt da noch mal ran an Gerdemann, Gerdemann beginnt den Sprint, hofft sich Wyss noch vom Leib halten zu können, doch der kommt immer näher, ist nun im Windschatten und zieht vorbei! Wyss dreht sich um, sieht das Gerdemann nichts mehr entgegen zusetzen hat und reißt die Arme in die Luft, Sieg für Marcel Wyss! Gerdemann 2, und dahinter gewinnt Bak den Sprint um den 3. Platz gegen Mollema und den völlig blauen Rubiano Chavez.
Dahinter Vicioso vor Geslin der Stärkste im Sprint der Verfolgergruppe, Rest des Ergebnisses finden sie später im Teletext, hier noch schnell Stimmen zum Rennen die wir grade noch auffangen konnten und schnell in Übersetzter gehauen haben:
Rubiano Chavez (GCE): ,,Ich hatte gehofft meine Kontrahenten am Anstieg abhängen zu können, was allerdings leider nicht gelang, und musste dann im Flachen richtig beißen um dranbleiben zu können, da bleiben keine Körner für den Schlusssprint mehr übrig.“
Fabian Wegmann (VGB): ,,Meine Form war heute noch nicht gut genug um vorne reinzuhalten, aber Glückwunsch an Marcel, eine klasse Leistung von ihm, da macht das auch nichts das es für mich nicht zu mehr gerreicht hat.”
Glücklich sieht anders aus, doch sollte er mit seinem 2. Platz hier durchaus zufrieden sein können, Linus Gerdemann (OLO)