Route du Sud (2.1)

#1 von PS. , 21.06.2010 16:43

Knapper Ausgang im Süden Frankreichs

Die 1. Etappe der Route du Sud 2010 war geprägt von einem schwierig einzuschätzenden finalen Profil. Letztlich war das vielleicht auch der Grund wieso eine recht große Gruppe gehen wollte aber es waren vier Teams, die dies nicht zulassen wollten und so schafften es nur ein Trio sich dem Feld aus dem Staub zu machen. Jacobs (FDJ), Possoni (RAB) und El Fares (COF) konnten die drei Sprintwertungen und die beiden ersten Bergwertungen unter sich ausmachen. Diese finden sie nachher bei uns im Videotext. Auf jeden Fall darf El Fares das Bergtrikot auf der morgigen 2. Etappe tragen. Die dritte Bergwertung erreichten sie gar nicht mehr als Führende, sondern wurden vom Feld im Anstieg gestellt.

Schuld war Minard (COF), der an der Côte de Figarol attackierte. Er sicherte sich auch die Bergwertung, aber das Feld kam auf der Abfahrt und dem anschließenden Flachstück schnell wieder näher und holte den Ausreißer ein. Die Favoriten aber hielten sich bedeckt vor dem Zielsprint zu dem es dann auch kommen konnte. Dieser war dann sehr übersichtlich, denn nur Radio Shack und ein wenig Ag2R konnten und wollten einen Zug aufbauen. Radio Shack war dann auch schnell vorne, aber Ag2R konnte sich gut im Windschatten halten. So ging Swift mit einer optimalen Ausgangsposition in den Sprint. Er setzte sich an die Spitze und sah lange wie der sichere Sieger aus bis Breschel antrat und mit einer viel höheren Endgeschwindigkeit kam, doch er kam zu spät von zu weit hinten. Damit zahlte sich die Arbeit des Zuges optimal aus und er wird morgen das gelbe Trikot tragen. Das Podium komplettierte der Italiener Gavazzi vom französischen Team Ag2R. Ein kleiner Wehrmutstropfen für die französischen Fans an der Strecke.

Wir melden uns morgen wieder mit der erste Halbetappe von Izaourt nach St. Gaudens bevor übermorgen die zweite Halbetappe das BZF nach Peyragudes ansteht.

 
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RE: Route du Sud (2.1)

#2 von PS. , 22.06.2010 13:24

Favoriten schonen sich für das Zeitfahren

Die erste Halbetappe am heutigen Tage brachte erneut einen Massensprint, da keiner der Favoriten Körner verschießen wollte. Es konzentriert sich also alles auf morgen. Die Ausreißergruppe heute morgen war hart umkämpft, sodass sich erst nach 20 km Monier (ACA) und Lund (ALM) absetzen konnten und dann nicht mehr weit weggelassen wurden. Somit war recht schnell klar, dass es heute auch noch einmal zu einem Sprint auf ansteigender Zielgeraden kommen würde. Favorit natürlich der Tagessieger von gestern Ben Swift, aber vor allem der schnellere Breschel vom Team Saxobank.

Daher baute auch wieder Radio Shack seinen Zug auf und das Gedränge am Hinterrad war groß, allerdings war es nicht Swift, der hinten dran hing, sondern Henderson. Das sorgte doch für einige Verwirrung und brachte den Zug etwas aus dem Tritt. Das war die Chance dann ab der 1 km-Marke für das Team Saxobank. Sie setzten sich nach vorne, aber kurze Zeit später wurden sie gnadenlos durchgereicht, als Swift und Renshaw den Zug von Radio Shack locker an Boom und Kreder vorbeizogen. Breschel ging somit mit einer denkbar schlechten Ausgangsposition in den Sprint. Ein guter Sprinter braucht halt eine gute Sprintmannschaft und diese hatte heute Henderson. Er konnte von vorne in den Sprint gehen, aber er war zu früh im Wind. Ihm ging die Kraft dann knapp vor dem Ziel aus und es wurde ein heißer Kampf zwischen den Italienern am Hinterrad. Gavazzi, Marcato und Colli. Marcato konnte aber 100 m vor dem Ziel nicht mehr mithalten somit blieben Colli und Gavazzi, doch den größeren Punch hatte dann recht überraschend Colli, der scheinbar sich in guter Form befindet.

Die nächste Etappe ist dann ein EZF, welches vom Profil her sehr interessant ist. Der erste Teil ist flach und somit optimal für die Zeitfahrspezialisten, aber im zweiten Teil gilt es dann den schweren Anstieg nach Peyragudes zu bewältigen. Die Ergebnisse und Zwischenstände von heute finden sie wie gewohnt in Kürze im Videotext.

 
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RE: Route du Sud (2.1)

#3 von PS. , 23.06.2010 13:37

1. In Lüttich hat er Bekanntschaft mit einem Lkw gemacht
2. Er kann sogar Contador auf einem bestimmten Teil der Strecke zwei Minuten abnehmen + 0:13 Min.
3. Die Dauphiné 2010 war ein großer Erfolg für ihn + 0:31 Min.
4. Das Steh-auf-Männchen von Alpe d'Huez 2010 + 0:32 Min.
5. Der niederländische Wunderzeitfahrer + 0:46 Min.
6. Mit Ausreißversuchen kann sogar er die Top 10 der Tour de France erreichen + 1:03 Min.
7. Bis vor einem Jahr kannte man diesen Franzosen nur als guten Zeitfahrer + 1:08 Min.
8. Er fährt zwar meist nur zweitklassige Rennen, dafür ist er dort der beste Pole der letzten Jahre + 1:15 Min.
9. Er konnte in Italien in diesem Jahr seinen größten Erfolg seiner recht jungen Laufbahn feiern und das als Franzose + 1:30 Min.
10. Er kam im letzten Jahr als Dritter am Kitzbühler Horn an + 1:37 Min.
11. Dieses französische Talent mischte IRL die Rundfahrt auf + 1:44 Min.
12. Birillo wurde ihm zum Verhängnis + 1:49 Min.
13. Eine der größten Überraschungen des Giro's + 1:54 Min.
14. Er gewinnt meist das was er sich auch vornimmt (z. B. das Creterium International) + 1:56 Min.
15. Früher war er einer der besten Zeitfahrer + 2:03 Min.

 
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RE: Route du Sud (2.1)

#4 von PS. , 24.06.2010 17:11

Ausreißersieg am Schlusstag

Ausgerechnet am Schlusstag nachdem das Gesamtklassement fast schon in Stein gemeißelt war, kommt eine Ausreißergruppe mit rund zweieinhalb Minuten Vorsprung durch. Im Feld schafften die Teams Saxobank, Garmin und Radioshack es nicht mit ihrer teils halbherzigen Nachführarbeit die 12 Fahrer umfassende Spitzengruppe zurück zu holen. Somit war kurz vor der Hälfte der Etappe klar, dass die Gruppe durchkommen würde, allerdings konnte gerade Garmin noch einiges vom Rückstand abknabbern.

Die Zusammensetzung war doch äußerst kurios, sodass eigentlich niemand der Gruppe eine Chance ausstellte, doch scheinbar hatten sich die drei erwähnten Teams verkalkuliert oder waren nicht aufmerksam genug, jedenfalls hatte die Gruppe schnell sieben bis acht Minuten Vorsprung. Die Gruppe freute das, vor allem Manager Tony von Skil-Shimano der gleich vier Fahrer in der Gruppe unterbringen konnte. Auch einige interessante Leute, die ganz gut in der Gesamtwertung lagen waren dabei. Bestplatziertester in der Gruppe war Jens Voigt (ALM) als 14. mit gerade einmal 1:56 Min. Rückstand. Aber auch Hoogerland (SKS) der 15. des GK’s mit 2:17 Min. war dabei. Die komplette Zusammensetzung ist diese hier: Voigt (ALM), Joly (ALM), Geschke (RAB), Pinot (FDJ), Bacquet (SKS), Vachon (SKS), Hoogerland (SKS), Turpin (SKS), Lagutin (ISD), Laverde (ACA), Peraud (COF) und Minard (COF).

Ab dem letzten Hügel wurde es dann interessant und die gute Zusammenarbeit (einen Großteil der Arbeit musste allerdings Skil übernehmen) war beendet. Pinots (FDJ) Angriff hatte auch gleich seine Wirkung und Lagutin (ISD) und Minard (COF) konnten dem Tempo nicht mehr folgen. Im laufe des Anstieges flachte das Tempo allerdings nicht mehr ab und eine weitere Attacke von Turpin (SKS) ließ dann auch Geschke (RAB) den Anschluss verlieren. Die letzten Kilometer waren dann geprägt von Attacken. Zuerst war es Peraud (COF), der es recht früh versuchte. 14 km vor dem Ziel konnte er sich zwar absetzen aber Bacquet (SKS) machte dann schließlich die Lücke wieder zu. Die nächste Attacke war dann deutlich ernstzunehmender, denn Voigt (ALM) und Hoogerland (SKS) attackierten. Doch in der Gruppe wusste man, dass diese beiden wohl die gefährlichsten Gegner sind und die Lücke wurde recht schnell geschlossen. Die anschließende Phase des sich gegenseitig Anguckens nutzte Joly (ALM), der Teamkollege Voigts. Mit Turpin (SKS) und Laverde (ACA) fand er gleich zwei Begleiter und sie setzten sich von der etwas langsamen Verfolgergruppe ab. Man war sich hinten nicht einig und das Trio setzte sich Meter um Meter ab. Tatsächlich waren es die drei, die den Etappensieg unter sich ausmachten. Eine Attacke von Laverde brachte dann die Entscheidung, denn er konnte sich 3 km vor dem Ziel absetzen und zog durch. Er machte damit den Etappensieg perfekt. Auch Joly, der sich noch von Turpin absetzte, kam nicht mit.

In der Verfolgergruppe gab es dann noch die Attacke Hoogerlands der sich von Voigt absetzen wollte und das auch schaffte aber nur 9 Sekunden herausholte. Im Feld wurde es dann auch am letzten Anstieg interessant. Mehrere starke Attacken ließ das Feld in vier Teile zersplittern bzw. es setzten sich drei Gruppen ab, die dann hinter den Ausreißern ins Ziel kamen. Damit versuchten die Favoriten den Abstand zu minimieren, was ihnen etwas gelang. Allerdings haben sie es nicht geschafft die gut platzierten Ausreißer so weit zurück zu holen, dass die Gesamtwertung noch unter den Favoriten bleibt. Damit können wir völlig überraschend dem Deutschen Jens Voigt zum Gesamtsieg der Route du Sud 2010 gratulieren. Zweiter wird Hoogerland. Alle weiteren Platzierungen der heutigen Etappe, das Gesamtklassement und alle weiteren Endstände der weiteren Wertungen finden sie natürlich im Videotext. Damit verabschieden wir uns aus dem Süden Frankreichs und wünschen ihnen noch viel Spaß in den nächsten Wochen. Ich verabschiede mich in den Sommerurlaub und wünsche ihnen auch schöne Tage. Und nicht vergessen: Schon in 9 Tagen beginnt die Tour de France 2010!

 
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