Herzlich Willkommen zur 31. Austragung der Clásica San Sebastián!
Auch heute haben die Fahrer wieder eine sehr hüglige Strecke vor sich. Sie führt rund um die Stadt San Sebastian im spanischen Baskenland. Die Entscheidung wird heute wohl auf den letzten 70 Kilometern fallen. Die Fahrer müssen zweimal den Jaizkibel überqueren und dazu zweimal den Arkale. Der Jaizkibel ist der Berg, an dem häufig die Entscheidung in diesem Rennen fällt. Er ist gut acht Kilometer lang und hat eine Durchschnittssteigung von ca. 6%. Auch an den steilsten Stellen weist er nur 8% Steigung auf, also ist er nicht mit den Bergen zu vergleichen, die während der Tour gefahren wurden, sondern eher etwas für schnelle Rennen mit vielen Angriffen.Der Arkale ist zwar nur gut drei Kilometer lang, dafür allerdings steiler. Er könnte heute die Entscheidung bringen, da der Jaizkibel doch sehr weit vor dem Ziel liegt.
Auch heute setzte sich wie so häufig eine Spitzengruppe ab. Wir zeigen ihnen kurz den Überblick über die Gruppe, bevor wir dann live ins Renngeschehen gehen.
Ausreißergruppe:
SELLA Emanuele (MRM) 09.01.1981
CANNONE Donato (ACA) 16.02.1982
VICIOSO ARCOS Angel (EUS) 13.04.1977
CANUTI Federico (ISD) 30.08.1985
PEREZ MORENO Ruben (COF) 30.10.1981
GARCÍA DAPENA David (CTT) 30.09.1977
Noch 115 Kilometer
Die Fahrer haben jetzt die ersten 100 Kilometer hinter sich gebracht. Die Spitzenreiter haben schon jetzt nur noch 3 Minuten Vorsprung und das Feld rückt immer näher. Hinten präsentieren sich besonders Saxo-Bank und Caisse an der Spitze des Feldes, sie wollten heute unbedingt gewinnen und lassen deshalb keinen Zweifel daran, dass diese Gruppe wieder gestellt wird.
Seine Attacke sorgte zwar für die Gruppe, aber trotzdem hatte sie nicht die gewünschte Wirkung[/size]
Noch 95 Kilometer
Schade für die Ausreißer, die jetzt schon fast gestellt sind. Hätte das Feld sie fahren lassen, wäre mit Sella ein echter Kletterspezialist dabei gewesen. Außerdem mit Vicioso ein Klassikerjäger, der zudem die Unterstützung der heimischen Fans sicher gehabt hätte. Auch Garcia Dapenna und Cannone hätte man hier nicht unterschätzen dürfen.
Noch 70 Kilometer
Jetzt wird es ernst! Die Ausreißer sind nach und nach vom Feld geschluckt worden und jetzt geht es zum ersten mal über den Jaizkibel. Auch hier ist Saxo-Bank vorne wieder präsent und bestimmt das Renngeschehen.
Noch 65 Kilometer
Jetzt gehen hier im Feld die ersten Attacken, aber keiner kann sich wirklich absetzen. Ganz stark, wie das Team vom Samuel Sanchez hier das Tempo hochhält.
Noch 63 Kilometer
Die Fahrer sind zum ersten Mal auf dem Gipfel angekommen und noch sind alle Favoriten zusammen. Das könnte bei der nächsten Überquerung anders aussehen.
Noch 40 Kilometer
Immer noch ist das Feld eng beieinander. Hinten verabschieden sich die ersten Fahrer, aber dabei ist keiner der erwähnenswert wäre. Jetzt müssen die Fahrer den Anstieg gleich zum zweiten Mal bewältigen. Jetzt wo alle Favoriten vorne versammelt sind, können wir uns mal einen kleinen Überblick verschaffen. Ganz vorne fällt natürlich Saxo-Bank auf. Samuel Sanchez könnte das rennen mit einer Attacke kurz vor dem Gipfel entscheiden und sich dann in der Abfahrt weiter absetzen. Aber auch seinen Teamkollegen Ricco darf man nicht unterschätzen. Das bietet natürlich einigen taktischen Spielraum. Daneben sieht man jetzt Carlos Sastre und Joaquin Rodriguez, wobei der Anstieg für Sastre doch deutlich zu kurz sein sollte. Trotzdem könnte er wichtig Helferdienste für Rodriquez leisten. Wer ist dort noch? Achja, Ryder Hesjedal. Kommt er mit den anderen Favoriten an, ist er wohl einer der stärksten Sprinter. Auch das starke Cervelo Test Team mit starken Bergfahrern wie Casar und endschnellen Fahrern wie Pozzato sollte man beachten. Als letztes Team möchte ich dann noch Caisse d´ Epargne hervorheben. Sie haben sich schon an der Spitze des Rennens gezeigt und dürften wohl für Fränk Schleck fahren. Ihm ist heute durchaus ein Sieg zu zutrauen, allerdings wird er wohl nicht wie bei der Tour zusammen mit seinem Bruder allen davon fahren.
Aber lassen wir uns doch überraschen und gucken was das Rennen noch so bieten wird.
Noch 36 Kilometer
Immer noch dominiert Saxo-Bank das Geschehen. Uran hat gerade an der Spitze das Tempo wieder erhöht, so langsam scheinen sie Ernst zu machen. Doch jetzt geht Fränk Schleck!
Ist das die erste Vorentscheidung? Fränk Schleck attackiert!
Damit ist die ernste Phase des Rennens eröffnet. Der Luxemburger setzt sich vorne erstmal ab. Hinten gucken die Favoriten sich erstmal nur an. Nur die Saxo-Bank Kapitäne bleiben ganz ruhig und lassen Uran und Albasini weiter Tempo bolzen. Die beiden sehen hier ganz stark aus und werden Schleck das Leben vorne schwer machen.
Noch 34 Kilometer
Jetzt ist es soweit. Uran erreicht Schlecks Hinterrad und damit ist die Gruppe auch fast über den Gipfel. Jetzt beginnt also wieder das große Belauern. Fällt die Entscheidung echt am letzten kleinen Anstieg, oder verlassen sich die Fahrer sogar auf ihre Sprinterqualitäten? Vielleicht sehen wir in der Abfahrt aber auch schon erste Attacken. Sanchez könnte doch in seiner Heimat mal was zeigen. Aber er hat natürlich die Tour in den Knochen und vielleicht Angst sich mit einer frühen Attacke zu übernehmen.
Noch 15 Kilometer
So. Nachdem auch die Abfahrt nichts neues gebracht hat geht es jetzt in den letzten Anstieg. Und sofort geht Andy Schleck an die Spitze des Feldes! Nachdem es bei seinem Bruder nicht geklappt hat, versucht er jetzt das Feld zu sprengen. Doch noch können sie alle folgen. Dort sehen ich zum Beispiel Vinokourov und Rogers, die beide am Hinterrad des Tour Siegers sind. Auch er scheint vor der Müdigkeit nicht sicher zu sein. Doch jetzt geht Kreuziger! Das ist ja unglaublich. Auf einen Schlag explodiert das Tempo hier nochmal. Jetzt muss man dran sein, wenn man etwas erreichen will. Das weiss auch Nibali, der sofort mitgeht. Wenn sehe ich da noch bei Kreuziger? Das ist Kolobnev von Caisse. Sein Teamkollege Fränk Schleck allerdings mit Problemen! Für ihn war es das wohl und auch Chavanel hat Probleme das Tempo zu halten. Vorne geht Kreuziger nochmal. Jetzt kann auch Gesink nicht mehr folgen. Und Kreuziger selber steht jetzt fast. Er hat hier alles gegeben, um seinen Kapitänen zu helfen, aber dafür muss er jetzt den preis zahlen.
Kreuzigers Attacke zeigt Wirkung: Robert Gesink im Pulk der zurückfallenden Fahrer
Noch 10 Kilometer
Jetzt zeigen sich die Auswirkungen von Kreuzigers Tempoverschärfungen deutlich. Vorne ist jetzt eine Gruppe, die 10 Fahrer umfasst. Dahinter eine große Gruppe, die im Moment von Cervelo angeführt wird, die hier alles versuchen, um Pozzato nochmal nach vorne zu fahren. Wir reichen aber erstmal die Übersicht über die Spitzengruppe nach:
SANCHEZ GONZALEZ Samuel (SAX)
RICCO Riccardo (SAX)
ROCHE Nicholas (TSV)
KOLOBNEV Alexandr (GCE)
NIBALI Vincenzo (FDJ)
VINOKOUROV Alexandre (AST)
HESJEDAL Ryder (GRM)
BRAJKOVIC Janez (THR)
ARROYO DURAN David (BMC)
ROGERS Michael (MRM)
Die Dänen von Harryhase also immer noch zu zweit vertreten. Sowohl Sanchez als auch Ricco sind endschnell, wenn sie das clever ausnutzen, sind sie nur sehr schwer zu schlagen. Aber fahrer wie Hesjedal sind nicht zu unterschätzen. Auch Vinokourov gehörte immer zu den stärkeren Sprintern unter den Favoriten. Dazu kommen Fahrer wie Roche oder Brajkovic, die ihre starke Form bei der Tour bewiesen haben.
Noch 5 Kilometer
Der Abstand zu der Verfolgergruppe steigt weiter an, womit spätestens jetzt klar ist, dass diese zehn den Sieg unter sich ausmachen werden. Doch da geht die nächste Attacke! Das ist Vinokourov! Der Kasache vom Astana Team will hier wohl einen Erfolg holen und damit mit der Wiedergutmachung für eine schlechte Tour beginnen. Aber Sanchez geht sofort hinterher. An seinem Hinterrad befindet sich natürlich Riccardo Ricco und auch der Rest der Gruppe lässt sich da mitziehen.
Noch 2 Kilometer
Auch die letzten Attacken aus der Gruppe wurden jetzt abgewehrt und es wird zu einem Sprint um den Sieg kommen. Jetzt beginnt langsam das Belauern. Keiner will hier den Fehler machen und zu früh attackieren. Außerdem wollen natürlich alle, dass die beiden Favoriten hier noch ein paar Kräfte lassen.
Letzter Kilometer
So, jetzt geht es hier um den Tagessieg. Sanchez verschärft vorne das Tempo. Ricco in seinem Windschatten. Hinter ihm wiederum Vinokourov. Jetzt geht hier ein Fahrer in den Wind. Es ist Nicolas Roche! Seine Position war wohl zu aussichtslos und er versucht sich jetzt per Attacke nach vorne zu schieben. Hinter ihm lauert Kolobnev, während Hesjedal immer noch abwartet. Jetzt geht Sanchez vorne raus und macht den Weg für Ricco frei! Der Italiener geht hier klar in Führung und ich wüsste nicht, wer ihn noch aufhalten soll. Kolobnev geht jetzt an Roche vorbei. Der Russe gibt alles, um noch zu Ricco zu sprinten. Auch Vinokourov kommt nochmal. Doch Ricco gewinnt! Dahinter wird Kolobnev zweiter und Roche komplettiert das Podium. Der Kasache reiht sich auf Rang vier ein. Hesjedal hat hier zu lange gewartet und wird am Ende nur sechster.
Jetzt kommt hier das Feld Richtung Ziel. Vorne sind Chavanel und Wegmann. Sie bereiten den Sprint optimal für Pozzato vor. Da können nur Fedrigo und Visconti mithalten. Aber Pozzato ist zu schnell für die beiden. Dann kommt Visconti vor Fedrigo. Damit ist das erste pro-Tour Rennen nach der Tour beendet. Es war schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf die Vuelta, die uns bald hier in Spanien erwartet. Davor wird allerdings noch die Tour de Pologne ausgetragen, die morgen startet. Wir verabscheiden uns jetzt mit den Bildern des Siegers.
1.RICCO Riccardo (SAX)
2. KOLOBNEV Alexandr (GCE)
3.ROCHE Nicholas (TSV)
4.VINOKOUROV Alexandre (AST)
5.SANCHEZ GONZALEZ Samuel (SAX)
6.HESJEDAL Ryder (GRM)
7.NIBALI Vincenzo (FDJ)
8.BRAJKOVIC Janez (THR) 18.12.1983
9. ARROYO DURAN David (BMC)
10. ROGERS Michael (MRM)
11. POZZATO Filippo (CTT) + 29 sek.
12.VISCONTI Giovanni (THR)
13.FÉDRIGO Pierrick (COF)
14.GINANNI Francesco (ACA)
15.BARREDO LLAMAZALES Carlos (FDJ)
16. GARATE Juan Manuel (EUS)
17.KISERLOVSKI Robert (ISD)
18. WEGMANN Fabian (CTT)
19. SCHLECK Fränk (GCE)
20.GESINK Robert (AST)
[size=85]Er dominierte den Sprint dank seinem starken Team: Riccardo Ricco