Tour de Pologne (PT)

#1 von drake , 02.08.2010 20:02

startlist Tour de Pologne

[list]001 Tom DANIELSON [GCE]
002 Koldo FERNANDEZ [GCE]
003 George HINCAPIE [GCE]
004 Aleksandr KUSCHYNSKI [GCE]
005 Martyn MAASKANT [GCE]
006 Denis MENCHOV [GCE]
007 Lloyd MONDORY [GCE]
008 Kevin VAN IMPE [GCE]

011 Christopher SUTTON [ISD]
012 Enrico BATTAGLIN [ISD]
013 Federico CANUTI [ISD]
014 Mikhaylo KHALILOV [ISD]
015 Sergey LAGUTIN [ISD]
016 Marcello PAVARIN [ISD]
017 Niek VAN GEFFEN [ISD]
018 Volodmyr ZAGORODNY [ISD]

021 Adam BLYTHE [FDJ]
022 Simon CLARKE [FDJ]
023 Cyril GAUTIER [FDJ]
024 Philippe GILBERT [FDJ]
025 Pieter JACOBS [FDJ]
026 Jake KEOUGH [FDJ]
027 Daniel OSS [FDJ]
028 Fabio SABATINI [FDJ]

031 Santo ANZA [SKS]
032 Alessandro BERTOLINI [SKS]
033 Borut BOZIC [SKS]
034 Giampaolo CARUSO [SKS]
035 Nico EECKHOUT [SKS]
036 Ben GASTAUER [SKS]
037 Jaroslaw MARYCZ [SKS]
038 Luca PAOLINI [SKS]

041 Kenny DE HAES [BMC]
042 Daniel MORENO FERNANDEZ [BMC]
043 Anders LUND [BMC]
044 David ARROYO DURAN [BMC]
045 Michele MERLO [BMC]
046 Mitchell DOCKER [BMC]
047 Ignatas KONOVALOVAS [BMC]
048 John MURPHY [BMC]

051 Joaquin RODRIGUEZ OLIVER [BBO]
052 Roberto FERRARI [BBO]
053 Mirco LORENZETTO [BBO]
054 Sergio PARDILLA BELLÓN [BBO]
055 Santiago PEREZ FERNANDEZ [BBO]
056 Alessandro PETACCHI [BBO]
057 Carlos SASTRE CANDIL [BBO]
058 Constantino ZABALLA [BBO]

061 Daniele BENNATI [SAX]
062 Benat INTXAUSTI [SAX]
063 Roman KREUZIGER [SAX]
064 Jürgen ROELANDTS [SAX]
065 Kanstantin SIUTSOU [SAX]
066 Chris Anker SÖRENSEN [SAX]
067 Rigoberto URAN [SAX]
068 Johan VANSUMMEREN [SAX]

071 Steven KRUIJSWIJK [TSV]
072 Pim LIGTHART [TSV]
073 Steve MORABITO [TSV]
074 Nicholas ROCHE [TSV]
075 Laurens TEN DAM [TSV]
076 Jelle VANENDERT [TSV]
077 Coen VERMELTFORT [TSV]
078 Sep VANMARCKE [TSV]

081 Alessandro BALLAN [RSH]
082 Maciej BODNAR [RSH]
083 Baden COOKE [RSH]
084 Bernhard EISEL [RSH]
085 José Ivan GUTIERREZ PALACIOS [RSH]
086 Steve HOUANARD [RSH]
087 Mikhail IGNATIEV [RSH]
088 Kenny Robert VAN HUMMEL [RSH]

091 John DEGENKOLB [CTT]
092 Edvald BOASSON HAGEN [CTT]
093 Jacopo GUARNIERI [CTT]
094 Bauke MOLLEMA [CTT]
095 Petter NORDHAUG [CTT]
096 Adrien PETIT [CTT]
097 Filippo POZZATO [CTT]
098 Fabian WEGMANN [CTT]

101 Francisco ARAMENDIA LORENTE [EUS]
102 José Luis ARRIETA LUJAMB [EUS]
103 Carlos CASTANO Carlos [EUS]
104 Javier ETXARRI MAR|N [EUS]
105 Aitor GALDOS ALONSO [EUS]
106 José Vicente GARCIA ACOSTA [EUS]
107 Ángel MADRAZO [EUS]
108 Pablo URTASUN PEREZ [EUS]

111 Alexandre VINOKOUROV [AST]
112 Dmitriy FOFONOV [AST]
113 Maxim GOUROV [AST]
114 Valentin IGLINSKIY [AST]
115 Roman KIREYEV [AST]
116 Tiago MACHADO [AST]
117 Simone PONZI [AST]
118 Mauro SANTAMBROGIO [AST]

121 Clinton AVERY [THR]
122 Dario CATALDO [THR]
123 Stijn DEVOLDER [THR]
124 André GREIPEL [THR]
125 Gregory JOSEPH [THR]
126 Tanel KANGERT [THR]
127 Richie PORTE [THR]
128 Giovanni VISCONTI [THR]

131 Peter SAGAN [COF]
132 Jan BAKELANTS [COF]
133 Dimitri CHAMPION [COF]
134 Sébastien CHAVANEL [COF]
135 Julien EL FARES [COF]
136 Thierry HUPOND [COF]
137 Klaas LODEWYCK [COF]
138 Bram TANKINK [COF]

141 Alexander EFIMKIN [KAT]
142 Oscar GATTO [KAT]
143 Robert HUNTER [KAT]
144 Dmitriy IGNATIEV [KAT]
145 Andrey KLYUEV [KAT]
146 Clement LHOTELLERIE [KAT]
147 Sacha MODOLO [KAT]
148 Evgeny PETROV [KAT]

151 Alberto LODDO [MRM]
152 Danilo NAPOLITANO [MRM]
153 Emanuele SELLA [MRM]
154 Volodymyr STARCHYK [MRM]
155 Alexandre USOV [MRM]
156 Jussi VEIKKANEN [MRM]
157 David VITORIA [MRM]
158 Pieter WEENING [MRM]

161 Jimmy CASPER [OLO]
162 Wim DE VOCHT [OLO]
163 Timothy DUPONT [OLO]
164 Brice FEILLU [OLO]
165 Francesco MASCIARELLI [OLO]

171 Vasil KIRYIENKA [QST]
172 Oscar PUJOL MUNOZ [QST]
173 Perrig QUEMENEUR [QST]
174 Sven RENDERS [QST]
175 Marcin SAPA [QST]
176 Alessandro VANOTTI [QST]
177 Martin VELITS [QST]

181 Andreas STAUFF [RAB]
182 Niki TERPSTRA [RAB]
183 Björn THURAU [RAB]
184 Albert TIMMER [RAB]
185 Johann TSCHOPP [RAB]
186 Ricardo VAN DER VELDE [RAB]
187 Robert WAGNER [RAB]
[/list:u]

 
drake
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RE: Tour de Pologne (PT)

#2 von drake , 03.08.2010 11:34

Polen-Rundfahrt startet mit Massensprint in Warschau

Erwartungsgemäß ging heute Nachmittag die erste Etappe der Tour de Pologne in einem Sprint Royale in Polens Hauptstadt Warschau zu Ende. Schon früh war klar, dass die kleine Ausreißergruppe, die sich trotz topfebenen Profil auf die Flucht gemacht hatte, an diesem ersten Tag der ProTour-Rundfahrt keine Chance haben würde. Umso spannender wurden dann nochmals die letzten Kilometer, bei denen es nicht nur um den Etappensieg, sondern auch um das erste Sprinttrikot ging.

Dabei begann das 175 Kilometer lange Teilstück von Sochaczwe nach Warschau durchaus mit einer kleinen Überraschung. Üblicherweise beginnt eine Rundfahrtsetappe mit einer wahren Attackenserie zu Beginn des Tages, doch diesmal wollten sich nur drei Fahrer absetzen. Javier Etxarri von Euskaltel und Thierry Hupond von Cofidis machten sich nach 13 Kilometer auf den Weg, wenig später gesellte sich noch Federico Canuti (ISD-Neri) dazu. Zu Dritt ging es also raus aus dem Feld, welches schon früh zeigte, dass ein Ausreißersieg heute nahezu unmöglich war. Nichtsdestotrotz, die drei vorne glaubten an ihre Chance und konnten sich so immerhin die Wertungen untereinander ausmachen, wobei Canuti die erste kurz nach dem Zusammenfinden der Gruppe vor Hupond und Etxarri gewann. Das Rennen plätscherte anschließend dahin, das Feld ließ die Ausreißer nie weiter weg als drei Minuten. Etxarri holte sich die folgenden beiden Wertungen, Hupond und Canuti holten jeweils die zweiten Plätze, ehe der Franzose bei der zweiten Spezialwertung dann auch einen Sieg davontragen konnte. Canuti belegte abermals den zweiten Platz. An der Verpflegungszone hatte das Trio noch einen Vorsprung von 2’10’’. Dieser wurde nun kontinuierlich kleiner, an der letzten Spezialwertung, die wieder Federico Canuti gewann, diesmal vorm jungen Spanier Etxarri, waren es dann nur mehr eineinhalb Minuten. Den letzten Fiat-Sprint holte sich wenig später noch einmal Thierry Hupond, vor Etxarri und Canuti. Wirklich Spannung brachten in dieser Rennphase nur die zahlreichen Sonderwertungen, aber selbst die waren nicht wirklich heiß umkämpft. So auch nicht die letzte Amtshandlung der Gruppe, die erste Bergwertung der Rundfahrt, dritte Kategorie. Obwohl es hier um das erste Bergtrikot ging, reichte ein kurzer Antritt vom Euskaltel-Mann Etxarri um sich die Wertung vor Frankreich und Italien zu sichern. Einige hundert Meter war es dann Schluss mit lustig, das Trio wurde nach gut 150 Kilometer Flucht vom großen Feld gestellt. In der Schlussphase wurde es dann zwei Mal hektisch. Sechs Kilometer vor dem Ziel gab es um ein Haar einen großen Sturz auf dem Rundkurs in Warschau, da ging die Sache noch glimpflich aus. 2600 Meter vor dem Ziel krachte es dann aber wirklich, gut 20 Fahrer kamen mitten im Peloton zu Fall, woraufhin mehr als die Hälfte des Feldes entscheidend aufgehalten wurde. Alles aber innerhalb der 3 Kilometer Marke, alle wurden also mit derselben Zeit gewertet. Fast alle Sprinter hatten sich zu diesem Zeitpunkt auch schon vorne positioniert, so bekamen die Fans trotz allem einen tollen Massensprint geboten, zumal alle Attacken der Puncheure zuvor abgewehrt wurden. An der leicht ansteigenden Zielgerade war es entscheidend, sein Pulver nicht zu früh zu verschießen. Lange Zeit sah es sehr gut aus Alessandro Petacchi, der den Sprint perfekt angezogen bekam, doch als er dann seinen Teil erledigen musste, wurde er doch noch von zwei Fahrern übertrumpft. Edvald Boasson Hagen von Cervelo schnappte sich Ale-Jet noch kurz vor dem Ziel, um einiges deutlicher aber machte es Andre Greipel von HTC Columbia, der das Rennen am Ende um eine Radlänge vor dem Norweger gewann. Petacchi wurde Dritter, knapp dahinter sein italienischer Landsmann. Ein einheimischer Fahrer sorgte heute für keinen Top Ten Platz, mit Borut Bozic auf Rang 6 und Peter Sagan auf der 10 sorgten aber immerhin zwei Fahrer aus dem Osten für ein starkes Ergebnis. (sid)

 
drake
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RE: Tour de Pologne (PT)

#3 von drake , 04.08.2010 11:52

In Polen bleiben die Sprinter an der Macht

240 Kilometer hatten die 147 eingetragenen Fahrer heute auf der Etappe von Rawa Mazowiecka nach Dabrowa Gornicza, um einen neuerlichen Sprint Royale zu verhindern – abermals gelang es aber dem Feld, alle Ausreißer zurückzuholen, und pünktlich fürs Finale die Sprinter in Position bringen. Somit wurde der zweite Polen-Tag erneut ein Kampf für die schnellsten Männer des Pelotons, und für den Deutschen Andre Greipel ging es um sein Führungstrikot.

Das zweite Teilstück der insgesamt sieben Tage langen Polen-Rundfahrt begann jedoch deutlich „aktiver“ als noch der Start am gestrigen Tage, die Sprintteams bekamen schon früh einen Eindruck, der sich später als wahr herausstellen sollte: die Ausreißer machten es heute den führenden Teams um einiges schwerer, für einen Massensprint zu sorgen. Mik Khalilov von ISD-Neri war es, der die erste Attacke nach nur sechs Kilometern setzte, Alessandro Vanotti (Quick Step), Carlos Castano (Euskaltel) und Step Vanmarcke (Topsport Vlaanderen) setzten nach. Dieses Quartett wurde anschließend auch weggelassen, die Gruppe des Tages also wie gestern mit einem Euskaltel und einem ISD-Fahrer, dazu kamen heute Akteure von belgischen Teams. Die folgende Rennphase gestaltete sich wie für Flachetappen üblich: die Ausreißer holten erst einmal einen schönen Vorsprung raus, hinten zeigten sich aber wie auch schon gestern einige Teams vorne, wobei einige Farben, die wir gestern in der Führungsarbeit beobachten konnte, sich diesmal komplett raus hielten. Dennoch war im Feld genug Material vorhanden, um den Vorsprung des Quartetts nicht zu stark ansteigen zu lassen, die Vier brachten zwar Meter um Meter zwischen sich und das Feld, das Peloton hatte aber vorerst noch alles unter Kontrolle. 240 Kilometer Länge, da spekulierte man hinten sicher auch damit, dass sich die Ausreißer ohnehin aufreiben würden. Auch ein Unterschied zum gestrigen Auftakt: wo gestern noch alle 20 Kilometer eine Sonderwertung auf die Fahrer zum Abräumen wartete, war heute fast 190 Kilometer nichts angesagt. Erst auf den letzten 50 Kilometern gab es noch zwei Sprintwertungen und eine Bergwertung der dritten Kategorie. Nach weit mehr als vier Rennstunden erreichte das Quartett geschlossen diese erste Sprintwertung, wo besonders Vanotti, aber auch Carlos Castano Interesse an den Punkten zeigte. Der Italiener holte sich auch den Sieg vorm Spanier, Khalilov wurde Dritter. Vorsprung gut 50 Kilometer vor dem Ziel: etwas mehr als drei Minuten. Das Feld hatte also doch noch etwas Arbeit vor sich, da die meisten Teams aber nur ein oder zwei Fahrer in die Führungsarbeit schickten, und diese teilweise schon lange im Wind standen, erwies sich die weitere Arbeit als äußerst mühsam. 20 Kilometer vor dem Ziel, als die zweite Sprintwertung anstand, waren es immer noch eineinhalb Minuten. Das Ergebnis bei dieser Sonderwertung war eine exakte Kopie jener 30 Kilometer zuvor. Wenig später ging es „hoch“ zur einzigen Bergwertung, hier spielte Carlos Castano von Euskaltel seine Fähigkeiten aus, er holte sich die drei Zähler und zog seinen Mitstreitern gleich auch davon. 10.000 Meter vor dem Ziel hatten die verbliebenen drei Ausreißer hinter Castano noch 20 Sekunden auf das Feld, der Spanier weitere 15. Gut sieben Kilometer vor dem Ziel war es dann vorbei für das Trio rund um Vanotti, das Euskaltel Trikot von Castano war aber noch immer nicht in Sichtweite. Am Ende schaffte es Castano mit einer bemerkenswerten Leistung, sich noch bis zur Flame Rouge zu retten, dort endete dann aber auch seine Flucht und der Weg war frei für die Sprinter. Dort stachen heute die Sprintzüge für Boasson Hagen und Alessandro Petacchi besonders heraus, am Ende hatte der Norweger durch seinen Anzieher Guarnieri den entscheidenden Vorteil gegenüber Petacchi, der sich erneut knapp geschlagen geben musste. Borut Bozic überraschte vor Bennati auf Rang 3, Vortagessieger Andre Greipel landete heute abgeschlagen auf Rang 6, im Interview meinte er anschließend, das richtige Hinterrad verpasst zu haben. Boasson Hagen vom Cervelo Test Team übernahm damit auch die Gesamtführung. (sid)

 
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RE: Tour de Pologne (PT)

#4 von drake , 05.08.2010 12:03

Keine Chance für Ausreißer: Sprint N° 3 in Polen

Nachdem die vergangenen beiden Polen-Etappen praktisch topfeben waren, machte man sich heute Hoffnungen, dass sich die eintönigen Rennverläufe mit den Wellen des dritten Tagesprofils ein wenig ändern würden. Doch nichts da, das Feld machte wieder perfekt seinen Job, und so hatten die Ausreißer auch am dritten Tag nichts zu lachen. Die polnische ProTour-Rundfahrt bleibt ein Pflaster für die Sprinter.

Eine kurze Etappe war es, die da heute auf die knapp 150 Starter wartete. Waren es gestern noch 240 Kilometer, die bis ins Ziel absolviert werden mussten, so mussten die Akteure heute nur knapp die Hälfte, 122.1 Kilometer um genau zu sein, hinter sich bringen. Start war in Sosnowiec, das Ziel befand sich heute in Katowice. Auf dem Weg dorthin fanden die Ausreißer heute wieder drei Sprintwertungen sowie eine Bergwertung vor, es gab also zumindest massig Punkte abzuräumen. Diese Chance wollten dann auch schon recht früh ein paar Jungs wahrnehmen, Francisco Aramendia von Euskaltel war es, der die erste Attacke setzte, nur zwei Fahrer sollten ihm folgen. Matti Maaskant von Caisse d’Epargne sowie Volodmyr Zagarodny von ISD. Das baskische Euskaltel Team und ISD-Neri haben sich damit bislang an jedem der drei Rundfahrts-Tage aktiv in der Gruppe präsentiert, etwas Zählbares rausgeschaut, zumindest in Form eines Etappensieges, hat dabei aber noch nicht. Wertungspunkte gab es schon einige, und es kamen schon früh im Rennen neue dazu, denn kurz nach der Attacke stand bereits die erste Sprintwertung an. Die sicherte sich, ohne große Gegenwehr, der Spanier Aramendia vom Euskaltel-Team, Matti Maaskant, der wohl prominenteste Fahrer des Trios, sicherte sich knapp hinter ihm Rang 2. Während sich die Gruppe des Tages erst einmal einige Sekunden Vorsprung herausarbeitete, konnte man im Feld schon wieder absehen, dass dieses schon früh Macht demonstrieren wollte. So war es heute besonders das russische Katusha-Team, welches in der Anfangsphase den Rückstand auf das Ausreißertrio nur sehr langsam anstiegen ließ, bei gut drei Minuten Vorsprung für die Ausreißer war dann endgültig Schluss, das Feld ließ sie nicht weiter weg. So waren es einmal mehr die Sonderwertungen, die ein wenig Abwechslung und Spannung bringen sollten, bevor es dann auf den letzten 1000 Metern so richtig heiß werden würde. Leider war auch das nur die Radsportheorie, denn nur das Euskaltel Trikot zeigte Interesse an den Sprintwertungen. Maaskant und Zagarodny tauschten bei SW 2 einfach die Plätze. Auch eineinhalb Stunden später, bei der einzigen Bergwertung des Tages, wurde es nicht spannender, Aramendia hatte keine Mühe, sich die drei Zähler zu sichern, womit jetzt auch drei Euskaltel Fahrer ex aequo in Front liegen. Carlos Castano darf das Trikot heute tragen, weil er mit Rang 5 auch am Besten im Gesamtklassement liegt. Er hatte zwar am Ende der Etappe große Mühe, dem Tempo zu folgen, konnte aber mit Hilfe seiner Kollegen gerade noch den Anschluss ans Feld wahren und seine Position so zu verteidigen. Sein Teamkollege Aramendia verteidigte einige Minuten zuvor seine Vormachtstellungen bei den Sonderwertungen des heutigen Tages und gewann auch die dritte Sprintwertung ohne große Anstrengung. Dennoch verpasste er wenig später die Attacke von Zagarodny und musste reißen lassen, Maaskant war da aufmerksamer. Während für den Spanier 12 Kilometer vor dem Ziel Sense war, kämpfte das nun mehr verblieben Duo noch 5000 Meter länger, dann war aber auch für sie Schluss, alles war angerichtet für den dritten Massensprint. Dort fielen abermals Cervelo und Bbox auf, die die Sprintvorbereitung mit ihren Jungs dominierten, Guarnieri und Lorenzetto abermals mit entscheidenden Positionen, diesmal hatte aber Lorenzetto einen etwas besseren Job gemacht, Alessandro Petacchi nützte seine „Pole Position“ und fuhr nach Rang 3 und Rang 2 nun endlich zum Etappensieg. Boasson Hagen im Führungstrikot knapp dahinter auf Rang 2, er verteidigte damit seine Führung. Mit Bennati schaffte es ein zweiter Italiener aufs Podium, Greipel vermisst hier eine geordnete Sprintvorbereitung, schaffte es nur auf Rang 4. Morgen könnte es dann erstmals selektiv werden. (sid)

 
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RE: Tour de Pologne (PT)

#5 von drake , 06.08.2010 20:23

Wind und Regen in Polen sorgen für chaotische Etappe

Schon das Profil der vierten Etappe der Tour de Pologne versprach deutlich mehr Abwechslung als die letzten drei Tage zusammen. Zum anspruchsvollen Kurs mit drei Bergwertungen der ersten Kategorie und einem abschließenden Rundkurs, der mit einem selektiven Hügel gespickt war, kam nach 20 gefahrenen Kilometern heftiger Regen und Wind dazu. Stürze, Pannen und eine kurze Unterbrechung sollten folgen.

Am Start in Tychy war noch alles gut, wolkenverhangener Himmel zwar, aber ohne Regentropfen, und auch von dem böigen Wind, der wenig später folgen sollte, war noch nicht viel zu sehen. Dementsprechend motiviert machte sich das Fahrerfeld zur 177 Kilometer langen Fahrt nach Cieszyn auf. Einer der wohl auch attackiert hätte, wenn er den heftigen Wetterumbruch vorgesehen hätte war es, der den ersten Antritt des Tages forcierte. George Hincapie von Caisse d’Epargne initiierte die heutige Gruppe des Tages. Dem US-Amerikaner schlossen sich an: Khalilov von ISD, zum zweiten Mal als Ausreißer unterwegs, Arrieta von Euskaltel, Tankink von Cofidis, sowie Rigoberto Uran von Saxo Bank. Eine durchaus beachtliches Quintett also, welches sich hier absetzen konnte. Mit Hincapie ein großer Name, Uran mit einer großen Zukunft, und die Namen Arrieta und Tankink sind wohl auch den meisten Radsportexperten bekannt. Kurz bevor der Himmel seine Schleusen öffnete, gab es erstmal ein paar Sprintpunkte, die holte sich Khalilov, der allerdings keine sichtbaren Ambitionen für diese Wertungen zeigte. Das Unwetter kam, das Ausreißterquintett baute erstmal seinen Vorsprung aus, hinten gab es die ersten zwei Stürze des Tages, unter anderem war auch das gelbe Trikot von Boasson Hagen verwickelt, es ging aber ohne Verletzungen weiter. So entwickelte sich erst einmal das wenig aufregende Spiel zwischen Feld und Ausreißer, aber auch heute hatte das Peloton wieder ganz fest die Zügel in der Hand, abermals fanden sich einige Teams zusammen, die gemeinsam mit einem oder zwei Helfern für das Tempo hinten sorgten. Dennoch, die Ausreißer gingen mit fast sieben Minuten Vorsprung in den ersten Anstieg des Tages, wo sich besonders Arrieta mit einer aktiven Fahrweise hervor tat. Zehn Punkte gibt es für den Ersten bei der Bergwertung, der Spanier hatte es ganz eindeutig auf das Bergtrikot abgesehen. In dieser Sonderwertung lagen bislang drei Teamkollegen ex aequo in Front. Ganz ohne Gegenwehr ging es am Ende zwar nicht, doch Arrieta konnte die Attacke von Bram Tankink relativ mühelos parieren, so dass der Fahrer von Cofidis mit nur sieben Zählern vorlieb nehmen musste. Nicht einmal 15 Kilometer später, nach einer kurzen Abfahrt und einem kleinen Gegenanstieg, sicherte sich Arrieta auch die zweite Bergwertung und baute seinen Zählerstand auf 20 Punkte aus. Der Spanier legte hier einen guten Grundstein für den Gewinn des Bergtrikots. Tankink abermals Zweiter, die anderen Ausreißer sprinteten erst gar nicht mit. Im Feld nahm man die Anstiege noch relativ gelassen, man schaffte es aber, den Rückstand auf fünfeinhalb Minuten zu verkleinern. In der Abfahrt zum letzten großen Anstieg wurde dann das Tempo hinten etwas erhöht, was einen bösen Massensturz zur Folge hatte. Gut zwanzig Fahrer kamen zu Fall, für zwei Akteure bedeutete dieser Sturz gleichzeitig das Rennende. Für Andreas Stauff von Rabobank und Giampaolo Caruso von Skil-Shimano endete die Etappe im Krankenhaus. Die anderen gestürzten Fahrer konnten im nächsten Anstieg wieder aufschließen, die ersten Fahrer mussten hier aber schon richtig beißen und zum Teil auch schon abreißen lassen, denn das Tempo im Feld wurde nochmals erhöht. Am Gipfel hatte man aufgrund der Tempoverschärfung keine vier Minuten Rückstand mehr, bei mehr als 50 Kilometer Distanz zum Ziel sah es für die Ausreißer folglich einmal mehr schlecht aus. Für Arrieta hatte sich der Ausflug aber auf jeden Fall gelohnt, er gewann einmal mehr die Bergwertung. Die 8000 Meter lange Abfahrt sorgte im Feld leider für weitere Zwischenfälle, obwohl die Aufmerksamkeit erhöht war, kamen wieder einige Fahrer zum Fall, immerhin ging jetzt alles glimpflich aus, wenn gleich einige Sturzopfer etwas Zeitrückstand in Kauf nehmen mussten. Es waren allerdings keine Favoriten dabei. Mit der zweiten Sprintwertung des Tages, Hincapie schnappte sich diese, wurde das Rennen dann kurzfristig unterbrochen, da zum Regen nun auch Hagel dazukam. Das Ganze passierte bei einem Abstand von 3’40’’ zwischen Ausreißer und Feld.

Nach einer gut zehn minütigen Pause konnte es ohne Hagel, aber nach wie vor in strömenden Regen, mit dem Rennverlauf weitergehen. Dieser zeigte sich bis zur Einfahrt auf den abschließenden Rundkurs allerdings nicht mehr besonders spannend, die fünf Ausreißer machten sich mit etwas weniger als zwei Minuten Vorsprung noch einmal die letzte verbliebene Sprintwertung untereinander aus, ein großer Kampf fand aber nicht statt. Der tobte dafür wenig später ein letztes Mal zwischen Arrieta und Tankink, und tatsächlich, diesmal konnte sich Bram Tankink durchsetzen. Er machte damit einen Zähler auf den Spanier gut. Hinten zeigte sich bei der ersten Überquerung des Schlussanstiegs Astana in der Offensive, der Kasache Fofonov zog das Tempo an, das ohnehin schon leicht dezimierte Feld wurde abermals etwas verkleinert. Dies hatte auch gleich zur Folge, dass der vorne abgehängte Khalilov wieder gestellt wurde, aber auch die vier verbliebenen Ausreißer hatten nur mehr 40 Sekunden Vorsprung. Eine Attacke von Marcin Sapa sorgte im nächsten Flachstück kurzfristig dafür, dass wieder ein Quintett vorne war, als dann aber bei der zweiten Hügelüberquerung Jelle Vanendert das Tempo noch einmal verschärfte, war der Tag für die Ausreißer beendet, und auch das Peloton wurde noch einmal drastisch verkleinert. Für viele endete hier der Traum von einer guten Platzierung im Klassement. Mit Attacken hielten sich die Favoriten bis zum Schlussanstieg aber zurück, so dass die letzten 800 Meter dafür sorgen mussten, doch auch noch kleine Zeitunterschiede zwischen diesen zu schaffen. Das gelang dem Pflasterberg auch, wenn auch nur in Sekundenabständen. Daniel Oss sorgte für ein außerordentlich hohes Tempo hinein in die letzten 600 Meter, die Attacke von Boasson Hagen, der scheinbar auch noch unter den Nachwirkungen seines Sturzes litt, ging dadurch fast unter, wenig später gab er dann überraschend auf, bevor er noch das Ziel erreichte. Oss für Gilbert, Wegmann für Pozzato, und dahinter eine Vielzahl von Fahrern, die sich erfolgreich mühte, diesen beiden Jungs zu folgen. Pozzato war es dann, der als Erster die Initiative griff und eine Attacke setze, in einer Reihe folgten ihm große Namen, direkt hinter ihm der Belgier Gilbert, Vinokourov, Rodriguez Oliver. Doch an Pozzato kamen sie am heutigen Tag nicht mehr vorbei, der Italiener sicherte sich den Tagessieg, knapp dahinter Gilbert und Gio Visconti, der sich noch auf den letzten Metern Vinokourov schnappte. Pozzato übernahm damit auch die Gesamtführung von seinem Teamkollegen Boasson Hagen, allgemein tat sich am heutigen Tag so Einiges im Klassement. (sid)

 
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RE: Tour de Pologne (PT)

#6 von drake , 08.08.2010 13:55

„Herzlich Willkommen aus Jastrzebie Zdroj zum fünften Teilstück der Tour de Pologne. Heute findet die Königsetappe dieser polnischen ProTour-Rundfahrt statt, Grund genug, dieses Rennen zumindest „semi-live“ ins Programm zu nehmen. In der Gesamtwertung ist alles noch offen, in den Sonderwertungen noch nichts entschieden, die gesamte Rundfahrt ist in ihrem gesamten Ausgang noch völlig unentschieden. Heute ist der Tag, an dem sich einiges tun und ändern wird, vielleicht haben wir am Abend bereits einen recht sicheren Gesamtsieger. Aktuell führt Pippo Pozzato, der gestern das Gelbe Trikot von seinem Teamkollegen Boasson Hagen übernehmen konnte. Er und der zweite, Alessandro Petacchi, werden beim heutigen, selektiven Profil nur wenig Chancen haben, diese Spitzenpositionen zu verteidigen. Fünf Mal geht es den Anstieg rauf nach Zameczek hoch, eine Bergwertung der ersten Kategorie wartet jedes Mal oben. 767 Höhenmeter sind es oben, der Anstieg selbst weißt eine ungefähre Höhendifferenz von 300 Metern auf. Bei einer Länge von nicht ganz zehn Kilometern sind das im Schnitt also nur knapp mehr als drei Prozent Steigung, durch die Kürze der heutigen Etappe und dem ständigen auf und ab sollte dieser Anstieg aber trotz der geringen Steigung die Möglichkeit geben, eine Selektion herbeizuführen. Die wird es dann aber spätestens beim Schlussanstieg hinauf nach Ustron geben, den wir dann für Sie auch LIVE im Programm haben. Gut 460 Höhenmeter geht es da binnen 12 Kilometer hoch. Mit circa vier Prozent Steigung also auch kein Hammerbrocken, aber der Rennverlauf kann und wird hoffentlich dafür sorgen, dass dieser Anstieg dem ein oder anderen Profi zuviel werden wird. Die Fahrer sind schon seit ein paar Stunden unterwegs und befinden sich in der Abfahrt zum Schlussanstieg, das bisherige Renngeschehen werden wir jetzt für Sie zusammenfassen, damit sie für die letzten 15 Kilometer perfekt informiert sind. Los geht’s!“

Bei wesentliche besseren Wetter als noch gestern ging es um 12.30 in Jastrzebie los, nach Wind und strömenden Regen gestern war es zwar nicht unbedingt viel wärmer geworden, doch immerhin schaute dann und wann die Sonne hervor, von Regen war weit und breit nichts zu sehen. Der Wind war auch heute wieder mit von der Partie, allerdings deutlich schwächer. Alles in allem vernünftiges Radfahrtwetter, dachten sich sicher auch die Basken, die, wieder mal bei dieser Rundfahrt, die ersten Rennminuten prägten. Etxarri und Aramendia attackierten nach sieben Kilometern gemeinsam aus dem Feld heraus, Euskaltel blieb also auch am fünften Tag aktiv. Ben Gastauer von Skil-Shimano schloss sich den beiden sofort an, wenig später folgte auch noch Steven Kruijswijk von Topsport. Eine erneute Vergrößerung der Gruppe verhinderte dann besonders Caisse d’Epargne, das spanisch-französische Team wollte nur eine Kleine zulassen – mit Erfolg. Ein Quartett machte sich also heute auf den Weg, das Bergtrikot war nicht dabei, aber immerhin zwei Aufpasser schickte Euskaltel mit. In der Folge setzte sich die Gruppe erst einmal ein wenig ab, vier Minuten bis zum Fuße des ersten Anstiegs, die Sprintwertung auf dem Weg dahin interessierte naturgemäß keinem, Etxarri von Euskaltel nahm sie einfach mit. An der ersten Bergwertung wurde es dann zum ersten Mal interessant, es begann ein heftiger Kampf zwischen Etxarri, Ben Gastauer und Steven Kruijswijk. Alle drei hier mit großem Interesse am Bergtrikot. Kruijswijk war es dann, der sich die ersten 10 Punkte sicherte, knapp dahinter Etxarri und dann Ben Gastauer. Aus dem Feld schnappte sich Fofonov die letzten Zähler, er sorgte auch schon für die erste Tempoverschärfung, überraschend früh. Arrieta zeigte überraschend kein Interesse daran, Punkte aus dem Feld abzustauben. Der Rennverlauf in dieser Phase bezog seine einzige Spannung darin, wer sich alle 17 Kilometer auf dem Rundkurs die Bergpunkte schnappte. Hinten war es derweil immer wieder Fofonov, der im Anstieg das Tempo anzog, und damit nach der dritten Überquerung erstmals Erfolg hatte, und ein paar Fahrer wegbrachte. Aber erstmal der Reihe nach, wir wollen erst einmal den Kampf um die Bergwertung zusammenfassen: nachdem Kruijswijk auch beim zweiten Anstieg erfolgreich war, diesmal vor Ben Gastauer, musste er bei der dritten Überquerung erstmal einen Dämpfer einstecken, Etxarri konnte ihn tatsächlich überflügeln. Aber mit Rang 2 schnappte sich Kruijswijk immerhin wieder sieben Zähler, und damit ergab sich nach 3 von 5 Bergwertungen folgender Stand in dieser Sonderwertung: José Luis Arrieta von Euskaltel führte mit seinen 32 Zählern vom gestrigen Tag nach wie vor, allerdings lauerte nur mehr fünf Punkte danach der Holländer Kruijswijk, der bei zwei ausstehenden Bergwertungen und einem Vorsprung auf das Feld von 3’20’’ eigentlich das Bergtrikot nach der Etappe so gut wie sicher hatte.

Die wohl einzige Gefahr war Etxarri, der nur zwei Punkte hinter Kruijswijk lauerte. Aber schon bei der nächsten Bergwertung zeigte sich, dass der Spanier langsam am Ende seiner Kräfte war, er verlor als Dritter dieser Wertung nochmals fünf Punkte auf Kruijswijk. Der Holländer hatte das Bergtrikot. Die letzte Überquerung endete dann sogar damit, dass Etxarri dem Tempo nicht mehr folgen konnte, Gastauer holte sich die letzten 10 Punkte. Während die vier Ausreißer vorne munter um die Bergwertungen kämpften, schaltete sich hinten mit Saxo Bank zur Hälfte der Etappe eines der Topteams in die Arbeit ein. Mit Uran, Sioutsou und Van Summeren sorgten sie dafür, dass am Ende des Rundkurses der Rückstand auf die drei verbliebenen Ausreißer nur mehr 40 Sekunden betrug, und das Feld mittlerweile bedeutend geschrumpft war. Alessandro Petacchi war zum Beispiel ein prominentes Opfer des hohen Tempos, das Gelbe Trikot konnte aber noch folgen. Insgesamt war das Feld aber nur mehr gut 40, 50 Mann groß. So ging es dann auch in die Abfahrt, dort verabschiedeten sich dann nach und nach die Saxo Bank Helfer, die hinten wirklich einen großartigen Job leisteten. Aber auch Anders Lund oder Fofonov fuhren ein aktives Rennen. Nun wo es langsam in den Schlussanstieg ging, war es aber an der Zeit, dass sich auch die Favoriten mal zeigten, denn viele Helfer waren langsam aber sicher nicht mehr da. Die hatten das Profil voll ausgenützt und führt ein aktives, selektives Rennen gesorgt. Hoffentlich geht es die letzten 15.000 Meter so weit, dann wird das noch ein Fest. In Kürze melden wir uns dann Live vom Rennen, bis dahin noch eine kurze Werbepause.


Steven Kruijswijk wird diese Etappe definitiv als einer der Gewinner des Tages beenden.

 
drake
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RE: Tour de Pologne (PT)

#7 von drake , 08.08.2010 15:25

„Da sind wir wieder zurück, jetzt aber erstmals mit LIVE-Bildern hier aus Polen. Die drei Ausreißer befinden sich ebenso wie das Peloton in der Abfahrt hinunter zum Fuß des Schlussanstiegs, auch die letzte Sprintwertung wurde ohne große Interesse daran mitgenommen, Gastauer war grade in der Führung und hat sich die drei Punkte mitgenommen. Wie viel Vorsprung haben die Jungs denn noch?“

“Nicht mehr viel, zuletzt war von 35 Sekunden die Rede, ich schätze, mittlerweile sind wir ziemlich genau bei einer halben Minute angelangt, die werden also recht schnell im Anstieg gestellt werden und in der Folge durchgereicht. Etxarri ist dies schon passiert, den haben sie sich noch am Anstieg geholt, er gehört jetzt den zahlreichen Splittergruppe an, die sich hinter dem ausgesiebten Peloton gebildet haben.“

„Im Anstieg werden sich sicher noch ein paar solcher Gruppen bilden, und eine wird dann auch um den Sieg sprinten, sofern sich kein Solist absetzen kann. Das wird aber eher schwer an diesem Anstieg, denn wie schon in der Einleitung gesagt: dieser Berg ist alles andere als steil, gut vier Prozent, da ist es sehr schwer, sich solo abzusetzen, ich glaube eher an eine weiter verkleinerte Gruppe. Auch Pippo Pozzato rechne ich also durchaus Chancen zu, sein Gelbes Trikot zu verteidigen.“

“Wir werden sehen, das verbliebene Ausreißertrio bestehend aus Steven Kruijswijk, Ben Gastauer und Aramendia geht jetzt in den Schlussanstieg, da wird das Tempo gleich nochmals verschärft, mit Erfolg für Gastauer und Kruijswijk, den der letztgenannte Spanier kann hier schon früh nicht mehr folgen, damit haben wir nun ein Duo vorne. Das Feld kommt mit exakt einer halben Minute Rückstand in den Anstieg hinein, da haben wir wieder einen Saxo-Bank Fahrer in Front.“

„Sörensen ist es, der da in den Anstieg hinein für das Tempo sorgt, Saxo Bank bleibt also aktiv. Dahinter formieren sich jetzt schon die ersten starken Bergfahrer, keiner will hier eine frühe Attacke, sofern wir eine sehen, verpassen. Sörensen sorgt im Moment für ein moderates Tempo, mal sehen wie lange er das durchziehen kann beziehungsweiße ob nicht schon früh hier eine Attacke erfolgt.“

“Aramendia wird in diesem Moment gestellt, erst 1000 Meter sind hier gefahren in diesem Anstieg, für den Spanier ist der Tag damit so gut wie gelaufen, und auch Gastauer und Kruijswijk geraten hier schon ins Blickfeld des Feldes, die Fahrzeuge dazwischen sind schon raus, auch hier wird es sich wohl nur mehr um Sekunden handeln, bis deren Flucht ebenfalls zu Ende geht.“

„Da ist es auch schon passiert, damit das Feld wieder komplett, und prompt erfolgt die erste Attacke aus diesem heraus. Tiago Machado von Astana ist das, der Portugiese reißt hier ein erstes kleines Loch. Reagiert da jemand? Jawohl, Oscar Pujul von Quick Step setzt da nach. Auch Alessandro Bertolini ist da mit dabei, ein Skil Trikot also auch zu sehen. Und jetzt geht auch Intxausti von Saxo Bank, scheinbar dürfte Sörensen nicht mehr die Beine haben, um diese Lücke zu schließen.“

“Das sind allesamt Fahrer aus der ‚zweiten Reihe’, die Favoriten halten sich dementsprechend auch zurück. Interessante Rennsituation jetzt, dieses relativ starke Quartett kann sich hier scheinbar tatsächlich etwas absetzen, hinten im Feld schaut man sich nach dem plötzlichen Tempo-Austieg von Saxo Bank erst einmal an. Vorne dürfte sich jetzt die Gruppe auf ein Trio verkleinern, Pujol scheint hier überzogen zu haben.“

„Acht Kilometer vor dem Ziel haben wir mit Machado, Bertolini und Intxausti eine Dreier-Gruppe vorne, 17 Sekunden später folgt dann Pujol von Quick Step, der aber in Kürze wieder vom Feld gestellt werden wird, wo einige Fahrer zwar immer wieder Tempo machen, aber definitiv zu wenig Zug drinnen ist, um das Trio vorne schnell wieder einzuholen. Alle drei gehören zwar nicht zu den Favoriten, haben aber nur wenig Rückstand im Klassement.“

“Vorne dürfte man die Chance wittern, da ist jetzt richtig Zug drin, bei der gleichmäßigen Steigung bauen sie ihren Vorsprung weiter aus, jetzt sind es schon 25 Sekunden, und nur mehr knapp 7000 Meter ins Ziel. Das klingt erstmal nicht besonders viel, aber wie gesagt, wir haben hier keine Horrorsteigung und die drei Fahrer sind auch noch relativ frisch. Hinten muss was passieren, und zwar nicht zu spät.“

„Die drei Jungs vorne schenken nichts, dürften auch von der Form her alle auf etwa demselben Niveau sein, welches wiederum nicht allzu schlecht sein kann, denn sie ziehen weiter davon. Langsam aber sicher bahnt sich hier eine echte Überraschung an. Hinten belauert sich alles, passive Fahrweise, die Favoriten schauen sich nach wie vor an. Sind die so von sich selbst überzeugt, oder hat man auf die Ausreißer vergessen?“

“Ich hab keine Ahnung, aber keine sechs Kilometer vor dem Ziel wird es mit 37 Sekunden Rückstand für das Feld langsam aber sicher kritisch. Wenn sich auf den nächsten paar hundert Metern nichts ändert, wird der Sieg zwischen den drei Fahrern vorne ausgemacht, da bin ich mir relativ sicher. Unverändert hinten nach ein Feld von 30 bis 40 Fahrern, wo sich aber niemand einig zu sein scheint. Es fallen auch keine weiteren Akteure ab.“

„Die 5000 Meter Marke, vorne ist man sich nach wie vor einig, hinten fehlt nach wie vor die Bewegung, der Rückstand ist auf 42 Sekunden angewachsen, das Trio vorne scheint auf und davon. Im Sprint hat sicher Bertolini die besten Karten, was durchaus wichtig werden könnte, und zwar nicht nur im Kampf um den Etappensieg, sondern auch wenn es um das Gesamtklassement geht. Intxausti hat als einziger der drei mehr Rückstand als 23 Sekunden, er hat 36 auf den führenden Pozzato.“

“Und damit 13 auf seine Mitkontrahenten. 4300 Meter vor dem Ziel tut sich jetzt endlich was, hinten erhöhen verschiedene Fahrer das Tempo, jetzt ist plötzlich wieder Tempo drinnen, scheinbar ist man aufgewacht. Ob das aber noch reicht, um die drei Jungs zu schnappen ist fraglich, 47 Sekunden müssen sie dazu auf gut vier Kilometer aufholen, das wird mehr als schwer.“

„Jetzt gibt es sogar Attacken hinten, die Schlagzahl wird noch mal erhöht. Bauke Mollema von Cervelo war es, dem es zu bunt wurde, sofort sind die Favoriten mit dabei. Gilbert sehe ich da, auch Pozzato versucht da mitzuhalten, das Gelbe Trikot. Santo Anza ist dabei, Giovanni Visconti seh ich da auch. Viele Fahrer versuchen da jetzt zu folgen, da wird wohl eine Favoritengruppe entstehen.”


"Pozzato kann dem Tempo vorerst noch folgen - bis ins Ziel?"


“Reichlich spät wenn du mich fragst, aber immerhin bringt das nochmals Spannung. David Arroyo von BMC fährt da jetzt eine weitere Gruppe zu Gilbert und Co. auf, der Spanier übernimmt dann auch gleich das Tempo. Roche und Morabito sind da auch dabei, Vinokourov und Santambrogio von Astana. Auch Kreuziger dabei. Sagan, Rodriguez und Sastre kommen nach, und ganz am Ende seh ich auch Menchov und Danielson.“

„Ne richtig große Gruppe also, das sollten allerdings jetzt alle gewesen sein. Arroyo wie gesagt mit dem Tempo, drei Kilometer vor dem Ziel sind es aber immer noch knapp mehr als eine halbe Minute Rückstand für die Favoriten, auch vorne versucht man jetzt noch mal das Tempo zu erhöhen. Intxausti hat noch mal attackiert, aber alle konnten folgen.“

“ATTACKE Menchov, kurz vor der 2 Kilometer Marke tritt der Russe an. Rodriguez ist dabei, Kreuziger geht mit, auch Vinokourov seh ich da. Roche dabei, Daniel Moreno dabei. Das Gelbe Trikot ist aber weg, Pozzato jetzt abgehängt, der muss mit vielen anderen mit der hinteren Gruppe Vorlieb nehmen. Auch Visconti konnte nicht mehr mithalten. Anza auch mit etwas Rückstand, der befindet sich aber immerhin zwischen den beiden Gruppen.“

„Jetzt ist die 2 Kilometer Marke passiert, schauen wir auf die Abstände. Vorne das Trio, nach wie vor. Mit 25 Sekunden Rückstand kommen jetzt Denis Menchov, Joaquin Rodriguez, Roman Kreuziger, Alex Vinkourov, Daniel Moreno und. Philippe Gilbert. Mit weiteren zehn Sekunden Rückstand hat sich dann eine Gruppe um das Gelbe Trikot formiert, wo wohl alle anderen Favoriten dabei sind. Zumindest die, die schon zuvor der Favoritengruppe angehört haben.“

“Weitere Tempoverschärfung nun hinten, das ist Vinokourov, alle gehen mit, oder auch nicht, nein, Kreuziger hat da Probleme, Roman Kreuziger jetzt auch in Schwierigkeiten. Mollema haben wir vorhin vergessen, der kann hier mithalten, der ist auch noch dabei. Moreno kann folgen, Roche muss reißen lassen. Menchov auch dabei, Rodriguez hat etwas Mühe, kämpft hier noch um den Anschluss.“

„Vino dürfte aber jetzt Rücksicht auf seinen Teamkollegen vorne nehmen, nimmt wieder raus, damit kann Rodriguez aufschließen, das abgehängte Duo Kreuziger/Roche wird jetzt auch wieder versuchen den Anschluss zu wahren, aber sieht eher schlecht aus, denn nun versuchts Mollema. Aber da hat kein weiterer Akteur Probleme.“

“Unsre drei Manen vorne gehen währenddessen auf den letzten Kilometer, sie nehmen 21 Sekunden Vorsprung mit, es wird also tatsächlich einen Tagessieger aus diesem Trio geben. Dahinter haben Kreuziger und Roche noch immer ein paar Meter Rückstand, Rodriguez hat es jetzt wiederum versucht, aber auch er kann sich nicht mehr absetzen. Immerhin gerät jetzt auch Gilbert ein wenig ins Wanken.“

„Aber wir blicken nach vorne, da geht es jetzt um den Tagessieg, während hinten tatsächlich Philippe Gilbert eine kleine Lücke lassen muss. Intxausti und Machado fahren hier jetzt von vorne, das ist eigentlich die schlechteste Variante, die müssen doch wissen, dass Bertolini normalerweise der sprintschnellste sein dürfte. Bertolini wird es freuen, er hat jetzt die besten Karten für den Etappensieg, Intxausti versucht es noch mal mit einer Attacke, aber Machado kommt wieder ran, jetzt geht der Portugiese, Bertolini am Hinterrad.“

“Jetzt geht Bertolini, jawohl, das wird er ganz locker machen, zieht vorbei, und damit holt er sich den Etappensieg. Und vielleicht auch die Gesamtführung? Da müssen wir auf die nächste Gruppe warten, die aber hier auch schon ins Blickfeld kommt. Gilbert hat tatsächlich den Kontakt verloren, aber er wird hier nicht verlieren. Mollema noch mal mit einem Antritt, Vinokourov geht da aber vorbei, sichert sich Rang 4. Dann der Holländer, dann haben wir Denis Menchov, Daniel Moreno.“

„Rodriguez mit ein paar Metern Rückstand, wird wohl auch zwei, drei Sekunden verlieren, Gilbert zwei weitere, nun kommen auch Roche und Kreuziger ins Ziel, sie verlieren weitere 9 Sekunden. Vinokourov hatte im Ziel übrigens 18 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger, wenn mich nicht alles täuscht müsste das heißen, dass der 39 Jährige Alessandro Bertolini das Gelbe Trikot übernommen hat?“

“Durchaus möglich, Pozzato wird es definitiv nicht mehr haben, er kommt hier mit einigem am Rückstand ins Ziel, die letzten 4000 Meter waren dann doch zu Temporeich für ihn, aber ein Top10 Platz könnte noch möglich sein, man muss dann sehen, inwieweit ihm seine Zeitbonifikationen helfen. Das war es fürs Erste von uns, die Ergebnisse wird es dann in Bälde noch von offizieller Seite geben.“

„Exakt, und damit verabschieden sich für heute Karsten Migels …“

“… und Ulli Jansch.“


"Durch und durch ein Überraschungssieger - Alessandro Bertolini sichert sich die Königsetappe."

 
drake
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RE: Tour de Pologne (PT)

#8 von drake , 09.08.2010 23:31

„228.5 Kilometer bleiben Gilbert, Vinokourov und Co. heute, um ihren Fehler von Gestern auszumerzen, und damit Alessandro Bertolini noch vom Thron der Polen Rundfahrt zu stoßen. Hallo aus Oswiecim zur sechsten Etappe der Tour de Pologne. Die gestrige Königsetappe brachte die erwarteten Verschiebungen, damit, dass heute der Oldstar des Feldes, Bertolini von Skil, das Gelbe Trikot anhaben würde, damit hat sicher niemand gerechnet. Er und Tiago Machado werden heute darum kämpfen müssen, ihre gestern erarbeiteten Spitzenpositionen zu verteidigen, und das wird alles andere als einfach, denn die Etappe steht der gestrigen in nichts nach. Sechs Bergwertungen der ersten Kategorie, gepaart mit einer fast schon klassikerähnlichen Rennlänge – und auch ein Schlussanstieg ist natürlich wieder dabei. Heute werden definitiv zwei Rennen entschieden werden: jenes um das Gesamtklassement, und auch im Kampf um das Bergtrikot wird es noch mal spannend werden. Da übernahm gestern Steven Kruijswijk von Topsport Vlaanderen die Führung, heute kann er bestimmt nochmals mit einem Angriff von Jose Luis Arrieta von Euskaltel rechnen, der aktuell einen Rückstand von zehn Punkten hat. Also, für Spannung ist gesorgt. Besonders im zweiten Teil der Strecke, wo es dann die selektiven Anstiege geben wird. Beziehungsweiße den selektiven Rundkurs, zunächst wird eine 40 KM Schleife gefahren, anschließend wird eine gut 12 Kilometer lange Runde zweimal gedreht. Die Anstiege heute etwas kürzer als gestern, aber auch einen Zacken steiler, von daher könnte es heute eventuell sogar selektiver zugehen. Man wird abwarten müssen, wie viel Tempo im Feld gemacht wird, das Verhalten des Pelotons wird wieder einmal ausschlaggebend dafür sein, ob wir hier einen Sprint aus einer großen Gruppe sehen oder doch ein Ausscheidungs fahren bis auf den letzten Kilometer. Bis es soweit ist, und das Feld die letzten 20 Kilometer in Angriff nimmt, wollen wir Sie erstmal wieder mit unserer Rennzusammenfassung auf den Status quo bringen, auf geht’s.“

Gutes Wetter, eine spannende Ausgangslage, ein anspruchsvolles Profil: was will man als Radsportfan mehr? Das sechste Polen Teilstück bietet alles, jetzt lag es nur mehr an den Akteuren, die Möglichkeiten zu nutzen und für ein Spektakel zu sorgen. Die ersten, die dafür an der Reihe waren, wie konnte es anders sein, waren natürlich die Ausreißer, die mit ihren frühen Attacken einmal mehr den Kampf gegen das Peloton aufnehmen wollten. Drei Mal dürfen Sie raten, wer hier wieder doppelt vertreten war!? Richtig, Euskaltel. Jose Luis Arrieta heftete sich ans Hinterrad seines Teamkollegen Madrazo, da konnte das Rosa Trikot natürlich nicht die Beine still halten, auch Kruijswijk ging hinterher. Mit Bram Tankink ging auch noch der Fünfte der Bergwertung mit. Es roch also hier ganz klar nach einem Spektakel im Kampf um diese Sonderwertung. Die Frage war: wie sehr würde Arrieta sein Teamkollege in der Gruppe helfen, und wie müde waren die Beine von Kruijswijk, nachdem er ja schon gestern die Flucht nach vorne antrat? All das würde sich erst in der zweiten Rennhälfte beantworten, wenn es die Anstiege hochging. Eine andere Frage wurde recht schnell beantwortet, nämlich die, ob die Ausreißer eine reelle Chance hätten, hier heute durchzukommen. Diese Frage konnte man schon nach 30 Kilometern mit einem klaren Nein beantworten, hinten formierte sich die üblich breite Kombination aus Wasserträgern, die für ihre Kapitäne für ein rechtzeitiges Stellen der Gruppe sorgen wollten. Nichtsdestotrotz konnten sich die vier Ausreißer erstmal etwas absetzen, na klar, die Etappe war ja auch noch lange nicht zu Ende. Das Einzige was sich in den folgenden zwei Rennstunden tat war dann auch nur das leichte Plus, welches sich die Ausreißer an Zeit raus fahren konnten. Bei der Verpflegungszone nach 115 Kilometer waren es immerhin sechs Minuten, wenig später wurde mit 6’15’’ das ‚all time high’ erreicht. Und dann ging es auch schon los mit dem ersten Anstieg des Tages, der ersten Bergwertung. Wie zu erwarten war, tobte vorne der Kampf um diese Sonderwertung, es waren aber weder Arrieta noch Kruijswijk, die die ersten 10 Zähler einfuhren, sondern der dritte im Bund, Bram Tankink. Arrieta wurde aber immerhin Zweiter, und nahm so Kruijswijk die ersten beiden Zähler ab. Der Vorteil schrumpfte also auf 10 Zähler zu Arrieta beziehungsweiße 15 zu Bram Takink, der aber dennoch nur Außenseiterchance hier hatte. Aus dem Feld holte sich Ben Gastauer die offenen 2 Punkte, er verschenkte aber das Trikot bereits zu Beginn der Etappe, als der dem Ausreißversuch von Arrieta und Kruijswijk nichts entgegensetzen wollte oder konnte.

Kurze Abfahrt, dann ging es auch schon wieder bergauf, Wertung 2 von 6, diesmal konnten Kruijswijk und Arrieta ihren Kontrahenten Tankink kurz vor der Wertung abhängen, Kruijswijk schaffte es tatsächlich, die 10 Punkte zu erobern, er baute damit im Vergleich zum Etappenbeginn seinen Vorsprung auf Arrieta nochmals um einen Punkt aus. War das Ding gelaufen? Für Tankink sah es nach Rang 3 nun wieder bedeutend schlechter aus. Auch Arrieta durfte sich keine weiteren Fehler erlauben, sonst war der Drops gelutscht. Im Feld wurde währenddessen das Tempo weiter erhöht, einige Teams waren auf Selektion aus, allen voran das dänische Saxo Bank Team, welches wie gestern das Tempo in den Steigungen deutlich nach oben schraubte. So schmolz der Rückstand zum Ausreißerquartett, und die ersten Fahrer bekamen mit Fortdauer des Tempodiktats erste Probleme. Für 30 Kilometer war es daher eher das Feld, welches die Aufmerksamkeit der Zuseher auf sich zog, der Rückstand schmolz in dieser Zeit um zwei Minuten auf gut vier Minuten. Nach rund 180 Kilometern konnten sich die Fans dann aber wieder auf das Geschehen ganz vorne konzentrieren, und da erlitt Steven Kruijswijk eine erste kleine Pleite, Arrieta gewann nämlich die Wertung, Kruijswijk wurde gar nur Dritter. Die Kräfte schienen langsam nachzulesen, Arrieta profitierte von der Hilfe seines Teamkollegen. Der Stand nach 3 von 6 Bergwertungen auf der heutigen Etappe: Kruijswijk 64 Punkte, Arrieta 56, Tankink 46. Für Letztgenannten war das Rennen damit gelaufen, er würde schon ein Wunder brauchen, beziehungsweiße die Unterstützung vom Feld. Dort wurde zwar weiter aussortiert, aber auch durch die arbeit von Madrazo vorne konnten sich die Vier doch noch etwas behaupten. So konnten sich die Ausreißer auch die vierte Bergwertung untereinander ausmachen, und die brachte dann endgültig die Wende. Arrieta gewann abermals, sein Teamkollege Madrazo konnte diesmal Kruijswijk sogar noch übersprinten. Der verlor damit auf einen Schlag 7 Zähler. Ein Punkt Vorsprung also nur mehr für den jungen Niederländer, und mit den Kräften war er scheinbar endgültig am Ende. Doch von hinten nahte die Rettung in Form des Feldes, welches von Saxo Bank mittlerweile extrem verkleinert wurde. Es sollte ganz knapp werden, aber Madrazo konnte tatsächlich dafür sorgen, dass sein Teamkollege die Chance bekam, Kruijswijk zu schlagen. Sekunden später waren alle gestellt, doch über die Bergwertung schafften sie es noch. Das Rosa Trikot mobilisierte nochmals alle Kräfte, gemeinsam mit Arrieta wurden Tankink und Madrazo stehen gelassen. Aber um an dem Spanier von Euskaltel vorbeizukommen, fehlten am Ende die letzten Kräfte, Arrieta gewann die fünfte Bergwertung des Tages, und damit wohl auch die gesamte Sonderwertung. Ein sensationelles Race, welches da heute im Rennen abgeliefert wurde. Die letzte Bergwertung war Utopie für alle vier Ausreißer, denn das Tempo im noch übriggebliebenen Feld wollte nicht abreißen. Auch jetzt nicht, wo wir LIVE ins Rennen schalten?


Arrietas Flucht dürfte sich gelohnt haben - reicht das zum Bergtrikot?

 
drake
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RE: Tour de Pologne (PT)

#9 von drake , 10.08.2010 12:36

„20 Kilometer sind es noch bis ins Ziel, die Fahrer befinden sich in der Abfahrt zum vorletzten Anstieg des Tages, das Feld wie in der Zusammenfassung beschrieben arg dezimiert, was man besonders der Arbeit der Saxo Bank Jungs zuschreiben kann. Die haben hier wirklich für ein mehr als moderates Tempo gesorgt. Van Summeren, Uran und Sioutsou, die beiden letztgenannten sind hier immer noch vorne dabei.“

“Den Schlussanstieg rauf schaffen werden sie aber nicht mehr, also nicht ganz vorne, dafür sieht man ihnen mittlerweile die Strapazen zu sehr an. Aber es hat sich wirklich gelohnt, keine 50 Mann fahren da hinter ihnen her, gefühlsmäßig würde ich sagen, dass es sogar deutlich weniger sind. Einer ist aber definitiv noch dabei: das Gelbe Trikot von Bertolini weiterhin relativ weit vorne zu sehen, der wirkt auch noch so, als wäre er gut frisch.“

„Uran fährt hier nochmals mit vollem Karacho in den vorletzten Anstieg rein, hinter ihm jetzt ein Mann von Cervelo, das ist Nordhaug. Der steht hier also schon in den Startlöchern, das Tempo eventuell nochmals anzuziehen. Auch Anders Lund bei ihm, der BMC Helfer hatte gestern bereits das Tempo in den letzten Anstiegen mitbestimmt. Santambrogio sehe ich da auch nach vorne kommen. Also, es ist Bewegung drinnen.“

“Für Uran dürfte es jetzt gelaufen sein, er hat seine Arbeit getan, nun übernimmt Nordhaug, und wie zu erwarten war versucht er das Tempo weiter anzuziehen, und es scheint ihm auch zu gelingen. Auch Topsport, welches Saxo Bank schon auf den letzten Kilometern stark half, ist hier mit Laurens Ten Dam vorne dabei. Mächtig Dampf jetzt drinnen, man will Bertolini los werden.“

„Das wird aber fürs erste schwer werden, sowohl Santo Anza als auch Luca Paolini sind noch beim Italiener. Sörensen orientiert sich nach vorne, Saxo Bank will also auch noch mitmachen beim Tempo. Sastre kommt nach vorne, unfassbar was sich jetzt tut. Vorne ist Nordhaug von Lund abgelöst worden, Santambrogio direkt neben ihm, zwei Fahrer geben jetzt das Tempo vor, es sind noch 1500 Meter bis zum Ende dieses Anstieges.“

“Ein paar weitere Fahrer sind rausgefallen, das Feld dezimiert sich weiter auf den stärksten Stamm, auch Luca Paolini hat jetzt erste Schwierigkeiten, Bertolini dürfte also einen weiteren Helfer verlieren. Wie geht es Machado beziehungsweiße Intxausti? Alle noch dabei. Sörensen jetzt ganz vorne, der zieht weiter an, Paolini hat den Anschluss gerade verloren, weitere Fahrer folgen, auch Pozzato zum Beispiel hier schon mit Problemen.“

„Nordhaug, der vorhin noch Tempo gemacht hat, hat jetzt auch schon Schwierigkeiten, ähnlich ergeht es Anders Lund. Ich schätze, am Ende dieses Anstieges brauchen wir erst einmal eine Übersicht, wer noch alles dabei ist. 30 Fahrer maximal, eher weniger. Jetzt geht sogar Carlos Sastre in die Führungsarbeit, der zieht noch mal an. Die Favoriten gehen jetzt aus dem Sattel, sie folgen dieser weiteren Tempoverschärfung, das war noch kein Antritt, aber hartes Tempo nun. Morabito und Roche arbeiten sich jetzt auch nach vorne, da könnte es gleich ne Attacke geben.“

“Ja, und jetzt wackeln erstmals die Top3 ein wenig, und auch viele weitere Fahrer. Bertolini jetzt nicht mehr in bester Position, Intxausti und Machado liegen nur wenig besser platziert. Es wird hier kritisch, auch Gilbert nicht ganz vorne dabei im Moment, der liegt ja im Klassement auch weit vorne. Gleich sind sie oben. ATTACKE. Bbox attackiert, ist das Sastre? Nein, Rodriguez ist es, und jetzt legen die Favoriten ihre Karten auf den Tisch, jetzt müssen sie mitgehen.“

„Einige Fahrer schaffen es da auch zu folgen, wir werden gleich eine Übersicht brauchen, jetzt ist richtig Zug drinnen. Eines ist fix: ganz vorne fehlt das gelbe Trikot, dieses befindet sich in einer Gruppe dahinter, aber der Rückstand ist noch nicht allzu groß. Anza ist noch bei Bertolini, der wird jetzt versuchen, das Tempo in der Abfahrt hochzuhalten. Schwierige Situation jetzt für Skil, die großen Favoriten dürften vorne weg sein.“

“Das, womit jeder am Schlussanstieg gerechnet hat, ist diesmal also schon am vorletzten Hügel, oder Berg, wie Sie es nennen wollen, eingetreten. Wo gestern das Feld noch viel zu lange gewartet hat, wurde heute Ruck Zuck attackiert. Jetzt bin ich aber gespannt, wer da wirklich alles vorne dabei ist, wir bekommen jetzt die erste Übersicht, die ist aber auch dringend nötig.“

Zitat
Tete de la course
001 Tom DANIELSON [GCE]
006 Denis MENCHOV [GCE]
051 Joaquin RODRIGUEZ OLIVER [BBO]
062 Benat INTXAUSTI [SAX]
063 Roman KREUZIGER [SAX]
074 Nicholas ROCHE [TSV]
111 Alexandre VINOKOUROV [AST]
128 Giovanni VISCONTI [THR]



Zitat
Groupe Maillot Jaune
031 Santo ANZA [SKS]
032 Alessandro BERTOLINI [SKS]
042 Daniel MORENO FERNANDEZ [BMC]
044 David ARROYO DURAN [BMC]
073 Steve MORABITO [TSV]
094 Bauke MOLLEMA [CTT]
098 Fabian WEGMANN [CTT]
116 Tiago MACHADO [AST]
171 Vasil KIRYIENKA [QST]



„Acht Fahrer also in Front, neun Fahrer dahinter. Aktuell trennen diese beiden Gruppen 15 Sekunden, in Abständen von gut zehn Sekunden hinter der Bertolini Gruppe folgen dann weitere einzelne Gruppierungen, unter anderem ist Pozzato in der nächsten Gruppe, aber auch Luca Paolini, der Bertolini eventuell noch unterstützen könnte.“

“Das Tempo in der Abfahrt vorne wie hinten ungefähr gleich, vorne scheint Vinokourov auf Etappensieg zu fahren, auch Danielson hilft da für seinen Teamkollegen Menchov mit. Hinten opfern sich allerdings Anza und Wegmann für ihre Kapitäne auf, auch David Arroyo schiebt sich da immer wieder durch die Führung. Der Abstand wird auch etwas kleiner, die Favoriten vorne sind noch nicht durch.“

„Ja, und auch Bertolini muss sein gelbes Trikot noch nicht abschreiben, auch Intxausti ist keine so große Gefahr wie man vielleicht glauben mag, er hat ja trotz seiner gestrigen zeitgleichen Ankunft mit dem gelben Trikot 27 Sekunden Rückstand, auf den hat Bertolini also einen ganz guten Polster.“

“Philippe Gilbert, immerhin Gesamt-Dritter, fehlt hier in beiden Gruppen, er befindet sich aktuell in jener mit Pozzato, die aber nun schon 17 Sekunden Rückstand auf die Verfolgergruppe 1 hat, die werden also kaum mehr rankommen. Gilbert wird damit seinen Topplatz auf dem Podium definitiv verlieren. Julien El fares hat währenddessen hinten den Anschluss an die Bertolini Gruppe geschafft, die sind nun mehr also zu Zehnt unterwegs.“

„Und haben jetzt wo es in den Schlussanstieg reingeht nur mehr 7 Sekunden Rückstand auf die Führungsgruppe, wir könnten also in Kürze einen Zusammenschluss erleben. Was wird jetzt vorne gemacht? Hinten fährt im Moment Anza das Tempo, er wird aber wohl gleich von David Arroyo oder Fabian Wegmann abgelöst werden, die wollen hier das Tempo augenscheinlich nochmals forcieren.“

“Vorne wird attackiert, Denis Menchov tritt an. Der Russe ist es abermals, der für die erste Attacke am Schlussberg sorgt. Vinokourov geht mit, Intxausti kann da nicht mehr folgen, auch Roche kann das Tempo nicht mehr mitgehen. Was macht der Rest? Kreuziger hat ebenso Mühe dem Tempo zu folgen, beißt sich aber noch ran wie es aussieht. Visconti direkt neben ihm, hat auch zu kämpfen der Italiener.“

„Rodriguez und auch Danielson konnten der Attacke nochmals folgen, Kreuziger und Visconti kämpfen nach wie vor um den Anschluss, Roche und Intxausti sind auf bestem Wege in die zweite Gruppe, wo jetzt Wegmann das Tempo forciert hat, der Ire und der Spanier dürften dadurch in Kürze wieder gestellt werden. Nach ganz vorne ist der Rückstand allerdings wieder auf knapp über zehn Sekunden angewachsen.“

“Arroyo hat jetzt in der Bertolini Gruppe das Tempo erhöht, und zwar drastisch, Roche und Intxausti hat er damit sofort aufgefahren, Wegmann kämpft jetzt darum, seinen Teamkollegen Mollema noch zu helfen, Santo Anza fällt in diesem Moment von Bertolini ab. Auch Kyrienka, El fares und Morabito in argen Schwierigkeiten, für die wird es wohl auch gleich vorbei sein.“

„Ganz vorne die nächste Attacke, Tom Danielson setzt sich jetzt ab, Menchov nimmt direkt hinter ihm kurzfristig raus, was machen jetzt Vinokourov und Rodriguez? Der Kasache ist es, der nachsetzt, er will hier unbedingt den Etappensieg wie es scheint, und auch im Kampf um die Gesamtwertung hat er noch beste Karten. Rodriguez und Menchov lassen sich jetzt wieder ranführen, damit haben wir vorne nun endgültig ein Spitzenquartett, Kreuziger und Visconti mussten nun endgültig reißen lassen.“

“Und da die nächste Attacke, 3000 Meter vor dem Ziel attackiert hinten Bauke Mollema. Daniel Moreno springt sofort ans Hinterrad, und auch Machado und Bertolini versuchen zu folgen, das gelingt den beiden Jungs aber nicht so ganz, sie müssen gemeinsam mit Roche und Intxausti etwas zurückstecken, bilden jetzt eine 4rer Gruppe dahinter. Mollema und Moreno währenddessen auf dem Weg zu Kreuziger und Visconti.“

„21 Sekunden Rückstand hat Vinokourov nur, im Moment liegt er 16 Sekunden vor Bertolini, eine Bonifikation dazu, und der Italiener ist sein gelbes Trikot los. Und so wie es im Moment aussieht, muss sich der Skil Profi damit auch abfinden, denn Vinokourov arbeitet jetzt für das Gelbe Trikot und den Etappensieg, nimmt da auch keine Rücksicht auf Machado, der dadurch noch einige Positionen verlieren wird.“

“2500 Meter vor dem Ziel haben Moreno und Mollema tatsächlich zu Visconti und Kreuziger aufgeschlossen, die hängen sich jetzt erst einmal an dem Niederländer und dem Spanier dran. Dahinter haben wir die 4rer Gruppe rund ums Gelbe Trikot, dort macht natürlich besonders Bertolini das Tempo, aber auch Roche kämpft da mit. Von hinten wird da keiner mehr rankommen, dort lassen die Helfer ausklingen und die anderen Fahrer haben wohl nicht die Form oder Qualität, um wieder ranzukommen.“

„Rodriguez hat hier nochmals attackiert vorne, aber das reicht nicht, um irgendjemanden abzuhängen, die Gruppe bleibt hier weiterhin kompakt beisammen, Vinokourov muss allerdings den Löwenteil der Arbeit übernehmen, sobald er rausnimmt, schlaft auch das Tempo wieder ein, und dann kommt ein Antritt von Tom Danielson. Caisse d’Epargne macht das ganz klug, allerdings wird man so auch nicht eher an Vinokourov und Rodriguez vorbei kommen.“

“Langsam aber sicher nähern wir uns der Flame Rouge, die Führungsgruppe hat aktuell 13 Sekunden Vorsprung auf die Gruppe Mollema, wo jetzt noch mal richtig Zug drinnen ist, Bertolini hat bereits 25 Sekunden Rückstand und ist sein Gelbes Trikot damit definitiv los. Für einen Top10 Platz wird es aber auf jeden Fall reichen, eventuell ja sogar für die Top5. Die Top3 der Etappe vorne werden wohl an ihm vorbeiziehen, nur Danielson hat zu viel Rückstand.“

„Der große Verlierer des Tages heute bestimmt Gilbert, der hat mehr als eine Minute Rückstand auf die Spitze und wird sich nach einer bislang starken Rundfahrt überraschend aus den Top10 verabschieden. Auch Pippo Pozzato hatte heute keine Chance, aber der lag auch vor der Etappe nicht unter den besten 10 des Klassements. Die Fahrer haben die Flame Rouge erreicht, die letzten 1000 Meter.“

“Nach wie vor macht vorne Vinokourov das Tempo, in der Gruppe dahinter fahren eigentlich alle mit, auch deshalb wird der Rückstand bis ins Ziel noch etwas schrumpfen, aktuell sind es nur mehr 11 Sekunden. Bertolini kann derzeit seinen Rückstand auch bei gut 25 Sekunden einpendeln, sein Ziel sollte es sein, unter einer halben Minute zu bleiben.“

„500 Meter noch, vorne beginnt jetzt der Kampf um den Etappensieg, und er beginnt mit einer Attacke von Denis Menchov, der sich hier von Tom Danielson unterstützt lösen kann. Jetzt müssen die Kontrahenten reagieren, Danielson lässt aus, Rodriguez schaut auf Vinokourov: was macht der? Er versucht zu folgen, aber der Russe Menchov hat ein paar Meter Vorsprung. 13 Sekunden Rückstand hat Menchov auf Vinokourov, mit ner Bonifikation könnte das sich sogar noch ausgehen.“

“Aber es sieht eher nicht danach aus, Vinokourov kämpft jetzt um den Anschluss, Rodriguez hat da Mühe mitzuhalten, auch Danielson schwer am kämpfen, es dürfte hier ein Duell Menchov gg. Vinokourov geben, aber der Kasache wird nicht mehr rankommen, Menchov gewinnt die siebte Etappe der Tour de Pologne 2010, mit nur drei Sekunden Rückstand kommt Vinokourov dann ins Ziel, weitere 2 dahinter trudelt Rodriguez vor Danielson ein.“

„14 Sekunden nach dem Tagessieger der Sprint um Rang 5, den gewinnt Bauke Mollema, Daniel Moreno, Kreuziger und Visconti folgen. In umgekehrter Reihenfolge aber, wie ich sie da aufgezählt habe. Bertolini hat noch mal alles gegeben, 27 Sekunden Rückstand am Ende von Roche, Bertolini direkt dahinter, dann auch Machado und Intxausti, die hier aber noch 3 Sekunden verloren haben auf die direkten Konkurrenten.“

“Vinokourov müsste damit im Gelben Trikot sein, knapp aber doch vor Denis Menchov, oder eventuell sogar vor Joaquin Rodriguez Oliver, da wird es ein ganz enges Race werden. Bertolini auf jeden Fall hinter diesen Jungs, aber ich denke mal, dass es noch für Rang 4 im Gesamtklassement reicht. Alles weitere dann in den Ergebnissen, da dann natürlich genau ausgeführt, wir müssen weitergeben an die Kollegen vom Hundesport. Ciao.“


Tagessieger Denis Menchov freut sich sicher auch über das Rundfahrtspodium.

 
drake
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RE: Tour de Pologne (PT)

#10 von drake , 11.08.2010 23:26

Polen-Rundfahrt endet wie sie begann – Vinokourov Gesamtsieger

Der letzte Tag in Polen hielt das, was das Etappenprofil versprach: noch einmal durften sich die endschnellen Männer des Feldes den Sieg unter sich ausmachen. Während in den letzten Tagen noch Gesamt- und Bergwertung umkämpft waren, ging es heute noch einmal um das Sprinttrikot. Vinkourov und Co. fuhren ihre Platzierungen locker nach Hause, doch die letzten 1000 Meter wurden für andere nochmals richtig spannend.

Bevor es nach 163.9 Kilometer in Krakow um den Tagessieg beziehungsweiße das Punktetrikot ging, mussten zunächst einmal die Ausreißer eingeholt werden. Die entscheidende Gruppe bildete sich dabei bereits nach elf Kilometern und, Überraschung Überraschung, zum ersten Mal war kein Mann von Euskaltel mit dabei. Stattdessen setzen Chris Sutton (ISD) und Luca Paolini (SKS) auf die Option „Gruppensprint“, begleitet wurden sie von Jack Keough (FDJ) und Hupond (COF). Mehr Jungs wollten die Teams im Feld dann auch gar nicht mehr weglassen, vereinzelt gab es noch Attacken, unter anderem vom Polen Sapa, die verliefen aber im Sand. Ein Quartett war es also einmal mehr, welches sich vom Feld absetzte. Dieses, das können wir vorweg nehmen, hatte heute aber kaum Mühen, die vier Jungs wieder zu holen. Bevor es auf den vier Kilometer langen Rundkurs ging, der dieses letzte Teilstück abschließen würde, gab es für die vier Jungs vorne aber immerhin noch ein paar Wertungspunkte zu holen. Eine Bergwertung der zweiten Kategorie, eine der dritten sowie zwei Sprintwertungen gab es zu holen. Auch hier können wir etwas vorwegnehmen: wirklich interessiert hat sich heute niemand für die Sonderwertungen, das Bergtrikot war eine gegessene Sache, hier würde Jose Luis Arrieta von Euskaltel mit einen Punkt Vorsprung auf Steven Kruijswijk gewinnen. Der Topsport-Profi, der bereits als „kommender GT-Sieger“ gehandelt wird, war gestern sichtlich enttäuscht über seinen zweiten Rang, während Arrieta ausgelassen jubelte. Er war auch heute Morgen mit einem Gläschen Sekt zu sehen, konnte dieses aber auch in Ruhe genießen, weil seine baskischen Teamkollegen durchaus aufmerksam die ersten Rennkilometer verfolgten. Eine Rundfahrt der Oldstars also, nach Bertolinis Etappensieg und Intermezzo in Gelb. Er wird heute die Rundfahrt auf Rang 4 abschließen, Arrieta, auch Jahrgang 71, wird sich wie gesagt das Rosa Bergtrikot holen. Ein anderer Euskaltel Fahrer, Javier Etxarri nämlich, durfte sich bis heute über das Rote Trikot des aktivsten Fahrer freuen, doch dieses wurde ihm heute noch entrissen. Thierry Hupond lies es sich nicht nehmen, die beiden Sprintwertungen zum Ende der Etappe für sich zu entscheiden, mit den damit verbundenen sechs Punkten zog er noch am Spanier vorbei. Cofidis darf sich nach einer überschaubar erfolgreichen Polen-Rundfahrt also doch noch über etwas freuen. Die Bergwertungen schnappte sich im Übrigen auch jener Hupond, der heute als einziger zumindest noch ein geringes Interesse an den Sonderwertungen zeigte, während die anderen Mitstreiter vollkommen teilnahmslos diese Zwischensprints und Anstiege absolvierten. Acht Punkte konnte sich Hupond damit nochmals sichern, den Topleuten im Bergklassement kam er damit aber nicht mehr nahe. Auf der vorletzten Runde, wir erinnern uns, den Abschluss der Rundfahrt bildete ein 4000 Meter Rundkurs, der drei Mal absolviert werden musste, war dann Sense für die vier Ausreißer, mit Paolini und Sutton hatten damit zwei Sprinter falsch gepokert, das Sprinterfeld war damit nach der Aufgabe von Boasson um zwei weitere gefährliche Außenseiter verkleinert. Im Sprint wurde es dann nochmals richtig Spannend, sowohl Petacchi als auch Bennati bekamen den Sprint gut angezogen, besonders hervor tat sich diesmal allerdings der Zug von Caisse d’Epargne über Mondory für Koldo Fernandez. So war es auf einmal der Spanier, der in Pole Position fuhr, dahinter dann Petacchi und Bennati, an dessen Hinterrad wiederum Greipel klebte. Der zog zwar noch vorbei, doch Koldo Fernandez schaffte tatsächlich den Überraschungssieg vor Greipel, Petacchi und Bennati machten sich dahinter Rang 3 im Fotofinish aus, am Ende mit dem besseren Ende für den Mann in Blau. Damit war auch das letzte Trikot entschieden, die Sprintwertung ging an Alessandro Petacchi. Ein spannender Sprint sorgte für ein würdiges Ende der Tour de Pologne 2010. (sid)

 
drake
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