Heute stand bei der Dänemark-Rundfahrt die Auftaktetappe auf dem Programm, die mit insgesamt 175 topografisch relativ leichten Kilometern auf das Fahrerfeld wartete. Dabei mussten die insgesamt 14 an den Start gegangenen Teams zuerst 160 Kilometer rund um den Start- und Zielort Holstebro absolvieren, bevor in eben dieser 35000 Einwohner-Stadt dann ein Rundkurs mit drei abschließenden Runden zu jeweils 4,8 Kilometer zu bewältigen war.
Insgesamt standen heute vier Zwischenwertungen auf dem Programm, je zwei Sprint- und Bergwertungen. Große Anstiege suchte man auf dem ersten Teilstück dabei vergeblich, die Favoriten auf die Gesamtwertung, die wohl vor allem durch das Einzelzeitfahren entschieden wird, mussten sich heute also relativ wenig Sorgen machen. Favoriten gibt es ja einige, besonders Fabian Cancellara vom heimischen Saxo Bank Team, das mit 5 Dänen an den Start geht, gilt bei den Buchmachern als ganz heißer Anwärter auf den Sieg. Aber auch anderen Zeitfahrspezialisten, wie zum Beispiel der Brite David Millar, der im Gegensatz zu Cancellara die Tour de France nicht in den Beinen hat, werden gute Chancen im Kampf um den Gesamtsieg eingeräumt.
Gestartet wurde das Rennen um 12:45 Uhr und ging gleich munter los. Attacke um Attacke wurde aus dem Feld initiiert, die letztendliche Ausreissergruppe fand sich dann nach 12 Kilometern und sollte weite Teile des Tages prägen. Am Ende waren es drei Fahrer, die die Flucht nach vorne antraten. Mit Bart Dockx (LAN), Imanol Erviti (GCE) und Bobbie Traksel (FOT) waren es letztlich drei unbekanntere Fahrer, die den Kampf um einen Platz in der Ausreissergruppe gewannen. Die angesprochenen Zwischenwertungen konnte sich dabei aufgrund des Desinteresses seiner Begleiter allesamt der Niederländer Bobbie Traksel sichern.
In jedem Fall arbeitete die Gruppe gut zusammen und holte einen maximalen Vorsprung von 7:02 Minuten heraus, also doch eine recht beträchtliche Lücke, die das Trio vor allem in der Anfangsphase des Tages, in welcher das Tempo im Feld sehr gemächlich war, herausfuhr. Von Erfolg gekrönt war ihre Flucht aber nicht, was sie vor allem den Teams von Vorarlberg, Saxo Bank und Topsport Vlaanderen zu verdanken haben, auch das Team Garmin um Sprinter Hutarovich schaltete sich gelegentlich in die Nachführarbeit ein. Die Tempoarbeit dieser Teams erzielte dann 6 Kilometer vor dem Ziel das gewünschte Ergebnis als das Führungstrio um Traksel vom Peloton eingeholt und durchgereicht wurde.
Den Zusammenschluss nutzte vor allem das Team Katusha nochmals zur Attacke. Zuerst war es Benjamin Noval, der den Sprintern ein Schnippchen schlagen wollte. Nachdem sein Versuch von den Sprinterteams vereitelt worden war, versuchte es dann nochmal sein Teamkollege Ivan Rovny, jedoch ebenfalls vergeblich.
So war es letztendlich, wie erwartet, am sehr hochklassig besetzten Sprinterfeld, den Tagessieger zu ermitteln. In der Favoritenrolle waren dabei vor allem Oscar Freire (FOT), der vor kurzer Zeit das Rennen "Circuito Getxo" in Spanien für sich entscheiden konnte, aber auch anderen hochklassigen Sprintern wie Matthew Harley Goss (TSV), Wouter Weylandt (SKS), Yauheni Hutarovich (FDJ) oder Heinrich Haussler wurden Chancen eingeräumt. Die Hoffnungen der heimischen Fans ruhten indes einzig und allein auf den Schultern des einheimischen Team Saxo Banks, die mit Rasmussen und Breschel zwei endschnelle Dänen als Asse des Tages im Ärmel hatten.
Der Sprint an sich gestaltete sich dann sehr spannend. Aufgrund vermeintlich starker Vorarbeit seiner Teamkollegen sah Matti Breschel schon wie der fast sichere Sieger aus, wurde dann aber noch von Haussler und Goss eingeholt, da ihm am Ende der Saft ausging, weil er zu früh im Wind stand. Ein seltener Abstimmungsfehler im Team Saxo Bank, den man in den nächsten Tagen wohl nicht mehr zu sehen bekommen wird. Während Breschel sich immerhin noch auf den dritten Rang retten konnte, wurde es an der Spitze äußerst eng zwischen Goss und Haussler, doch am Ende behielt der Profi vom Vorarlberg-Team, mittlerweile ja sogar Landsmann von Goss, die Oberhand.
So sicherte sich also Heinrich Haussler haarscharf vor Matthew Goss den Etappensieg. Dahinter der beste Däne Breschel, der Weylandt, den etwas enttäuschenden Freire und Hutarovich auf die Plätze 4-6 verwies.
Zitat
01 HAUSSLER Heinrich (VBG)
02 GOSS Matthew Harley (TSV)
03 BRESCHEL Matti (SAX)
04 WEYLANDT Wouter (SKS)
05 FREIRE GOMEZ Oscar (FOT)
06 HUTAROVICH Yauheni (GRM)
07 BONNET William (ALM)
08 HAEDO Lucas Sebastian (GCE)
09 REYNES MIMO Vicente (LAN)
10 NAVARDAUSKAS Ramundas (BMC)
12 PAOLINI Luca (SKS)
13 SIEBERG Marcel (ALM)
14 STEEGMANS Gert (TSV)
15 RASMUSSEN Alex (SAX)
Rest: s.t.
Außer:
DOCKX Bart (LAN) +32 Sek.
ERVITI Imanol (GCE)
TRAKSEL Bobbie (FOT)
Zwischenwertungen
Sprintwertung Km 44,6
1.) TRAKSEL Bobbie (FOT) 5 Pkt.; -3 Sek.
2.) ERVITI Imanol (GCE) 3 Pkt.; -2 Sek.
3.) DOCKX Bart (LAN) 1 Pkt.; -1 Sek.
Bergwertung Km 92,0
1.) TRAKSEL Bobbie (FOT) 10 Pkt.
2.) DOCKX Bart (LAN) 6 Pkt.
3.) ERVITI Imanol (GCE) 4 Pkt.
4.) ZAHNER Simon (VBG) 2 Pkt.
Bergwertung Km 115,7
1.) TRAKSEL Bobbie (FOT) 10 Pkt.
2.) DOCKX Bart (LAN) 6 Pkt.
3.) ERVITI Imanol (GCE) 4 Pkt.
4.) STEENSEN André (SAX) 2 Pkt.
Sprintwertung Km 142,4
1.) TRAKSEL Bobbie (FOT) 5 Pkt.; -3 Sek.
2.) ERVITI Imanol (GCE) 3 Pkt.; -2 Sek.
3.) DOCKX Bart (LAN) 1 Pkt.; -1 Sek.