Die Gesamtwertung - der Favoritencheck[/size]
In wenigen Tagen ist es soweit, die 65. Vuelta a Espana beginnt mit einem Mannschaftszeitfahren in Sevilla. Es geht um den Sieg bei einer der wichtigsten Rundfahrt des Jahres. Wer dabei die Nase vorne haben könnte, lesen Sie im großen Favoritencheck.
Alberto Contador
Zweifellos ist Alberto Contador der Topfavorit auf den Gesamtsieg. Wer in Madrid ganz oben stehen will, muss an ihm vorbei. Am heutigen Tag allerdings sorgten verschiedene Meldungen für große Überraschung, die den Start des Spaniers bei der Vuelta sogar in Frage stellten. Hintergrund dessen ist ein seit langer Zeit schwelender Konflikt mit dem aufbrausenden Manger des Teams Tobinho. Dieser hat eine gute Mannschaft zusammengestellt und in der abgelaufenen Saison bereits große Erfolge gefeiert, sorgt in letzter Zeit aber eher für Negativ-Schlagzeilen, beispielsweise mit dem Ausstieg seines gesamten Teams bei der Tour de France. Sollte er die Situation allerdings wieder in den Griff bekommen und den Rennstall mit dem ursprünglich aufgebotenen Team auf Kurs bringen, geht der Gesamtsieg nur über den großen Alberto Contador, zumal er mit Robert Gesink und dem nach einer Dopingsperre zurückgekehrten Andrey Kashechkin exzellente Helfer an seiner Seite hat.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Riccardo Ricco
Wer im Staresemble von SAXO Bank die Kapitänsrolle innehaben wird, ist als Außenstehender nur schwer vorherzusehen. Aufgrund der Leistungen in den vergangenen Wochen scheint Riccarco Ricco die wahrscheinlichste Variante, wobei auch Andy Schleck und Samuel Sanchez das Potential hätten, diese Rolle mit Bravour auszufüllen. Beide sind jedoch im Gegensatz zu "der Kobra" bereits eine Grand Tour gefahren, während die Vorbereitung Riccos nahezu ideal erscheint. Nach seinem Gesamtsieg bei der Portugal-Rundfahrt und mit diesem Team im Rücken wird er auch nur schwer zu schlagen sein - zumindest wenn er seine große Schwäche, das Zeitfahren, in den Griff bekommt.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Denis Menchov
Auch im Team des Russen gibt es mit Frank Schleck einen zweiten Kapitän, der zumindest genauso stark einzuschätzen ist. Aufgrund seiner Vergangenheit als ehemaliger Vuelta-Sieger scheint aber Denis Menchov mit einem leichten Vorteil hinsichtlich der Kapitänsrolle in die Vuelta starten zu können, zumal der Luxemburger den Beweis schuldig geblieben ist, eine zweite Grand Tour in einem Jahr auf hohem Niveau zu absolvieren. Wenn er die starke Form der Tour de France, bei der er Dritter wurde, konservieren kann, wird auch er sich in die lange Favoritenliste einreihen. Neben den beiden Genannten stehen mit Andreas Klöden und Tom Danielson zwei weitere Fahrer mit Top10-Potential im Team und runden das starke Bergteam, dass Manager PS für Caisse d´Epargne an den Start schickt, ab.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Ezequiel Mosquera
Der Spanier gilt als hervorragender Kletterer. Damit dürfte ihm der Kurs der diesjährigen Vuelta liegen, denn es steht nur ein Einzelzeitfahren auf dem Programm. Dieses ist zwar sehr lang, dennoch sollten seine Chancen auf einen Podestplatz sehr gut sein. Er hat sich explizit auf die Vuelta vorbereitet, seit sein neuer Manager aus Österreich die Zügel in der Hand hält. Eben jener Manager stellte ihm mit dem neuverpflichteten Carlos Sastre einen Edelhelfer der Extraklasse an die Seite, der ebenfalls zu den stärksten Fahrern des Pelotons im Hochgebirge zählt. Zudem stehen mit Sylvester Szmyd und Mauricio Ardila weitere Fahrer im Team, die ihm im Hochgebirge wichtige Helferdienste leisten dürften. Wenn man über das Gesamtpodium redet, muss auch in diesem Jahr der Name Ezequiel Mosquera fallen.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Igor Anton
Der kletterstarke Igor Anton wird das Wildcard-Team Vorarlberg als Kapitän anführen. Auch er darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Podiumsplatz machen, denn nach einer verkorksten Saison 2009 scheint auch der Baske nach einigen Teamwechseln wieder voll im Saft zu stehen und zeigt endlich wieder Leistungen, die seinem Talent entsprechen. Neo-Manager mastervoss stellt ihm zudem ein starkes Team um Vladimir Karpets, Domenico Pozzovivo und Xavier Tondo an die Seite. Auch er dürfte bei den sechs Bergankünften und zahlreichen mittelschweren Etappen sein Heil in der Flucht suchen, um seine Zeitfahrschwäche auszugleichen.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Vincenzo Nibali
Der junge Italiener führt den Kindergarten der ProTour, das Team FDJ, an. Für seine jungen Jahre ist er bereits recht erfahren und kann auf einige Erfolge bei schweren Rundfahrten zurückblicken. Nun will er bei der Vuelta angreifen. Auch ihm ist der Sprung auf das Podium zuzutrauen, auch wenn die einheimische Konkurrenz stark aufgestellt ist. Seinem großen Vorteil, dass er im Zeitfahren zu den starksten Athleten der Favoriten zählt, steht der Nachteil eines verhältnismäßig eher schwach aufgestellten Teams gegenüber. Rafael Valls, Jesus Hernandez und Carlos Barredo sollen die Kohlen in diesem Bereich aus dem Feuer holen, können jedoch wenig gegenüber den Edelhelfern der anderen Teams aufweisen. Ob diese jugendliche Unbekümmertheit am Ende der große Schlüssel zum Erfolg ist, erscheint fraglich. Dennoch wird Nibali diese Vuelta mitprägen.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
[size=150] Mister X
Obwohl oben die fünf Topfavoriten auf eine starke Platzierung in der Gesamtwertung genannt sind, rechnen sich doch auch viele andere Fahrer Chancen aus. Zu nennen sind da vorallem auch weitere Lokalmatadoren. Luis-Leon Sanchez führt Omega Pharma an und will endlich den Beweis bringen, dass er auch über drei Wochen zur Weltelite gehört. BMC schickt mit David Arroyo, Juan-José Cobo und Daniel Moreno ein starkes Dreigestirn an den Start, das noch für Furore sorgen könnte. Auch Ruben Plaza von Euskaltel ist ein Top10-Platz zuzutrauen, denn die Vuelta ist immer etwas besonderes für das baskische Team. Neben den Spaniern sind auch Micheal Rogers, Kapitän des Milram-Renstalls bei seiner letzten Grand Tour, der Comebacker Tadej Valjavec, der überraschend wieder Rennen bestreiten darf, sowie der junge Niederländer Steven Kruijswijk (TSV) zu nennen, der sich die Kapitänsrolle mit Teamkollege David Lopez Garcia teilen wird.
Alberto Contador
Riccardo Ricco, Denis Menchov
Igor Anton, Ezequiel Mosquera, Vincenzo Nibali
Ruben Plaza, Micheal Rogers, David Arroyo, Luis-Leon Sanchez
Fränk Schleck, Samuel Sanchez, Vladimir Karpets, Steven Kruijswijk, Juan-José Cobo