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Cadel Evans
Der Australier will, nachdem er viele Jahre lang als "ewiger Zweiter" galt, nun gleich die zweite Grand Tour innerhalb eines Jahres gewinnen. Was ihm bei der "Grand Boucle" in Frankreich gelang, soll auch bei der Vuelta klappen: Der Gesamtsieg ist natürlich das erklärte Ziel.
Der Australier ließ es nach der Tour de France eher ruhig angehen und bestritt neben den Olympischen Spielen, wo er im Kampf gegen die Uhr die Bronzemedaille gewinnen konnte, noch die Vuelta a Burgos und den GP Rubinetterie.
Eigentlich sieht es gut aus, perfekte Voraussetzungen könnte man meinen, einzig die Unterstützung im Team könnte ein wenig fehlen. Mit Oscar Pereiro hat er zwar einen exzellenten Edelhelfer an seiner Seite, aber wenn dieser mal einen schlechten Tag hat, ist die Unterstützung im Team sehr mager. Es wird wohl einen Dreikampf zwsichen ihm, Contador und Sastre geben.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Denis Menchov
Nach dem Tapetenwechsel beim Team Rabobank, Manager Schnurer löste JOJO ab, der lieber bei Garmin weitearbeiten wollte. Das muss kein Nachteil sein, denn Schnurer gehört zu den ganz erfahrenen Leuten der Szene, mal sehen, ob er Menchov zu besseren Leistungen pushen kann. Der Russe konnte diese GrandTour bereits zweimal gewinnen, trotzdem ist er dies Jahr nacht der Topfavorit. Das Trio Infernale um Sastre, Contador und Evans wird auch für Menchov ganz schwer anzugreifen sein, aber dem Russen ist es am ehesten zuzutrauen aufs Podium zu fahren.
Neben ihm ist wie bei Bouygues Telecom ein ganz ambitionierter Sprinter mit an Bord: Oscar Freire. Nicht nur deswegen muss Menchov sich in den Bergen fast auf sich allein verlassen. Allein Laurens ten Dam und Pieter Weening wurden als Bergflöhe nominiert, ansonsten ist es in dieser Region weitestgehend sehr mau, was gerade im Vergleich zu Leuten wie Sastre sehr wehtun könnte.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Carlos Sastre
Bei der Tour hat er es vielen nochmal gezeigt, die ihn eigentlich schon abgeschrieben hatten: Rang drei für den erfahrenen Spanier. Doch das reicht ihm nicht, er will mehr, er will seine erste Grand Tour gewinnen. Und die Chancen stehen nicht schlecht. Bei seinem überragenden Antritt bei der Tour de France hinauf nach L´Alpe d´Huez hat er eindrucksvoll gezeigt, dass ihn in Topform keiner stoppen kann, nicht einmal Alberto Contador. Neben dieser Klasse am Berg bleibt aber die latente Zeitfahrschwäche, es wird wohl schweirig für ihn die Zeit, die er im Kampf gegen die Uhr verliert, in den Bergen zurückzugewinnen, sein Plus ist es allerdings, dass heuer nur sehr wenige Zeitfahrkilometer im Programm sind. Sein Team ist mit Christophe Moreau und wohl vor allem Danilo di Luca, sehr stark aufgestellt, vielleicht das stärkste der Favoritenteams.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Levi Leipheimer
Levi Leipheimer bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegen, danach aus Wut über die verkorkste Tour de France der logische Teamwechsel. Nun will er bei Bouygues Telecom die in Frankreich angerichtete Scharte auswetzen und die Top 5 angreifen. Der US-Amerikaner kommt mit der Empfehlung eines vierten Gesamtrangs bei der Burgos-Rundfahrt und eines vierten Platzes bei dem GP Rubinetterie, sollte am Ende Rang 4 bei der Vuelta rausspringen - sein Manager wäre sicher zufrieden.
Im Team ist er sich zwar einer berietn Unterstützung sicher, aber Dupont, Moncoutie und Rodriguez Oliver, die als Helfer auf den Bergetappen vorgesehen sind, gehören nicht zu den Edelhelfern á la Piepoli. Dazu kommt noch, dass man bei Bouygues Telecom neben der Gesamtwertung auch ein Auge auf möglichst viele Etappensiege und das Punktetrikot geworfen hat: Daniele Bennati bestreitet seine zweite Grand Tour.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Bernhard Kohl
Bernhard Kohl gilt als eine der Überraschungen dieser Saison. Er fuhr die Tour sehr stark, aber leider nicht auf eigene Kappe. Man ließ ihn für Yaroslaw Popovych arbeiten - mit überschaubarem Erfolg. Kohl sah aus, als wäre für ihn mehr dringewesen als der 20. Platz, der es am Ende wurde, und mehr als Platz 20 will er definitiv auch bei der Vuelta a Espana, bei der er selbstverständlich auf eigene Kappe fahren darf.
Der Österreicher, der bei der Dauphiné Libere bisher seine größten Erfolge feiern konnte, weill nun ganz hoch hinaus. Mit Fothen, Efimkin und Zaugg hat er dazu bedingt das passende Personal. Alles ordentliche Bergfahrer, aber alle auch mit Leistungsschwankungen und nicht in der Weltelite, ein Edeldomestike fehlt also. Zudem wird es spannend sein zu beobachten, wie der Ösi sich im Zeitfahren schlafen wird. Es stehen viele Fragezeichen hinter Bernhard Kohl, Sekt oder Selters, das ist die Frage bei ihm.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Vladimir Karpets
Der Russe Vladimir Karperts fährt eine eher unauffällige Saison. Besonders im Vergleich zum letzten Jahr, als er bei zwei einwöchigen ProTour Rundfahrten ganz oben stand. Aber diese Unauffälligkeit war wohl vor allem seiner gründlichen Vorberetung auf die Vuelta a Espana geschuldet, so auf jeden Fall sein Management. Und es spricht eigentlich nichts dagegen, dass Vladimir Karpets bei der Vuelta weit vorne landet. Um den Sieg wird er sicherlich nicht mitfahren können, aber er ist ein sicherer Tipp für die Top Ten. Vielleicht auch mehr. Sein großer Vorteil gegenüber anderen Fahrern im Kampf um die Top Ten könnte seine starke Performance auf dem Zeitfahrrad sein. Auch sein Team könnte ein Vorteil sein, denn mit Luis Leon Sanchez Gil und Kevin Seeldrayers sind zwei sehr talentierte Bergfahrer im Tam. Dazu noch mit Benat Intxausti eine Leihgabe von CSC, die auch endlich ihr Talent auf großer Bühne zeigen will.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Alberto Contador
Alberto Contador überzeugte bei der Tour de France 2007 mit sagenhaften Bergaufsprints. Diese grandiose Performance konnte er bei der Tour de France 2008 zwar nicht ganz wiederholen, doch mit dem zweiten Gesamrang unterstrich er eindrucksvoll seine Klasse, die ihm vor heimischer Kulisse zum zweiten Grand Tour Sieg seiner Karriere verhelfen soll. Er fährt weiterhin beim Team Astana und soll unter Manager Rad-Fan, der das Team vor kurzer Zeit übernahm, wiederin den Bergen alles in Grund und Boden fahren. Das Team dafür hat er, eventuell. Haimar Zubeldia als Edeldomestike klingt überragend, doch der Baske fuhr eine schwache Tour de France, man darf auf seine Form gespannt sein. Dazu gesellen sich als Helfer erfahrene Leute wie Rubiera, aber auch junge, ambitionierte Fahrer wie Matthew Lloyd und Daniele Navarro.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Samuel Sanchez Gonzalez
Die Vorzeichen stehen denkbar ungünstig für Samuel Sanchez Gonzalez. Zum einen hat er kurz vor der Vuelta a Espana von Euskaltel zu Tinkoff gewechselt, zum anderen stimmt die Form nicht. Aufgrund dieser Ungewissheit bezüglich der Form steht auch noch eine offensive Fahrweise in Richtung Etappensiege im Raum, für Tinkoff Credit Systems würde dann Juan José Cobo die Gesamtwertung attackieren, doch sollte doch Sanchez auf Kapitän fahren, so ist er wohl ganz vorne anzusiedeln. Der Spanier, der kein Baske war und trotzdem bei Euskaltel fuhr, war letztes Jahr Dritter, dieses Jahr ist ihm trotz des enorm starken Starterfeldes eventuell die selbe Leistung zuzutrauen.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Ezequiel Mosquera
Als wohl einer der unbekanntesten Top 10 - Fahrer für GTs startet Ezequiel Mosquera abermals bei der Vuelta. Im Juli zu Scott gewechselt, hofft er ein stärkeres Team als zuletzt beim Team Tinkoff zur Seite gestellt zu bekommen. Der Einzige, der Favoriten, der noch keine andere dreiwöchige Landesrundfahrt gefahren ist, ließ es auch vor der Vuelta eher ruhig angehen. Dennoch konnte sein 5.Platz bei der Vuelta à Burgos abermals seine enorme Konstanz verdeutlichen. Bei der ENECO-Tour zeigte er die für einen Fahrertyp wie ihn außergewöhnlichen Zeitfahrfähigkeiten und wurde Achter. Ob er überhaupt als Kapitän fährt ist noch nicht entschieden. In Andreas Klöden und Angel Gomez Marchante hat der mittlerweile 32-jährige außergewöhnliche Konkurrenz. Erst nach der ersten Bergetappe soll entschieden werden, für wen gefahren wird. Sollte Mosquera Kapitän werden, dann hätte er neben den edelsten Edelhelfern Klöden und Marchante ein starkes Team an seiner Seite. Eine abermalige Top 5 - Platzierung scheint daher realistisch.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
Andreas Klöden
Knapp 6 Minuten verlor der Toursechste von diesem Jahr auf Cadel Evans. Die Frankreich-Rundfahrt verlief aus Sicht der Experten für ihn mehr als gut. Andreas Klöden dachte da anders. Der 33-jährige Deutsche wollte das Team wechseln, fühlte sich bei Bouygues nicht mehr wohl. In einem umstrittenen Tausch ging er dann zu Scott. Hier will er noch einmal an große Tage anknüpfen, 2004 wurde er nur von Lance Armstrong geschlagen, 2006 durch seine eigene Faulheit. In seinem vermutlich letzten starken Jahr will er es noch einmal wissen. Wie bei Ezequiel Mosquera stellt sich jedoch die Frage, ob er als Kapitän fahren darf, sollte das der Fall sein, dann hat er ein perfekt auf das Gebirge ausgerichtetes Team zur Unterstützung. Auch wenn ihm viele "Experten" die Klasse mittlerweile abschreiben mögen, bei Andreas Klöden muss man mit allem rechnen. Von Platz 4-20 ist alles möglich.
Berg:
Zeitfahren:
Team:
[size=150] Favoritenranking
Alberto Contador
Carlos Sastre, Cadel Evans
Bernhard Kohl, Levi Leipheimer, Denis Menchov
Samuel Sanchez Gonzalez, Vladimir Karpes, Ezequiel Mosquera
Igor Anton Hernandez, Andreas Klöden, Michael Rogers, Mikel Astarloza, Oscar Pereiro