Nichts mit europäischer Kälte und Schnee - Sonne über Rio[/size]
Noch 175 KM Temperaturen um die 30°, strahlend blauer Himmel, was will das Radsportlerherz mehr. Willkommen aus Rio de Janeiro, welches den Sommer noch vor sich hat, während man in Deutschland fast erfriert. Vielleicht auch ein Grund, warum man hier ein Wintercup-Rennen stattfinden lassen hat.
Noch 174 KM Gerade sind die Fahrer gestartet, sie erwartet ein sehr hügeliger Parcour, der mit schwierigen Ansteigen wie dem Sumaré oder Morro de San Joao nur so gespickt ist. Mit dabei sind einige Weltklassefahrer wie Phillipe Gilbert, Cadel Evans oder auch der aktuelle Weltmeister Alexandr Kolobnev. Sie haben es sich also nicht nehmen lassen, hier an den Start zu gehen. Mal sehen, wieviel sie bzw. ihre jeweiligen Teams im weiteren Verlaufe des Rennens investieren wollen und werden.
Noch 170 KM Gestartet wurde dieses Rennen übrigens am Maracana, dem ehemals größten Fußballstadion der Welt. Mittlerweile beherbergt es ''nur'' noch 100.000 Zuschauer. Die Sicherheit hatte Vorrang. Momentan tragen hier Botafogo, Fluminense, Vasco da Gama und natürlich Flamengo ihre Heimspiele aus, immernoch unter einer tollen Atmosphäre.
Noch 166 KM Während wir hier so über die schöne Umgebung reden hat sich auch schon im Rennen selbst etwas getan, die ersten Fahrer versuchen ihr Glück in einer Ausreißergruppe. Sofort werden sie wieder zurückgeholt. Eien zu große Gruppe wollen die meistens Teams hier also nicht ziehen lassen.
Noch 160 KM Wieder befindet sich ein Fahrer hier vor dem Feld, ich kann da ein Landbouw-Trikot erkennen und jetzt wird uns auch eingeblendet, dass sich da Geslin absetzen konnte. Ob er noch auf einen Begleiter wartet? Ein Soloritt über 150 KM würde wohl eher keinen Sinn machen, aber der Franzose kennt anscheinend keine halben Sachen. Er schaut sich um und tritt anschließend weiter mit voller Kraft in die Pedale.
Noch 154 KM Noch befinden sich die Fahrer auf dem Anfangsrundkurs, der 4-mal befahren wird. Da man sich im Stadtgebiet bewegt, ist es eher flach. Das ändert sich aber im weiteren Verlauf des Rennens, wenn man Richtung Hinterland fährt. Geslin arbeitet sich übrigens Sekunde für Sekunde vom Feld weg, momentan beträgt sein Abstand 1:25 min.
ZitatGESLIN Anthony (LAN) 09.06.1980
+1,25 min.
Peloton
Noch 150 KM Langsam geht es in Richtung des ersten Anstieges zum Sumaré und damit auch in die Richtung der Favelas, der Slums, dieser Millionenstadt. Die Drogenkartelle beherrschen größtenteils diese Gebiete, wobei auch die oft korrupte Polizei ihren Teil zu dieser Sache beisteuert, ein fast unlösbares Problem. Es geht also von 26 M über Meeresspiegel auf über 700 M über NN, teilweise mit sehr ordentlichen Steigungsprozenten. Diesen Hügel gilt es dann 5-mal zu befahren. Sie sehen es, etwas für Sprinter ist dieser Kurs heute nicht.
Noch 142 KM An Attacken auf den ersten Passagen glaubt fast niemand, der Rest des Rennens ist dafür viel zu schwer, viel mehr ergibt sich für uns gleich noch die Möglichkeit etwas über die Favoriten des heutigen Rennens, sowie über die WM 2014 und Olympia 2016 zu plaudern.
Noch 138 KM Anthony Geslin hat jetzt den Fuß der Steigung erreicht, sein Vorsprung auf das Peloton, welches noch von mehreren Teams kontrolliert wird, beträgt 3:40 min.
Schlägt sich wirklich sehr gut - der Solist Anthony Geslin (LAN)
Noch 132 KM Jetzt hat auch das Peloton den Anstieg erreicht, bei dieser ersten Durchfährt herrscht noch ein moderates Tempo. Das wird sich wohl im Verlaufe des Rennens noch ändern. Dann werden es die Sprinter um Hushovd und Haedo sehr schwer haben, dem Tempo zu folgen. Es wird wohl ein Fahrer mit Kletterfähigkeiten gesucht, der dieses Rennen gewinnt. Gleichzeitig ist für die eher flache Zielankunft auch ein guter Punch gefragt, der bei Leuten wie Gilbert, Kolobnev oder Ivanov zweifelsohne vorhanden ist. Reine Bergziegen wie Pozzovizzo dürften es da eher schwer haben.
Noch 127 KM Die erste Passage des Sumaré haben die Fahrer überwunden, bislang noch ohne an ihre Grenzen gehen zu müssen. Bei Geslin, der weiterhin einen Vorsprung von dreieinhalb Minuten hat, sieht das Ganze aber doch schon etwas schwer aus, als beim Peloton, dass mittlerweile von ISD und dem Team Luxemburg angeführt wird, auch einige Trkots von BMC sind immer wieder vorne zu erkennen.
Noch 120 KM Große Verschnaufpausen gibt es auf diesem Parcour nicht, nach einer etwa 7 KM langen Abfahrt geht es fast postwendend wieder bergauf.
Noch 115 KM Trotz des eher mäßigen Erfolgs brasilianischer Radfahrer sind am Streckenrand tausende Fans zu erkennen, die sich für dieses Event begeistern konnten. Etwas schade ist, dass sich kein brasilianischer Fahrer im Starterfeld befindet, Murilo Fischer sitzt jetzt vielleicht ein bisschen traurig zu Hause vor dem Fernseher. Sein Team Milram ist hier nämlich nicht am Start.
Noch 110 KM Auch an diesem zweiten Anstieg ist nicht viel passiert, abgesehen davon, dass der Vorsprung Geslins auf nur noch 2:10 min. geschrumpft ist. Lange werden wir ihn wohl nicht mehr vorne sehen. Im Feld ist jetzt auch Pegasus vorne an der Spitze zu sehen, ihre Arbeit ist wohl Gift für den Vorsprung.
Zitat
ZitatGESLIN Anthony (LAN) 09.06.1980
+2,10 min.
Peloton
Noch 104 KM Auf der Abfahrt soll es einen Sturz gegeben haben und die Regie blendet es uns jetzt auch ein, ein Astana-Profi liegt da mitten auf der Straße und krümmt sich vor Schmerzen. Francesco Masciarelli ist es, der sich da anscheinend schwer verletzt hat. Mhhm, das sieht nicht gut aus. Wenn es weitere Infos zu diesem Sturz gibt, infromieren wir sie natürlich.
Noch 100 KM
Noch 97 KM Es geht durch die Favela Santa Adrianna, also steht zum dritten Mal der Sumaré auf dem Programm. Vielleicht gibt es hier mal etwas Bewegung, irgendwann müssen sich die Fahrer mal aus ihrer Schockstarre lösen. Man kann beobachten, wie sich jetzt mehrere Teams mit ihren Fahrern nach vorne schieben wollen.
Noch 94 KM BMC zieht hier jetzt doch schon ordentlich an, was sich auch am Abstand zum Solisten Geslin bemerkbar macht, unter 1 Minute ist dieser nämlich jetzt gesunken. Auch hinten im Hauptfeld jetzt einige mit Problemen. Zumeist sind das Helfer, die ihre Arbeit getan haben, aber auch L.S Haedo kann ich da erkennen. Er winkt ab, schade für ihn, vielleicht hatte er sich da etwas mehr erhofft.
Noch 90 KM Jetzt sind die Fahrer fast oben, ca. 50 Fahrer umfasst das große Hauptfeld noch, mittlerweile auch Anthony Geslin, der seinen Fluchtversuch beenden musste. Trotzdem eine starke und vor allem mutige Vorstellung des Franzosen. Sein Teamkollege Nico Sijmens soll inzwischen auch nicht mehr im Feld sein.
Der Anstieg auf den Morro do Sumaré erweist sich doch als ziemlich heftig.
Noch 86 KM Nun wieder auf die rasende Abfahrt, hoffen wir das diesmal nichts passiert. Masciarelli soll sich übrigens schon im Krankenhaus befinden. Diagnose: Schlüsselbeinbruch. Ein harter Schlag ins Gesicht für den Italiener, der sich für die kommende Saison doch soviel vorgenommen hatte.
Noch 82 KM Nichts passiert, das ist die Hauptsache auf dieser Abfahrt, die doch ziemlich kurvenreich und tückisch ist, 2-mal heißt es hier noch hoffen, dass sich niemand failt. Nun aber wieder bergauf, Sumaré zum 4., fällt hier die Vorentscheidung? Astana fährt das ganze von vorne, sie sind trotz des Ausfalls von Masciarelli noch gut bestückt. Dahinter dann die Jungs aus Luxemburg, sowie ISD und Pegasus, von FDJ kann ich abgesehen von Vichot noch nichts erkennen, wo ist Gilbert?
Noch 80 KM Attacke! Oliver Zaugg geht aus dem Sattel und probiert es mit einem Angriff, Arthur Vichot folgt ihm. ISD orientiert sich jetzt nach vorne, sie möchten keine Gruppe ohne ihre Beteiligung gehen lassen und siehe da, Zaugg und Vichot nehmen wieder raus.
Noch 77 KM Team Luxemburg ist mittlerweile an der Spitze, sie haben mit Kolobnev auch ein ganz heißes Eisen im Feuer, aber jetzt probiert es ein ganz anderer. Miguel Rubiano, der kolumbianische Kletterer setzt sich karftvoll vom Feld ab. Sofort reagieren die anderen Teams. Astana ist wieder mit einem Fahrer dabei, auch ISD ist diesesmal wachsam.
Noch 75 KM Gleich sind die Fahrer an der Kuppe angekommen, es hat sich eine etwas größere Gruppe gebildet, mit dabei u.a: Cadel Evans (PGS), Domenico Pozzovivo (BMC) oder auch Paolo Tiralongo (AST). Hoffentlich hat die Regie bald genauere Informationen zu der Gruppe, die sich jetzt auf die Abfahrt begibt.
Noch 72 KM Das ging ja ziemlich schnell, 8 Fahrer sollen sich ca. 20 Sekunden vor dem Feld befinden und jedes Team konnte mindestens einen Fahrer in die Gruppe platzieren, eine etwas komische Situation.
ZitatFLORENCIO CAVRE Xabier (LAN) 26.12.1979 ARROYO DURAN David (PGS) 07.01.1980 EVANS Cadel (PGS) 14.02.1977 TIRALONGO Paolo (AST) 08.07.1977 VICHOT Arthur (FDJ) RATTO Daniele (ISD) 05.10.1989 RUBIANO CHAVEZ Miguel Angel (LUX) 03.10.1984 POZZOVIVO Domenico (BMC) 30.11.1982
Noch 68 KM Normalerweise müsste jetzt im Peloton Stillstand herrschen, dem ist aber natürlich nicht so. FDJ und Team Luxemburg haben sich da jetzt vorne eingefunden, im direkten Vergleich würden ihre Fahrer vorne, Ratto und Rubiano, wohl den kürzeren ziehen. Vor allem FDJ hängt sich jetzt voll rein, ihr Kapitän Gilbert hat den Sprung in die Gruppe verpasst. Auffällig ist auch, dass Vichot und Ratto nur am Ende der Gruppe kleben, Taktik oder eine Frage der Reserven? Ich tippe auf Letzteres.
Noch 65 KM Die letzten Meter bergauf und nochmal probiert es jemand. Ja, Domenico Pozzovivo (BMC) muss jetzt seine Chance nutzen, bei einem Sprint aus einer Gruppe wäre er wohl chancenlos. Evans geht sofort hinterher und auch Rubiano und Florencio sind nach einigen Momenten wieder dran. Etwas schwieriger sieht es bei Tiralongo aus, der irgendwie nicht mehr so frisch wirkt, vielleicht schafft er es ja nochmal im Flachstück den Rückstand aufzuholen. Für Ratto, Arroyo und Vichot ist die Reise jetzt beendet, sie müssen sich zurückfallen lassen und finden sich gleich wieder im heranstürzenden Peloton vor.
Noch 62 KM Die Gruppe um Cadel Evans hat einen Vorsprung von 40 Sek. Ob das auf diesem langen Flachstück reichen wird, dass jetzt noch kommt? Mal schauen, zumal es durch den Morro de San Joao, einem sehr kurzen, aber knackigen Anstieg, noch die Chance gibt zu attackieren.
Noch 56 KM Jetzt sind die Zeitfahrqualitäten gefragt, die ja bei Evans zweifelsohne am meisten vorhanden sind. So ist es nicht verwunderlich, dass er die meiste Führungsarbeit leistet. Von der Regie bekommen wir übrigens die Mitteilung, dass sich Thor Hushovd nur 35 sek. hinter dem Hauptfeld befinden soll. Hauptfeld ist inzwischen sogar schon übertrieben, die Verfolgergruppe umfasst nur noch 20 Fahrer.
Thor Hushovd ist hart am Kämpfen, Chancen auf den Sieg gibt es aber noch für ihn.
Noch 50 KM Der Vorsprung der Spitzengruppe ist leicht gesunken, FDJ investiert jetzt wirklich ziemlich viel. Dazwischen befindet sich weiterhin Paolo Tiralongo, der aber schon im Blickfeld der Verfolgergruppe ist.
Noch 46 KM Langsam nähern sich die Fahrer der ersten Passage des Morro de Sao Joao. 14 % auf 500m gilt es dann zu überwinden. Kraftvolle Antritte könnten hier zum Erfolg führen, der letzte Anstieg zu diesem Hüge befindet sich nur 3 KM entfernt vom Ziel.
Noch 41 KM Die Schlussrunde hält wirklich was sie verspricht, atemlose Spannung und nebenbei einen tollen Blick auf den Strand Rios, wo sich auch heute wieder tausende Menschen tummeln, um sich bei den hohen Temperaturen abzukühlen. Eine Abkühlung gebrauchen könnten wahrscheinlich auch mal die Fahrer von FDJ, aber sie müssen wieter versuchen das Loch zwischen ihnen und der Gruppe um Cadel Evans zuzufahren. Vielleicht bekommen sie nochmals Hilfe von Astana, sollte Tiralongo gleich eingeholt werden. Der Vorsprung bewegt sich weiter um die 25 sek.
Noch 36 KM Evans führt die Ausreißer jetzt auf die ersten steilen Passagen des Sao Joao. Hinter ihm weiterhin Rubiano, Pozzovivo und Florencio, der aber schon etwas angeknockt wirkt. Hinten wird jetzt Tiralongo endgültig vom Peloton geschluckt, wo sich Astana auch gleich nach vorne orientiert.
Noch 32 KM Auch Thor Hushovd nähert sich immer weiter dem Fled, allerdings von der anderen Seite. Der Norweger hat nur noch 15 sek. auf das Peloton, seine Teamkollegen leisten da gute Arbeit. Wenn es zu einem Massensprint mit seiner Beteiligung kommen würde, dann hätten die anderen wohl nicht mehr so gute Chancen, abgesehen von Kolobnev, der Weltmeister mit dem starken Finish.
Noch 28 KM Gerade wurde der Sao Joao zum zweiten Mal passiert, noch wird in der pitzengruppe etwas taktiert, der Vorsprung leidet da jetzt immer mehr drunter. 17 sek. werden nur noch gemessen, Astana hat sich jetzt nämlich auch mit 2 Fahrern in die Nachführarbeit eingeklinkt.
Noch 25 KM
Noch 20 KM In der Spitzengruppe sind nun auch die anderen gefragt, Evans alleine hat gegen die Übermacht Astanas und FDJs keine Chance. Hushovd hat jetzt das Peloton erreicht und reiht sich hinten ein, man muss anerkennen, der Norweger in Diensten von Pegasus liefert hier wieder eine grandiose Vorstellung ab. Krönen könnte er sie durch einen Sieg am Ende.
Noch 14 KM 10 sek. nur noch, Evans & Co. befinden sich schon im Blickfeld der Verfolgergruppe. Der Sao José steht nun zum vorletzten Mal an, der letzte Ausweg für die Ausreißer wäre wohl eine erneute Attacke. Sie arbeiten aber anscheinend weiter zusammen, die Attacke gibt es im Verfolgerfeld. Astana sucht mit Jerome Pineau die Offensive und sofort ist Phillipe Gilbert dabei. Am Hinterrad eines ISD Fahrers kann ich nun auch Kolobnev erkenne, den russischen Hügelspezialisten. Gemeinsam versuchen sie jetzt an das Hinterrad eines der Ausreißer zu kommen. Die haben den Anstieg aber schon hinter sich gebraucht und befinden sich auf der kurzen Abfahrt.
Noch 10 KM Eine kurze Übersicht zur Rennsituation: Vorne immernoch 4 Mann, nämlich Eans, Pozzovivo, Florencio und Rubiano. Dahinter die Verfolgergruppe mit Gilbert, Kolobnev, Pineau, Chiarini und Offredo. Im Hauptfeld ist jetzt etwas das Tempo raus, da leidet natürlich Thor Hushovd drunter, dessen Chancen somit rapide sinken.
Noch 7 KM Sollten die Verfolger die 4 Spitzenreier noch einholen wären Gilbert und Kolobnev vor allem favorisiert, Evans dürften dann wohl die Kräfte nach dieser Flucht fehlen, zumal er vieles von vorne gefahren ist.
[size=85]Wird seine couragierte Vorstellung am Ende belohnt? - Cadel Evans (PGS)
Noch 6 KM Die Entscheidung wird wohl am letzten kleinen Hügel vor dem Ziel fallen, kommt da nochmals ein letztes Aufbäumen der Ausreißer oder werden sie von Gilbert & Co. einkassiert? Das Hauptfeld hat wohl keine Chance mehr, sie befinden sich schon 30 sek. hinter der Verfolgergruppe.
Es geht auf die letzten 5 KM! Heute wurde uns radsport vom Feinsten geboten und man kann schon sagen, der Sieger hat großes geleistet. Die Werbung für Olympia 2016 war ein großer Erfolg, vielleicht werden wir dieses Rennen nächstes Jahr schon wieder sehen. Jetzt aber nochmals zum Rennen, das jetzt in die entscheidende Phase geht, die letzte Passage des Morro Sao Joao steht kurz bevor: Gilbert führt die Verfolgergruppe Richtug Spitzengruppe, Sekunde um Sekunde verringert er den Abstand, aber es sind eben noch ca. 5, die ihn und seine Begleiter von denen da vorne trennen. Pünktlich an der 4 KM-Marke geht es bergauf, 500 harte Meter, die wahrscheinlich für die Entscheidung sorgen, wer hat die größten Kraftreserven? Jetzt hat Gilbert den Anschluss hergestellt, es befindet sich also eine 9-köpfige Gruppe an der Spitze. 9 werden es aber nicht bleiben. Chiarini hat jetzt Probleme, das war beim jungen Italiener aber zu erwarten. Nicht zu erwarten war aber diese Attacke! Domenico Pozzovivo mit einem klasse Antritt, da schauen sich die Verfolger verdutzt an. Keiner will hier die kräftezeerende Arbeit leisten und so ist Pozzovivo ( BMC) 3 KM vor dem Ziel ganz vorne mit ca. 10 sek. Vorsprung auf die Verfolger. Dort hat jetzt Kolobnev das Heft in die Hand genommen, aber es ist vielleicht schon zu spät. Der kleine Italiener vorne mobilisiert auf der Abfahrt seine letzten Kräfte, was für ein Rennen von ihm und da vorne ist die 2 KM-Marke. Kolobnev geht jetzt hinten auch wieder raus, da sind jetzt alle platt und ich lege mich mal fest, das wird der Sieg für Pozzo. Oder doch nicht? Attacke von Kolobnev, der will sich noch nicht geschlagen geben und anscheinend muss er das auch noch garnicht. Mit einem Riesen Gang kommt er Pozzo jetzt immer näher, dahinter haben sich alle aufgegeben. Flame Rouge, Pozzo schaut sich um, sieht Kolobnev und geht nochmals aus dem Sattel. Die eigentlich nicht vorhandenen Sprinterqualitäten muss er sich jetzt aus sich herauskitzeln, 500 Meter, Kolobnev gibt nochmal alles, aber das reicht nicht, Domenico Pozzovivo vom Team BMC holt sich hier den verdienten Sieg. Nach 175 langen Kilometern holt er sich den Sieg vor Alexandr Kolobnev (LUX) und Cadel Evans (PGS). Vierter wird Phillipe Gilbert vor Jerome Pineau und Miguel Rubiano. Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit und hoffe, dass sie im nächsten jahr wieder dabei sind.