Tour du Cyclisme (WS)

#1 von PS. , 16.12.2010 22:40

Hallo und herzlich willkommen zur Tour du Cyclisme. Ich begrüße sie von der „Île de Beauté“ oder auch dem Gebirge im Meer. Wir sind auf Korsika bei schönem Winterwetter im Mittelmeer. Übrigens der Spitzname „Île de Beauté“ heißt auf Deutsch Insel der Schönheit und ich denke im Laufe der 6 Tage, die wir mit der Tour du Cyclisme auf der Insel sein werden, werden auch sie als Zuschauer davon viel sehen werden, denn diesen Spitznamen trägt die Insel zu Recht.

Aber dazu werden wir auf den 8 Etappen noch oft genug zu sprechen kommen und somit befassen wir uns erst einmal mit dem sportlichen Teil. 11 Teams standen heute morgen in der „Hauptstadt“ der Insel Ajaccio am Start. Danach ging es los. Heute stand immerhin schon die Königsetappe der Rundfahrt auf dem Programm. Dies wollten dann auch gleich einige Fahrer nutzen um sich in der Ausreißergruppe zu zeigen. Die Anfangsphase war somit umkämpft und letztlich konnten sich nur drei Fahrer absetzen, da man im Feld keine größere Gruppe ziehen lassen wollte. Letztlich waren es drei Europäer, die sich absetzen konnten. Ein Österreicher, ein Franzose und ein Däne aus den Teams Pegasus, Landbouwkrediet und CSF. Rohregger (PGS), Monier (LAN) und Guldhammer (CSF) dürfen die Etappe nun schon seit langer Zeit anführen. Im Feld haben allerdings die Teams Quick Step, Skil-Shimano und FDJeux hauptsächlich das Tempo kontrolliert und somit haben die Ausreißer gerade einmal 5:12 Min. Vorsprung und das 60 km vor dem Ziel. Damit gehen wir auch live ins Rennen.

58 km vor dem Ziel:
Wir sind nun bald am Fuße des Col de Sorba und so langsam wird das Tempo im Feld erhöht, die Teams Astana und Quick Step kommen nach vorne. Die Ausreißer arbeiten übrigens gut zusammen, kämpfen allerdings immer wieder um die Bergwertungen.

55 km vor dem Ziel:
Der Einstieg in den Anstieg kommt bald, dann kommen wir noch einmal kurz zum Streckenprofil am heutigen Tag. Heute morgen ging es aus Ajaccio Richtung Westen hinaus immer nur leicht ansteigend. Nach ca. 25 km ging es aber in den ersten und neben dem Schlussanstieg den schwierigsten Anstieg am heutigen Tag, dem Col de Scalella. Danach ging es abwärts durch das Prunelli-Tal vorbei am Lac de Tolla, der ein sehr schönes Motiv ist, wie sie hier noch einmal sehen können:



Nach der Abfahrt ging es dann über zwei kleinere Hügel und dann über den fast 25 km langen Anstieg zum Col de Verde, der allerdings von der leichteren Seite befahren werden musste und daher nicht so schwierig war. Nun haben die Fahrer auch die Abfahrt hinter sich gebracht und nun stehen noch drei Anstiege an. Der schwere Col de Sorba, dann der kurze Hügel Col de Belle Granaje und zum Abschluss der Schlussanstieg hinauf zum Gorges de la Restonica.

53 km vor dem Ziel:
Los geht es, der Col de Sorba, die Teams Astana und Quick Step haben das Tempo heftig angezogen und das Feld dürfte nun wohl nicht mehr lange ganz bleiben und das ist natürlich früh im Rennen, wo morgen dann eine Verfolgungsetappe ansteht. Viele rechnen sich doch aus, morgen vielleicht wieder auf der langen Flachetappe wieder nach vorne kommen zu können um dann in einem Sprint einen Etappensieg zu holen. Daher wird es interessant sein, wie viel Zeit die Fahrer heute rausholen können und ob das teilweise auch sinnvoll ist. Das Team Astana will hier wohl soviel Abstand zwischen die Helfer und die Favoriten brignen, sodass morgen nicht mehr alles zusammen laufen kann.
50 km vor dem Ziel:
3 km haben die Fahrer nun schon gefahren und haben inzwischen den kleinen Ort Ghisoni passiert, aber das Feld ist inzwischen auch weit auseinander gezogen und die ersten Fahrer verlieren wohl jetzt langsam den Kontakt. Es scheint hier schon eine frühe Vorselektion zu geben.

47 km vor dem Ziel:
Noch 2 km bis zum Gipfel, das Feld ist nun schon geschrumpft einige Helfer haben schon die ersten Züge des Grupettos angenommen, mal sehen, ob sie wie sonst auch auf Bergetappen ruhig machen oder sie versuchen den Abstand klein zu halten um morgen wieder die Chance zu haben an die Topfahrer heran zu fahren. Das Ausscheidungsfahren von Quick Step war bisher zwar erfolgreich, aber wohl nicht so erfolgreich wie erhofft.

45 km vor dem Ziel:
Die Ausreißer sind am Gipfel angekommen. Immer noch sind Rohregger (PGS), Monier (LAN) und Guldhammer (CSF) zusammen, haben aber durch die Tempoarbeit nun fast eineinhalb Minuten eingebüsst. Das Feld hat sich auch deutlich verkleinert. Ich denke mal es sind noch so um die 40 Fahrer zusammen, also rund die Hälfte der Fahrer hat leicht bis ganz abreißen lassen, aber die kurvige Abfahrt gibt die Möglichkeit wieder heran zu kommen. A propos kurvig. Das werde ich in den nächsten Tagen nicht mehr sagen müssen, denn jede Straße die ein etwas gebirgigeres Profil hat, ist mehr als nur kurvenreich. Es gibt außer an der Ostküste wohl ein paar Stellen, die an einer Hand abgezählt werden können, wo die Straße mehr als 50 m geradeaus führt.

39 km vor dem Ziel:
Die Fahrer sind auf der Abfahrt ins Tal. Die Fahrer passieren gerade das Dorf Vivariound der Abstand zwischen Feld und Ausreißern ist zur Zeit bei 3:19 Min. angelangt.

33 km vor dem Ziel:
Die Fahrer haben nun die Abfahrt hinter sich gebracht und tatsächlich konnten einige Fahrer aufschließen. Das Feld hat sich trotz dem nicht langsamen Tempo wieder etwas aufgefüllt. Jetzt geht wieder bergauf. Zwar nicht allzu steil aber 6 km lang, also nicht zu verachten, auch wenn der Col de Belle Granaje auf dem Profil wie ein Zwerg neben dem Schlussanstieg und dem Col de Sorba aussieht.

29 km vor dem Ziel:
Wieder Astana, die hier wirklich noch einmal aussortieren wollen. Agnoli, Tiralongo und Zaugg fahren weiterhin von vorne und wieder bröckelt es hinten. Aber wie gesagt gleich gibt es noch einmal eine Abfahrt, aber dann kommt halt der Schlussanstieg. Da funktioniert das nicht mehr. Auch Qucik Step wieder vorne und die machen noch einmal richtig Dampf.

26 km vor dem Ziel:
Die Fahrer sind am Gipfel. Die Favoritengruppe ist noch einmal merklich geschrumpft. Vielleicht noch 30 Fahrer, die zusammen vorne sind und jetzt haben sie nur 7 km bis nach Corte wo dann kurze Zeit später der Schlussanstieg beginnen wird.

20 km vor dem Ziel:
Die Ausreißer haben Corte erreicht. Ihr Vorsprung ist wieder geschrumpft und sie haben nur noch rund zwei Minuten übrig. Da können wir uns festlegen, das wird wohl heute nichts mit dem Etappensieg. Corte wird morgen übrigens Startort der ersten Halbetappe sein, die nach Bastia führt. Diese wird als Verfolgungsetappe ausgetragen, also morgen starten die Fahrer so wie sie heute ins Ziel kommen und zwar mit genau dem gleichen Abstand. Dann geht es 70 km erst kurz leicht ansteigend und dann leicht abfallend bis an die Ostküste und dann flach bis nach Bastia, wo morgen die zweite Halbetappe in Form eines Einzelzeitfahrens ansteht.

18 km vor dem Ziel:
Der Schlussanstieg beginnt! Es geht hinauf durch das Tal der Restonica. Anspruchsvoll aber dafür ein Augenschmaus, wofür die Fahrer wohl eher weniger Augen haben werden, denn jetzt wird es Ernst. Astana geht noch einmal mit voller Kraft voraus in den Anstieg. Tiralongo und Zaugg sind es noch und sie verkleinern noch einmal die Gruppe.



16 km vor dem Ziel:
Jetzt ist es vorbei für die beiden, aber die Gruppe ist noch einmal verkleinert worden. Ca. 25 Fahrer sind jetzt noch vorne vertreten und einige Fahrer sind sogar schon isoliert. Und jetzt übernimmt Szmyd (AST) das Tempo.

14 km vor dem Ziel:
Szmyd sortiert aus, hinten fällt jetzt immer wieder ein Fahrer raus, der das Tempo nicht mehr halten kann. Zwei BMC-Trikots sehe ich da gerade hinten heraus fallen. Moreno und Possoni, aber auch Cobo Acebo (QST) kann das Tempo nicht mehr halten. Jetzt heißt es Rückstand klein halten. Übrigens es ist vorne keiner mehr vom Team CSF vorne vertreten, die aber auch nicht mit einem sehr kletterstarken Team angereist sind.

12 km vor dem Ziel:
Szmyd ist immer noch vorne und macht weiterhin das Tempo. Dahinter bleibt es weitgehend ruhig, die großen Favoriten lauern noch dafür haben hinten im Feld weitere Fahrer den Kontakt verloren. Ich sehe z. B. Pidgornyy (ISD) und vor allem Monfort (AST), das ist schon eine Überraschung. So jetzt haben wir auch eine Übersicht, wer noch vorne in der Gruppe vertreten ist.

Zitat
Evans (PGS)
Rogers (PGS)
Gesink (AST)
Horner (AST)
Sastre (AST)
Szmyd (AST)
Roche (RAB)
Coppel (FDJ)
Nibali (FDJ)
Gerdemann (SKS)
van den Broeck (QST)
Pozzovivo (BMC)
Brajkovic (THR)
Porte (THR)
Vandevelde (THR)



10 km vor dem Ziel:
Die Gruppe ist also noch 15 Fahrer groß. Szmyd immer noch vorne und er fährt ein hohes Tempo durch die weiterhin schöne Landschaft, aber sie merken schon – ich schweife ab weiterhin also nur Ausscheidungsfahren, aber jetzt sehen wir den nächsten der Probleme bekommt und jetzt ist es Gerdemann. Der junge Deutsche bzw. der kommende Toursieger verliert den Anschluss. Das ist natürlich auch enttäuschend, vor allem da er Kapitän für sein Skil-Shimano-Team ist.

7 km vor dem Ziel:
Immer noch keine Attacken, es scheinen wohl alle Angst vor der morgigen Verfolgungsetappe zu haben. Keiner will hier seine Kräfte vergeuden und morgen eh wieder eingeholt werden. So ist scheinbar die Devise der Teammanager. Natürlich schade für uns als Zuschauer.

6 km vor dem Ziel:
Rogers fällt zurück! Das ist eine weitere Überraschung. Michael Rogers muss hier abreißen lassen im Steilstück, wo Szmyd noch einmal das Tempo verschärft hat. Auch sein landsmann hat jetzt Probleme. Richie Porte verliert jetzt den Anschluss und nun auch der junge Franzose Coppel (FDJ).

5 km vor dem Ziel:
Szmyd kann nicht mehr, er lässt sich zurückfallen und nun die erste Attacke. Sofort nutzt Sastre die Gelegenheit. Er attackiert. Aber sofort reagieren die Fahrer dahinter. Roche vorne weg und dann kommen auch van den Broeck und Evans, dahinter die restlichen Astana-Faherr und Sastre wird langsam wieder eingeholt, die Attacke war wohl nicht erfolgreich. Aber gleich der Nächste, der geht. Horner fährt davon. Damit der nächste Astana-Fahrer. Wieder versuchen die anderen Favoriten mitzugehen und wieder ist die Attacke nicht erfolgreich.

4 km vor dem Ziel:
Jetzt ist es Gesink! Jetzt der Astana-Kapitän! Nibali geht sofort hinterher. Auch Evans versucht dabei zu sein und geht hinterher. Die Gruppe sofort lang auseinander gezogen Hinten hat z. B. Roche Probleme. Aber vorne guckt sich Gesink um und er hat schon wieder vier, fünf Kletten an seinem Hinterrad, u. a. jetzt auch van den Broeck. Also keine Vorentscheidung. Die Gruppe läuft wieder zusammen.

3 km vor dem Ziel:
Erneute Attacke aus der Gruppe, wieder Astana, Wahnsinn, die versuchen hier auf Biegen und Brechen den Sieg zu holen. Sastre ist es wieder und wieder gehen die anderen hinterher. Die Attacke ist einfach nicht spritzig genug, wieder kommt der Rest zurück, aber die nächste Attacke, Horner ist es. Wie wollen die das durchhalten, aber diesmal geht keiner hinterher. Haben die keine Lust mehr? Nein, Horner wird ziehen gelassen. Hinten gucken sie sich an.

2 km vor dem Ziel:
Horner ist weg, aber dahinter ist der Zug nicht ganz raus. Trotzdem die Abstände nach hinten sollen wohl in letzter Zeit nicht größer geworden sein. Die Favoritengruppe jetzt mit solidem Tempo, ich denke das Ding ist durch.

1 km vor dem Ziel:
Horner ist weg. 13 Sek. hat er. Dahinter hat zur Zeit Brajkovic das Kommando übernommen. Horner jetzt auf dem letzten Kilometer. Der Triumpfzug hinauf wird es für ihn. Er wird morgen als erster auf die Strecke gehen. Dahinter attackiert noch einmal Vandevelde und die Gruppe wird in die Länge gezogen. Vorne aber Horner lässt sich feiern und gewinnt die erste Etappe der Tour du Cyclisme auf Korsika. Dahinter geht Nibali im Zielsprint noch an Vandevelde vorbei und holt sich Platz 2 und Gesink wird Dritter. Die Gruppe zwar langgezogen, aber die Abstände minimal. Damit verabschiede ich mich von der schönen Insel Korsika. Morgen geht es weiter von Corte nach Bastia und rund um Bastia, dann wird es richtig interessant wenn das heutige Ergebnis dann als Grundlage für die morgige Etappe genommen wird.

 
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RE: Tour du Cyclisme (WS)

#2 von PS. , 17.12.2010 16:53

Willkommen aus Bastia. Ich begrüße sie aus der zweitgrößten Stadt der Insel zur 2. Etappe der Tour du Cyclisme. Genauer gesagt der ersten Halbetappe am heutigen Tage. In Kürze werden die Fahrer in Corte, einem typischen korsischen Ort starten um dann die 69,8 km bis nach Bastia zu absolvieren. Allerdings ist heute eine sehr besondere Etappe, denn die Tour du Cyclisme bietet nicht nur normale Etappen mit so genanntem Massenstart, sondern auch Verfolgungsetappen, wie z. B. heute. Dann wird mit dem Abstand, den man zur Zeit im Gesamtklassement hat gestartet, also man fährt die Gesamtwertung quasi auf der Strecke aus. Wer heute Etappensieger in Bastia ist, wird auch das Gelbe Trikot mindestens für das Zeitfahren übernehmen. Damit ab zum Start nach Corte:

Noch 70 km bis ins Ziel:
So es geht los, Chris Horner (AST) geht als Erster auf die Strecke. Der gestrige Etappensieger verläst als erstes den Startbereich, allerdings beschleunigt er keinesfalls wirklich stark. Schließlich kommen auch 16 Sekunden später auch schon die ersten Verfolger mit Nibali und Gesink und auch die weiteren Favoriten sind nur wenige Sekunden zurück. Die Experten rechnen damit, dass sich die ersten 10 von gestern wohl recht schnell zu einer Gruppe formieren werden, allerdings ist dann die Frage, ob sie ihren Vorsprung verteidigen wollen und sollen.

Noch 65 km bis ins Ziel:
Tatsächlich. Vorne ist die Gruppe zusammengelaufen. 10 Fahrer jetzt vorne weg, jetzt ist aber erst einmal der Zug raus. Unterdessen kommen Rogers, Coppel und Porte näher, da die beiden Australier gut zusammen arbeiten. Das Duo Gerdemann, Szmyd, scheint sich wohl von der Verfolgergruppe um die starken Zeitfahrer Millar und Monfort einholen lassen zu wollen, da Szmyd nicht mitarbeiten will. Und es sieht wohl auch gut für die Gruppe um Kashechkin aus, da man sich dort auch einig ist, dahinter scheint das teilweise weniger der Fall zu sein.

Noch 60 km bis ins Ziel:
Die Fahrer haben den kleinen Anstieg aus Corte hinaus hinter sich gebracht und sind nun auf einer kleinen Abfahrt, bevor es danach viele Kilometer ganz leicht abfallend in Richtung Meer geht. Die letzten 20 bis 30 Kilometer sind dann wirklich flach bis nach Bastia. Dann wollen wir noch einmal zurück auf Corte kommen. Wir haben nämlich einige interessante Fakten für sie vorbereitet:

Zitat
Corte (korsisch Corti) ist die einzige bedeutende Stadt und Unterpräfektur des gleichnamigen Arrondissements im Inneren der französischen Insel Korsika am Zusammenfluss von Restonica und Tavignano. Sie liegt auf einem Hochplateau auf 436 m Höhe und hat 6747 Einwohner. Durch den korsischen Staatsmann Pascal Paoli (Freiheitskämpfer) war Corte von 1755 bis 1769 die Hauptstadt der Insel.

Die Mauren gründeten die Stadt, und die Kämpfe des Mittelalters sowie die Kriege um die Unabhängigkeit haben ihre Spuren in dieser Hochburg der Geschichte hinterlassen. Heute ist Corte mit seiner malerischen Altstadt ein touristischer Höhepunkt auf der Insel und hat besonders im oberen Teil seinen strengen und ernsten, teilweise sogar feindlichen Charakter erhalten, mit seinen engen, steilen Gässchen zwischen den Schiefer gedeckten Häusern.





Damit wieder zum Renngeschehen. Wir haben eine kleine Übersicht wie es im Rennen aussieht:

Zitat
Spitze (10 Fahrer)
Verfolger (Rogers, Porte, Coppel) + 0:24 Min.
Gruppe Millar (Monfort, Szmyd, Gerdemann, Pidgornyy) + 1:09 Min.
Gruppe Kashechkin (5 Fahrer) + 1:52 Min.



Weiter dahinter läuft eigentlich nur eine Gruppe und das weil dort das Team Columbia ordentlich Tempo macht. Dort versucht man Visconti nach vorne zu bringen und konnte nun auch schon Zeit gutmachen.

Noch 55 km bis ins Ziel:
Die Favoritengruppe läuft ganz und gar nicht, man will die Kräfte hier nicht verpulvern. Daher konnten nun schon Rogers, Porte und Coppel aufschließen, mal sehen, ob es jetzt besser läuft. Dahinter hat die Gruppe um Millar allerdings noch rund 50 Sek. Rückstand. Dort arbeiten Gerdemann, Pidgornyy und Millar gut zusammen, allerdings lutschen Monfort und Szmyd nur.

Noch 50 km bis ins Ziel:
Die Fahrer passieren nun Ponte-Leccia und wir können wieder ein paar schöne Impressionen sammeln. Im Rennen läuft alles wie bisher. Die Favoritengruppe hat auch mit Rogers und Porte keine Fahrt aufgenommen. Dahinter kommen nun auch Gerdemann und Co. näher. Gerade einmal 28 Sek. haben sie noch zu überbrücken. Viscontis Gruppe hat schon die Gruppen um Frank und um Zaugg und Tiralongo eingeholt und ist nunmehr nur noch 4:50 Min. hinter der Spitze zurück. Das könnte sogar aufgehen, wenn das Tempo vorne weiterhin so niedrig bleibt.



Noch 40 km bis ins Ziel:
Wie gesagt, viel passiert leider nicht, aber es ist doch recht interessant, dass hier keine Aktionen passieren. Es könnte doch vorne es mal einer probieren zu gehen und gucken, ob die anderen Favoriten dann weiterhin eine ruhige Kugel schieben und man ihn ziehen lässt, aber es geschieht nichts. Keiner will ins Risiko gehen, aber so kann man gerade als Außenseiter keine Rundfahrt gewinnen. Inzwischen ist die Gruppe vorne weiter angewachsen. Auch Millar, Monfort, Szmyd, Gerdemann und Pidgornyy sind nun Teil der Spitze und auch die Gruppe Kashechkin hat nun nur noch etwas weniger als eine Minute aufzuholen.

Noch 30 km bis ins Ziel:



Die Fahrer nähern sich der Ostküste. Es sind nur noch rund 10 km bis sie in die Ebene einfahren und dann auch dem Wind teilweise ausgesetzt sind. Unterdessen haben nun gerade eben auch Kashechkin und Co. nach vorne aufgeschlossen und nun hat sich auch Cobo vor die Gruppe gespannt und hat wieder etwas mehr an Zug in die Gruppe gebracht. Das könnte das Leben von Viscontis Helfern nicht einfacher machen, zumal dieser seit nun schon fast 40 km Tempo machen. Trotzdem, es sind nur noch 3:41 Min.

Noch 20 km bis ins Ziel:
Die Fahrer haben de Ostebene erreicht. Die Spitzengruppe hat jetzt etwas mehr an Fahrt durch Cobo aufgenommen, aber trotzdem holt die Gruppe um Visconti auf. Die restlichen Gruppen, die übrigens nach der von Kashechkin gestartet sind, wurden inzwischen von den Helfern von Visconti eingeholt. Die aktuelle Situation sieht also so aus:

Zitat
Spitze (23 Fahrer)
Gruppe Visconti (23 Fahrer) + 3:15 Min.
Grupetto (42 Fahrer) + 11:43 Min.



Es ist also viel zusammen gelaufen, allerdings geht das vor allem auf das Konto der Führenden, die ihren Vorsprung auch nicht verteidigen wollten. In den Gruppen dahinter herrschte dann meist völlige Uneinigkeit. Keiner hatte Interesse um nach vorne zu kommen und so kam die Gruppe Visconti von hinten und holte alle Kleingruppen ein. Vielleicht ist damit so manch ein Helfer für die Etappe am Sonntag hinauf zum Col de l’Ospendale dadurch weggefallen, da das auch eine Verfolgungsetappe sein wird. Wir werden sehen, ob das so schlau war.

Noch 10 km bis ins Ziel:
Vorne ist wieder nicht viel Zug drin. Cobo fährt zwar von vorne aber lange nicht mit der Überzeugung wie es sein müsste. Allerdings haben die Helfer von Visconti so langsam auch ihre Körner verschossen und holen immer weniger Zeit auf. Das wird wohl nicht mehr reichen, aber sie haben wenigstens aus Sicht der Zuschauer dazu beigetragen, das die Etappe sehr interessant geblieben ist. Nun müssen das aber die vorne richten.

Noch 8 km bis ins Ziel:
Und Attacke! Tatsächlich. Michael Rogers attackiert. Aber sofort kommen viele Konter aus der Spitzengruppe, die weit in die Länge gezogen wird. Keiner will hier noch Zeit verlieren, aber Rogers Qualitäten im Flachen sind überzeugend und Tempohart ist er allemal. Das sieht man auch aber die Lücke ist nicht wahnsinnig groß, auch wenn dahinter einige Risse in der Gruppe entstanden sind, er guckt sich um und resigniert. Auch wenn alle heute nur „gechillt“ haben, aufmerksam sind sie dann doch.

Noch 5 km bis ins Ziel:
Der Sieger wird aus den 23 Fahrern vorne kommen, das ist klar. Nur wer wird es. Mit Nibali, Roche oder Pozzovivo sind doch keine schlechten Sprinter vorne dabei, aber vielleicht nutzt dann doch noch ein Fahrer den kleinen Hügel kurz vor dem Ziel in Bastia, der wichtigsten Hafenstadt Korsikas.

Noch 3 km bis ins Ziel:
Noch immer tut sich nicht viel. Cobo macht immer noch etwas Tempo, aber eigentlich eignet es sich gut für Attacken, aber noch belauern sie sich dahinter. Jeder weiß heute Nachmittag steht schließlich noch ein Einzelzeitfahren an, wo die Körner gebraucht werden.

Noch 2 km bis ins Ziel:
Nun doch eine Attacke! David Millar, der Schotte in Diensten von Landbouwkrediet, zieht davon. Sofort versuchen viele Fahrer hinterher zu gehen, aber die Attacke war stark und die Gruppe zersplittert dahinter förmlich. Lang, sehr lang gezogen ist sie sogar. Der kleine Anstieg tut sein übriges und nun geht es mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Ziel durch die kurvigen Straßenschluchten in Bastia.

Noch 1 km bis ins Ziel:
Der Teufelslappen ist erreicht. Millar immer noch vorne. Dahinter aber nur wenige Meter entfernt ein Duo. Evans und Rogers sind das, aber auch der Rest nicht allzu weit entfernt, aber wen die das Tempo beibehalten, könnten das noch entscheidende und ärgerliche Abstände werden. Noch 600 m. Rogers und Evans kommen näher, Millar ist eingeholt und muss nun auch noch von vorne im Sprint fahren. Die Zielgeraden ist erreicht. Millar von vorne dann Evans und dann Rogers, wir sehen dahinter schon die nächsten Gruppen. Alles recht eng beieinander, aber vorne geht es um den Etappensieg und die vorübergehende Gesamtführung. Noch 200 m, noch ist keiner nervös geworden. Doch jetzt zieht Evans los, von zweiter Position, Rogers reagiert und ist im Windschatten, dann Millar, der aber wohl keine Chance mehr hat oder doch? Noch 100 m Rogers kommt aus dem Windschatten aber reicht das gegen den starken Evans? Oder kommt Millar doch noch einmal? Noch 50 m, Millar ist geschlagen und vorne ist Evans schneller. Rogers kommt nicht vorbei, aber wird Zweiter und damit Doppelsieg für Australien. Cadel Evans gewinnt die Etappe Nr. 2a der Tour du Cyclisme 2011 und wird dann heute Nachmittag in gelb die ca. 22 km Zeitfahrparcours absolvieren. Damit verabschiede ich mich erst einmal, bis nachher.

 
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RE: Tour du Cyclisme (WS)

#3 von PS. , 17.12.2010 17:56

1. ehemaliger Zeitfahrweltmeister
2. zeigte bei der Dauphiné 09 seine Kletterfähigkeiten
3. "der ewige Zweite"
4. sein Stern ging in diesem Jahr beim Giro auf
5. er zeigt seine Zeitfahrstärke immer in Bayern
6. niederländischer Zeitfahrspezialist, der in der SIM sehr stark fuhr zuletzt
7. er schlug in diesem Jahr Contador
8. sein Bruder war eine der Entdeckungen des Jahres 2010
9. niederländischer Zeitfahrspezialist, der letztes Jahr eien Etappe bei der Dauphiné gewann
10. er war die Entdeckung der Tour 09

 
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RE: Tour du Cyclisme (WS)

#4 von PS. , 18.12.2010 15:04

Sprint in Porto-Vecchio

Die 3. Etappe war heute einmal komplett entlang der Ostküste von Korsika zu fahren. Daher ging es in der Ostebene recht flach zu und ein Sprint war recht wahrscheinlich. Daran konnten ein paar Wellen auf einer Schlussrunde rund um Porto-Vecchio, dem Zielort des Cretérium International 2010, auch nichts ändern. Die frühe Ausreißergruppe, bestehend aus Coenen (LAN) und Westra (RAB), wurde gut kontrolliert und nicht gefährlich weit weggelassen. Ein Versuch einer Windkante von Astana schlug übrigens fehl, genauso wie eine gemeinsame Attacke von Monfort (AST) und Terpstra (RAB) an einer der letzten Wellen ca. 10 km vor dem Ziel. Die Sprintwertungen wo es eigentlich jeweils 5 wichtige Sek. gegeben hätte, wurden nicht beachtet. Es wird vermutet, dass die Teammanager gestern Abend zu lange gezecht haben und nicht das Profil bzw. die Informationen studiert haben. Der folgende Sprint war dann sehr übersichtlich. Gerade einmal zwei „Züge“ wurden aufgebaut. Dabei konnte sich der von Skil-Shimano deutlich besser vorbereiten, als der von Landbouwkrediet. Den Sprint gewann dann nach guter Vorbereitung auch Bozic (SKS) souverän. Zweiter wurde Cardoso (BMC), das Podium komplettierte Visconti (THR).

 
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RE: Tour du Cyclisme (WS)

#5 von PS. , 19.12.2010 22:26

Ich wünsche Ihnen einen schönen guten Morgen. Ich begrüße Sie zum vierten Tag der Tour du Cyclisme. Am heutigen Vormittag steht die erste Halbetappe an, die die Fahrer hinauf zum Col de l’Ospendale führen wird. Das besondere dabei, die Etappe ist gerade einmal 23 km lang und wird als Verfolgungsetappe gefahren, d. h. die Fahrer starten in der Reihenfolge und mit den Abständen aus der aktuellen Gesamtwertung. Somit wird der Zieleinlauf heute auch wieder gleich mit der Gesamtwertung sein. Noch interessanter wird das übermorgen sein, wenn dann die letzte Etappe ebenso als Verfolgungsetappe gefahren wird und der Sieger der Etappe auch gleichzeitig Gewinner der Tour du Cyclisme 2010 sein wird. Die Insel Korsika bietet auch heute wieder eine tolle Kulisse für die Etappe 4a von der kleinen Hafenstadt Port-Vecchio aus hinauf zum Col de l’Ospendale, der schon im Frühjahr Zielankunft beim Cretérium International war. Mit der Einblendung der aktuellen Top 27 der Gesamtwertung geben wir dann auch ab zu unseren Kommentatoren für das erste Teilstück am heutigen Samstag.

Zitat
01 Rogers (PGS)
02 Millar (LAN) 00:13
03 Evans (PGS) 00:31
04 Porte (THR) 00:39
05 Monfort (AST) 00:55
06 Brajkovic (THR) 01:14
07 Vandevelde (THR) 01:32
08 Nibali (FDJ) 01:34
09 Gerdemann (SKS) 02:01
10 Horner (AST) 02:11
11 Roche (RAB) 02:23
12 Coppel (FDJ) 02:36
13 van den Broeck (QST) 02:39
14 Kashechkin (PGS) 02:48
15 Gesink (AST) 02:48
16 Sastre (AST) 02:56
17 Pidgornyy (ISD) 03:05
18 Pozzovivo (BMC) 03:10
19 Ten Dam (RAB) 03:14
20 Moreno Fernandez (BMC) 03:16
21 Szmyd (AST) 03:27
22 Possoni (BMC) 03:49
23 Cobo (QST) 03:56
24 Kiriyenka (QST) 04:39
25 Frank (LAN) 04:53
26 Monier (LAN) 05:05
27 Florencio (LAN) 05:22



Wir sehen also, dass gleich Michael Rogers als Erster auf die Strecke gehen wird. Dahinter mit 13 Sekunden Abstand David Millar und dann Rogers Teamkollege Cadel Evans. Die Strecke führt heute von Porto-Vecchio aus 12 km leicht wellig bis zum Fuße des Anstiegs zum Col de l’Ospendale. Dann stehen 11 km Kletterei auf dem Programm, allerdings ist der Anstieg nicht allzu steil. Eher vergleichbar mit einem Alpenanstieg, gleichmäßig um die 6,5 %-Steigung. Vor kurzem ist nun auch schon der Australier Michael Rogers gestartet. Ihm folgen übrigens gleich ein Schotte und dann noch zwei Australier, denn Vierter ist der junge Richie Porte, der hier bisher überzeugen konnte. Allerdings wird sich ab heute bzw. ab spätestens morgen zeigen, wer hier wirklich Chancen auf den Gesamtsieg hat, denn es gibt kein Zeitfahren mehr, dafür morgen eine harte Bergetappe und auch der letzte Tag ist gespickt mit vier harten Anstiegen. Doch jetzt erst einmal zum Rennen. Auch Millar und Evans sind jetzt gestartet und auch Porte ist nun losgelassen worden von den Kampfrichtern und es geht auch schon nach wenigen Metern bergauf. Wir sehen den Führenden Rogers schon im kleinen Anstieg hinauf in den Ortskern von Porto-Vecchio auf ca. 60 m von Meereshöhe aus. Wir sehen schon, dass Evans hier schnell nach vorne aufschließen möchte, er fährt hier schon kräftig hinauf und versucht die Lücke zu Millar zu schließen, der das aber scheinbar auch bereitwillig zulässt. Porte konnte bzw. vielleicht wollte er die 8-Sekunden-Lücke zu seinem Landsmann Evans nicht schließen und hat auch leicht Tempo rausgenommen und scheint auf die weiteren Fahrer zu warten. Das finde ich doch sehr erstaunlich, dass die Fahrer hier teilweise so leicht ihre Vorsprünge herschenken. Nun hat sich hinter ihm aber auch eine interessante Gruppe gebildet, die den Fünften Monfort jagt. Vandevelde (THR) und Nibali (FDJ), die vielleicht die 15 Sek. zu Vandeveldes Teamkollege Brajkovic schließen können. Dann kommt erst einmal 30 Sekunden nichts bevor Linus Gerdemann zehn Sekunden vor Horner auf die Strecke gegangen ist, der wiederum 10 Sekunden auf eine sehr interessante Gruppe Vorsprung hat. Diese Gruppe liegt innerhalb von 35 Sekunden und besteht aus Roche (RAB), Coppel (FDJ), van den Broeck (QST), Kashechkin (PGS), Gesink und Sastre (AST). Also vielleicht ideal für Gesink, der seine Zeit, die er im Zeitfahren verloren hat, aufholen kann mit Hilfe seines Teamkollegen Sastre, zumal Horner auch nicht so weit weg ist. Wir gehen noch einmal in eine kurze Werbepause und melden uns dann mit einem kurzen Portraits des Startorts und mit dem Einstieg in den Anstieg wieder.



Zitat
Porto-Vecchio (korsisch: Portuvechju oder Portivechju) – früher auch geschrieben als Porto Vecchio (italienisch für Alter Hafen) – ist eine französische Gemeinde mit 11.326 Einwohnern auf Korsika in der dortigen Région L'Extrême Sud. Sie gehört zum Département Corse-du-Sud und dem Arrondissement Sartène. Sie ist der Hauptsitz des Kantons Porto-Vecchio, zu dem vier Gemeinden mit insgesamt 12.904 Einwohnern gehören. Zu römischer Zeit hieß der Ort Portus Syracusinus sowie in genuesischer Zeit Ventimiglia la nova.

Porto-Vecchio liegt im Zentrum einer Beckenlandschaft, am Ende des weitverzweigten Flusseinzugbereiches des Stabiacco. Der gleichnamige Golf von Porto-Vecchio hat eine Länge von 8 km und eine Breite von 1,5 bis 2,5 km.



Noch 12 km bis ins Ziel:
Die Fahrer haben nun fast den Fuß der Schlusssteigung erreicht. Das Tempo ist sehr hoch, da die Etappe ja auch nicht sehr lang ist und somit erwarten wir ein interessantes Finish hier hinauf auf den Gebirgskamm im Süden Korsikas. Bevor es wirklich los geht, noch einmal eine Übersicht wie die Rennsituation ist:

Zitat
Spitze (Rogers, Millar, Evans)
Gruppe Porte (Porte, Monfort, Brajkovic) + 0:48 Min.
Vandevelde/Nibali + 1:57 Min.
Gruppe Gesink + 2:29 Min.
Gruppe Pozzovivo + 3:01 Min.



Wir sehen also, dass sich vorne die beiden Pegasus-Fahrer schon zusammengeschlossen und nun Millar im Schlepptau haben, welcher allerdings schon signalisiert hat, dass er nicht mitführen wird. Daher teilen sich nun Evans und Rogers die Arbeit, allerdings scheinen sie nicht Vollgas zu geben.

Noch 11 km bis ins Ziel:
Porte hat im Flachstück gewartet auf Monfort, der von Brajkovic eingeholt wurde, der hier auch recht schnell angegangen ist um die Lücke zu schließen und hat das auch vor Kurzem geschafft. Interessanter ist allerdings dahinter, dass das Duo Vandevelde/Nibali schon nach vorne verloren hat, trotz dass Rogers auch ein wenig auf Evans und Millar gewartet hat, denn die beiden sind sich nicht einig. Vandevelde will gar nichts tun, da er mit Porte und Brajkovic zwei Kollegen vor sich hat, aber auch Nibali will eigentlich nichts tun und somit hat sich Nibali zwar jetzt nach vorne gespannt, aber das Tempo lässt zu Wünschen übrig. Die Gruppe Gesink ist wirklich entstanden. Von Gerdemann bis Sastre ist das ganze natürlich jetzt eine starke Kombination, die von Horner und Sastre nun angeführt wird um Gesink wieder nach vorne zu bringen.

Noch 8 km bis ins Ziel:
Die Fahrer schlagen ein wirklich hartes Tempo hier an, vor allem in den hinteren Gruppen um Gesink bzw. Pozzovivo. Währenddessen muss Nibali so langsam mal aufs Gaspedal drücken bzw. inzwischen brauch er das auch nicht mehr, denn die Gruppe um Gesink, van den Broeck und Co. hat bald schon die Lücke zum Italiener geschlossen. Vorne konnte die Gruppe Porte auch schon den Abstand nach vorne verringern.

Noch 6 km bis ins Ziel:
Die Gruppe Gesink bricht auseinander. Gerdemann und Kashechkin konnten das hohe Tempo Sastres und Horners nicht mehr mitgehen und haben den Kontakt verloren. Auhc die gruppe um Pozzovivo ist inzwischen getrennt worden. Szmyd und der Italiener konnten sich vom Res absetzen und versuchen nun die Lücke schneller zu schließen. Die aktuellen Abstände sehen übrigens so aus:

Zitat
Spitze
Gruppe Porte + 0:35 Min.
Vandevelde/Nibali + 2:03 Min.
Gruppe Gesink + 2:09 Min.
Gerdemann/Kashechkin + 2:22 Min.
Szmyd/Pozzovivo + 2:47 Min.
Gruppe Moreno (Moreno, Ten Dam, Pidgornyy) + 2:53 Min.



Noch 4 km bis ins Ziel:
Millar hat vorne Probleme! Der Schotte kann das Tempo nicht mehr ganz mitgehen. Damit ist vorne wieder das Pegasus-Duo. Sie haben das Tempo erhöht und konnten den Schotten nun schon etwas distanzieren. Dahinter ist auch die Gruppe Porte zerbröselt. Brajkovic ist nun entflohen und Monfort hat sogar leichte Probleme Porte zu folgen. Währenddessen haben nun auch in Gesinks Gruppe Coppel und Horner den Kontakt verloren. Horner muss wohl seiner Arbeit Tribut zollen, während der junge Franzose wohl lieber nicht ganz einbrechen will und lieber sein Tempo durchziehen will. Nibali und Vandevelde wurden übrigens von der Gruppe geschluchkt.

Noch 3 km bis ins Ziel:
Wir gucken wieder nach vorne und wir sehen einen Solisten. Im Steilstück in der Ortschaft Ospendale hat Cadel Evans seinen Teamkollegen Rogers abgehangen und fährt nun der Gesamtführung entgegen. Der Australier mit einem starken Eindruck auf der Insel Korsika. Dahinter jetzt Rogers und dann hat Brajkovic den Schotten Millar im Sichtfeld und wird ihn in Kürze wohl überholen. Aber noch viel interessanter, dass Gesink und Nibali immer noch fast 1:45 Min. hinter dem Führenden zurückliegen, aber sie haben sich nun sogar von Gesinks Teamkollegen und auch von den anderen Begleitern gelöst und wollen nun den Vorsprung weiter verkleinern und das haben sie auch bitter nötig.

Noch 2 km bis ins Ziel:
Die Rennsituation wirklich unübersichtlich, deswegen noch einmal ein Überblick. Vorne weg Evans, dann Rogers als Solist und nun Brajkovic als Solist dahinter, der Millar überholt hat. Dieser fällt weiter zurück und könnte sogar noch von Porte abgefangen werden, der Monfort wieder im Schlepptau hat. Allerdings sieht der Belgier nicht so aus als könnte er noch Akzente setzen. Hinter dem Duo Porte/Monfort eine größere Lücke bevor Gesink und Nibali kommen. Sie haben sich aus der Gruppe um Vandevelde, Roche und van den Broeck gelöst, die jetzt recht gut zusammen arbeiten.

Also noch 1,5 km bis ins Ziel. Cadel Evans immer noch alleine vorweg und er hat auch schon ca. 15 Sekunden Vorsprung vor Rogers herausgeholt und fährt nun sicher dem Etappensieg und der Gesamtführung entgegen. Vor allem ist das eine richtig gute Voraussetzung für die ausstehenden Etappen. Die Flachetappe heute Nachmittag muss er sowieso nicht fürchten und für die Bergetappe morgen sollte er mit einem Vorsprung gut gerüstet sein und dann kommt „nur“ noch die Verfolgungsetappe nach Ajaccio, die aber sehr hart werden wird. Fast 120 km eventuell für ihn alleine über vier Gipfel. Gegessen ist das Ding keinesfalls.

Noch 1 km bis ins Ziel:
Jetzt ist er aber am Teufelslappen und er lächelt schon Siegesgewiss. Das wird der Sieg für ihn. Dahinter kämpft Rogers weiter um die Sekunden. Er wird wohl als Zweiter hier oben ankommen vor Brajkovic und dann wohl eine Dreiergruppe um Porte, Millar und Monfort, denn Millar hat nur noch 3 Sek. Vorsprung vor den anderen beiden. Jetzt aber nach vorne, wo wir dem Sieger auch die Ehre geben sollten, denn Cadel Evans hat hier bisher eine starke Leistung auf der „Île de Béaute“ gezeigt und er wird heute wieder mit der Führung belohnt, die er auch nach der ersten Verfolgungsetappe am Freitag inne hatte. Er musste diese aber noch am Nachmittag nach dem Zeitfahren abgeben, was ihm dieses Mal wohl nicht passieren wird. Noch schnell Reißverschluss schließen, Sponsor glatt streichen und jubeln. Evans gewinnt das erste Teilstück der 4. Etappe der Tour du Cyclisme 2010. Damit geben wir wieder zum Wintersport ab und melden uns nachher noch einmal mit einer kurzen Berichterstattung vom zweiten Teilstück von Bonifacio nach Ghisonaccia zurück.

 
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RE: Tour du Cyclisme (WS)

#6 von PS. , 19.12.2010 22:54

Ruhiger Nachmittag

Für die Gesamtklassementfavoriten war das zweite Teilstück deutlich entspannter als die Hetzjagd hinauf zum Col de l’Ospendale am Vormittag. Es ging von der Hafenstadt Bonifacio, die wir Ihnen kurz vorstellen wollen, nach Ghisonacchia.

Zitat
Bonifacio (korsisch: Bunifaziu) ist eine Hafenstadt an der südlichen Spitze der französischen Mittelmeerinsel Korsika (Département Corse-du-Sud) mit 2852 Einwohnern (Stand 1. Januar 2007). Sie gab der Straße von Bonifacio genannten Meerenge zwischen Korsika und der 12 Kilometer entfernten Insel Sardinien ihren Namen.

Der Ort teilt sich in zwei Gebiete: die Ville haute (Oberstadt) genannte mittelalterliche Altstadt und die Marina im Hafenbereich. Die Ville haute liegt in einer durchschnittlichen Höhenlage von 70 Metern über Normalnull auf einem in Form einer 900 Meter langen, schmalen Landzunge parallel zur Küste verlaufenden weißen Kreidefelsen, hinter dem, landeinwärts, ein tiefer, fjordartiger Einschnitt (frz. Calanque) einen gut geschützten Naturhafen bildet. Dieser dient gleichzeitig als Fischerei- und Yachthafen. Des Weiteren ist Bonifacio ein Zentrum der Handelsschiffahrt und des Fährverkehrs mit der benachbarten Insel Sardinien sowie des Fremdenverkehrs, insbesondere in den Sommermonaten.




Die Etappe war recht flach. Allerdings sorgte die Sprintwertung bei der es Bonussekunden zu holen gab für einen merkwürdigen Rennverlauf, denn Quick Step hielt bis zum Kilometer 27 alles zusammen um dann für van den Broeck anzuziehen, der sich dann auch tatsächlich die 15 Sek. holte. Der Rest der Favoriten schaltete zu spät bzw. gar nicht. Roche holte sich Platz 2 und Nibali wurde Dritter dort. Anschließend ging eine große Gruppe aber im Feld hielt man wieder dagegen bis irgendwann ein Trio weggelassen wurde, bestehend aus Terpstra, Gallopin und Geslin, das allerdings nie mehr als 2 Min. Vorsprung bekam und somit die Teams klar machten, dass es auch heute wieder zum Sprint kommen sollte, schließlich war es die zweite und letzte Chance auf einen solchen. Dieser entwickelte sich recht kurios, da sich nur ein Zug aufbaute und dahinter ein breites Knäuel an Sprintern um die Positionen kämpfte. Letztlich gewann Visconti den Kampf um das Hinterrad, was gold wert war, denn Bozic war heute sehr gut aufgelegt, aber Visconti konnte doch tatsächlich noch an ihm vorbeiziehen mit einer höheren Endgeschwindigkeit. Damit gewann der Italiener vor dem Slowenen Bozic und Dritter wurde Reynes vom Team Landbouwkrediet. Außer den erwähnten Bonussekunden bei km 27 änderte sich nichts im Gesamtklassement.

 
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RE: Tour du Cyclisme (WS)

#7 von PS. , 21.12.2010 22:04

Hallo und herzlich willkommen zur 5. Etappe der Tour du Cyclisme 2010. Ich begrüße sie von der Insel Korsika aus Sartène. Die Stadt ist heute nicht direkt Zielort, aber sie liegt ca. 3 km unterhalb des Gipfels bzw. des Ziels des heutigen Tages. Dort oben auf dem Boacca di Suara ist allerdings nicht Platz für alle Wagen der Organisation und der Presse, deshalb melde ich mich aus Sartène, dem „typischsten“ Dorf Kosikas. Dazu aber später mehr. Die Fahrer befinden sich zur Zeit im zweiten und somit drittletzten Anstieg des Tages dem Col de la Tana, der allerdings aus zwei Abschnitten besteht. Die Fahrer sind schon im oberen Abschnitt und ich kann ihnen verraten es ist heute schon einiges passiert und der Rennverlauf spitzt sich heute ein Tag vor Ende der Rundfahrt schon jetzt zu, auch wenn morgen die alles entscheidende Verfolgungsetappe erst ansteht. Damit auch live ins Rennen:

Noch 85 km bis ins Ziel:
Vorne weg ist zur Zeit eine Ausreißergruppe, die noch 7 km bis zum Gipfel zu fahren hat, aber sie wird auch heute keine Chancen haben, was eigentlich recht erstaunlich ist, aber die Teams haben den Kampf und somit das Tempo schon heute sehr, sehr früh eröffnet. Die Zusammensetzung wollen wir ihnen trotzdem nicht verschweigen. Insgesamt vier Fahrer fahren mit 1:30 Min. vor dem Feld. Monier (LAN), Wegmann (BMC), Caruso (SKS) und Zaugg (AST) bilden das Quartett, was aber vom jagenden Feld nie weiter als 2:30 Min. weggelassen wurde. Grund dafür ist vor allem das Team Quick Step und inzwischen auch das Team Astana. Das bisherige Renngeschehen, begann im Prinzip am Kilometer 0 kurz hinter dem Start in Solenzara, das die Tour du Cyclisme schon heute das dritte Mal innerhalb von drei Tagen sehen durfte, denn beide Flachetappen vom Wochenende führten durch das kleine Hafenstädtchen, welches an der Mündung des gleichnamigen Flusses liegt. Die Ausreißer kontnen sich auch gleich absetzen, doch eigentlich schon mit Beginn der Etappe setzte sich Quick Step an die Spitze des Feldes. Anfangs war es Hinault, der mit einigen anderen Teams schon in Richtung Einstieg zum Col de Bavella Tempo machte. Dort konnten die Ausreißer auch ihren Großteil des Vorsprungs herausfahren, denn schon der Col de Bavella wurde von M. Velits und Miholjevic schon mit einem Atem beraubendem Tempo gefahren, sodass das Feld teilweise auseinander fiel. Zwar wurden keine Favoriten abgehangen, trotzdem war das Tempo schon nach wenigen Kilometer außergewöhnlich hoch.

Noch 82 km bis ins Ziel:
Gleich geht es weiter mit der Zusammenfassung, kurz zurück zum Rennen, wo die Fahrer die kleine Zwischenabfahrt genommen haben und nun im wirklichen Anstieg zum Col de la Tana sind. Nun zurück zum Rennbeginn. Die Fahrer hatten also wenig Gelegenheit die Schönheit einer der vielen (Natur-)Sehenswürdigkeiten zu genießen, sondern rasten förmlich an den Gesteinsformationen und Felstürmen vorbei.



In der anschließenden Abfahrt sank das Tempo aber wieder etwas und das Feld fuhr wieder zusammen und die Ausreißer konnten auch ihren Vorsprung auf die maximalen zwei Minuten dreißig ausbauen. Dann ging es nach einem kleineren nur leicht abfallenden Stück schon wieder bergauf. Der Col de la Tana ist allerdings nicht ganz so schwer wie der sehr lange und im oberen Teil auch steile Col de Bavella, aber auch er stellt eine Schwierigkeit für die Fahrer dar.

Noch 78 km bis ins Ziel:
Die Ausreißer haben den Gipfel erreicht und werden dann nach einem kurzen Flachstück in die Abfahrt stürzen. Der Abstand zum Feld ist auch wieder geschrumpft, denn Astana hat mit Agnoli und Tiralongo schon wieder das Tempo heftig angezogen und die Gruppe um den Mann in gelb, Cadel Evans, ist auch schon wieder deutlich geschrumpft. Heute wollen es die Teams wissen. Die letzte Bergetappe mit Helfern wird genutzt um das Rennen richtig hart und schwer Rennen zu machen.

Noch 75 km bis ins Ziel:
Auch das Feld hat den Gipfel inzwischen passiert und die neueste Abstandsmeldung verheißt nichts Gutes. Nur noch 1 Minute und 5 Sekunden verbleiben den Ausreißern, wo übrigens Zaugg den Kontakt verloren hat. Er hat schon 30 Sekunden verloren, es scheint so, dass er sich wohl aufgrund der aussichtslosen Situation zurückfallen lässt. Die Fahrer haben nun also die Abfahrt vom Col de Saint-Eustache zu absolvieren, die steiler ist als der Anstieg und unterbrochen ist von einem kleinen Gegenhang hinauf zum morgen zu überwindenden Col de Calaccia. Danach geht es weiter bergab und wenn man das Tal erreicht hat, geht es im Prinzip auch wieder bergauf. Der Col de Siu ist zwar als nicht allzu schwerer Pass bekannt, aber wenn die Fahrer so weiter fahren, wird auch dort sicherlich viel Zeit gewonnen bzw. verloren werden können. Mit seinen ca. 10 km Anstieg ist er recht lang und mit ca. 6,5 % Steigung auch nicht sehr einfach.

Noch 72 km bis ins Ziel:
Weiter geht es dann mit der Abfahrt fast bis in den morgigen Startort Propriano, aber nach einem kurzen Flachstück biegt man dann links ab in Richtung Sartène und dementsprechend in den Schlussanstieg.

Noch 68 km bis ins Ziel:
Die Fahrer sind weiter in der Abfahrt. Das Feld fährt auch weiter mit hohem Tempo und macht es den abgehängten Fahrern mehr als schwer wieder den Anschluss zu finden. Das Feld ist sicher schon auf um die 40 Fahrer verkleinert worden und das ist optimistisch geschätzt, also das harte Rennen hat seine Spuren hinterlassen, die Frage ist was auf den restlichen noch fast 70 km noch passieren wird.

Noch 64 km bis ins Ziel:
Noch 20 km bis der vorletzte Anstieg hinauf zum Col de Siu beginnt. Wir haben also noch etwas Zeit um Ihnen den Zielort vorstellen zu können. Hier eine kleine Reportage über Sartène:

Zitat
Sartène (korsisch Sartè) ist die Hauptstadt des Sartenais auf Korsika. Die Gemeinde mit 3055 Einwohnern hat eine Fläche von 200 km² und ist damit die größte der Insel.

Der Ort wird auf Korsika als „die korsischste aller korsischen Städte“ bezeichnet. Diese Bezeichnung geht auf den Schriftsteller Prosper Mérimée zurück. Sartène ist in zwei Teile, eine Ober- und eine Unterstadt aufgeteilt. Der Hauptplatz der Stadt heißt offiziell Place de la Libération – die Einheimischen nennen ihn aber Place Porta. Hier steht das Rathaus der Stadt, welches gleichzeitig den Eingang zur Altstadt von Sartène bildet.

Ein besonderes Schauspiel gibt es am Karfreitag zu sehen: Hier führt die Prozession des Catenacciu, des „Geketteten“ durch die Stadt von der Kirche Sainte-Marie zur Kapelle Saint-Sébastien. Die Menschen begleiten den großen Büßer in seinem roten Gewand und den kleinen Büßer in seinem weißen Gewand auf ihrem schweren Weg. Der große Büßer trägt dabei ein großes und schweres Holzkreuz auf dem Rücken und eine nicht minder schwere Kette an den Füßen. Dabei stürzt er mehrfach zu Boden. Der kleine Büßer unterstützt ihn auf seinem Weg. Beide Männer sind inkognito, denn ihre Identität ist nur dem Pfarrer des Ortes bekannt.





Noch 59 km bis ins Ziel:
Die Fahrer sind jetzt in der recht einfachen Gegensteigung angekommen und fahren auch hier mit einem recht hoehn Tempo hinauf, der Abstand zwischen Spitze und Feld stagniert allerdings zur Zeit. Zaugg wurde schon eingeholt und hat sich jetzt mit vor das Feld eingereiht.

Noch 53 km bis ins Ziel:
Die Fahrer sind jetzt im zweiten Teil der Abfahrt und können sich nun den ersten Anstieg des morgigen abschließenden Verfolgungsrennens anschauen, denn morgen geht es nach dem Start in Propriano hier hinauf um dann noch drei weitere teils schwere Anstiege zu absolvieren. 118 km müssen die Fahrer morgen absolvieren zwischen Propriano und der „Hauptstadt“ der Insel Ajaccio. Nach dem Start wird auch das Zeil der Tour du Cyclisme in Ajaccio sein, wo der Sieger morgen auf einer leicht ansteigenden Zielgeraden gekürt wird. Die Etappe führt zwar auf nicht mehr als 700 m über dem Meer, aber es geht fast ständig auf und ab. Der zweite Anstieg besteht auch wieder aus zwei Teilen, bevor es nach der Abfahrt nur eine kleine Welle gibt und ein kleines Flachstück durch die Eben von Ajaccio. Die Frage morgen ist wie die Situation dann sein wird und ob man hier seinen Vorteil draus schlagen kann, denn danach geht es nur noch zweimal bergauf und bergab. Erst der sehr steile Bocca di Sarzoggiu und dann der San Bastiano-Pass. Auch die Abfahrt von diesem hinunter nach Ajaccio wird sehr interessant, denn sie ist unterbrochen von einigen kleinen Gegensteigungen. Es ist also jede Menge Spannung geboten wie die Fahrer diese spezielle Rennform ausfüllen werden und wer morgen siegreich die Tour du Cyclisme beenden wird.

Noch 48 km bis ins Ziel:
Während die Fahrer jetzt von der Nationalstraße gleich abbiegen müssen, können wir noch einmal einen schönen Blick über den Golf von Valinco genießen können.



Gleich geht es also los mit der heißen Phase der Tour du Cyclisme 2010. Die Entscheidung wird fallen und wir gucken noch einmal auf die Favoriten. Dazu gucken wir einmal auf die Top 15 der Gesamtwertung.

Zitat
1 Evans (PGS)
2 Rogers (PGS) 00:19
3 Brajkovic (THR) 00:33
4 Porte (THR) 00:48
5 Millar (LAN)
6 Monfort (AST)
7 Nibali (FDJ) 01:28
8 Gesink (AST) 01:33
9 van den Broeck (QST) 01:40
10 Roche (RAB) 01:45
11 Vandevelde (THR) 01:55
12 Sastre (AST) 02:17
13 Coppel (FDJ)
14 Horner (AST) 02:27
15 Pozzovivo (BMC) 02:31



Diese 15 haben noch realistische Chancen auf den Sieg mit einer vielleicht ausgeklügelten Taktik heute oder morgen und ein wenig Glück. Der engere Kreis der Favoriten geht wohl bis Vandevelde, doch auch Nibali und Gesink müssen erst einmal die 1:28 bzw. 1:33 auf Evans schließen. Dieser scheint zur Zeit als großer Topfavorit, aber wir werden sehen, ob er Morgen als Gejagter bestehen kann. Vielleicht kann ihm sein Teamkollege Rogers dabei sehr behilflich sein, aber ihm könnte das harte Rennen heute vielleicht nicht so gut bekommen wie einem Nibali oder einem Gesink, die heute wohl schon früher angreifen müssen um wirklich Zeit gutmachen zu können. Evans also Topfavorit, aber auch Brajkovic darf man nicht unterschätzen, zumal er mit Porte auch noch einen Teamkollegen zumindest in der Nähe hat. Wir werden sehen, was die heutige Etappe noch und die morgige Etappe bringt.

Noch 43 km bis ins Ziel:
Es geht los! Der Einstieg in den Col de Siu ist erreicht und das Rennen wird wieder schnell gemacht. Kiriyenka und Lloyd (beide QST) vorne weg und auch Astana kommt wieder mit geballter Kraft nach vorne. Agnoli, Tiralongo und Zaugg drücken ebenso aufs Gaspedal. Jetzt zählt es, das Rennen für heute geht in die heiße Phase.

Noch 41 km bis ins Ziel:
Die Fahrer sind drin im Anstieg und das Tempo ist hoch. Wie die gesamte Etappe schon sind es die Teams Astana und Quick Step, die hier kräftig auf die Tube drücken und das zeigt Wirkung. Das Feld schrumpft und schrumpft und die Ausreißer kommen Stück für Stück näher zum Feld heran.

Noch 39 km bis ins Ziel:
Der Anstieg zieht sich, auch wenn er auf dem profil nicht zu schwer aussieht, neben den deutlich höheren zuvor gefahrenen Gipfeln. Inzwischen macht sich auch der Verschleiß von Helfern bemerkbar, nur noch Kiriyenka und Zaugg vorne und auch die haben gerade etwas nachgelassen und Attacke! Di Grigorio und Valls Gerri (beide FDJ) attackieren. Das ist natürlich eine frühe Attacke aber die sitzt. Sie haben gleich einmal einige Meter zwischen sich und das Feld gebracht. Jetzt ist die Ausreißergruppe vorne auch theoretisch ein sehr gutes Sprungbrett, aber im Feld spannen sich nun die Helfer vom Gesamtführenden auch mal nach vorne. Sie wollen die beiden nicht unbedingt ziehen lassen.

Noch 37 km bis ins Ziel:
Noch 6 km bis zum Gipfel. Das ist noch ein Stück und die Ausreißer wurden soeben vom FDJeux-Duo überholt. Sie setzen sich jetzt an die Spitze, aber im Feld hat man reagiert, Pegasus will die beiden nicht weit weg lassen. Das ist natürlich gut für die Konkurrenten wenn die Helfer von Rogers und Evans sich hier schon aufreiben müssen.

Noch 36 km bis ins Ziel:
Die Ausreißer werden vom Feld eingeholt. B. Feillu und Rohregger führen die Favoriten an die ehemaligen Führenden heran und diese werden nun durchgereicht ohne Chance das Tempo halten zu können. Der Abstand zwischen Feld und dem Führungsduo beträgt 14 Sekunden.

Noch 34 km bis ins Ziel:
3 km noch und weiterhin Valls und di Gregorio vorne. Sie arbeiten gut zusammen, aber wirklich wegkommen tun sie nicht, jetzt schmilzt der Abstand sogar wieder. Die Favoritengruppe übrigens noch ca. 25 Fahrer groß. Also noch rect zahlreich nach diesem Rennverlauf.

Noch 33 km bis ins Ziel:
Valls und di Gregorio können sich nicht behauten denn auch Zaugg hat jetzt noch einmal richtig Gas gegeben und die beiden sind sogleich wieder eingeholt und die nächste Attacke! Ein Fahrer von Columbia, das nächste Favoritenteam und es ist Vandevelde! Der Gesamt-11. und sofort die Reaktion im Feld. Kashechkin macht sofort Tempo und führt die Kapitäne Rogers und Evans wieder nah heran und auch der Rest der Favoritenmeute ist dabei.

Noch 32 km bis ins Ziel:
Gleich sind die Fahrer oben und Vandevelde immer noch vor dem Feld und Kashechkin führt noch die letzte Lücke zu, aber hat vor allem noch einmal die Gruppe arg verkleinert und jetzt fällt auch er zurück. Vandevelde wieder eingeholt und die Fahrer haben noch 500 m bis zum Gipfel. Dann geht es wieder bergab und Richtung Schlussanstieg.

Noch 31 km bis ins Ziel:
Die Fahrer sind oben. Die Favoriten immer noch beisammen und es hat tatsächlich keiner getraut wirklich zu attackieren, nur Vandevelde. Wollen Nibali und Gesink z. B. nicht gewinnen, weil dann muss man doch früher etwas versuchen. An einem Schlussanstieg holt man doch keine Minute raus. Gerade in Italien bei der Fernfahrt Gent-Mailand hat es Menchov vorgemacht und da war Gesink doch dabei, aber er hält immer noch still.

Noch 29 km bis ins Ziel:
Die Fahrer sind in der Abfahrt und Kashechkin ist gerade zurückgekommen und wir haben einen Überblick über die Favoritengruppe:

Zitat
Millar (LAN)
Evans (PGS)
Rogers (PGS)
Kashechkin (PGS)
Pozzovivo (BMC)
Gerdemann (SKS)
Cobo (QST)
Van den Broeck (QST)
Vandevelde (THR)
Brajkovic (THR)
Porte (THR)
Coppel (FDJ)
Nibali (FDJ)
Roche (RAB)
Szmyd (AST)
Gesink (AST)
Monfort (AST)
Horner (AST)
Sastre (AST)



19 Fahrer haben sich also doch noch über die Kuppe gerettet. Damit geht es für die Fahrer erst einmal ca. 13 bis 14 Kilometer bergab und dann ein wenig flach, so ca. 10 km und dann geht es 8 km noch einmal bergauf. Der Schlussanstieg wird dann die Entscheidung bringen.

Noch 26 km bis ins Ziel:
Die Fahrer jetzt auf der kurvigen Abfahrt – aber das wollte ich ja nicht mehr erwähnen – weiterhin mit grandiosem Blick auf den Golf von Valinco rasen sie bergab in Richtung Tal. Wir gehen noch einmal in eine kurze Werbepause und melden uns dann mit der Entscheidung zurück.



Noch 17 km bis ins Ziel:
Die Fahrer haben die Ebene erreicht. Es geht entlang des Flusses Rizzanese, der ein bekanntes Revier für Kajakfahrer ist, in Richtung Propriano dem morgigen Startort. Übrigens einen wichtigen Start- und Zielort haben wir ihnen noch nicht vorgestellt und das wollen wir noch nachholen, hier unsere Reportage über die zweitwichtigste Stadt Korsikas Bastia:

Zitat
Bastia ist eine Hafenstadt im Nord-Osten von Korsika mit 43.315 Einwohnern. Die Stadt ist Hauptstadt des Verwaltungsbezirks (Départements) Haute-Corse und sowohl der wichtigste Hafen als auch das wirtschaftliche Zentrum der Insel.

Das touristische Zentrum der Stadt ist der alte Hafen (Port de Plaisance), der jetzt als Marina genutzt wird, sowie die palmenbestandene Place Saint-Nicolas, die von zahlreichen Restaurants und Cafes gesäumt wird.

An diesen schließt sich die Altstadt Terra Vecchia mit ihren engen Gassen an. Mitten in der Altstadt liegt die Place du Marché mit der Barockkirche Saint-Jean-Baptiste und dahinter das alte Rathaus. Weitere bekannte Gebäude sind unter anderem die Oper, die Kapelle Saint-Roche und die Zitadelle mit dem Gouverneurspalast.



Noch 14 km bis ins Ziel:
Der Schlussanstieg rückt näher und die Spannung steigt. Morgen wird zwar erst die Entscheidung fallen, aber heute können noch einmal wichtige Sekunden geholt werden, die morgen sehr, sehr wertvoll sein können. Morgen übrigens dann auch noch ein paar mehr Infos über Korsika und die Geschichte, also nicht nur sportlich wird die Übertragung morgen besonders spannend.

Noch 11 km bis ins Ziel:
Noch 3 km dann beginnt die finale Steigung hinauf zum Ziel durch Sartène. Die Positionskämpfe beginnen so langsam und dann sind wir mal gespannt wie hart der Schlussanstieg gefahren wird oder ob alle auf die letzten 3 km warten. Zur Zeit halte und auch so was für möglich…

Noch 9 km bis ins Ziel:
Die Gruppe nimmt mehr und mehr an Fahrt auf und gleich trifft die D258 auf die N196 und es geht links ab auf die Nationalstraße, die dann der erste Teil bis nach Sartène als Untergrund bildet. Danach geht es auf einer kleineren Straße bis hinauf zum Gipfel mit einigen Kehren auch innerhalb von Sartène. Es kann losgehen!

Noch 8 km bis ins Ziel:
Die Kurve ist genommen, die Straße steigt an, jetzt gilt es! Cobo (QST) mit van den Broeck am Hinterrad von vorne, wieder Quick Step, wahnsinn, und jetzt schießt aber Coppel (FDJ) an ihm vorbei und Nibali an dessen Hinterrad. Was für eine Attacke und das nach nur wenigen Metern. Evans versucht hinterher zu gehen und auch Gesink ist vorne dabei. Coppel und Nibali vorne weg, jetzt dahinter Evans der sich mühsam heran kämpft und dann Gesink. Dann eine kleine Lücke, dann kommen zu zweit Brajkovic und van den Broeck. Die haben wohl die Attacke etwas verpasst, aber sie kommen näher. Sechs Fahrer vorne und kein Rogers!

Noch 7 km bis ins Ziel:
Coppel immer noch mit vollem Tempo von vorne. Da kann keiner hinten rankommen. Rogers zurück und Millar sehen wir noch viel weiter hinten. Er ist in der völlig versprengten Gruppe ganz hinten gelandet. Wen vermissen wir noch vorne aus der Gesamtwertung. Porte und Monfort, der 4. und 6. im GK. Auch sie recht weit hinten. Monfort in der gleichen Gruppe wie Millar und Porte etwas davor, aber was passiert vorne?

Noch 6 km bis ins Ziel:
Weiter hohes Tempo von Coppel, wie lange will der das noch durchhalten? Wir bekommen gerade die Abstände zwischen den Gruppen eingeblendet, die Attacke hat richtig gesessen.

Zitat
Coppel (FDJ)
Nibali (FDJ)
Evans (PGS)
Van den Broeck (QST)
Gesink (AST)
Brajkovic (THR)

Pozzovivo (BMC) + 0:11 Min.
Roche (RAB)

Sastre (AST) + 0:23 Min.
Vandevelde (THR)
Rogers (PGS)

Porte (THR) + 0:32 Min.
Szmyd (AST)
Horner (AST)

Cobo (QST) + 0:44 Min.
Gerdemann (SKS)
Millar (LAN)
Monfort (AST)



Heftig auseinander gesprengt ist die Gruppe und Rogers hat schon 23 Sekunden Rückstand. Das kann ja auch noch mehr werden und das ist sogar wahrscheinlich. Sehr ärgerlich ein Tag vor dem letzten Verfolger, aber die Bergqualitäten sind halt sehr, sehr wichtig hier auf Korsika.

Noch 5 km bis ins Ziel:
Coppel kann nicht mehr, er geht raus und Attacke von Nibali! Der Italiener geht und sofort springt Gesink an sein Hinterrad und ist dran. Evans versucht zu folgen, kann aber nicht sofort rankommen, er kämpft! Evans hat das erste Mal in den letzten Tagen Probleme! Endlich versuchen die beiden starken Kletterer es. Das hätten sie doch auch schon vor 30 km haben können und dann wäre der Abstand größer geworden, aber das wollten sie nicht, aber viel wichtiger kommen die anderen auch mit. Nein. Van den Broeck und Brajkoic können das Tempo nicht halten. Dahinter fährt Pozzovivo sehr stark. Der hat inzwischen Roche abgehangen.

Noch 4 km bis ins Ziel:
Was für ein Rennen, Nibali und Gesink an der Spitze und sie vergrößern ihren Vorsprung schlagartig, Evans kämpft, aber das Kämpfen kann die Kletterfähigkeiten halt nicht komplett ersetzen. Er verliert Meter um Meter, Sekunde um Sekunde. Gleich geht es ab von der breiten Nationalstraße, die aber von den Fans deutlich verkleinert wird hinauf und durch den Ort, das könnte Nibali und Gesink weiter bevorzugen, wenn sie aus dem Blickfeld von Evans kommen und dahinter hat jetzt Brajkovic Probleme van den Broeck zu halten. Der kann sich absetzen.

Noch 3 km bis ins Ziel:
Nibali und Gesink haben den Ort Sartène erreicht, aber sie haben ja immer noch 3000 m zu fahren. Wir haben noch einmal Abstände für sie:

Zitat
Spitze
Evans + 0:16 Min.
van den Broeck + 0:39 Min.
Brajkovic + 0:45 Min.
Pozzovivo + 0:49 Min.
Roche + 0:58 Min.



Coppel übrigens völlig eingebrochen. Der hat sich völlig aufgerieben für seinen Kapitän und der kann hier mit Gesink Sekunde um Sekunde herausfahren. Die sind heute stark aufgelegt. Rogers übrigens schon über 65 Sekunden zurück und damit fast eingeholt von Rogers und Nibali, aber Evans hat immer noch viel Vorsprung.

Noch 2 km bis ins Ziel:
Nur noch zwei Kilometer und wie lange fahren die noch zusammen? Wer wird hier nicht mehr lange mitfahren und Gesink gibt die Antwort, er attackiert! Nibali geht hinterher und hat das Hinterrad. Er lässt ihn nicht fahren und kann das auch. Jetzt Gesink in der Führung. Das Tempo bleibt hoch. Evans jetzt schon über 20 Sekunden zurück, das könnten heute wichtige Sekunden für die beiden Bergziegen werden. Morgen brauch man schließlich auch viele Zeitfahrqualitäten, wenn es 118 km lang in der Verfolgung gefahren wird. Pozzovivo hat hinten übrigens Brajkovic überholt, der damit auch wichtige Sekunden weiter verliert. Vorne sind die beiden jetzt auf dem Weg zum Teufelslappen.

Noch 1 km bis ins Ziel:
Sie haben den Ort Sartène schon länger wieder verlassen und sind jetzt schon in den oberen Zügen des kleinen „Passes“, der hier noch bewaldet ist, aber gleich verlässt die Straße den Wald und erobert den belichteten Gipfel des Bocca di Suara. Noch 600 m und Nibali von vorne. Er sollte eigentlich der bessere Sprinter sein, aber von vorne? Außerdem ist es bergauf auch immer etwas anderes als im Flachen. Kann Gesink sich den Etappensieg holen oder doch Nibali. Beide heute auf jeden Fall mit einer sehr starken Leistung und morgen werden sie als ganz gefährliches Duo fast zeitgleich auf die Strecke gehen und Evans jagen, denn der behält sicher sein Führungstrikot. Noch 250 m, wer gewinnt die 5. Etappe der Tour du Cyclisme 2010. Diese Rundfahrt bietet wirklich ein packendes Rennen und die Krönung folgt wahrscheinlich erst morgen, aber jetzt erst einmal der Sprint um den Tagessieg. 150 m noch und Gesink zieht aus dem Windschatten. Die Zielgeraden haben sie erreicht und jetzt kommt Gesink, aber Nibali war aufmerksam. Er tritt ebenso mit voller Kraft in die Pedale. Nibali oder Gesink? Italien oder Niederlande? Italien gewinnt! Nibali ist schneller und gewinnt die fünfte und zugleich zweite schwere Bergetappe der Tour du Cyclisme in diesem Jahr. Gesink wird Zweiter und jetzt warten wir auf Evans. Da kommt er. 28, 29, 30, 31, 32, 33 und es sind sogar 34 Sekunden geworden, die Nibali und Gesink heute gut gemacht haben und damit verabschieden wir uns von einer spektakulären 5. Etappe von Korsika und hoffen sie morgen wieder zum Finale begrüßen zu können.

 
PS.
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RE: Tour du Cyclisme (WS)

#8 von PS. , 24.12.2010 16:16

Ich begrüße sehr herzlich zur letzten und entscheidenden Etappe der Tour du Cyclisme 2010. Heute wird sich die Rundfahrt entscheiden und zwar in einer besonderen Weise. Es wird ein Verfolgungsrennen gefahren. Das heißt die Fahrer starten nach ihrem Gesamtrang und mit ihrem Rückstand im Gesamtklassement. Konkret, die Gesamtwertung ist auf der Strecke und wer heute als Sieger dieses Teilstück beendet hat gleichzeitig die Tour du Cyclisme 2010 gewonnen. Der erste Fahrer steht jetzt auch am Start und damit geht es los, die Entscheidung beginnt, 118 km Hochspannung über 4 Anstiege von Propriano nach Ajaccio.

Noch 118 km:
Cadel Evans ist gestartet, der Australier hat natürlich als Führender die besten Chancen auf den Sieg, zumal der Abstand zu seinen – zugegeben starken – Verfolgern fast eine Minute beträgt. Er fährt nun die erste Gerade hinaus aus dem ort Propriano. Die Fans stehen hier eng an eng und feuern den Australier an, der nun beschleunigt und den Ort in Kürze verlässt. Wir blicken zurück an den Start, dort steht jetzt erst einmal Nibali, der 54 Sekunden nach Evans auf die Strecke gehen wird. 5 Sekunden später wird dann auch der Niederländer Robert Gesink losgelassen. 3, 2, 1 und los geht’s für den Italiener, der genauso wie alle anderen nun noch ca. 118 km fahren muss um die Tour du Cyclisme zu beenden. Die Startliste haben wir nun noch einmal für Sie vorbereitet:

Zitat
1 Evans (PGS) 00:00
2 Nibali (FDJ) 00:54
3 Gesink (AST) 00:59
4 Brajkovic (THR) 01:12
5 Rogers (PGS) 01:26
6 van den Broeck (QST) 02:01
7 Porte (THR) 02:27
8 Roche (RAB) 02:41
9 Pozzovivo (BMC) 02:58
10 Vandevelde (THR) 03:02
11 Millar (LAN) 03:03
12 Monfort (AST) 03:03
13 Sastre (AST) 03:40
14 Horner (AST) 03:50
15 Coppel (FDJ) 03:56
16 Szmyd (AST) 04:12
17 Gerdemann (SKS) 05:19
18 Kashechkin (PGS) 05:42
19 Cobo (QST) 06:24
20 Moreno Fernandez (BMC) 07:56
21 Ten Dam (RAB) 08:08
22 Possoni (BMC) 08:36
23 Pidgornyy (ISD) 09:02
24 Frank (LAN) 10:14
25 Florencio (LAN) 10:31
26 Kiriyenka (QST) 11:20



Noch 117 km:
Als nächstes geht also gleich der Slowene Brajkovic auf die Strecke. Der Mann im Columbiatrikot, der nun anfährt fährt bisher eine starke Rundfahrt und hat dementsprechend heute sogar realistische Chancen auf den Sieg. Dahinter wird dann bald Rogers (PGS), ein Teamkollege Evans an den Start gehen. Er könnte sogar etwas das Zünglein an der Waage werden, wenn er z. B. nicht mitführt, wovon auszugehen ist, und die Gruppe dadurch nicht läuft. Als nächstes werden dann van den Broeck, Porte und Roche jeweils alleine auf die Strecke gehen. Das könnte interessant werden, wer hier zu wem aufschließen kann bzw. wer wen aufschließen lässt. Dahinter wird dann quasi eine Vierergruppe gleichzeitig losgelassen. Innerhalb von 5 Sekunden machen sich dann Pozzovivo, Vandevelde, Millar und Monfort auf die Verfolgung. Ich würde sagen bis hierhin haben die Fahrer auch noch Chancen bei für sie gutem Rennverlauf nach ganz vorne zu kommen. Auch ein möglicher Astana-Zug dahinter mit Szmyd, Horner und Sastre kann wohl auf 118 km keine vier Minuten aufholen.

Noch 116 km:
So nun sind auch van den Broeck, Roche und Porte gestartet. Gerade letzterer fährt auch eine sehr gute Rundfahrt hier auf Korsika für sein Alter und auch er könnte noch wertvoll für seinen Teamkollegen Brajkovic werden, während viele andere auf sich alleine gestellt sind. Bevor die wichtigen Fahrer den Startort ganz verlassen wollen wir ihnen dann doch noch einmal vorstellen:

Zitat
Propriano (Korsisch Prupià) ist eine kleine Hafenstadt auf der Mittelmeerinsel Korsika und liegt an der südlichen Westküste zwischen der Hauptstadt Ajaccio und Bonifacio.

Der lebhafte Badeort hat 3243 Einwohner. Der Hafen von Propriano bietet ganzjährig Schiffsverbindungen nach Toulon, Marseille, Genua und Porto Torres auf Sardinien.

Der Ort ist vermutlich deckungsgleich mit dem antiken Pauca. Im 10. Jahrhundert wurde der Ort von den Pisanern besetzt, im 13. Jahrhundert dann von den Genuesern. Hier landete Sampiero Corso 1564 zur Rückeroberung Korsikas. Häufige Piratenüberfälle führten dazu, dass der Ort 1794 nur noch aus 4 Häusern bestand. Im 19. Jahrhundert setzte eine rapide Bevölkerungsentwicklung ein.





Zum Zielort Ajaccio kommen wir noch später, aber erst einmal zurück zum Rennen, wo jetzt die Gruppe um Monfort beschleunigt auf der Geraden, die direkt nach dem Start aus dem Ort hinausführt. Evans ist inzwischen schon fast im ersten Anstieg hinauf zum Col de Calaccia, den die Fahrer gestern schon einmal passiert haben, aber aus der anderen Richtung und dementsprechend als Abfahrt. Für Evans geht es damit in den ca. 9 km langen Anstieg, der im Durchschnitt zwischen 6 und 7 % steil ist.

Noch 115 km:
Wenn die Fahrer dann oben sind, biegen sie allerdings von der Nationalstraße nach links ab und nehmen eine engere und schlechtere Straße unter die Räder. Nach der Abfahrt gibt es keine Zeit zum Verschnaufen, sondern es geht sofort wieder bergauf. Der Bocca d'Aja di Bastiano ist in zwei Teile geteilt, also hat eine Abfahrt in der Mitte des Anstiegs. Allerdings ist dies auch der höchste Punkt am heutigen Tag, bevor es in die Abfahrt in Richtung Ajaccio geht, aber dann ist noch lange nicht Schluss, aber dazu kommen wir später. Erst einmal zurück zum Rennen, wo Nibali und Gesink sich so eben zusammen geschlossen haben und nun als Duo Jagd auf den Aussi machen. Ihr Abstand nach vorne beträgt zur Zeit 54 Sekunden.

Noch 113 km:
Dahinter hat Brajkovic auch schon etwas Zeit auf die beiden gutgemacht in der Ebene, ist nun aber auch im Anstieg angekommen. Die Frage ist, ob er die beiden starken Kletterer hier einholen kann. Auch Rogers hat im Flachstück Zeit gutgemacht, ist am Berg aber z. B. gestern gar nicht gut zurechtgekommen. Wir werden beobachten wie sich die Abstände da entwickeln. Gleiches gilt für die Konstellation van den Broeck, der mit 24 Sekunden Vorsprung vor Porte und mit 38 Sekunden Vorsprung vor Roche im „Niemandsland“ fährt. Wie erwartet, haben sich Pozzovivo, Millar, Monfort und Vandevelde zu einem Quartett zusammengeschlossen und haben die ersten absolvierten Kilometer auch gut zusammengearbeitet. Ihr Rückstand zu Evans zur Zeit 2 Minuten und 56 Sekunden.

Noch 110 km:
Noch 4 km bis zum Gipfel des ersten Anstiegs für Evans, der sich bisher ganz gut gegenüber dem Verfolgerduo geschlagen hat. Noch immer 50 Sekunden Vorsprung stehen ihm zu Gute. Brajkovic hat übrigens etwas an Zeit gegenüber Nibali und Gesink verloren, er kann das Tempo, was die beiden an den Tag legen nicht ganz folgen. Für ihn ist es natürlich auch ein schwierige Frage, was er machen sollte, denn er könnte natürlich auf Rogers warten, der 13 Sekunden hinter ihm liegt, allerdings ist die Aussicht auf Mitarbeit, seitens des Australiers recht gering. Eine aktuelle Aufstellung der Zeiten erwarten wir übrigens wieder am Gipfel.

Noch 107 km:
Evans kann den Gipfel inzwischen schon sehen, nur noch zwei Kehren und dann geht es auch bald schon wieder das erste Mal bergab. Zur Situation um Porte und Co. im Niemandsland gibt es auch Neuigkeiten, denn der Australier hat an Zeit auf van den Broeck eingebüßt und jetzt kommt von hinten auch Roche näher, sodass die beiden jungen Nachwuchsfahrer vielleicht hier zusammenarbeiten können. Außerdem ist das Quartett um Pozzovivo auch nicht allzu weit entfernt, aber nach ganz vorne hat Porte ja immer noch ca. 2:30 Min. Rückstand und das ist schon happig.

Noch 105 km:
Evans hat den ersten Gipfel passiert und ist schon in der schwierigen Abfahrt, während wir am Gipfel nun wieder aktuelle Zwischenzeiten bekommen. Das Duo Nibali/Gesink konnte wieder etwas Zeit abknabbern, aber es sind immer noch 48 Sekunden, die die beiden hinter Evans zurückliegen. Brajkovic erwarten wir auch in Kürze hier oben und er hat weiter verloren. 1:26 Min. zeigt die Uhr für ihn an.

Noch 103 km:


Wir bekommen hier spektakuläre Bilder aus der Abfahrt, die technisch sehr anspruchsvoll ist und wir haben nun auch die Zeitentabelle vom Gipfel vorliegen:

Zitat
Evans (PGS)
Nibali (FDJ) 00:48
Gesink (AST)
Brajkovic (THR) 01:26
Rogers (PGS) 01:39
van den Broeck (QST) 01:53
Porte (THR) 02:46
Roche (RAB) 02:52
Pozzovivo (BMC) 03:01
Vandevelde (THR)
Millar (LAN)
Monfort (AST)



Also Nibali und Gesink haben Zeit aufgeholt, während die meisten anderen verloren haben, außer van den Broeck, der bisher gut loslegt. So wie es nun aussieht, werden wohl Porte und Roche bald ein Duo bilden, was den beiden sicher zu Gute kommen wird.

Noch 100 km:
18 km hat der Führende nun hinter sich gebracht und es sind immer noch 100 km bis ins Ziel nach Ajaccio auf dem Cours Napoléon. Er fährt hier recht schnell hinunter. Er ist ja bekannt für seine gute Radbeherrschung, aber auch Nibali ist ein guter Abfahrer und der hat sich leicht von Gesink abgesetzt. Porte und Roche haben sich übrigens jetzt zusammengeschlossen.

Noch 96 km:
Evans ist im Tal angekommen und es geht gleich geradeaus über die Kreuzung und schon steht er im nächsten Anstieg. Der Bocca d'Aja di Bastiano ist das nächste Hindernis und wie vorhin schon erwähnt der höchste Punkt der heutigen Etappe mit ca. 650 m Höhe über Normalnull. Insgesamt fast 16 km geht es bergauf, aber wie gesagt in diesen 16 km ist auch die ca. 2 km lange Abfahrt nach dem Erreichen von Pila-Canale mit inbegriffen.

Noch 93 km:
Die Spitzenfahrer haben jetzt alle den Anstieg erreicht und sind sicher die Abfahrt vom Col de Calaccia hinunter gekommen, die Frage ist wie sich jetzt wieder die Zeitabstände entwickeln. Gesink hat die kleine Lücke zu Nibali auch schon wieder geschlossen, aber was wir hören ist, dass die beiden Zeit auf Evans gut gemacht haben. Brajkovic hat in der Abfahrt aber wieder Zeit gewonnen, er ist mit ziemlichem Risiko hinunter gefahren, wird von der Strecke berichtet. Leider können wir nicht gleichzeitig alle Situationen verfolgen, daher bekommen wir erst jetzt diese Meldung.

Noch 91 km:
Wir haben jetzt van den Broeck und Rogers im Bild, die jetzt zusammen fahren. D. h. der Belgier muss von hinten die Lücke zugefahren sein und hat jetzt mit Rogers einen eigentlich guten Zeitfahrer und der hat schon signalisiert, dass er nicht mitführen will. Das scheint der Belgier aber nicht so lustig zu finden und scheint ihn wüst zu beschimpfen, wenn wir seine Gesten mal so deuten und er attackiert gleich. Van den Broeck will Rogers hier wegziehen und der kann bzw. will auch nicht kontern. Van den Broeck bisher mit einer starken Fahrt. Er hat sich damit auf Rang 5 im Gesamtklassement nach vorne geschoben und hat jetzt eine Lücke von 30 Sek. vor sich auf Brajkovic, aber das wird natürlich mit jedem Kilometer schwerer immer weiter Zeit aufzuholen.

Noch 88 km:
Van den Broeck setzt sich tatsächlich von Rogers ab und versucht weiter Zeit gutzumachen, während vorne Evans nun den ersten Teil des Anstiegs absolviert hat. Für ihn geht es in die kleine Abfahrt und hinten wurden Roche und Porte jetzt von der Gruppe um Vandevelde und Co. eingeholt. Damit jetzt 6 Fahrer dort vertreten und zwei von Columbia. Außerdem bekommen wir von weiter hinten die Meldung, dass sich eine Vierergruppe um Horner, Sastre, Szmyd und Coppel gebildet hat. Drei Mann von Astana also, die rund 4 Minuten Rückstand auf Evans haben, aber jetzt gut harmonieren und zusammenarbeiten.

Noch 86 km:
Während Evans jetzt schon den zweiten Teil des Anstiegs absolvieren muss, sind die letzten Fahrer aus den Spitzengruppen gerademal mit dem ersten Teil fertig und dementsprechend haben wir auch wieder eine Zwischenzeitentafel:

Zitat
Evans (PGS)
Nibali (FDJ) 00:41
Gesink (AST)
Brajkovic (THR) 01:29
van den Broeck (QST) 01:41
Rogers (PGS) 01:51
Porte (THR) 02:53
Roche (RAB)
Pozzovivo (BMC)
Vandevelde (THR)
Millar (LAN)
Monfort (AST)



Noch 84 km:
Noch vier Kilometer bis zum Gipfel für den Führenden. Weiterhin zieht er alleine seine Kreise. Irgendwie stell ich mir das ziemlich frustrierend vor, so lange Zeit alleine zu fahren, zumal noch nicht einmal die Hälfte des Rennens absolviert ist, aber er verteidigt tapfer weiter seinen Vorsprung, denn auch 40 Sekunden sind für wie Fahrer auf 84 km nicht mal eben einfach aufzuholen und dann könnten sie schon einige Körner verschossen haben, auch wenn sich Nibali und Gesink abgewechselt haben. Außerdem beobachten wir nun auch im hinteren Teil der Top 10 die Gruppenbildung, was diese Etappe gerade zum Ende noch einmal richtig spannend machen wird, da dann um jeden Platz in der Gesamtwertung auf der Strecke gekämpft wird.

Noch 80 km:
Evans ist am Gipfel angekommen. Er hat auch den zweiten Anstieg hinter sich gebracht und es sind jetzt nur noch 80 km bis ins Ziel und er kann schon den Zielort Ajaccio sehen, denn vom Gipfel des Bocca d'Aja di Bastiano hat man einen guten Blick quer über den Golf von Ajaccio bis in die „Hauptstadt“ der Insel.



Wir geben jetzt in eine Werbepause und melden uns in Kürze wieder.



Noch 68 km:
Die Fahrer haben schon einen Großteil der Abfahrt überwunden und sind jetzt wieder fast auf Meereshöhe. Wir wollen uns damit noch mit dem letzten Teil der Strecke beschäftigen. Nach der Abfahrt kommt direkt ein kleiner Hügel, auf welchem die Ortschaft Bastelicaccia liegt. Dieser ist aber nicht so wild. Danach geht es rund 13 km flach, fallend bzw. leicht ansteigend weiter. Ein Stück, welches gleich interessant im Rennverlauf werden könnte, vor allem wie die Abstände sich dort entwickeln. Dann geht es zum vorletzten mal bergauf. Der Bocca di Sarzoggiu ist heute wohl der schwierigste Anstieg, da er gerade im Mittelteil extrem steil ist, was auch die Durchschnittssteigung nach oben treibt. Ca. 8 % Steigung und ca. 6 km Länge werden die Fahrer fordern, bevor es nicht ganz so steil hinunter an das Ufer des Golfes von Sagone geht. Lange geht es dann nicht flach zu, bevor der letzte Anstieg, der Col de San Bastiano ansteht, der 8 km lang ist und „nur“ ca. 6 % steil im Durchschnitt ist, aber hier werden die Fahrer sich bekriegen, sodass sich diese einfachere Steigung nicht wirklich bemerkbar machen wird. Interessant wird dann vor allem auch die Abfahrt, die erst recht „normal“ verläuft, dann aber ein kleines Flachstück und einen Gegenanstieg bereithält. Die anschließende zweite Abfahrt ist dann sehr kurvig, bevor ein weiterer Gegenhang bewältigt werden muss. Die anschließende letzte Abfahrt hinunter nach Ajaccio hinein, ist dann weniger schwierig. Dann geht es 750 m flach zu, ehe man auf die Zielgeraden einbiegt. Der Cours Napoléon, der dann eine ca. 1000 m lange Zielgeraden bildet und gegen Ende leicht bergauf führt. Also die Strecke bietet noch einige Spannungspunkte bevor der Sieger der Tour du Cyclisme 2010 feststeht.

Noch 64 km:
Evans hat schon die Abfahrt und den kleinen Hang hinauf zur Ortschaft Bastelcaccia überwunden, während sich Nibali und Gesink noch in diesem befinden. Dahinter hat sich jetzt ein weiteres Duo (van den Broeck und Brajkovic) gefunden, rechtzeitig vor dem gleich anstehenden Flachstück in der Nähe von Ajaccio, dem Ziel- und Startort der diesjährigen Tour. Damit wollen wir ihnen auch die größte Stadt Korsikas vorstellen:

Zitat
Ajaccio ist eine französische Gemeinde mit 64.432 Einwohnern und die Hauptstadt der Mittelmeerinsel Korsika. Innerhalb der Gliederung Frankreichs ist Ajaccio Hauptstadt der Region Corse (Korsika) sowie Sitz der Präfektur des Departements Corse-du-Sud (Südkorsika).

Zur Zeit der Ptolemäer war die Küstenregion bereits besiedelt, zur römischen Zeit gab es den Hafenort Adiacium. Das heutige Ajaccio wurde 1492 von den Genuesen gegründet. Bedeutung erlangte die Stadt jedoch erst im 17. und 18. Jahrhundert. Nachdem Korsika 1768 an Frankreich fiel, wurde Ajaccio 1793 Sitz des Départements Liamone und 1811 des Départements Corse (Korsika). Ihr berühmtester Sohn, Napoléon Bonaparte, wurde 1769 geboren.

Das korsische Regionalparlament (Assemblée de Corse) ist hier seit seiner Gründung im Jahre 1982 beheimatet. Die Gründung dieses Parlamentes erfolgte im Zuge der Regionalisierung Frankreichs unter Staatspräsident François Mitterrand.

Ajaccio verfügt über den größten Flughafen der Insel, den internationalen Flughafen Campo dell'Oro. Der Handelshafen ist nach dem von Bastia der zweitgrößte der Insel. Fähren verbinden Ajaccio ganzjährig mit Marseille, Toulon und Nizza. Zur Saison gibt es außerdem innerkorsische Fährverbindungen nach Calvi und Propriano. Am Hafen befindet sich außerdem der Bahnhof der korsischen Eisenbahn nach Bastia und Calvi.



Noch 61 km:
Außerdem kommt aus Ajaccio auch der bekannteste Korse, das ist Napoléon Bonaparte, der hier geboren wurde und später die Welt eroberte bzw. versuchte die Welt zu erobern. Ein weiterer noch zu erwähnender Korse ist Pascal Paoli. Er war der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung der Korsen gegen die damaligen Besetzer, die Genuesen. Auch heute fühlen die Korsen sich nicht französisch, da die Insel immer wieder unter anderen Herrschern stand und immer wieder unterdrückt und ausgebeutet wurde. Korsika gehört nämlich erst seit dem 18. Jhrd. zu Frankreich, allerdings würden die Korsen gerne unabhängig sein. Dies haben sie lange Zeit auch immer wieder mit Anschlägen verdeutlicht, was in letzter Zeit abgenommen hat, da Frankreich ihnen Kompromisse angeboten hat, sodass Korsika ein eigenes Parlament hat, was auch über die Inselinternen Dinge entscheiden kann. Man hat ein festes Budget zum Ausgeben, was aber nicht von Paris aus – wie normalerweise – gesteuert wird, sondern vom Assemblée de Corse.

Noch 59 km:
Da es noch 11 km bis zum Einstieg in den vorletzten Anstieg sind, können wir uns noch etwas weiter mit den Themen rund um Korsika beschäftigen. Dieses Regionalparlament hat übrigens auch für 2011 im Haushalt eine Überweisung vorgesehen, die 2 Mio. Euro schwer ist und an die A.S.O. geht. Daher spricht vieles dafür, dass die 100. Austragung der Tour de France, wie schon öfters spekuliert wurde, auf Korsika gestartet werden wird. Spekulationen zu Folge sollen dann drei Etappen auf Korsika rund um die größten Orte wie Ajaccio, Bastia, Porto-Vecchio und Calvi stattfinden.

Noch 56 km:
Die Fahrer befinden sich nun mitten im Flachstück. Evans vorne allein im Wind, dahinter zwei Duos, bestehend aus Nibali und Gesink bzw. van den Broeck und Brajkovic, dann der Solist Rogers und dann die Sechsergruppe um Roche und Porte. Hier haben die Gruppen natürlich Vorteile und das macht sich auch leicht in den Abständen bemerkbar, aber so richtig nah ist das italienisch-niederländische Duo immer noch nicht an den Australier herangekommen. Der kann sich gut wehren. Zur Zeit sind es noch 36 Sekunden und auch Brajkovic und van den Broeck haben leicht den Abstand verkürzt. 1:33 Min. sind sie hinten. Rogers auch gut im Flachstück unterwegs. 1:54 Min., wobei er trotzdem auf die 6er-Gruppe hinter ihm verloren hat, die nämlich sehr gut zusammenarbeiten und noch 49 Sekunden hinter Rogers liegt, aber es wird schon verdammt schwer noch einmal nach vorne kommen zu können.

Noch 53 km:
Wir kommen noch einmal zu den typischen korsischen Gegebenheiten zurück und knüpfen etwas auf die Unabhängigkeitsbewegung an. Wenn Sie die Übertragungen in den vergangenen Tagen intensiv verfolgt haben und bei kulturellen Themen nicht immer Chips holen gegangen sind, ist Ihnen aufgefallen, dass die Städte auch immer korsische Namen besitzen, denn auf Korsika ist zwar Französisch Amtssprache, die auch jeder beherrscht, aber es wird halt auch Korsisch gesprochen, gerade um sich abzugrenzen und gerade wenn im Supermarkt mal wieder über die Franzosen gelästert wird und dann kommt ein Festlandtourist in den Laden und die Sprache wechselt schnell auf korsisch, was kein Franzose versteht. Desweiteren sind die korsischen Spezialitäten vor allem landschaftlich geprägt, denn bei diesem gebirgigem Terrain hat man wenig Möglichkeit Landwirtschaft zu betreiben im klassischen Sinne. Die Spezialitäten sind vorwiegend Wurst, Käse und Wein, wobei dieser hauptsächlich in der Ostebene (wo wir mit der 3. Etappe waren) angebaut wird. Natürlich auch Fisch und etwas extravagantes, nämlich Kastanie, die verschieden verwendet wird.

Noch 50 km:
So viel zu Landeskunde auf Korsika, aber jetzt wollen wir uns wieder dem Sportlichen zuwenden und da hat die Ebene die Fahrer doch enger zusammen gebracht, die nächste Zwischenzeitnahme gibt es in zwei Kilometern am Fuße des Anstiegs, aber bei dem Zug der in der Gruppe um Vandevelde herrscht würde es mich nicht verwundern, dass die einiges aufgeholt haben.

Noch 48 km:
Der Anstieg beginnt. Ca. 6 km lang, ca. 8 % Durchschnittssteigung, der Bocca di Sarzoggiu ist der steilste Anstieg am heutigen Tage und vielleicht bringt er ja eine Vorentscheidung. Noch ein Wort zur Gruppe um den Astana-Zug, die zwar gut unterwegs ist, aber immer noch 50 Sekunden hinter Roche und Co. zurückliegt. So und hier bekommen wir jetzt die Einblendung zu den Zwischenzeiten:

Zitat
Evans (PGS)
Nibali (FDJ) 00:34
Gesink (AST)
Brajkovic (THR) 01:32
van den Broeck (QST)
Rogers (PGS) 01:48
Porte (THR) 02:31
Roche (RAB)
Pozzovivo (BMC)
Vandevelde (THR)
Millar (LAN)
Monfort (AST)



Noch 47 km:
Und wir sehen jetzt das Duo Brajkovic/van den Broeck und Attacke vom Belgier. Van den Broeck geht schon wieder, aber Brajkvoci versucht hinterher zu gehen. Der Belgier schon nach seiner bis jetzt famosen Aufholjagd will hier sogar noch die Führenden angreifen und das, obwohl er ca. eine Minute hinter Gesink und Nibali zurückliegt. Aber Brajkovic kann die Lücke wieder schließen. Der Belgier kommt nicht weg.

Noch 45 km:
Evans kommt zum Steilstück. Hier verlässt man die „normale“ Straße und nimmt eine Abkürzung durch das Dorf Sarrola-Carcopino, die aber dementsprechend deutlich steiler ist. Diese Rampe kann man mit der Muur de Huy vergleichen nur nicht ganz so lang, aber halt mitten in einem schon schwierigen Anstieg. Evans geht in den Wiegetritt und am Ende der geraden Rampe können ihn vielleicht sogar Nibali und Gesink sehen, die nämlich einen Gang zugelegt haben und versuchen den Australier hier abzufangen.

Noch 43 km:
Noch 1 km bis zum Gipfel für Evans und er verliert weiter, die Rampe eben war nicht sehr gut für ihn, da hat er weiter eingebüßt, wird er seinen recht großen Vorsprung doch noch abgeben? Das wäre wirklich sehr bitter, aber Nibali und Gesink kommen näher. Hinten hat Roche attackiert. Er hat die 6er Gruppe am Steilstück auseinander gerissen. Er ist jetzt mit Pozzovivo und Vandevelde weggezogen und hat sich schon einen guten Vorsprung auf Porte und Monfort erarbeitet, während die steile Rampe für Millar Gift war, aber vielleicht kann er sich zurückarbeiten, denn die weniger steilen Teile sollten ihm deutlich eher liegen.

Noch 42 km:
Evans ist am Gipfel und er hat weiter verloren, Nibali und Gesink kommen da schon. Sie sehen den Führenden schon. Die Uhr bleibt schon bei 14 Sekunden stehen. Das wird jetzt richtig spannend, kommen sie ran und was kommt dann? Hat Evans jetzt Kraft gespart oder sich die ganze Zeit alleine im Wind aufgerieben? War die Verfolgung für Gesink und Nibali zu schwierig und sie können gleich nichts mehr zusetzen? Wir werden es sehen. Dahinter weiter eine große Lücke und mit 1 Minute und 19 Sekunden kommen der Slowene Brajkovic im Columbiatrikot und der Belgier van den Broeck im Quick Step-Trikot über die Kuppe. Jetzt warten wir auf Michael Rogers, der hier genauso wie sein Teamkollege die ganze Zeit im Niemandsland herumfährt, wo ihn keiner beachtet und gefühlt wird das auch so bleiben, außer das neue Trio um Roche, Pozzovivo und Vandevelde kommt noch einmal an ihn heran. Rogers mit 1:44 Min. Rückstand. Wir gehen jetzt noch einmal in eine letzte Werbepause bevor wir uns mit der Entscheidung der Tour du Cyclisme zurückmelden.



Noch 30 km:
Es sind noch dreißig Kilometer. Der Banner spannt sich über der Fahrbahn. Die Fahrer sind immer noch leicht in der Abfahrt und die hat eine weitere entscheidende Situation gebracht, denn Nibali hat sich wirklich hier mit Risiko herunter gestürzt und will endlich die Lücke schließen und hat das auch fast geschafft und dabei auch Gesink abgehangen. Evans jetzt noch mit 7 Sekunden vor Nibali, der wiederum 5 Sekunden Vorsprung vor dem Niederländer Gesink hat, der die haarsträubende Fahrweise Nibalis nicht halten konnte.

Noch 27 km:



Der Blick auf den Golf von Sagone den nur wir Fernsehzuschauer genießen können, denn die Fahrer sind jetzt in der entscheidenden Phase angekommen. Der letzte Anstieg, der Col de San Bastiano steht an. Der Einstieg ist genommen. Evans vorne, dann 6 Sekunden später Nibali und noch einmal 5 Sekunden später Gesink. Jetzt gibt es hier schon einen kleienn Sprint unten hinein. Gesink will hier schnell wieder aufschließen aber auch Nibali mit dem Bestreben endlich zu Evans zu kommen.

Noch 26 km:
Evans blickt sich um und er sieht Nibali und weiß jetzt kann er rausnehmen. Der Italiener schließt die Lücke und es ist wieder alles offen um den Gesamtsieg der Tour du Cyclisme 2010, aber ziehen sie jetzt durch oder lassen sie Gesink einfach ran? Sie nehmen raus und Gesink kommt ran, damit ein Trio vorne, welches jetzt den Sieg unter sich ausmachen wird. Wer kann gewinnen? Evans, Nibali oder Gesink? Australien, Italien oder die Niederlande? Pegasus, FDJeux oder Astana?

Noch 24 km:
Noch 5 km bis zum Gipfel und noch beäugen sich die drei vorne, aber keiner ergreift die Initiative, Gesink lutscht seit er rangekommen ist auch nur und jetzt geht er aus dem Sattel und greift an! Gesink beschleunigt und wie! Wahnsinn, was haut der hier in die Pedale, aber Nibali ist wachsam und versucht hinterher zu gehen. Evans ebenso, aber der muss leicht kämpfen, verliert der Australier doch noch die Führung? Nibali schließt auf und auch Evans kommt wieder näher und kann das Hinterrad vorerst halten. Dahinter hat auch versucht Brajkovic zu attackieren, aber kam nicht weg. Van den Broeck konnte das Tempo halten. Im Trio um Pozzovivo, Vandevelde und Roche konnte aber der Italiener sich mit einer Attacke absetzen und die beiden Begleiter stehen lassen. Jetzt könnte sogar Rogers in Gefahr sein.

Noch 23 km:
Aber ich denke sie werden verstehen wenn wir den Fokus nach vorne legen auf das spannende Rennen um den Gesamtsieg. Dort wieder Evans ganz hinten, kann er hier noch mitgehen und vor allem wie lange noch? Nibali macht das Tempo und Gesink hilft auch leicht mit, aber der Zug ist etwas raus, das dürfte Evans doch eigentlich gut tun.

Noch 22 km:
Nur noch 3 km bis zum Gipfel, so langsam muss doch auch mal Nibali was machen oder verlässt er sich auf seine Abfahrtsqualitäten? Aber er ist doch so stark am Anstieg… Nein, es attackiert jemand anderes und zwar Evans! Cadel Evans geht. Hat der geblufft? Es scheint mit so! Der zieht weg, aber Nibali geht hinterher und auch Gesink ist dabei. Aber Evans hat eine Lücke gerissen. Nibali kann die nicht schließen und winkt Gesink vorbei, der jetzt noch einmal beschleunigt und er kann die Lücke fast schließen.

Noch 21 km:
Evans guckt sich um und sieht, dass die anderen beiden wieder dran sind, auch Nibali, der hier Gesink vorbei gewunden hat, aber nun an dessen Hinterrad mitgekommen ist. Wer geht als nächstes? Eigentlich müsste Gesink ja noch einmal gehen, der wohl am schwächsten im Sprint ist, aber er reiht sich erst einmal wieder hinten ein, jetzt muss Evans wieder Tempoarbeit machen. Die Verfolger werden übrigens nicht mehr herankommen, die haben immer noch etwas mehr als ne Minute Rückstand bzw. jetzt ist nur noch ein Verfolger, denn Brajkovic konnte sich von van den Broeck absetzen, der eingebrochen ist und der tollen und spektakulären Aufholjagd Tribut zollen muss, hoffentlich nicht zu viel…

Noch 20 km:
Der Gipfel ist in Sichtweite. Evans, Nibali oder GESINK! Er attackiert aus letzter Position und versucht die anderen beiden wieder abzuhängen, aber das gelingt ihm nicht. Nibali schließt wieder die Lücke und Evans ist schnell dabei, obwohl er wieder eine leichte Lücke lassen musste. Die Spannung ist zum Zerreißen gespannt. Wer wird Nachfolger von Alejandro Valverde, der sich vor etwas mehr als einem Jahr in L’Alpe d’Huez die Krone aufsetzen konnte. Er ist gesperrt, das wird also nichts mit der Titelverteidigung, auch der Zweite aus dem letzten Jahr ist nicht mehr dabei, denn Lance Armstrong hat seine Karriere beendet, aber der Dritte aus dem letzten Jahr ist dabei und tatsächlich hier vorne. Vicenzo Nibali war im letzten Jahr Dritter, vielleicht gelingt ihm in diesem Jahr der Sieg? Der wird sich aber nicht in diesem Anstieg entscheiden, denn der Gipfel ist erreicht! Jetzt geht es in die Abfahrt auf einer gut ausgebauten Straße in Richtung Ajaccio, aber das ändert sich auch schon nach dem ersten Teil der Abfahrt.

Noch 16 km:
Der erste Teil der Abfahrt ist überwunden. Nibali hat es von vorne versucht sicht abzusetzen, aber das gelang ihm nicht. Evans und auch Gesink konnten das Tempo halten. Jetzt geht es von der breiten Department-Straße ab auf eine kleine und nicht mehr allzu angenehm befahrbare Straße. Ein kleines Flachstück und dann der erste Gegenanstieg, vielleicht probiert es einer hier mit einer entscheidenden Attacke.

Noch 14 km:
Das Flachstück ist ohne Problem passiert und jetzt geht es bergauf und Evans attackiert und was für eine Attacke! Der Australier tritt mit voller Kraft in die Pedale und Gesink und Nibali versuchen zu folgen, aber sie haben eine Lücke.



Kann Evans genug Meter zwischen sich und die beiden harten Verfolger bringen? Es sind nur noch 500 m dann ist die Kuppe wieder erreicht, Nibali und Gesink kommen wieder näher. Jetzt geht es vorbei am einem Steinbruch und jetzt haben sie gleich den Gipfel erreicht und Nibali und Gesink sind fast wieder dran, aber nicht ganz.

Noch 13 km:
Jetzt geht es in die Abfahrt und die ist gleich wirklich schwierig, gespickt mit vielen Spitzkehren, wer kann hier besser runterkommen. Evans vorne gibt Vollgas und auch Nibali und Gesink versuchen, nach vorne über den Lenker gebeugt, geht es jetzt hinunter und wir dürfen den nächsten Gegenhang auch nicht vergessen.

Noch 11 km:
Jetzt kommt die schwierige Passage und die bietet uns spektakuläre Bilder, Evans vorne weg und dahinter setzt sich langsam Nibali wieder von Gesink ab. Und ich möchte nicht bestreiten, dass der kein guter Abfahrer ist.



Kurve auf Kurve, hier muss man wirklich sein Rad richtig gut beherrschen und kontrollieren.

Noch 10 km:
Die 10 km-Marke und Evans ist vorne, 3 Sekunden vor Nibali und 5 Sekunden vor Gesink, ist das eine Vorentscheidung? Ich kann es mir nicht vorstellen. Gleich geht es wieder bergauf und dann nur noch bergab bis ins Stadtzentrum von Ajaccio.

Noch 9 km:
Es geht wieder bergauf und Evans gibt alles was er hat, so wie er aussieht und auch Nibali will die Rundfahrt nicht herschenken, sie rasen diese kleine Steigung mit einem wahnsinnigen Tempo hinauf und das nach 110 km teilweise alleine im Wind, aber Nibali kommt nicht näher, nein, Evans kann sich etwas weiter absetzen.

Noch 8 km:
Noch 1000 m bis zur Kuppe. Evans vonre, er hat so um die 6 Sekunden Vorsprung, dann Nibali und dann Gesink, der aber die Lücke aus der Abfahrt nicht schließen kann und mit weiteren 4 Sekunden dahinter liegt. Die Menschenmassen feuern die Fahrer noch einmal an, was für eine Atmosphäre. Evans kann hier den Sieg bei seiner ersten Teilnahme perfekt machen. Nibali ist aber noch nicht geschlagen, gleich sind sie an der Kuppe, wo noch eine Zwischenzeitnahme sich befindet.

Noch 7 km:
Evans stürzt sich in die letzte Abfahrt und ist 5 Sekunden vor Nibali, der noch einmal aus dem Sattel geht und Tempo für die abfahrt aufnimmt und Gesink kommt mit 9 Sek. Rückstand auf Evans hier über den „Gipfel“.

Noch 5 km:
Evans immer noch vorne, aber Nibali kommt etwas näher. Gesink dahinter, aber jetzt versteuert er sich, ohhhhhhh, aber er kann das Rad noch rumreißen, aber hat dadurch Zeit verloren, aber er sollte lieber froh sein nicht gestürzt zu sein, aber der Sieg ist wohl weg.

Noch 3 km:
Sie haben die Randbezirke immer noch nicht erreicht, aber Evans hat nur noch 4 Sekunden auf Nibali, der wirklich alles gibt, was er hat, aber er kommt und kommt nicht ganz ran. Italien oder Australien? Wer kann die letzte Etappe und damit den Gesamtsieg für sich entscheiden? Evans oder Nibali? Nibali oder Evans?

Noch 2 km:
Die Abfahrt neigt sich dem Ende und jetzt heißt es alles auspacken, was man noch hat nach 6 Tagen Hochspannung und Höchstleistung. Wer kann hier das Ding holen? Evans jetzt in Zeitfahrermanier und auch Nibali weit über den Lenker gebeugt. Was für eine Verfolgungsjagd! Ein wahrlich toller Abschluss einer spannenden Woche mit Bergankunft, Verfolgungsetappen, Zeitfahrern und Sprints. Alles was der Radsport zu bieten hat.

Noch 1 km:
Ajaccio ist erreicht, Evans in Zeitfahrmanier, hat die letzte Kurve durchfahren und ist jetzt auf dem Cours Napoléon. Dahinter kommt jetzt Nibali und beide werden von den Fans nach vorne gepeitscht. Was für ein Finale, aber Evans hat immer noch Vorsprung. Evans kämpft und das kann er. Er kann kämpfen und das tut er und das könnte reichen. Noch 800 m, der Australier ist vorne, er bleibt vorne, Nibali kann nicht näher kommen und er hat immer noch genug Vorsprung. Noch 500 m, jetzt steigt die Straße leicht an, aber das kann dem Australier jetzt egal sein, er wird den Sieg holen, ja, das wird reichen! Er dreht sich um und er realisiert das. Er wird die Tour du Cyclisme 2010 auf Korsika gewinnen. Nach einer tollen Leistung über die gesamte Woche, kann er von den 54 Sekunden vom Start nur noch wenige bis nach Ajaccio retten, aber es reicht! Noch 200 m, Evans rückt das Trikot noch einmal gerade und kann es genießen. Er gewinnt die Tour du Cyclisme 2010 und wird Nachfolger von Alejandro Valverde, was ja eigentlich kein positives Zeichen ist… Aber das ist jetzt egal, denn er streckt die Arme in den Himmel und lässt sich feiern. Dahinter kommt ein völlig platter und enttäuschter Vicenzo Nibali ins Ziel, aber auch er kann auf seine Leistung stolz sein. Nach Platz 3 im Vorjahr, nun Platz 2, vielleicht kann er ja im nächsten Jahr gewinnen. Robert Gesink kommt nun auch und holt den dritten Platz. Die weiteren Platzierungen werden wohl Brajkovic, van den Broeck, Rogers und Pozzovivo heißen, so wie es in der Abfahrt aussieht, aber das können sie später im Videotext nachlesen, da wir nicht mehr genug Sendezeit haben und uns damit von Ihnen verabschieden und hoffen, dass es Ihnen Spaß gemacht hat. Ich hoffe ich darf sie auch noch einmal zum Abschluss des Jahres zur Hölle von Bremen begrüßen, bis dahin, frohe Weihnachten und alles Gute!

 
PS.
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