Die Hölle von Bremen (WS)

#1 von PS. , 28.12.2010 14:01

Noch 3 Tage bis die erste Austragung der Hölle von Bremen ansteht. Heute schon ein kleiner Blick vor allem auf die Wetterlage und die damit verbundenen Probleme. Wir haben ein kleines Interview mit dem Veranstalter PS für Sie vorbereitet:

Reporter: Hallo.
PS: Hallo, können wir anfangen? Ich hab noch zu tun.
Reporter: Äh, natürlich, wie laufen die Vorbereitungen zum Rennen?
PS: Gut.
Reporter: Könnten Sie das noch genauer erläutern?
PS: Da brauch man glaube ich nichts erläutern. Die Strecke ist geplant, bedeckt von 10-15 cm Schnee, der Start- und Zielbereich ist organisiert und die Polizei in Bremen wird es schon schaffen die Strecke abzusperren.
Reporter: Ja, davon gehe ich aus. Sie sprachen den Schnee an...
PS: Ja, hab ich.
Reporter: Nun.
PS: Ja was nun? Ich hab wenig Zeit.
Reporter: Was machen Sie mit dem ganzen Schnee?
PS: Liegen lassen, die Fahrer sollen sich nicht so anstellen, wir sind ja nicht aufm Kindergeburtstag oder beim Fußball.
Reporter: Nein, das ist richtig, also sie werden die Straßen vorher nicht freiräumen lassen?
PS: Das ist richtig, aber eigentlich dachte ich, dass sie das aus meiner Antwort herausinterpretieren können.
Reporter: Hmm.
PS: War's das?
Reporter: Nein.
PS: Und? Ich höre nichts. In 5 Minuten fährt mein Taxi zum Flughafen.
Reporter: Fliegen Sie so kurz vor der wichtigen Veranstaltung noch einmal weg?
PS: Ja, der ganze Stress hier, da muss man vorher gut ausgeruht sein.
Reporter: Müssen Sie nicht noch Vorbereitungen treffen, Teams einweisen usw.?
PS: Nö, wozu gibt es Mitarbeiter. Ein Chef ist zum Kommandieren da. Ich entspanne heute und morgen noch einmal auf Malle.
Reporter: Ah, interessant.
PS: War's das?
Reporter: Ähh, nein, und was machen sie wenn die Strecke vereist ist, wie es auf manchen Nebenstraßen, die im Parcours sind, aussieht.
PS: Streuen natürlich. Logisch, oder?
Reporter: Ja, d. h. konkret, dass die Fahrer sich dann durch den Tiefschnee durchkämpfen dürfen, vor allem in den Parzellengebieten?
PS: Es fahren ja ein paar Vorausfahrzeuge vor den Fahrern und ansonsten wird es wohl so sein. Über 10 cm Schnee lachen die in den Bergen...
Reporter: ...und hier ist teilweise Verkehrschaos.
PS: Ja, die Leute sollten mal fahren lernen. Kein Wunder, dass Staus entstehen, wenn die Leute mit 20 km/h über die Hauptstraßen tuckern, nur weil 5 cm Schnee gefallen sind.
Reporter: Hmm, aber das ist ja jetzt nicht unser Thema.
PS: Stimmt und ich muss los.
Reporter: Aber ein, zwei Fragen hab ich noch.
PS: Ja dann schnell.
Reporter: Haben Sie nicht Angst vor vielen Stürzen bei den Witterungsverhältnissen, zumal es am Renntag am Morgen noch schneien soll?
PS: Nein, die Fahrer beherrschen ihr Rad ja gut. Ich kann mich bei den Straßenverhältnissen auch mit dem Auto auf der Straße halten.
Reporter: Sehr einleuchtender Vergleich.
PS: Sehen Sie.
Reporter: Die Strecke ist ja sehr kurvig und mit sehr vielen nicht-asphaltierten Abschnitten gespickt. Das ist ein sehr besonderes Rennen. Sind Sie stolz darauf ein so neuartiges Rennen "erfunden" zu haben?
PS: Hab ich mir noch keien Gedanken drüber gemacht.
Reporter: Achso, und wer werden die Favoriten sein?
PS: Keine Ahnung, woher soll ich das wissen, ich will doch nur Geld damit scheffeln.
Reporter: Na dann...
PS: Mein Taxi wartet.
Reporter: Gut dann bedanke ich mich für das interessante Interview mit Ihnen.
PS: Ich danke auch.

 
PS.
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RE: Die Hölle von Bremen (WS)

#2 von PS. , 31.12.2010 17:24

Hallo und herzlich willkommen zum Abschluss der Wintersaison 2010! Ich begrüße sie zum letzten Rennen des Jahres, welches ein sehr spezielles ist. Die Hölle von Bremen ist kein normales Rennen, sondern ein sehr hartes Rundstreckenrennen über 6 Runden und damit 248,1 km. Und das wirklich schwierige ist, dass 39 % der Strecke auch nicht asphaltiert sind. Pro Runde sind es 16,1 km, die auf Schotter, Kopfsteinpflaster oder Holz absolviert werden, die restlichen 25,2 km fahren die Fahrer auf Asphalt. Letztlich summiert sich diese Zahl aber richtig und am Ende werden es 96840 m auf nicht asphaltiertem Belag sein, verteilt auf 150 Sektoren – jede Runde 25 an der Zahl. Sie sehen es wird heute spektakulär zumal fast die gesamte Strecke noch mit Schnee bedeckt ist. Vor allem die Nebenstraßen sind nie seit dem ersten Schneefall im Dezember geräumt worden und haben dementsprechend zwei Fahrspuren der Reifen und noch ca. 5-8 cm Schnee in der Mitte der Fahrbahn, dort wo Autos normalerweise lang fahren. Auf den Schotterstrecken, die alle keine öffentlichen Straßen sind, hingegen liegt der Schnee fast durchgängig noch 7 cm hoch, aber nachdem es seit gestern Abend heftig taut, ist der gesamte Schnee durchgewichen und wird wohl den Rädern komplett nachgeben, was allerdings sehr gefährlich werden könnte, denn unter dem Schnee befindet sich eine dicke Eisschicht. Wir werden sehen, wie das Rennen heute verläuft. Damit geht es eine kurze Werbepause. Danach melden wir uns mit einem Portrait der Gastgeberstadt Bremen wieder:


Bremen ist mit 662.244 Einwohnern das kleinste Bundesland. Alleine 548.477 davon leben in Bremen der „Landeshauptstadt“. Mit 404,28 km² ist das Bundesland natürlich ebenfalls das kleinste Bundesland. Bremerhaven die zweite Stadt im Bundesland erweitert diese Daten natürlich immer. Bremen hat eine sehr hohe Einwohnerdichte. Die Innenstadt mit Rathaus und der Sehenswürdigkeit Bremens, dem Roland, ist ein Besuch wert. Deshalb kann Bremen auch eine Vielzahl von Touristen jedes Jahr aus aller Herren Länder begrüßen. Das Rathaus sowie der Roland gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zudem sind auch die Stadtmusikanten sehr berühmt. Allgemein ist die Bremer Altstadt noch sehr gut erhalten und das historische Flair ist geblieben, wie z. B. in der Bötcherstraße oder dem Schnoor, mit seinen vielen kleinen Gassen. Mit dem Flughafen und dem Hauptbahnhof hat Bremen zwar nicht die Dreh- und Angelpunkte Deutschlands, aber trotzdem eine gute An- bzw. Abreisemöglichkeit. Mehrmals am Tag Verbindungen zu den Großflughäfen Deutschlands oder den großen Bahnhöfen. Mit der Weser hat Bremen einen relativ großen Fluss zu bieten, der auch reichhaltige Möglichkeiten zum Entspannen bietet, denn rund um Weser und Werdersee (kleiner Nebenarm der Weser) kann man sehr schön Rad fahren oder gemütlich am Ufer sitzen. Außerdem mit dem Blockland und dem Bürgerpark mehrere Ziele, die am Wochenende zum Spazieren gehen in der Natur einladen. Das einzige, was daran hindert ist das Wetter. Der wärmste Monat kann gerade einmal 16,8 °C als Durchschnitt aufweisen und Regen fällt auch nicht selten. Schneeunsicher ist Bremen auf jeden Fall, denn Schnee liegt hier nur alle paar Jahre. Neben diesen ganzen Gegebenheiten ist in Bremen vor allem eines wichtig: Der Fußball! Werder Bremen das Aushängeschild der Stadt in Sachen Sport (normalerweise) ist eigentlich Mittelpunkt in Sachen Sportleben in der Stadt, wäre da nicht der Januar, denn dort gehört für sechs Tage den Radsportlern die Stadt, wenn in der Bremen-Arena sich die besten Bahnradfahrer der Welt bei einer großen Party packende Wettkämpfe liefern.



Damit kommen wir jetzt zum wirklich interessanten Rennen. Die Fahrer sind nun ca. 45 km vor dem Ziel und fahren gleich auf Sektor 23 ein, aber vorher wollen wir sie auf den aktuellen Stand des Rennens bringen und ihnen eine Zusammenfassung, der 200 absolvierten Kilometern geben. Das Rennen begann schon früh hektisch und schnell. Astana wollte keinesfalls schon eine frühe Gruppe weglassen und so entwickelte sich über rund 20 km eine spannende Jagd zwischen neuen Ausreißern und dem Feld. Nach 25 km stand dann aber die Gruppe des Tages, bestehend aus Offredo (FDJ), Coenen (LAN) und Beuret (ISD). Sie konnten sich auch gut behaupten, teilweise bis zu 6 Min. Vorsprung herausfahren, aber auch Sky, Movistar und Lampre führten nach. In der frühen Rennphase mussten wir auch schon einige Stürze auf den zwar nicht spiegelglatten, aber keineswegs gut zu befahrenden Straßen beklagen. Aufgeben mussten u. a. schon Pineau (AST), Ventoso (MOV) und Baumann (LAM). Spätestens in Runde 4 wurde es dann richtig Ernst. Es ging über den Sektor 19 am Sportheim, Kopfsteinpflaster und Sky machte dann das Rennen richtig schwer. Bis zur Zieldurchfahrt war das Feld um ca. die Hälfte der Fahrer geschrumpft und das Tempo ließ das Team um Thomas und Gasparotto nicht abfallen, sodass hier schon viele Fahrer abgehangen wurden auf der engen und kurvenreichen Strecke zwischen Werdersee und Weser, die gespickt mit sehr vielen Sektoren ist. U. a. verloren hier Oss (FDJ), Guarnieri (LAM) und Gesink (AST) alle Chancen auf den Sieg. Die Ausreißergruppe wurde übrigens 78 km vor dem Ziel gestellt und durchgereicht. Auch in der vorletzten Runde wurde das Tempo weiter hochgehalten und zwei weitere schwere Stürze brachten Reijnen (LAM), Gatto (LAM), Zagorodny (ISD) und Naumenko (ISD) um eine Zielankunft bei diesem schweren Klassiker, der sich neben Paris-Roubaix keinesfalls verstecken muss.

So damit aber live ins Rennen. Die Fahrer absolvieren gerade die letzte Zieldurchfahrt. Die Gruppe ist schon heftig geschmolzen. Nur noch 24 Fahrer befinden sich vorne in der Gruppe und nun bekommen wir die Einblendung wer das noch ist.

Zitat
Coppel (FDJ)
Gilbert (FDJ)
Gusev (GRM)
Hesjedal (GRM)
Botcharov (GRM)
Thomas (SKY)
Gasparotto (SKY)
Konovalovas (SKY)
Roulston (SKY)
Flecha (LAM)
Freire (LAM)
Callegrin (LAM)
Scheirlinckx (LAN)
Sijmens (LAN)
Ballan (LAN)
Lagutin (ISD)
Matthews (ISD)
Larsson (MOV)
Martin (MOV)
Hushovd (MOV)
Nuyens (AST)
Langeveld (AST)
Ivanov (AST)
Leukemans (AST)



Nun sind es noch 41,3 km. 25 Sektoren mit einer Länge von 19,1 km werden wohl die Entscheidung bringen. Nach 5,2 km erreichen die Fahrer dann den ersten Sektor, ein KSP-Stück, das aber nur kurz ist, dann aber direkt in den längsten Sektor der Runde mündet, ein Schotterstück von 2150 m Länge. Dorthin sind die Fahrer jetzt auf dem Weg. Die Positionskämpfe beginnen schon wieder bzw. sie dauern eigentlich das ganze Rennen über an, denn ständig verengt sich die Straße und ständig gibt es einen Schottersektor. Hier haben vor allem die Fahrer mit Helfern Vorteile. So und nun geht es rechts ab und gleich auf das KSP-Stück und dann direkt auf den Schotterweg. Das Tempo wird von den Helfern hochgehaletn. Botcharov (GRM), Roulston und Konovalovas (beide SKY) hochgehalten und die Fahrer fliegen förmlich über den Sektor und jetzt flügen sie schon durch den Schnee, der immer noch auf den Sektoren teilweise liegt, obwohl die Fahrer heute schon das sechste Mal drüber fahren und obwohl auch Juryfahrzeuge und Begleitfahrzeuge dabei sind, trotzdem bleiben viele Schneereste und vor allem die Eisschicht. Und Hauptsache die sorgt nicht gleich dafür, dass die Fahrer in der Kurve abkommen und vom Weg rutschen, denn dann geht es den Abhang hinunter in den zugefrorenen Fleet. Aber das sieht gut aus und weiter geht es in Richtung Ende des Sektors. Weiter keine Attacken zu sehen, die Fahrer verhalten sich wie in letzter Zeit immer wie Angsthasen. Und damit lohnt es sich für uns auch noch einmal in die Werbung zu gehen. Wir melden uns mit der Entscheidung aber wieder zurück.


Noch 15 km:
Wir sind zurück und jetzt sollten die Fahrer so langsam mal was machen, aber außer dass Botcharov weiter das Tempo erhöht hat, ist hier wenig passiert. Doch einen Sturz müssen wir leider wieder melden. Sijmens (LAN) hat es auf Sektor Nr. 10 hingelegt, als er auf die andere Straßenseite wechseln wollte und an der erhöhten Mitte hängen geblieben ist. Und jetzt geht es in den nächsten Sektor. Die Erlenstraße. 550 m Kopfsteinpflaster und eine schlechter Zustand der Straße. Ein fünf Sterne Sektor und vorne beschleunigt Botcharov jetzt noch einmal. Jetzt geht’s los. Der macht hier richtig Dampf.

Noch 13 km:
Die Sektoren 12 und 13 sind überwunden und das Feld ist 3 Fahrer kleiner. Konovalovas (SKY), Roulston (SKY) und Callegrin (LAM) konnten das Tempo nicht mehr halten. Jetzt geht es gleich auf den Sektor Nr. 14 1500 m Schotter, dann fast ohne Unterbrechung, noch einmal 100 bzw. 70 m Schotter und 500 m Pflaster. Jetzt geht es geradeaus auf den Sektor zu aber gleich verengt sich der Weg von 5,20 m auf 2,10 m. Das wird eng.

Noch 12 km:
Und tatsächlich das wird richtig eng und da staut es sich kräftig und das wird hinten jetzt richtig schwer das Feld zu halten und vorne eine Attacke. Ballan (LAN) versucht die Situation auszunutzen. Der Italiener, der schon die harte 1. Etappe der Fernfahrt Gent-Mailand dieses Jahr gewann, attackiert und hat gleich eine Lücke gerissen. Aber jetzt kommen sie wieder auf Schnee und er bekommt kleine Probleme, aber er fängt sich wieder. Dahinter sehen wir Gilbert und Thomas. Hushovd mit einer Lücke. Der hat hier den Zug verpasst. Der Sektor ist nicht nur recht eng, sondern vor allem mit vielen Kurven bestückt. Oft antreten und hier gilt es jetzt und Sturz! Langeveld (AST) hat sich lang gelegt weil er zu schnell war und hat gleich auch noch Scheirlinckx (LAN) mitgenommen. Das ist ärgerlich. Beide rappeln sich wieder auf aber haben natürlich wertvolle Zeit verloren.

Noch 11 km:
Der Sektor 14 ist zu Ende, aber gleich geht es über eine Straße und der nächste Sektor ist dran. Nur 100 m und dann nur 70 m das sind wirklich Katzensprünge. Vorne jetzt Ballan und Thomas hat aufgeschlossen. Gilbert mit einer kleinen Lücke aber die schließt er gleich. Er ist hier etwas vorsichtiger, aber trotzdem weit vorne. Hushovd dahinter mit rund 6 Sekunden Rückstand. Er versucht aber die Lücke zu schließen. Jetzt geht es über das Pflaster. Hinter Hushovd übrigens eine Dreiergruppe um Nuyens, Langeveld (beide AST) und Flecha (LAM).

Noch 10 km:
Jetzt geht es den Deich hinauf und dann gleich rechts über den Werdersee und eine schwierige Linkskurve, die nach rechts abhängt. Das wurde schon Pineau (AST) heute zum Verhägnis, aber Ballan (LAN) und Thomas (SKY) kommen hier gut herum und auch Gilbert, der aber wieder etwas an Boden verliert und Hushovd kommt von hinten und schließt zu ihm gleich auf, während es jetzt über Sektor Nr. 18 geht. 1050 m Schotter. Vor allem im letzten Drittel mit vielen Schlaglöchern, die aber größtenteils zugefroren sind. Balland und Thomas gucken sich jetzt um und sehen Gilbert und Hushovd näher kommen und ein Zusammenschluss ist nun vorprogrammiert. Eine 4er Gruppe vorne, dahinter mit 9 Sekunden Rückstand Nuyens, Leukemans und Flecha. Dann noch einmal 7 Sekunden dahinter Gasparotto, Gusev, Hesjedal und Lagutin.

Noch 9 km:
Fast das Ende des Sektors ist erreicht und dann haben die Fahrer gleich 1,2 km Asphalt vor sich. Fast schon unglaublich. Auf dem Böschungsweg entlang des Werdersees. Auch hier lieber nicht rechts vom Weg abkommen, dann geht es nämlich auch aufs Eis und wahrscheinlich dadurch. Gut dass auch heute kein Wind ist, denn sonst ist das Stück meistens von Gegenwind geprägt, heute aber nicht. Weiterhin vorne ein Quartett um Gilbert, Thomas, Ballan und Hushovd. Die Lücke zur Gruppe dahinter ist größer geworden, weil die vier gut zusammenarbeiten.

Noch 8 km:
So noch 500 m bis zum KSP-Stück am Sportheim, wo vorhin in der drittletzten Runde das Feld gesprengt wurde. Jetzt gerade ein enger Weg, der gerade in den ersten Runden immer wieder zu erheblichen Staus geführt hat, bei 1,10 m Breite ist das aber auch nicht verwunderlich, aber jetzt Sektor Nr. 19, 200 m sehr schweres Kopfsteinpflaster. Erst leicht bergab dann flach und Attacke in der Spitzengruppe. Thomas versucht es! Er rast hier förmlich durch den Schnee. Der Rest versucht zu folgen. Hushovd mit Mühe, aber er kann die anderen beiden auch wieder ran bringen, die Gruppe bleibt geschlossen.

Noch 7 km:
Jetzt das nächste Schotterstück und hier ist es sogar gut, dass es gefroren ist, denn der Schotter ist richtig schwer zu befahren, da er sonst sehr locker ist, aber das ist heute egal. Jetzt biegen die vier vorne dort ein, der Abstand auf die Verfolger ist übrigens auf 7 Sekunden gesunken. Der Sektor übrigens 1100 m lang. Es ist schon der sechstletzte Sektor. In der Gruppe um Hesjedal, der dritten im Rennen also hat eine Attacke Gasparottos nicht absetzen können, dafür aber Lagutin, der eine kurze Phase des Sich-Anguckens ausnutzte und jetzt versucht die Lücke zur Gruppe um Flecha zu schließen.

Noch 6 km:
Der Sektor 20 ist vorbei und gleich geht es in einer Links-Rechtskombination in den Sektor 21. Weiter vorne arbeiten die vier gut zusammen, aber Nuyens, Leukemans und Flecha kommen näher. Sie jetzt auch um die Kurve und Sturz! Flecha rutscht weg und liegt auf der Seite. Er rappelt sich aber wieder auf, aber schon rast Lagutin vorbei und die Gruppe um Hesjedal kommt auch schon um die Kurve. Da versucht sich Flecha auch ranzuhängen und kommt dort auch mit. Vorne weiterhin keine weitere Attacke und auch Sektor Nr. 21 ist gleich vorbei.

Noch 5 km:
Die letzten Meter auf Sektor 21 und dann geht es wieder ein Kilometer asphaltiert zu. Dann kurzes Stück Pflaster bevor es über die Weser geht und dann das Finale, bestehend aus drei Sektoren. 2,9 km vor dem Ziel beginnt dann ein 1750 m langes Schotterstück, dann 200 m Asphalt, noch einmal 320 m Schotter und 170 m Kopfsteinpflaster, was genau auf die Zielgeraden führt, die dann noch 200 m asphaltiert ist.

Noch 4 km:
Wir haben noch einen Zwischenstand mit den Zwischenzeiten:

Zitat
Ballan (LAN)
Gilbert (FDJ)
Thomas (SKY)
Hushovd (MOV)

Nuyens (AST) + 0:07 Min.
Leukemans (AST)

Lagutin (ISD) + 0:13 Min.

Gasparotto (SKY) + 0:16 Min.
Gusev (GRM)
Hesjedal (GRM)
Flecha (LAM)

Matthews (ISD) + 0:25 Min.
Ivanov (AST)
Langeveld (AST)
Freire (LAM)
Scheirlinckx (LAN)



Das Pflasterstück (Nr. 22) ist ohne Probleme überwunden und jetzt geht es gleich auf den Osterdeich und dann sind es noch drei Kilometer bis zur Entscheidung. Wer gewinnt die Hölle von Bremen 2010? Es ist übrigens die allererste Austragung und die ist wirklich gelungen, ein spannendes Rennen mit einer spektakulären Strecke.

Noch 3 km:
Jetzt sind es nur noch 6 Sek. auf das Astana-Duo. Wer gewinnt hier? Jetzt geht es auf den Schotterabschnitt entlang des Osterdeichs. Gilbert attackiert! Ballan versucht hinteher zu gehen. Gilbert aber mit einer starken Attacke, aber jetzt kommt Ballan mit den anderen beiden am Hinterrad wieder näher und holt ihn wieder ein, er kommt nicht weg. Er hat es nichtmal so nötig wie Ballan und Thomas die gegen die beiden starken Sprinter wohl noch weniger Chancen haben. Und gleich Attacke von Ballan! Er zeiht durch und dahinter guckt man sich an, aber jetzt sprintet Thomas förmlich hinterher, fegt über die vielen Bodenwellen in diesem Sektor. Gilbert und Hushovd versuchen dran zu bleiben

Noch 2 km:
Ballan zieht durch. Thomas kommt wieder näher und holt ihn ein, aber er zieht gleich vorbei und geht selber. Thomas mit einer starken Leistung. Gilbert und Hushovd kommen auch wieder näher heran. Sie schließen jetzt fast die Lücke zu Ballan. Der Italiener gejagt von den beiden Belgiern. Gilbert schließt die Lücke und bleibt hinter Ballan, aber Thoams ist vorne weg! Hushovd will nicht warten, schert aus und attackiert. Er versucht Thomas wieder einzuholen, aber der hat schon eine große Lücke herausgefahren und auf seinem Mountainbike scheint er fast keine Probleme mit dem Untergrund zu haben. Gleich das Ende des Sektors, dann kommt die Flame Rouge und dann eine kleine Abfahrt an den Fuß des vorletzten Sektors. 320 m Schotter, die direkt in die 170 m Kopfsteinpflaster münden.

Noch 1 km:
Thomas vorne, aber Hushovd kommt näher, der Wikinger. Er kommt näher. Thomas jetzt in der Abfahrt, Hushovd kommt näher und näher, hat nur noch eine kleine Lücke. Thomas jetzt auf dem vorletzten Sektor. Er gibt alles, was er hat und Hushovd knapp hinter ihm. Gilbert und Ballan sind geschlagen, das kann ich schon mal sicher behaupten, aber davor eine wahnsinnige Verfolgungsjagd, aber ich glaube Hushovd kommt nicht mehr näher, er kommt nicht mehr näher! Thomas jetzt schon fast am Ende des Schotterstücks. Er ist an der 500 m Marke. Er gibt alles. Kann Geraint Thomas (SKY) hier die ganz große Überraschung landen? Er kommt jetzt vom Schotterstück direkt auf das Kopfsteinpflaster. Die 170 m heißt es gegenüber Hushovd nicht noch den Vorsprung verlieren, der jetzt wieder etwas größer ist, aber geschlagen gibt sich der Norweger nicht. Thomas oder Hushovd? Großbritannien oder Norwegen? Wer gewinnt die Hölle von Bremen? Thomas nur noch 250 m vor dem Ziel, biegt gleich auf die Zielgeraden, hat das KSP überwunden, noch 200 m, Hushovd immer noch nicht dran und er kommt auch nicht mehr. Thomas mit genug Vorsprung, er kann es hier genießen. Hushovd kommt nicht mehr ran. Thomas hat noch 100 m und er kann sich feiern lassen! Noch einmal das Trikot halbwegs sauber machen, was bei der Schlammschlacht bzw. Schneeschlacht schon schwierig und dann jubeln. Geraint Thomas gewinnt die 1. Auflage der Hölle von Bremen! Dahinter kommt jetzt Hushovd, der „nur“ Zweiter wird vor seinem Landsmann. Gilbert gewinnt den Sprint gegen Ballan, der aber die interessante Schlussphase eröffnet hat mit seiner Attacke. Danke dafür. Damit bedanke ich mich auch bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Das war es für die Saison 2010! Das Jahr neigt sich ebenso dem Ende entgegen und jetzt bleibt mir nur noch Ihnen einen guten Rutsch zu wünschen und zu hoffen, dass sie auch im nächsten Jahr wieder dem Radsport treu bleiben und verfolgen.

 
PS.
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Registriert am: 27.12.2008


   

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