CN Italien

#1 von Leon , 14.01.2011 00:39

Campionati - Meisterschaften

Zeitfahren
Favoriten auf den Zeitfahrsieg waren im Vorhinein Titelverteidiger Vincenzo Nibali, der Sieger von 2009 - Manuel Quinziato - das HTC-Duo Dario Cataldo und Giovanni Visconti sowie Geox-Profi Marco Pinotti. Nicht zu vergessen auch sein Teamkollege Riccardo Ricco, auch nach seinem Comebackjahr bei Saxo Bank immer noch ein wenig die Unbekannte im Rennen, gerade im Zeitfahren scheint das Ganze bei Ricco ziemlich tagesformabhängig zu sein.
Die erste passable Bestzeit setzte Manuele Boaro von Farnese Vini, doch zu diesem Zeitpunkt waren sechszehn Fahrer noch nicht mal auf die Strecke gegangen. Während Damiano Caruso und Luca Zanasca knapp an seiner Zeit scheiterten, setzte zuerst Daniel Oss, dann überraschend Matteo Mammini eine neue Bestzeit. Während Visconti dann nochmals 43 Sekunden schneller fuhr als Mammini, reihte sich Ricco zwischen Oss und Boaro auf einem vorläufig vierten Platz ein.
Dann pulverisierte Vincenzo Nibali als sechstletzter Starter die Bestzeit quasi, um eine Minute und 21 Sekunden unterbot er Viscontis Marke. Gute Zeiten brachten dann noch Cataldo und Scarponi (Platz 2 und Platz 4) hervor, doch noch immer waren nicht alle von der Strecke gegangen.
Doch Marco Pinotti, an der ersten Zwischenzeit noch hinter Nibali, an der zweiten gleichauf mit diesem gelegen, setzte eine neue grandiose Marke: 17 Sekunden besser als Nibali! Da Quinziato nicht mehr an Nibalis Zeit herankam und gerade einmal Cataldos knapp unterbot (somit aufs Podium vorstoßen konnte), ging der Zeitfahrtitel 2011 an Marco Pinotti!

 
Leon
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RE: CN Italien

#2 von Leon , 14.01.2011 01:07

Campionati - Meisterschaften[/size]
Straßenrennen - Teil 1

Wie gewohnt ging eine ganze Reihe Topfahrer und Favoriten in das italienische Meisterschaftsstraßenrennen, die Meisterschaft mit dem wohl höchstem Wert im heutigen Radsport. Angefangen bei hügelfesten Sprintern wie Filippo Pozzato (Europcar), Daniele Bennati (Saxo Bank), Francesco Gavazzi (Ag2r La Mondiale) oder auch Luca Paolini (Skil-Shimano), über Hügelfahrer à la Ballan (Landbouwkrediet), Francesco Ginanni (Geox), Giovanni Visconti (HTC-Highroad) bis hin zu echten Bergfahrern wie Stefano Garzelli (Acqua & Sapone), Ivan Basso (SpiderTech), Riccardo Ricco (Geox), Franco Pellizotti (Vacansoleil) und Michele Scarponi (Lampre) - sie alle wollen das grün-weiß-rote Meistertrikot ein Jahr lang auf ihren Schultern tragen.
Das spannende Rennen um die Krone im Re-Live:
_____________________________________________________________________________________

KM 0 Tolle Stimmung vor dem Startschuss des 260-Kilometer-Rennens, man spürt die Nervosität und Anspannung im Feld, doch es ist noch ein sehr weiter Weg bis zum Finale des Rennens geschweige denn bis zum Ziel.

KM 0,5 Und soeben ist der Startschuss ertönt, noch warten wir allerdings auf die ersten Attacken, bei einem Rennen mit einer solchen Länge auch verständlich.

KM 5 Soeben gab es dann doch schon die erste Attacke und zwar von einem De Rosa-Fahrer: Fabio Taborre hat es probiert und sich ein wenig abgesetzt.

KM 11 Taborre wurde soeben gestellt, doch schon ist der nächste De Rosa-Fahrer unterwegs, diesmal handelt es sich um Davide Malacarne in Begleitung von Mauro Finetto (Ag2r)!

KM 18 Vor allem Finetto schien dem Team Geox ein Dorn im Auge zu sein, das die Lücke zu den beiden schon geschlossen hat.

KM 31 Weiterhin Gruppo compatto, aber der nächste Angriff liegt in der Luft. Und da ist er auch schon, Fabio Felline von FDJ geht in die Offensive und gleich mehrere Fahrer probieren es mit ihm! Erkennbar unter anderem das De Rosa-Duo Manuel Quinziato und Simone Stortoni.

KM 36 Sechs Fahrer sind es nun an der Spitze, neben den bereits erwähnten, befinden sich noch Matteo Busato von Acqua, Federico Canuti von Farnese Vini und Davide Appollonio von Ag2r vorne.

KM 44 Hat sich die Gruppe des Tages gefunden? Eine Minute nun für das Quintett.

Zitat
Matteo Busato (Acqua & Sapone)
Federico Canuti (Farnese Vini)
Fabio Felline (FDJ)
Davide Appollonio (Ag2r La Mondiale)
Manuel Quinziato (De Rosa)
Simone Stortoni (De Rosa)



KM 51 Erneute Attacken aus dem Hauptfeld heraus! Colnago möchte wohl um jeden Preis auch in die Gruppe und dementsprechend versuchen sie es jetzt zu zweit, doch mehrere Fahrer schließen sich der Attacke an!

KM 55 Sieben Fahrer auf der Verfolgung der Spitzengruppe, die 2:05 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld hat. Das gefällt Geox wohl gar nicht, mit drei Fahrern hat man sich vor das Feld gespannt.

KM 65 Die Verfolgergruppe kommt aber weg, das könnte gefährlich werden, eine so große Gruppe ziehen zu lassen.

KM 77 Folgende Rennsituation nun, während Geox weiterhin verzweifelt versucht, den Abstand zu den beiden Gruppen zu verringern:

Zitat
Matteo Busato (Acqua & Sapone)
Federico Canuti (Farnese Vini)
Fabio Felline (FDJ)
Davide Appollonio (Ag2r La Mondiale)
Manuel Quinziato (De Rosa)
Simone Stortoni (De Rosa)
+1.05
Massimo Graziato (Colnago-CSF)
Stefano Locatelli (Colnago-CSF)
Marcello Pavarin (Garmin-Cervélo)
Fabio Sabatini (FDJ)
Marco Bandiera (Landbouwkrediet)
Daniele Callegarin (De Rosa)
Francesco Reda (De Rosa)
+1.52
Hauptfeld



KM 97 Auch HTC wird die Lage etwas zu gefährlich, so dass sich der Vorsprung der Verfolger auf das Hauptfeld nur noch auf 30 Sekunden beziffert. Was für ein Hin und Her schon auf den ersten 100 Kilometern.

KM 110 Das Feld ist jetzt fast an der Verfolgergruppe um Sabatini dran, die aber auch nur noch 35 Sekunden Vorsprung auf die Spitzengruppe hat.

KM 116 Die Nachführarbeit von Geox und HTC-Highroad hat sich gelohnt, die Verfolger sind gestellt und endlich kehrt ein wenig Ruhe ein. Der Vorsprung der Spitzenreiter um Felline vergrößert sich jetzt wieder schnell.

KM 135 Etwa 125 Kilometer noch, das Renntempo ist langsamer geworden, die Spitzengruppe hat einen Vorsprung von fünfeinhalb Minuten und das Hauptfeld fährt breit und kompakt über die Straßen.

KM 150 Weiterhin nichts Besonderes, Geox nimmt langsam aber sicher wieder die Verfolgung auf, Mammini, Cannone und Guardini sind momentan an der Spitze des Feldes, dahinter zwei HTC-Fahrer.

Zitat
Matteo Busato (Acqua & Sapone)
Federico Canuti (Farnese Vini)
Fabio Felline (FDJ)
Davide Appollonio (Ag2r La Mondiale)
Manuel Quinziato (De Rosa)
Simone Stortoni (De Rosa)
+6.34
Hauptfeld



[size=80]Teil 2 folgt morgen

 
Leon
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RE: CN Italien

#3 von Leon , 14.01.2011 13:23

Campionati - Meisterschaften[/size]
Straßenrennen - Teil 2

KM 162 - Noch 98 Kilometer Langsam wird der Vorsprung der Ausreißergruppe kleiner, ist jetzt schon knapp unter der Fünf-Minuten-Marke. Soeben wurde die Abfahrt vom zweiten, etwas steileren Anstieg der Runde, bewältigt. Gleich geht es in die 8. von 11 Runden

KM 167,5 - Noch 92,5 Kilometer Der erste Anstieg der Runde wurde soeben passiert, der Rückstand des Feldes liegt bei 4:15 Minuten und im Feld zeichnen sich nach wie vor Geox und HTC für die Nachführarbeit verantwortlich. Momentan passiert nicht besonders viel, aber die Spannung steigt und das Tempo im Feld wird merklich angezogen, Geox möchte die Gruppe wohl in nicht allzu ferner Zukunft stellen.

KM 179 - Noch 81 Kilometer Durch die Tempoverschärfung von Geox hat die Gruppe bereits nur noch 2:37 Minuten an Vorsprung, am Ende des Feldes gibt es die ersten Fahrer, die Probleme haben.

KM 189,5 - Noch 70,5 Kilometer - Noch 3 Runden Wir gehen in die 9. und damit drittletzte Runde! Siebzigeinhalb Kilometer sind noch zu absolvieren, sechs harte Anstiege und an jedem von diesen könnte bereits die Entscheidung oder zumindest eine Vorentscheidung fallen. Wir haben sechs Spitzenreiter mit einem nur noch knappen Vorsprung und ein Feld angeführt von den Geox-Fahrern Camussa, Cannone und Boem. Das Finale hat begonnen!

Zitat
Matteo Busato (Acqua & Sapone)
Federico Canuti (Farnese Vini)
Fabio Felline (FDJ)
Davide Appollonio (Ag2r La Mondiale)
Manuel Quinziato (De Rosa)
Simone Stortoni (De Rosa)
+1.01
Hauptfeld


Noch 69 Kilometer Sie haben den ersten Anstieg der Runde fast passiert, der immer ca. 2 Kilometer nach Rundenstart zu Ende ist. Einige leichte Tempoverschärfungen waren zu sehen, aber noch keine Attacke.

Noch 60 Kilometer Die Ausreißer geben sich schon Shakehands, das Rennen ist für sie gelaufen. Im Feld gibt es schon jetzt harte Positionskämpfe, der nächste Anstieg, der schwerere auf dieser drittletzten Runde, wird vermutlich einiges für uns bereithalten. Geox hat sich aus der Führungsarbeit zurückgezogen, derzeit sorgt Davide Cimolai von HTC für ein sehr hohes Tempo.

Noch 56 Kilometer Etwa 1,5 Kilometer ist dieser nun folgende Anstieg lang, gleich geht es hinein. Spannung liegt in der Luft, die Favoriten haben sich nach vorne orientiert.

Noch 55 Kilometer Das Feld ist mitten im Anstieg und soeben erfolgten die ersten Attacken! Fortunato Baliani von Geox hat angegriffen, an seinem Hinterrad zum einen Francesco Masciarelli von SpiderTech, zum anderen Daniele Pietropolli von Acqua & Sapone! Die drei haben eine Lücke reißen können, dahinter schaut man sich an.

Noch 54 Kilometer Sie sind soeben über die Kuppe rüber und auch dort gab es noch mal zwei Angriffe: Alessandro Bertolini von Skil sowie Danilo Di Luca, der hier sein Comeback feiert, haben sich lösen und auf die Verfolgung von Baliani, Masciarelli und Pietropolli machen können!


Vorbei an Weinstöcken führt die Fahrer der diesjährige Meisterschaftskurs

Noch 50 Kilometer Drei Kilometer bis zum Rundenende und das neue Führungs-Trio hat sich einen ordentlichen Vorsprung erarbeiten können. Schön, dass hier auch mal früher angegriffen wird und ich bin mir sicher, dass diejenigen, die hier heute bis zum Schluss warten wollen, nicht die beste Taktik gewählt haben. So ein Rennen beginnt nun mal viel früher als auf der letzten Runde.

Noch 47 Kilometer - Noch 2 Runden Die Ziellinie wird von Daniele Pietropolli als erstem überquert, folgende Rennsituation bei noch 47 zu fahrenden Kilometern und zwei Runden vor Schluss:

Zitat
Daniele Pietropolli (Acqua & Sapone)
Fortunato Baliani (Geox)
Francesco Masciarelli (SpiderTech)
+0.14
Alessandro Bertolini (Skil-Shimano)
Danilo Di Luca (Europcar)
+0.48
Hauptfeld

Im Feld scheint einfach niemand hinterherfahren zu wollen, keiner reagiert hier wirklich, ist das die Chance für diejenigen fünf, die hier schon so früh angegriffen haben?

Noch 46 Kilometer Wir sind im ersten Anstieg der vorletzten Runde, ISD ist hier eben mit Pagani, Boaro und Santoro ordentlich reingeprescht, allerdings gab es dann die nächste Attackenserie, so dass das Feld hier gerade komplett auseinander gebrochen ist, viele kleine Grüppchen, auf jeden Fall konnte man Santo Anza (De Rosa) mit drei Fahrern hinter ihm attackieren sehen, weiter aufgesprengte Gruppen.
Wer hier nicht aufgepasst hat und eher hinten fuhr, den könnte es gerade sehr böse erwischt haben!

Noch 43 Kilometer Mit einem Kraftakt haben Bertolini und Di Luca zum Führungs-Trio aufgeschlossen, dahinter befindet sich die Gruppe um Anza, mit dabei auf jeden Fall auch Rinaldo Nocentini und Marzio Bruseghin, so dass zumindest zwei Fahrer vorne auf Verstärkung hoffen können. Hinten hat sich das ganze ein bisschen sortiert aber dennoch mehrere Gruppen.

Noch 38 Kilometer Endlich eine Einblendung der kompletten Rennsituation, sehr aufschlussreich:

Zitat
Daniele Pietropolli (Acqua & Sapone)
Fortunato Baliani (Geox)
Francesco Masciarelli (SpiderTech)
Alessandro Bertolini (Skil-Shimano)
Danilo Di Luca (Europcar)
+0.21
Santo Anza (De Rosa)
Rinaldo Nocentini (Geox)
Marzio Bruseghin (Acqua & Sapone)
Giampaolo Caruso (Skil-Shimano)
+0.35
Stefano Garzelli (Acqua & Sapone)
Matteo Montaguti (Liquigas)
Daniele Colli (Garmin-Cervélo)
Angelo Pagani (Farnese Vini)
Daniele Ratto (Farnese Vini)
+0.49
Giovanni Visconti (HTC-Highroad)
Dario Cataldo (HTC-Highroad)
Riccardo Chiarini (Farnese Vini)
Emanuele Sella (Acqua & Sapone)
Francesco Ginanni (Geox)
Alessandro Ballan (Landbouwkrediet)
Ivan Santaromita (Liquigas)
Valerio Agnoli (Astana)
+1.05
Michele Scarponi (Lampre-ISD)
Ivan Basso (SpiderTech)
Riccardo Ricco (Geox)
Manuel Belletti (Garmin-Cervélo)
Davide Vigano (Garmin-Cervélo)
Matteo Carrara (Ag2r La Mondiale)
Luca Paolini (Skil-Shimano)
Mauro Santambrogio (Rabobank)
Luca Celli (Landbouwkrediet)
Ruggero Marzoli (Farnese Vini)
+1.22
Daniele Bennati (Saxo Bank)
Damiano Caruso (Saxo Bank)
Francesco Gavazzi (Ag2r La Mondiale)
Vincenzo Nibali (FDJ)
Daniel Oss (FDJ)
Damiano Cunego (Europcar)
Filippo Pozzato (Europcar)
Mirco Lorenzetto (Vacansoleil)
Franco Pellizotti (Vacansoleil)
Elia Viviani (Garmin-Cervélo)
Paolo Tiralongo (Astana)
Francesco Failli (Colnago-CSF)
Manuele Caddeo (Colnago-CSF)
Jacopo Guarnieri (Lampre-ISD)
Sacha Modolo (Geox)
Marco Pinotti (Geox)
Marco Marcato (Geox)
Oscar Gatto (SpiderTech)
Manuel Quinziato (De Rosa)
Daniele Callegarin (De Rosa)
Manuele Boaro (Farnese Vini)

Eine sehr unübersichtliche Rennsituation also, die es näher zu analysieren gilt. Durch die Attacken am ersten Anstieg dieser vorletzten Runde haben sich hier also fünf Verfolgergruppen herausgebildet. In der ersten, der "Gruppe Anza" die Fahrer, die als Erste attackiert hatten und fahren gelassen wurden.
Dahinter dann die "Gruppe Garzelli", der sich wie das gesamte Acqua-Team sehr weit vorne aufhielt. Von ihrer Position profitierten hier aber vor allem die beiden Farnese Vini-Fahrer Pagani und Ratto, vor allem Ersterer war eigentlich gerade mit der Führungsarbeit beschäftigt als plötzlich Fahrer attackieren. Montaguti auch leicht überraschend da vorne dabei, der scheint aber schon den ganzen Tag am Hinterrad von Garzelli zu kleben.
Hinter der Garzelli-Gruppe die "Gruppe Visconti", wo er einen Helfer und mit Sella, Ginanni und Ballan drei weitere starke Mitstreiter hat.

Die größte Frage wird jetzt wohl sein, wie sich die ganzen Fahrer verhalten, die in den Gruppen vor ihnen Teamkollegen haben. In diesen ersten vier Gruppen befinden sich nun zum Beispiel insgesamt drei Acqua-Fahrer, drei von Farnese Vini, drei von Geox. Zweimal vertreten sind Skil, Liquigas und HTC.
Richtig interessant ist die "Gruppe Scarponi" mit Fahrern wie Basso, Ricco oder auch Luca Paolini. Die müssten sich nun einigen sein, wenn sie wieder nach vorne kommen. Und nicht zu vergessen das Hauptfeld mit Bennati, Nibali, Pellizotti, Pozzato, Cunego und Gavazzi. Die wurden überrumpelt von dieser Attackenserie und der anschließenden zerfahrenen Situation und haben jetzt schon einiges eingebüßt.


Noch 34 Kilometer Kurz bevor es in den zweiten Anstieg dieser letzten Runde geht entwickeln sich die Abstände interessant. Die Gruppen Anza, Garzelli und Visconti holen etwa gleich schnell zur Spitzengruppe auf, wenn auch nur Stück für Stück, der Rückstand der Scarponi-Gruppe und der des Feldes stagniert allerdings.
Alles ist hier noch offen auf den verbleibenden gut 30 Kilometern, von einem Sieg der momentanen Spitzengruppe, über den Zusammenschluss mehrerer Gruppen an der Spitze bis hin zu einem Massensprint des Feldes, all das wird sich nun entscheiden.

[size=80]Teil 3 folgt

 
Leon
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RE: CN Italien

#4 von Leon , 14.01.2011 16:18

Campionati - Meisterschaften[/size]
Straßenrennen - Teil 3

Noch 32 Kilometer Eine der Gruppe nach der anderen fährt in den Anstieg hinein, vor allem in der zweiten Gruppe wird ordentlich Dampf gemacht um bald nach vorne aufschließen zu können, Pietropolli, Baliani und Bertolini scheinen indes vorne einen Gang zurückzuschalten um auf ihre Teamkollegen zu warten. Würde es zum Zusammnschluss dieser beiden Gruppen kommen, hätten wir eine interessante Konstellation. Die Visconti-Gruppe verliert leicht auf die Garzelli-Gruppe, wo Daniele Ratto eben für eine Tempoverschärfung sorgte, der Rückstand beträgt nun schon fast 20 Sekunden.

Noch 31 Kilometer Und Attacke, Giovanni Visconti wird der Abstand nach vorne zu groß und er will es nun im Alleingang schaffen! Ganz starker Antritt von ihm, aber Ginanni war sofort dabei, die beiden konnten nun eine kleine Lücke nach hinten reißen, wo nun auch Ballan und Santaromita reagieren. Chiarini, Cataldo, Sella und Agnoli leicht abgeschlagen.

Noch 29 Kilometer Während der Zusammenschluss der ersten beiden Gruppen naht, musste Angelo Pagani in der dritten Gruppe kurz vor der Kuppe abreißen lassen. Visconti und Ginanni haben ihn schon fast und auch Ballan und Santaromita sind nicht weit. Die Gruppe um Scarponi hingegen funktioniert nicht wirklich gut, mit Ricco, Paolini, Celli, Marzoli, die alle überhaupt nicht mitarbeiten, sowie den Garmin-Fahrern und Basso, die auch nicht alles geben zu scheinen wollen, läuft es nicht rund. Im Feld gibt es das gleiche Problem, niemand fühlt sich wirklich verantwortlich, zwar ist das Tempo hoch, allerdings nicht so hoch um Zeit nach vorne gutzumachen.

Noch 24 Kilometer Kurz vor Ende der 10. Runde haben wir neun Fahrer an der Spitze, gefolgt von der Garzelli-Gruppe und dem Trio um Visconti, Ginanni und nun auch Pagani, wobei Ballan und Santaromita gleich dran sein dürften. Etwa zehn Sekunden dahinter liegt das Quartett um Chiarini.

Noch 23,5 Kilometer - LETZTE RUNDE Rinaldo Nocentini überquert die Ziellinie als Erster, doch es sind noch 23,5 Kilometer zu fahren. Geox, Acqua und Skil sind doppelt an der Spitze, aber hier die komplette Rennsituation:

Zitat
Daniele Pietropolli (Acqua & Sapone)
Marzio Bruseghin (Acqua & Sapone)
Fortunato Baliani (Geox)
Rinaldo Nocentini (Geox)
Francesco Masciarelli (SpiderTech)
Alessandro Bertolini (Skil-Shimano)
Giampaolo Caruso (Skil-Shimano)
Danilo Di Luca (Europcar)
Santo Anza (De Rosa)
+0.21
Stefano Garzelli (Acqua & Sapone)
Matteo Montaguti (Liquigas)
Daniele Colli (Garmin-Cervélo)
Daniele Ratto (Farnese Vini)
+0.34 (auf Spitzengruppe)
Giovanni Visconti (HTC-Highroad)
Francesco Ginanni (Geox)
Alessandro Ballan (Landbouwkrediet)
Ivan Santaromita (Liquigas)
Angelo Pagani (Farnese Vini)
+0.41 (auf Spitzengruppe)
Dario Cataldo (HTC-Highroad)
Riccardo Chiarini (Farnese Vini)
Emanuele Sella (Acqua & Sapone)
Valerio Agnoli (Astana)
+1.10 (auf Spitzengruppe)
Michele Scarponi (Lampre-ISD)
Ivan Basso (SpiderTech)
Riccardo Ricco (Geox)
Manuel Belletti (Garmin-Cervélo)
Davide Vigano (Garmin-Cervélo)
Matteo Carrara (Ag2r La Mondiale)
Luca Paolini (Skil-Shimano)
Mauro Santambrogio (Rabobank)
Luca Celli (Landbouwkrediet)
Ruggero Marzoli (Farnese Vini)
+1.25 (auf Spitzengruppe)
Hauptfeld

Acqua steckt jetzt ein wenig in der Zwickmühle. Den eigentlichen Kapitän Garzelli rankommen lassen, damit aber auch Visconti näher nach vorne bringen oder vorne durchziehen und Garzelli nicht mehr Führungsarbeit machen lassen?
Geox und Skil momentan wohl in der komfortablesten Situation, sie können vorne voll durchziehen und Ginanni muss bei Visconti nicht mitarbeiten, kann sich ausruhen.
Aber nun steht erstmal der vorletzte Anstieg des Rennens an.


Noch 22 Kilometer Die Kuppe des Anstiegs wurde so eben passiert und vorne schien Di Luca leichte Probleme zu haben. Überhaupt eindrucksvoll, wie er sich hier vorne hält im ersten Rennen nach der Sperre. Pagani ist unterdessen aus der Gruppe um Visconti herausgefallen, allerdings haben Chiarini und Co. wieder fast nach vorne aufgeschlossen.
Hinten hat Michele Scarponi es mit einem Angriff versucht, dem wird das ganze wohl auch langsam zu bunt, aber alle sind mitgegangen und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als weiter den Löwenanteil an der Führungsarbeit in seiner Gruppe zu leisten.

Noch 18 Kilometer Die Chiarini-Gruppe ist wieder bei Visconti, dem hat der Angriff in der letzten Runde also nicht allzu viel gebracht, nun ist aber sein Helfer wieder dabei und kann in die Führung gehen. Genau eine halbe Minute haben sie nach ganz vorne zur Spitzengruppe. Garzelli, Montaguti, Colli und Ratto liegen genau dazwischen mit 15 Sekunden Rückstand nach vorne. Die Scarponi-Gruppe befindet sich zwar immer noch vor dem Feld, liegt aber schon 1:22 Minuten zurück, ob das noch was wird? Das Feld liegt bei 1:36.

Noch 16 Kilometer Immer noch ist das Terrain leicht abschüssig. Vorne habe ich schon die ganze Zeit über den Eindruck, dass Baliani ziemlich wenig mitarbeitet, vielleicht plant der noch was. Und auf einmal die Attacke von Danilo Di Luca! Der probiert es hier und kommt leicht weg, aber sofort setzt das Skil-Duo Caruso und Bertolini zur Verfolgung an und auch die anderen versuchen wieder heranzukommen.


Die letzten 15 Kilometer brechen an

Noch 15 Kilometer Di Luca ist jetzt wieder gestellt und hängt am Ende der Gruppe. Hat er sich etwa übernommen? Er und Bruseghin lassen eine kleine Lücke nach vorne.

Noch 14 Kilometer Aus der dritten Gruppe heraus greift nun Riccardo Chiarini an! Er sieht wild entschlossen aus und hat eine mächtige Lücke gerissen, während dahinter die Verfolgergruppe erneut entzweizubrechen droht. Cataldo ist wohl endgültig blau, ebenso Pagani, die beiden sind sofort weg. Auch Sella, Agnoli und Santaromita in leichten Problemen, Visconti, Ginanni und Ballan schließen allerdings die Lücke zu Chiarini und ziehen jetzt gemeinsam mit diesem durch.

Noch 13 Kilometer Leicht abschüssig die Straße und die Spannung steigt und steigt. Chiarini hat es mit seiner Attacken und den Begleitern um Visconti schon fast nach vorne zu Garzelli geschafft, der sich bereits nervös umblickt. Montaguti in dieser Gruppe nun mit Problemen, während vorne Di Luca und Bruseghin immer noch um den Anschluss kämpfen.

Noch 12 Kilometer Visconti, Chiarini, Ginanni und Ballan sind an Garzelli dran! Montaguti hingegen verliert dort den Anschluss oder aber lässt abreißen um den womöglich noch stärkeren Santaromita nach vorne zu bringen. Bruseghin und Di Luca sind vorne weg. Sieben Mann an der Spitze, nur Geox und Skil noch zweifach vertreten, gegen genau sieben Mann dahinter! Aber die Garzelli/Visconti-Gruppe ist nur noch 14 Sekunden von der Spitze entfernt.

Noch 10 Kilometer Der Abstand wird leicht weniger, während Montaguti sich für Santaromita vollends verausgabt und diesen gemeinsam mit Sella und Agnoli wieder nach vorne zu bringen scheint, nun aber schnell abreißen lassen muss. Di Luca wurde gerade von der Gruppe um Garzelli durchgereicht, Bruseghin kann sich noch kurz darin halten und gibt noch mal alles für Garzelli. Ein Kilometer noch bis zum Beginn des letzten Anstiegs!

Zitat
Daniele Pietropolli (Acqua & Sapone)
Fortunato Baliani (Geox)
Rinaldo Nocentini (Geox)
Francesco Masciarelli (SpiderTech)
Alessandro Bertolini (Skil-Shimano)
Giampaolo Caruso (Skil-Shimano)
Santo Anza (De Rosa)
+0.11
Stefano Garzelli (Acqua & Sapone)
Marzio Bruseghin (Acqua & Sapone)
Daniele Colli (Garmin-Cervélo)
Giovanni Visconti (HTC-Highroad)
Francesco Ginanni (Geox)
Alessandro Ballan (Landbouwkrediet)
Riccardo Chiarini (Farnese Vini)
Daniele Ratto (Farnese Vini)
+0.15
Ivan Santaromita (Liquigas)
Emanuele Sella (Acqua & Sapone)
Valerio Agnoli (Astana)
+0.19
Danilo Di Luca (Europcar)
+0.30
Matteo Montaguti (Liquigas)
Dario Cataldo (HTC-Highroad)
+0.52
Angelo Pagani (Farnese Vini)
+1.25
Gruppe Scarponi
+1.45
Hauptfeld


Pietropolli führt vorne nicht mehr mit, denn er wartet auf seine Acqua-Kollegen, eventuell hat er gleich mit Garzelli und Sella sogar zwei an seiner Seite, Bruseghin kann vermutlich nicht mehr allzu lange. Auch Geox wird zu dritt sein, wenn Ginanni nach vorne aufschließt, Skil und Farnese Vini immerhin zu zweit.

Noch 9 Kilometer Sie sind im Anstieg drin, das Sella-Trio ist an der Garzelli-Gruppe dran, Bruseghin weg und die Spitzengruppe hat noch 7 Sekunden Vorsprung. Es kann beginnen!

__________________________________________________________________________________

(letzte 9 KM LIVE)

[size=80]Teil 4 folgt heute Abend

 
Leon
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RE: CN Italien

#5 von Leon , 14.01.2011 21:20

Campionati - Meisterschaften[/size]
Straßenrennen - Teil 4

Noch 9 Kilometer Sie sind im Anstieg drin, das Sella-Trio ist an der Garzelli-Gruppe dran, Bruseghin weg und die Spitzengruppe hat noch 7 Sekunden Vorsprung. Es kann beginnen!

__________________________________________________________________________________

[size=85](letzte 9 KM LIVE)


Giampaolo Caruso fährt von vorne in den Anstieg rein, circa 1,5 enorm spannende Kilometer werden nun folgen, die Anspannung steht den Fahrern ins Gesicht geschrieben, der Schmerz aber ebenso. Pietropolli hält sich am Ende der Gruppe auf und schaut sich immer wieder um, er wartet auf seine Teamkollegen Sella und Garzelli, aber vor allem Skil dürfte ein Interesse daran haben, dass diese nicht herankommen. Dafür scheint es aber schon zu spät, nur noch wenige Meter trennen die beiden Gruppen, dann würden aus Sieben mit einem Mal Siebzehn werden. Und jetzt geht Bertolini vorne! Die rennentscheidende Attacke oder doch eher eine letzte verzweifelte Tat um dem Zusammenschluss zu entgehen? Eine kleine Lücke ist entstanden, aber schon machen sich Baliani und Nocentini an diese zu schließen, was aber nicht sofort gelingt.
Und hinten ist es soweit, die beiden Gruppen sind zu einer geworden und man braucht von alles anderem als von einer gewagten Prognose zu sprechen, wenn man sagt, dass der italienische Straßenmeister 2011 aus eben dieser Gruppe kommen wird. Vorne aber ist momentan ein einzelner Fahrer und zwar Alessandro Bertolini. Die ersten 200 Meter des 1500 Meter langen Antiegs sind absolviert und hinten schießt der nächste Fahrer aus der Gruppe heraus und das ist zweifelsohne Emanuele Sella! Acqua spielt jetzt die zahlenmäßige Überlegenheit aus, aber auch Geox hat noch einige Fahrer und so ist Baliani, der sich lange vorne in der Gruppe geschont hat, umgehend dabei, außerdem Valerio Agnoli von Astana.
Wer reagiert sonst in der Gruppe? Masciarelli macht sich auf das Loch zu schließen, der Rest der Gruppe geht mit. Bertolini fightet vorne noch alleine, gefolgt von den eben genannten Sella, Agnoli und Baliani. Schon aber hat Masciarelli die Lücke zu diesen geschlossen, das Spiel beginnt nach 500 absolvierten Metern wieder von vorne.

Sofort schickt Acqua den nächsten Mann los, jetzt ist es Daniele Pietropolli. Der ist schon seit 47 (!) Kilometern an der Spitze, was für eine Leistung. Diesmal geht Masciarelli auf der Stelle mit und zieht auch gleich durch, ein neues Duo auf der Jagd nach Bertolini, der diese kurze Pause zwischen dem Einholen von Sella und dem Antritt von Pietropolli genutzt hat, um seinen Vorsprung weiter auszubauen. Hinten müssen jetzt andere die Verfolgung organisieren, das Caruso, Garzelli und Sella nicht fahren ist klar. Daniele Colli kommt nun mal nach vorne, der war bisher wirklich sehr unscheinbar, aber ist mit Visconti und Co. nach vorne gekommen. Auch Anza versucht nachzusetzen, jetzt geht Visconti in die Führung. Garzelli am Ende der Gruppe, etwa ein Zeichen der Schwäche oder nur Poker? Santaromita, der wie Colli und Anza recht unauffällig fährt, mustert ihn von der Seite. Aber vorne spielt die Musik und da ist immer noch Bertolini, während wir Baliani und Agnoli in leichten Problemen sehen.

Und Visconti hat mit einem Kraftakt das Loch zu Masciarelli und Pietropolli geschlossen. Und wer schießt denn da am linken Straßenrand vorbei? Das ist Stefano Garzelli! Ein Wahnsinnsantritt, der lässt ja alle stehen! Einfach begeisternd, wer hat die Kraft um zu reagieren? Alessandro Ballan macht sich auf die Verfolgung, aber Garzelli hat eine ordentliche Lücke gerissen, ist schon fast an Bertolini dran! Ballan mit Ginanni am Hinterrad, dahinter Chiarini und Santaromita, fast jeder quält sich jetzt hier einzeln den Anstieg hoch.
Aber Garzelli schließt zu Bertolini auf, nein, der schließt nicht auf, der lässt ihn einfach stehen! Das soll der Mann sein, der letzen Herbst noch über ein Karriereende nachdachte?! Wie entfesselt sprintet Garzelli förmlich den Berg hoch, Bertolini kann nur ungläubig hinterherschauen. Und Ballan und Ginanni sehen auch ungeheur schnell aus für so eine Steigung, sind jetzt auch bei Bertolini, lassen diesen auch stehen. Dahinter sehen wir Chiarini, Santaromita ... und tatsächlich Visconti! Mit scherzverzerrtem Gesicht scheint Visconti hier noch mal die zweite Luft zu bekommen, quält sich Meter um Meter nach vorne. Caruso sehen wir da noch, bei ihm sind Ratto und Colli, auch Masciarelli, Anza und Nocentini nicht allzu weit weg.

Wenige Meter noch bis zur Kuppe mit einem wie entfesselt fahrenden Stefano Garzelli sowie zwei den Berg hochsprintenden Verfolgern Alessandro Ballan und Francesco Ginanni.
Garzelli ist oben und schmeißt sich in die Abfahrt, beschleunigt auf 60...70...80...90 km/h, scharfe Kurve, Achtung!! Uiuiui, mit Ach und Krach rettet sich Garzelli um die Kurve und bleibt auf der Straße, Ballan und Ginanni nehmen die gleiche Stelle etwas besser. Gut und gerne 10 Sekunden sind das aber schon.
Ein Duo, bestehend aus Santaromita und Chiarini folgt, Bertolini ist da jetzt aber auch dabei, dahinter ein alles riskierender Visconti, auch der kommt in die Kurve...ahhhh, schrammt die Leitplanke, muss ausklicken und wieder neu anfahren. Man man man, eine Schreckssekunde nach der anderen, zum Glück hat Visconti aber "nur" einige Meter verloren. Caruso, Ratto, Colli und kurz danach Nocentini, Anza und Masciarelli.

4 Kilometer noch vorne für Garzelli, die Abfahrt ist fast zu Ende und Garzelli hat ein bisschen von seinem Vorsprung eingebüßt, ich denke, dass wird schwer, den noch zu halten. Ballan und Ginanni sind sich einig, was auch sonst bei dieser Rennsituation. Visconti schmeißt sich in die letzten Kurven um das Trio vor ihm noch einzuholen, aber da sind schon einige Meter Unterschied.
Garzelli beißt an der Spitze, schaut sich um, das soll er doch nicht machen!

Was geht jetzt im Kopf von Garzelli vor? Angst vor den Verfolgern? Freude auf den Sieg, der so nah und doch so fern scheint? Vermutlich gar nichts, vermutlich einfach nur das aggressive Durchzieh-Gefühl. Ginanni löst Ballan ab, die beiden haben Garzelli im Blick, aber sie kommen ihm nur schleppend näher. Dennoch dürften sie es zu zweit auf den verbleibenden Metern noch schaffen, heranzukommen. Bertolini, Chiarini und Santaromita sind noch mal etwa 10 Sekunden hinter den beiden.

1,5 Kilometer nur noch für Garzelli! Aber der Vorsprung schmilzt, er schmilzt beständigt, er schrumpft Meter um Meter zusammen. Wieder ein Blick nach hinten, wieder reißt er den Kopf nach vorne rum und zieht weiter durch. Kann er die beiden auf Distanz halten oder nicht? Dahinter hat sich Visconti tatsächlich an das Trio herangekämpft, ein Wahnsinnsrennen von ihm.

Flamme Rouge, letzter Kilometer. Die Spannung hat ihren Höhepunkt erreicht. Garzelli? Ballan? Ginanni? Wer macht es? Ballan übernimmt die Führung, geht noch mal aus dem Sattel, will noch mal beschleunigen, will die Lücke endlich zu fahren. 40 Meter sind das knapp.
600 Meter, Garzelli bleibt sitzen, sein Gesicht sieht aus als krümme er sich vor Schmerzen, aber er muss weiterfahren, muss weiterfahren.
400 Meter, der Vorsprung jetzt etwa gleichbleibend, aber haben Ballan und Ginanni noch die größeren Sprintreserven um nach vorne zu kommen? Hinten geht Visconti tatsächlich noch mal und tritt an, alles oder nichts.
250 Meter, Garzelli geht aus dem Sattel, setzt sich wieder hin, geht noch mal hoch, setzt sich noch mal hin, schaut sich erneut um. Das wird knapp, arg knapp, Ballan eröffnet den Sprint, Ginanni versucht sich festzubeißen.
Die Lücke nach vorne wird kleiner, aber Garzelli hat noch einen Vorsprung. Er kämpft.
Was für ein Blick, entfesselte Augen, aufgerissener Mund, die Ziellinie kommt, sie kommen von hinten ... aber Garzelli siegt! Triumphiert, gewinnt, hat es geschafft! Am Ende, nach 259,6 Kilometern, sind es dann doch einige Meter Vorsprung auf den Zweiten Ballan, Ginanni geschlagener, aber dennoch mit Sicherheit zufriedener Dritter, er war zum Ende einfach platt.
Und dahinter hat es Visconti tatsächlich geschafft, er wird Vierter knapp vor Chiarini und Santaromita, Bertolini ist leicht abgeschlagen.
Der Sprint um Platz 8 nun in vollem Gange, Colli macht es vor Ratto und Caruso, während Anza vor Masciarelli Elfter wird, Nocentini musste noch eine kleine Lücke lassen. Weitere Fahrer trudeln ein, hinten sehen wir auch die Gruppe um Scarponi, die sich tatsächlich noch knapp vor dem Feld gehalten hat, einige haben da wohl bis zum Ende an ein Vorstoßen geglaubt bzw. hat man im Feld auch aufgegeben.

Ich verabschiede mich von einem in der Tat packenden Meisterschaftsrennen aus Italien. Ein Jahr nun darf Garzelli den Lohn für diesen Kampf auskosten mit dem Meistertrikot auf den Schultern.

 
Leon
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Registriert am: 14.12.2008


   

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