Etappe 1[/size]
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Ich begrüße sie recht herzlich zur Tour de San Luis 2011! Im Herzen Argentiniens, rund um die Provinz San Luis, findet auch in diesem Jahr wieder das siebentägige Etappenrennen statt. Geprägt war das Rennen, das im letzten Jahr Egoi Martinez (damals Ag2r) vor Alexandre Botcharov und Joao Cabreira für sich entscheiden konnte, schon immer zum einen von den herausfordernden Anstiegen, zum anderen vom Wind, der immer eine große Rolle spielte und den einige Teams für Aktionen nutzen könnten.
In diesem Jahr heißen die Favoriten Michele Scarponi (Lampre-ISD) und Carlos Sastre (OmegaPharma), aber auch Paolo Tiralongo (Astana), Juan José Cobo (Quick Step) und sogar Lance Armstrong (Topsport Vlaanderen), dessen letzte Saison 2011 sein wird, sind dabei. Als "Armstrong-Buddy" Floyd Landis von Lampre das mitbekommen hatte, musste natürlich auch er sich einschreiben. Gerüchten zufolge möchte Landis mit seiner bloßen Präsenz einen besser dotierten Vertrag im Armstrong-Team Topsport erzwingen. Wir dürfen gespannt sein, was da so die nächsten Tage noch an verbalen (oder auch non-verbalen) Scharmützel folgen wird.
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Kommen wir nun aber zum heutigen Renngeschehen. Die erste Attacke des Tages setzte Daniel Teklehaimanot aus Eritrea vom LEOPARD TREK Team, was die offizielle und einzig richtige Schreibweise von dieser Mannschaft ist, wie Trek in den letzten Tagen verlauten ließ und diese Meldung gleich an einige Pressevertreter weiterschickte, damit sich gleich die richtige Schreibweise einbürgert. Gewöhnen wir uns also daran: LEOPARD TREK, eventuell noch Team dahinter (aber niemals davor) und LEOPARD TREK immer groß! Ein schöner Schachzug von Trek, zu fordern, dass alle Seiten ihren Namen groß schreiben sollen, aber ob man sich damit wirklich beliebt macht? Wir jedenfalls werden wohl erstmal bei Leopard Trek bleiben.
Teklehaimanot schlossen sich zunächst Bart Dockx (Landbouwkrediet), Dmitriy Muravyev (Astana) und Martin Schöffmann (De Rosa) an, dann auch noch die beiden Franzosen Stephane Rossetto (Skil-Shimano) und Sylvain Calzati (Tosport Vlaanderen), so dass eine sechsköpfige Gruppe dem Feld enteilte.
[size=85]Mehrere Fahrer probieren sich zu Anfang des Rennens abzusetzen
Nach vierzig gefahrenen Kilometern ging auch Francisco Mancebo von OmegaPharma noch in die Offensive, kämpfe anschließend etwa 30 Kilometer lang um den Anschluss, wurde dann aber von den Teams Vacansoleil und Lampre gestellt, die wohl ein Problem damit hatten, einen passablen Bergfahrer in der Ausreißergruppe zu sehen.
Erst dann konnte das Sextett seinen Vorsprung wirklich ausbauen, zwischendurch hatte man auch die Bergwertung passiert, die Calzati vor Rossetto und Schöffmann für sich entschied und somit morgen im Trikot des Bergbesten an den Start gehen darf. Bei Kilometer 87 hatte die Gruppe ihren Maximalvorsprung erreicht, 30 Kilometer vor dem Ziel waren es nur noch eineinhalb Minuten, was vor allem auf die Nachführarbeit der Teams FDJ, Sky und Quick Step zurückzuführen war.
14 Kilometer vor dem Ziel war es dann um die Ausreißer geschehen, woraufhin es umgehend Markus Eibegger (OmegaPharma) mit einer Attacke probierte. Drei Kilometer blieb er vorne, wurde dann wieder gestellt, doch sofort ging der nächste Omega-Fahrer: Jurgen van Goolen. Kurz herrschte Uneinigkeit in der Nachführarbeit, so dass van Goolen schnell einen passablen Vorsprung herausfuhr, doch auch er wurde 5 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Hätte er Begleiter gefunden, wäre hier aber wohl so einiges gegangen.
Letztlich kam es dann doch zum Massensprint, in dem ca. 1,3 Kilometer vor dem Ziel das Team Sky mit Szeven Cozza nach vorne kam, an seinem Hinterrad Anfahrer Dall'Antonia sowie Sprinter JJ Haedo. Um sein Hinterrad kämpften die Teams Geox mit Kruopis, Skil mit van Poppel, Topsport mit Radochla sowie Quick Step mit S. Hinault. Gegen Haedo war allerdings kein Kraut gewachsen, mit zwei Radlängen Vorsprung und somit ziemlich überlegen setzte dieser sich in seinem Heimatland vor Kruopis und Hinault durch. Vierter wurde Vicente Reynes vor Mathieu Ladagnous, Marko Kump, Steffen Radochla, Boy van Poppel und David Kopp.
Wir verabschieden uns bis morgen, wo bereits die erste Bergankunft der Tour de San Luis ansteht.