Mein liebstes Fußballstadion, das Stade Velodrome mit seiner speziellen Architektonik
Ein herzliches Willkommen aus Marseille, dem Start- und Zielort des heutigen Eintagesrennen ''GP La Marseillaise'' wie es in Kurzform heißt. Ein traumhafter Strand lockt zum Badegang, den die Fahrer am heutigen Tage wenn dann nur nach dem Rennen machen können. Vorher stehen 139,7 KM auf hügeligem Terrain auf dem Programm, die die Fahrer schließlich vor das Stade Velodrome bringen werden: Die Spielstätte des französischen Erstligisten Olympique Marseilles, kurz OM.
Um Fußball geht es aber am heutigen Tage nicht, vielmehr wird der Nachfolger Anthony Charteaus ausgefahren, der sich im vergangenen Jahr den Sieg bei diesem Rennen sichern konnte, gefolgt von Anthony Geslin und Nicolas Roche. Nach einem kurzen Blick auf das Profil steigen wir dann gleich live ins Renngeschehen ein.
Noch 80 KM
Vor ein paar Minuten haben die Fahrer den Col du Oetit Calibier überquert, sie befinden sich auf einer kurzen Abfahrt, bevor es dann wieder bergauf geht. Den kleinen Leerlauf füllen wir mit einer kurzen Zusammenfassung des bisher geschehenen. 4 Fahrer konnten sich bei KM 5 vom großen Hauptfeld lösen, das auch nichts gegen die folgende Zusammensetzung der Gruppe hatte. Said Haddou (LAN), Xavier Zandio (LEO), Romain Sicard (SAX) und Rony Martias bildeten zunächst ein Quartett, waren sich aber am ''kleinen Galibier'' so uneinig, sodass es zu einer Spaltung der Gruppe kam. Haddou und Martias konntem dem hohen Tempo von Xandio und Sicard nicht mehr folgen. Der vorher herausgefahrenen Vorsprung von ca. 6:00 Min. schmolz so schon am ersten Anstieg des Tages relativ schnell. Verantwortlich dafür waren die vielen Teams im Peloton, welche doch auf einen kontrollierbaren Vorsprung beharrten. Besonders die einheimischen Teams von FDJ und Cofidis machten früh deutlich, dass sie den Ausreißern keine Chance geben wollten.
Noch 65 KM
Zandio und Sicard haben sich mit der Sprengung der Gruppe natürlich keinen Gefallen getan, die restlichen 65 KM alleine vor dem Peloton fahren zu müssen, das kann nicht ihr Anliegen gewesen sein. Mittlerweile befinden sich die beiden auf dem Anstieg zum Col d'Espigoulier, dem höchten Punkt des Tages ud ihr Vorsprung auf die beiden Verfolger bzw. das Peloton beträgt nurnoch 2:30 und 4:30 Min. Der volle Schwung ist bei dem Duo vorne auch nicht mehr drinnen. Einem etwas feindseligen Blick folgt die widerwillige Aufnahme der Führungsarbeit. So wird das nichts, da lege ich mich fest.
Noch 55 KM
Der Espigoulier ist passiert, kurz vor der Kuppe wurden die ehemaligen Flüchtlinge Martias und Haddou wieder vom Feld geschluckt und durchgereicht. Dieses setzt jetzt zwar ein relativ ordentliches Tempo vor, große Probleme haben die Sprinter am Ende aber noch nicht. Gehören hier etwa auch die Sprinter zu den Favoriten, trotz des welligen Parcours? Dem widmen wir uns jetzt, ein kurzer Blick auf die Favoriten.
Noch 45 KM
Da wäre zum einen der Vorjahreszweite Anthony Geslin (LAN), der nach Ausagen kl1900 wieder die volle Unterstützung des Teams erhält, bei dem jedoch nicht klar ist, ob und mit welcher Form er hier anreist. Zu den Lokalmatadoren, wenn man es so nennen darf, gehört auch Romain Feillu (COF). Der kleine Antrittsstarke Franzose bewies schon in der Vergangenheit des öferen, dass er über solche kleinen Hügel kommt. Bei einer Sprintentscheidung wäre er vielleicht sogar der heißeste Kandidat für den Sieg. Aus Frankreich kommt Joaquin Rojas (LIQ) nicht, aber unmotiviert geht er trotzdem nicht an den Start: ''Wenn ich bei einem Rennen dabei bin, dann möchte ich es auch gewinnen'', so der Spanier. Ob es einer dieser 3 Fahrer ganz oben auf das Podest schafft, erfahren wir in einer knappen Stunde.
Noch 35 KM
Der Anstieg auf den Col des Bastides steht kruz bevor, der Vorsprung der Ausreißer pendelt sich jetzt bei 1:30 Min. ein, kommt da nochmal das ganz große Aufbäumen? Dafür wäre jetzt aber vorallem bedingugslose Unterstütung für den jeweils anderen von Nöten. Momentan erkenne ich das nicht, immer wieder will sich der eine vor der ührungsarbeit drücken. Im Feld kommt jetzt die erste Attacke, ein Mann von OLO möchte sich da absetzen, nein, es sind sogar 2! Sollte das klappen, wäre es ein kleiner taktischer Coup von Manager fothen29, aber dem ist nicht so. Sofort sind die anderen Mannschaften zur Stelle und unterbinden diesen Versuch. Wenn das Feld geschlossen über diesen Hügel kommt, wird ein Sprint immer wahrscheinlicher, einer hat aber jetzt etwas dagegen, wieder ist es jemand von Omega Pharma Lotto, diesmal probieren sie es aber mit dem Kapitän Benoit Vaugrenard. Jetzt müssen die Favoriten reagieren und das tun sie auch, sofort springt da eine etwa 15-köpfige Gruppe nach. Die Regie liefert gleich deren Zusammenstellung.
CUMMINGS Steven (SKY) 19.03.1981
HARDY Romain (SKY) 24.08.1988
VAUGRENARD Benoît (OLO) 05.01.1982
DUPONT Hubert (EUR) 13.11.1980
ROUX Anthony (EUR) 18.05.1987
GESLIN Anthony (LAN) 09.06.1980
DE GENDT Thomas (TSV) 06.11.1986
PINEAU Cédric (FDJ) 08.05.1985
DUMOULIN Samuel (GEO) 20.08.1980
ROSSELER Sébastien (GEO) 15.07.1981
HOUANARD Steve (SKS) 02.04.1986
PINEAU Jerome (AST) 02.01.1980
GARZELLI Stefano (ASA) 16.07.1973
MONCOUTIE David (ASA) 30.04.1975
HIVERT Jonathan (ALM) 23.03.1985
TROFIMOV Yury (GRM) 26.01.1984
DRUJON Mathieu (LEO) 01.02.1983
GALLAND Jerémy (LEO) 08.04.1983
Noch 30 KM
18 Männer sind es, von fast jedem Team ist da jemand vertreten, nur Cofidis fehlt hier vollkommen und bei einem Blick auf das Hauptfeld gibt es gleich eine Reaktion. Cofidis mit dem gesamtem Team vorne, bekommt da nur noch sporadische Unterstützung der anderen. Einzig Saxo Bank schließt sich da der Nachführarbeit an, kein Wunder, denn auch sie haben es nicht geschafft einen Fahrer in die Gruppe zu platzieren. Das läuft auf einen Kamf der beiden Gruppen hinaus, denn dort vorne harmoniert man ziemlich gut, allen voran Geox und Europcar, auch Sky versteckt sich da nicht. Sie haben alle einen taktischen Vorteil, mit 2 Fahrern in der Spitzengruppe vertreten zu sein.
Noch 20 KM
Die Spitzengruppe ist es natürlich nicht ganz, die 2 Führende, Romain Sicard und Xabier Zandio kann man in dieser hektischen Rennphase auch leicht vergessen. 30 Sek. beträgt ihr Vorsprung nurnoch, bei ihnen ist die Luft jetzt draußen. Wiedrrum 20 Sek. der der Verfolgergruppe gegenüber dem Peloton. In diesem Verfolgerfeld jetzt wiederum eine Attacke, kein Frazose, ein Italiener in Person von Stefano Garzelli (ASA) ist es, der sich jetzt versucht. So richtig kommt er aber nicht weg, dafür ist das Tempo auch hier zu hoch. Ein kurzer Anstieg wartet jetzt noch auf die Fahrer, ehe es Richtung Ziel geht, kommt es dort zur Entscheidung?
Noch 12 KM
Schon am Fuße dieser Erhebung werden Sicard und Xandio geschluckt, ihre Flucht ist also nicht von Erfolg gekrönt. Erst werden sie vom Verfolgerfeld geschluckt, dann im Peloton durchgereicht. Vorne zeigt sich jetzt Sky an der Spitze, nurnoch 15 Sek. der Abstand zum Peloton, das könnte sehr kanpp werden. Es scheint so als wagt auch hier keiner die Flucht, es kommt zu 90% zu einem Sprint aus einer größeren Gruppe.
Noch 8 KM
Hinte drücken weiterhin Saxo Bank und Cofidis aufs Gaspedal, vorne spannen sich jetzt die starken Zeitfahrer vor die Gruppe, nurnoch 12 Sek. der Vorsprung. Jetzt kommt vorne die Attacke, Pineau versucht es, genau zu dem Zeitpunkt, als es flach wird, dahinter Yury Trofimov. Ein Mann von Astana und einer von Garmin. Die beiden aber nur wenige Meter vor dem Verfolgerfeld, welches jetzt die 5 KM Marke durchquert hat.
Hinten spannt sich jetzt Van Summeren vor das Feld, vielleicht kann er die letzten Meter auf die Verfolgergruppe aufholen, ein Abstand wird uns jetzt garnicht mehr angegeben. Vorne geht jetzt Sebastien Rosseler (GEO) an die Spitze, direkt an seinem Hinterrad der Teamkollege Sami Dumoulin. Trofimov und Pineau werden jetzt wieder geschluckt, sie konntem dem Mordstempo des Belgiers nichts mehr entgegensetzen. Die Flame Rouge ist jetzt passiert, der Zusammenschluß ist jetzt gleich vollzogen, sofrt werden die ersten Züge aufgebaut, eine unübersichtliche Situation.Liquigas setzt sich jetzt an die Spitze, 2 Fahrer eskortieren hier noch Rojas, dahinter aber immernoch Dumoulin und Roux von den ehemaligen Ausreißern. Slangsam werden aber auch sie nach hinten durchgereicht, Astana und Sky kommen nach vorne und auch Saxo Bank zeigt sich jetzt mit Keukeleire. Rojas kommt jetzt in den Wind, wurde perfekt in Szene gesetzt von Bole. Keukeleire versucht da nochmals aufzuschließen, aber es gelingt ihm nicht, er muss sich dem Spanier geschlagen geben. Jose Joaquin Rojas gewinnt und beschwert Liquigas ihren ersten Saisonsieg. 2. wird Keukelierevor Hardy, der sich wacker geschlagen hat. Auf Platz 4, 5 und 6 folgen J.Pineau Sami Dumoulin und Romain Feillu, bei dem der Zug nach der langen Aufholjagd nicht mehr funktioniert hat. Mit einem Bild des Siegers verabschieden wir uns aus Frankreich und hoffen, dass sie beim übermorgen startenden Etoile des Besseges wieder dabei sind.
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