GP Miguel Indurain (1.1)

#1 von Fothen_29 , 02.04.2011 21:52

Herzlich willkommen zum Gran Premio Miguel Indurain 2011, einem Eintagesklassiker, der vor allem solchen Fahrern liegen sollte, die in den Bergen ihre Stärken ausspielen können. Wir sind gespannt auf das heutige Rennen, denn es gibt einige Möglichkeiten, wie dieses ausgehen könnte. Viele Teams haben sehr berg- und hügelstarke Fahrer am Start, andere setzen wohl eher darauf, aus einer größeren Gruppe heraus eigene Sprinter in Position zu bringen, die am Berg so stark waren, dass sie nicht abgehängt werden konnten. Wir werden sehen, was der Rennverlauf so bringt für die angereisten Teams.

Zunächst gelang es einer kleinen Gruppe von 3 Fahrern, sich hier zu lösen und in der Folge das Rennen zu bestimmen. In der Gruppe vertreten waren ein Baske, ein Deutscher und ein Belgier. Es handelte sich um diese Fahrer:

Sean de Bie (LAN)
Inaki Isasi Flores (COF)
David Rosch (SKS)

Diese Gruppe bestimmte im Folgenden den Rennverlauf. Das Feld begnügte sich damit, den Abstand zu kontrollieren, früher oder später würde diese Gruppe sowieso eingeholt werden, denn kein Favorit war in dieser Gruppe und die wichtigen Schlussanforderungen waren noch zu passieren. In der Nachführarbeit waren vor allem die Teams FDJ, Farnese Vini, SpiderTech und Geox beteiligt.

Wie gesagt war man aber nicht daran interessiert, die Gruppe in dieser frühen Phase zwanghaft wieder einzuholen. So konnte die Gruppe vorne zunächst schon einmal punkten, und zwar bei den unterschiedlichen Wertungen, welche unterwegs zu passieren waren. Das Bild, welches sich hier ergab, war immer recht einseitig. Inaki Isasi zeigte sich in einer starken Form und gewann alle Wertungen, Zweiter wurde immer Sean de Bie, während David Rosch schon früh erste Zeichen phiysischer Schwäche zeigte. So lag in der Gruppe auch die Hauptarbeit auf de Bie und Isasi, Rosch zeigte sich nur selten vorne im Wind.


Sicherte sich die meisten Wertungspunkte: Inaki Isasi Flores[/size]

Erst im Anstieg zum Alto de Guirguillano änderte sich etwas, zunächst aber nur im Feld und nur indirekt vorne bei der Gruppe. Sowohl FDJ als auch Garmin begannen nun, dass Tempo enorm anzuziehen, sodass der Vorsprung der Ausreißer nun zu schmelzen begann. Es sieht sehr danach aus, dass die Gruppe vorne nicht mehr lange durchhalten können wird.

So ist es dann auch, knapp zwanzig Kilometer nach der Tempoverschärfung, am Fuße des Alto de Lezaun, werden die Ausreißer gestellt. Wer nun glaubt, dass es erst einmal ruhig bleibt, hat sich kräftig geirrt. Denn kaum waren die Ausreißer wieder im Feld, gab es die ersten Attacken. Wout Poels von FDJ hatte attackiert, dem jungen Niederländer wollte oder konnte zu diesem Zeitpunkt nur Daniel Navarro von Cofidis folgen. Cofidis hat sich heute anscheinend einiges vorgenommen, auf jeden Fall ist es ihnen nun gelungen, in der zweiten Gruppe zum zweiten Mal einen Mann aus dem eigenen Rennstall unterzubringen. Die beiden kamen recht schnell auf einige Sekunden weg, wie gesagt, außer Daniel Navarro wollte keiner so wirklich folgen und im Feld schien man Kräfte für die Schlussanstiege sparen zu wollen.


Ergriff die Initiative und attackierte: Wout Poels

So kamen beide mit einer guten halben Minute Vorsprung als Führende über den Alto de Lezaun, während nun im Feld die Nachführarbeit neu organisiert worden war. Dies hatte zur Folge, dass sich der Vorsprung des Führungsduos stabilisierte und nicht weiter vergrößerte. Spannend bleibt nun, ob die beiden Ausreißer nun in der Lage sein würden, dem Attackenhagel am Alto de Eraul, von dem viele Manager im Vorfeld sprachen, zu widerstehen.

Am Fuße eben dieses Alto de Lezauns befinden wir uns nun und auf die erwarteten Attacken brauchte man nicht lange zu warten. Auch wenn man mit Poels einen Mann vorne hatte, waren es Fahrer der Equipe FDJ, die zuerst attackierten, nämlich Coppel und Moreno. Einige reagierten, einige versuchten es und so stand nach einer kurzen Zeit des Chaos eine neue Rennsituation:

Daniel Navarro Garcia (COF)
Wout Poels (FDJ)

+ 0:22
Jérôme Coppel (FDJ)
David de la Fuente Rasilla (COF)
Robert Kiserlovski (FAR)
Ryder Hesjedal (GRM)
Daniel Martin (CSM)
Daniel Moreno Fernandez (FDJ)
Mikel Nieve Iturralde (COF)
Michele Scarponi (CSM)
Haimar Zubeldia Agirre (GRM)

+ 0:33
Xavier Florencio Cabre (LAN)
Mathias Frank (LAN)
Francesco Ginanni (GEO)
David Hesselbarth (SKS)
Ruben Perez Moreno (COF)
Simone Ponzi (GEO)

Das Duo vorne wurde nun also von einer Favoritengruppe verfolgt, die auch immer näher kam und somit dafür sorgte, dass man den Eindruck bekam, dass die beiden es vorne nicht mehr lange aushalten würden. Das Sextett hinter den Favoriten fiel unterdessen immer weiter zurück, im Feld arbeitete auch nur noch Skil, deren Kapitäne Gerdemann und Bol die Attacken verschlafen hatten, wohl weil man sich auf den Schlussanstieg konzentrierte.

Eine Attacke von Haimar Zubeldia einen Kilometer vor dem Gipfel des Alto de Eraul hatte keinen Erfolg, denn sofort konterten die anderen Favoriten in der Gruppe. Diese Attacke hat sich dann wohl ebendieser Rest der Gruppe als Beispiel genommen, und man arbeitete dann geschlossen daran, zu den beiden vorne aufzuschließen. Diese schlugen sich aber wacker: Sie überquerten den Alto de Eraul noch als Führende, wenn sie auch einen Großteil ihres Vorsprungs eingebüßt hatten.


Seine Attacke blieb erfolglos: Haimar Zubeldia

In der Abfahrt konnte die Favoritengruppe immer noch nicht zu den beiden vorne aufschließen, erst die Attacken im Schlussanstieg zwangen das Führungsduo schlussendlich in die Knie. Zunächst attackierte Scarponi, der aber keinen großen Vorsprung herausfahren konnte. Wohl aber gelang es ihm, durch seine Tempoverschärfung die Favoritengruppe an das Führungsduo heranzuführen. Poels und Navarro klatschen einander ab, um dann direkt durchgereicht zu werden.

Wir bleiben allerdings nicht lange bei diesen beiden, sondern schauen gleich wieder nach ganz vorne, wo es Daniel Martin gelang, durch eine Attacke die Favoritengruppe zu sprengen und so die Karten neu zu mischen. Die neue Spitzengruppe sah so aus:

Robert Kiserlovski (FAR)
Daniel Martin (CSM)
Mikel Nieve (COF)

Nur noch drei Fahrer also ganz vorne, der Rest verteilte sich in kleineren Grüppchen dahinter. Und es war klar, dass diese drei den Sieg unter sich ausmachen würden. Daniel Martin fuhr vorne sehr aktiv, verschärfte immer mal wieder das Tempo, während Kiserlovski rein gar nichts machte und nur hinten an der Gruppe hing, zum sichtlichen Ärger seiner spanischen Begleiter, die es jedoch nicht vermochten, ihn loszuwerden. Da es niemandem hier gelang, andere loszuwerden, entschied der Sprint, bei dem Nieve von einer besseren Position starte und auch über mehr Reserven verfügte, sodass er hier gewann. Herzlichen Glückwunsch an Cofidis, die hier nach einer geschlossenen Teamleistung der Extraklasse den verdienten Sieg mitnehmen dürfen. Hier noch das Bild des Siegers und ein kleiner Überblick über die Top 5, genaueres kommt dann im Ergebnis:

1. Mikel Nieve (COF)
2. Daniel Martin (CSM)
3. Robert Kiserlovski (FAR)
4. Ryder Hesjedal (GRM) + 0:09
5. David de la Fuente (COF)


[size=85]Der strahlende Sieger: Mikel Nieve

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