Zeitfahren:
Auf dem komplett flachen Kurs, der knapp über 30 Kilometer lang war, bahnte sich von Beginn an ein extrem spannendes Rennen an. Marzio Bruseghin (ALM) setzte die erste Duftmarke, doch es dauerte nicht lange, bis sich wieder ein anderer an die Spitze setzte. Der ehemaliger Dopingsünder Ivan Basso (SAX) zeigte sich von seiner besten Seite und schob sich drei Sekunden vor Bruseghin. Auch Leonardo Bertagnolli (RRC), Marco Velo (MRM) und Daniele Bennati (BTL) zauberten ebenfalls gute Zeiten auf den Asphalt, konnten aber Basso und Bruseghin nicht gefährden, so dass bei noch zehn Fahrern auf dem Kurs folgender Zwischenstand zu sehen war:
1 Ivan Basso (SAX)
2 Marzio Bruseghin (ALM) +0.03
3 Leonardo Bertagnolli (RRC) +0.29
4 Daniele Bennati (BTL) +0.37
5 Marco Velo (MRM) +0.50
Doch die vermeintlich besten Zeitfahrer Italiens waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Strecke. Dann erreichte Manuel Quinziato (ALM) das Ziel und er pulverisierte die Bestzeit um ganze 24 Sekunden und ging in Führung. Danach fuhren Adriano Malori (SIL), sowie Marco Pinotti (THR) über den Strich, doch beide konnten die Zeit von Quinziato nicht knacken. Vorjahressieger Vincenzo Nibali war dann noch der Einzigste, der Quinziato hätte gefährden können und das tat er auch! Aber nur bis zur zweiten Zwischenzeit, als er noch in Front lag. Am Ende wurde es Platz fünf und Quinziato krönte sich mit dem Zeitfahrtitel 2009:
1 Manuel Quinziato (ALM)
2 Adriano Malori (SIL) +0.11
3 Ivan Basso (SAX) +0.24
4 Marzo Bruseghin (ALM) +0.27
5 Vincenzo Nibali (FDJ) +0.42
6 Marco Pinotti (THR) +0.48
7 Leonardo Bertagnolli (RRC) +0.51
8 Daniele Bennati (BTL) +0.59
9 Marco Velo (MRM) +1.04
10 Maurizio Girardini (CSF) +1.15
Straßenrennen
Das lange Rennen durch die Weinberge der Lombardei war direkt von Beginn an von den Favoriten geprägt, denn direkt in der ersten Runde attackierte Giario Ermeti (BMC) und ihm folgten in Pellizotti und Cioni zwei gefährliche Fahrer. Deshalb wurde das Tempo im Feld von Beginn an sehr hoch gehalten, da man diese Leute natürlich nur ungern ziehen lassen. Selbiges führte ebenfalls dazu, dass die Sprinter viele Körner an den Anstiegen verbrauchten und der ebenfalls für möglich gehaltene Sprint bereits früh auszuschließen war. Es gab danach auch eine vierköpfige Ausreißergruppe, die aber vom jagenden Feld auch wieder gestellt wurde.
In der "heißen" Phase des Rennens überschlugen sich dann die Ereignisse. Die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand sahen eine Attacke nach der Anderen, ehe sich zehn Kilometer vor dem Ziel fünf Fahrer vom Rest des Feldes lösen konnten. Es waren Vorjahressieger Giovanni Visconti (THR), Danilo di Luca (ALM), Vincenzo Nibali (FDJ), sowie etwas überraschend auch Morris Possoni (SAX) und Daniele Pietropolli (CSF), die sich in hervorragender Frühform zeigten. Andere Favoriten wie Davide Rebellin oder auch Oldie Gilberto Simoni waren heuer noch nicht in der Form, dieses brutale Tempo mitzugehen. Nibali musste dann nach einer weiteren Attacke abreißen lassen und auch Possoni konnte an der Flame Rouge einfach nichts mehr zusetzen. Vorne sprinteten sie also im Trio um den Sieg, welche am Ende sicherlich überraschend an Pietropolli ging, der Visconti und di Luca auf die Plätze verwies. Damit haben die Italiener einer würdigen Nachfolger von Filippo Simeoni gefunden, der heute nicht auf der Höhe war.
1 Daniele Pietropolli (CSF)
2 Giovanni Visconti (THR) s.t.
3 Danilo di Luca (ALM) s.t.
4 Morris Possoni (SAX) +0.11
5 Vincenzo Nibali (FDJ) +0.17
6 Damiano Cunego (SAX) +0.54
7 Davide Rebellin (MRM) s.t.
8 Michele Scarponi (QSI) +1.08
9 Leonardo Bertagnolli (RRC) s.t.
10 Alessandro Bertolini (BTL) s.t.