Die Radsport-Saison hat in der World Cycling Sim zwar bereits ihre Pforten geöffnet, aber die ProTour-Team stehen in den Startlöchern zu ihrer ersten Rundfahrt in der Saison 2009. In dieser Serie werde ich die ProTour-Rennen vorstellen, der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig auf dem Blick auf den Kurs und die Schwierigkeiten. Alle sind gespannt und deshalb lege ich auch gleich los mit der Vorstellung der ersten Rundfahrt 2009.
Tour Down Under 20.-25. Januar
Wie sollte es anders sein. Die Radsportler dieser Welt lieben die Sonne, radeln zu Trainingszwecken nicht selten auf der Sonneninsel Mallorca, da ist es auch klar, dass man vor dem kalten europäischen Winter flieht und die Australische Sonne bevorzugt. In diesem Jahr feiert die Rundfahrt zudem ein kleines Jubiläum, den im Jahr 1999 gaben sich die Radstars erstmals am anderen Ende der Welt die Ehre. Seit diesem Jahr ist die Rundfahrt immer populärer geworden und hat mittlerweile den begehrten ProTour-Status inne. Dies bietet dem Veranstalter nicht zuletzt die Möglichkeit, die besten Teams der Welt bei ihrem Rennen begrüßen zu dürfen. Im aktuellen Jahr freut man sich besonders auf das Comeback des legendären Lance Armstrong, der allerdings in der World Cycling Sim wohl nicht am Start stehen wird.
Doch blicken wir ersteinmal auf die vergangenen zehn Ausgaben zurück. Geht man die Siegerlisten durch, so ließt man stets "große" Namen, die diese Rundfahrt diktierten. Die erste Ausgabe gewann damals Stuart O´Grady, der seinen Sieg zwei Jahre später auch nochmals wiederholte. Aber auch Michael Rogers (2002), Mikel Astarloza (2003), Luis Leon Sanchez (2005), Simon Gerrans (2006), Martin Elmiger (2007) und Vorjahressieger Andre Greipel konnten in Australien bereits triumphieren. Vorallem der Sieg von Andre Greipel wird den Radsportfans noch lange im Gedächtnis bleiben, denn Greipel gewann nicht nur die Rundfahrt, sondern trug auch mehrere Etappensiege davon.
Auch in der World Cycling Sim wurde die Tour Down Under im Jahr 2008 ausgetragen. Siegreich war damals, im Januar 2008, ein Eidgenosse und der trägt den Namen Michael Albasini. Zweiter wurde Jens Voigt und auf den Plätzen folgten Bradley McGee, Mauricio Soler, sowie der Deutsche Matthias Russ. Eigentlich waren allen Etappen für die Sprinter vorgesehen und so bahnte es sich auch an, bis die Sprinterteams auf der 5.Etappe eine Ausreißergruppe gefähren ließ und den Gesamtsieg aus der Hand gaben. Doch genug geredet, werden wir nun einen Blick auf den Kurs des Jahres 2009, der sich im übrigen kaum von den Vorjahresausgaben unterscheidet, da das Rennen Jahr für Jahr um die Stadt Adelaide stattfindet und auch immer gleiche Stadt- und Zielorte wie beispielsweise Hahndorf oder Willunga hervorbringt.
1.Etappe: Norwood - Mawson Lakes (140 km)
Start- und Zielort liegen zum Auftakt zwar nur wenige Kilometer, doch die Fahrer werden ersteinmal weg vom See in Richtung Landesmitte geschickt. Doch eine große Herausforderung bietet dieses erste Teilstück nicht, denn es wird eine maximale Höhendifferenz von knapp über 400 Metern erreicht, was die Sprinter nicht schocken wird und somit auch nicht am erhofften Sprint royale hindern wird.
2.Etappe: Hahndorf - Stirling (145 km)
Wie bereits zum Auftakt kann man von Hahndorf problemlos binnen wenigen Minuten zum Zielort Stirling gelangen, doch die Fahrer werden hinaus geschickt und haben am Ende einen Rundkurs vor sich, den es fast vier Mal zu befahren gilt. Auf den ersten Blick wirkt das Profil schwierig, doch die Höhenunterschiede sind um die 100 Meter und somit wird wohl auch am heutigen Tag nichts über den Sprint gehen, wobei heuer eindeutig Sprinter im Vorteil sind, die aufsteigende Zielgerade bevorzugen.
3.Etappe: Unley - Victor Harbor (136 km)
Die Fahrer werden von an diesem Tage aus Richtung Süden wieder in den Norden geschickt und vielleicht gelangen sie zurück ans Meer, denn, wie es der Zielort schon besagt, endet das Rennen in direkter Seenähe. Das Profil ändert sich aber kaum, denn auch heute scheint es ein Tag der Sprinter zu werden, denn der Kurs ist relativ eben. Der Sprint könnte allerdings richtig interessant werden, wenn am Zielort der erwartete Wind wirbelt. Dann zeigt sich nicht nur, wer der schnellste Mann ist, sondern auch wer ein gutes Team hinter sich weiß.
4.Etappe: Burnside Village - Angaston (143 km)
Es geht weiter in Richtung Norden, aber die Fahrer entfernen sich wieder von der Küste. Der Kurs ist interessant, denn es geht den ganzen Tag leicht bergauf, wenn auch wieder nur minimal. Dennoch ist es für das Peleton sicherlich nicht einfach dieses Gelände zu bewältigen, wobei man auch auf dem Podium in Angaston wieder einen Sprinter ganz oben erwarten kann. Vielleicht den selben Mann, wie auf der zweiten Etappe, denn auch heute führt die Zielgerade, passend zur Etappe, wieder leicht bergauf.
5.Etappe: Snapper Point - Willunga (148 km)
Experten meinen, dass am "Willunga Hill" die Vorentscheidung über den Gesamtsieger dieser Rundfahrt fällt. Auf einem Rundkurs, der nun wieder am Meer entlang führt, müssen sie bei Kilometer 106 und 126 über diesen Berg. Ein Berg, der nicht lang ist, aber doch eine gewisse Steigung aufweist. Die Frage ist, ob die Bergfahrer hier die Lust aufbringen ernst zu machen und die Sprinter zu eliminieren oder ob eben jene Sprinter dagegen halten und am Ende wieder um den Sieg sprinten. Da im Feld sicherlich einige bergfeste Sprinter dabei sind, kann man allerdings auch hier damit rechnen, dass ein dezimiertes Hauptfeld mit dem Großteil der Sprinter in Willunga ankommen wird.
6.Etappe: Adelaide City Circuit (90 km)
Mehr als eine Trainingsfahrt dürfte die Etappe heute nicht werden - denkt man! Der Stadtkurs von Adelaide ist topfeben und es ist durchaus gut möglich, dass die Sprinter heute die entscheidenten Bonifikationssekunden beim sicheren scheinenden Sprint royale in Adelaide ersprinten wollen. Diese Etappe kann, auch wenn sie nicht lang ist, durchaus noch wichtig für das Gesamtklassement werden und zwar genau dann, wenn vor dieser Etappe zwei oder mehrere Männer in der Gesamtwertung gleichauf sind.
Fazit:
Auch die Tour Down Under 2009 wird eine Tour der Sprinter sein. Ausreißer haben lediglich auf der zweiten und der fünften Etappe kleine Chancen, den Sprintern einen Strich durch die Rechnung zu kommen. Auf diesem Zickzackkurs Rund um Adelaide ist es nur der Küstenwind welches Gefahr bringt, denn eine Windkante kann einen Sprinter schnell wertvolle Sekunden im Gesamtklassement kosten. Aber, wenn die Sprinterteams ihre Arbeit erledigen und die Ausreißer beherzt niederkämpfen, wird der beste Sprinter am Ende auch der Sieger der Tour Down Under 2009 sein.