Nach Siegen von Kenny De Haes (Barloworld) und André Greipel (HTC-Columbia), wovon ersterer heute auch am Start steht, stand heute der 14. Sparkassen Giro in Bochum an - im Grunde erst der 13., zumal das Rennen im Jahr 2008 ausgefallen war. Mit HTC-Highroad, dem Tour de France-Siegerteam SpiderTech sowie der französischen Ag2r La Mondiale-Équipe standen drei WorldTour-Teams am Start.

Äußerst motiviert zeigte sich von Beginn an das einzige deutsche Profiteam NetApp, auf deren Bestreben hin sich eine zweiköpfige Ausreißergruppe formierte:

Michael Schär (NetApp)
Alex Dowsett (Sky)

Viele Teams zeigten sich aber in der Folge in der Nachführarbeit, im Besonderen waren immer wieder HTC-Highroad, Farnese Vini und SpiderTech in der Verfolgung zu sehen. Dem Spitzen-Duo wurde ein Vorsprung von maximal fünf Minuten eingeräumt, pünktlich zur Schlussrunde 14,6 Kilometer vor dem Ziel wurden sie dann auch gestellt.



Hier nun forcierte NetApp mit mehreren Fahrern das Tempo, konnte aber nicht die gewünschte Selektion herstellen, woraufhin Tony Martin sechs Kilometer vor dem Ziel angriff. Zwei Fahrer schlossen sich dem Sieger der Österreich-Rundfahrt an:

Tony Martin (NetApp)
Steven Cummings (Sky)
Enrico Battaglin (Farnese Vini)

HTC mit Andreas Klier, SpiderTech mit Cross-Champion Zdenek Stybar und dem Kanadier Svein Tuft sowie Ag2r in Form von Alexandre Geniez schmissen sich in die Verfolgung der drei Fahrer an der Spitze, wo der Italiener Battaglin nicht mitarbeitete. 2,5 Kilometer vor dem Ziel konnten sowohl Cummings als auch Battaglin dem Deutschen nicht mehr folgen und wurden gestellt.

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Nun befinden wir uns exakt 2 Kilometer vor dem Ziel, Tony Martin besitzt immer noch einen kleinen Vorsprung auf das heranjagende Feld, wo nun Patrick Gretsch, ein wie Martin sehr starker Zeitfahrer, in die Führung gegangen ist, an seinem Hinterrad drei weitere Fahrer der SpiderTech-Mannschaft, die werden hier wohl entweder für Theo Bos oder aber den Vorjahres-Siebten Danilo Hondo anziehen. Große Positionskämpfe dahinter, Liquigas auch mit mehreren Mann vertreten, ebenso Ag2r.

Gretsch muss jetzt schon raus, hat die Lücke zu Martin aber sehr klein gemacht. Schumacher schaut sich um, merkt, dass er als drittletzter Fahrer im SpiderTech-Zug etwas zu früh im Wind ist. Liquigas übernimmt das ganze mit Paterski, jetzt auch schon abgelöst vom Zeitfahrspezialisten Zanasca. Vier Mann noch an dessen Hinterrad, das schaut doch ganz gut aus, dann die drei SpiderTech-Fahrer, auch HTC und Ag2r gut dabei.

Zanasca nun abgelöst von Veikkanen, auf der rechten Seite kommt Sky mit drei Mann nach vorne, überholt Liquigas, wo Veikkanen auch schon rausgeht, jetzt der Däne Vandborg übernimmt. Damit ziehen sie auch wieder links an Sky vorbei. Vandborg hat noch Tanner und Pedersen am Hinterrad, an dessen Hinterrad wiederum befinden sich Hondo und Bos, dahinter Ag2r mit zwei Mann, gefolgt von HTC, dann wieder Ag2r, Farnese Vini und auch NetApp zu sehen.

Martin an der Spitze jetzt endgültig gestellt, die Flamme Rouge ist erreicht.


Tony Martin wird vom heranjagenden Feld gestellt

Ag2r schert aus, das dürfte der Japaner Beppu an der Spitze sein, sie haben sich nun auch gefunden, drei Mann an seinem Hinterrad, 900 Meter. Die zwei Liquigas-Fahrer direkt am Hinterrad von De Haes, dann Hondo/Bos, gefolgt von Bobridge/Drucker/Kristoff, wobei Bobridge jetzt links ausscherte, ziemlich breit die Straße hier, zwei Züge bauen sich also quasi auf, an Kristoffs Hinterrad sind Eichler und Kluge von NetApp.

Vorne übernimmt jetzt Marcel Sieberg 800 Meter vorm Ziel, links hat Bobridge den Ag2r-Zug aber schon quasi überholt, die versuchen jetzt wiederum links ranzufahren, nur noch zwei Ag2r-Fahrer dann am Hinterrad von Kluge noch hinter dem HTC-Trio. Hondo/Bos dadurch jetzt auch wieder etwas schlechter platziert.

400 Meter nur noch, was für eine Arbeit von Bobridge, der hält hier 600 Meter von vorne durch und sorgt für die perfekte Ausgangssituation für seinen Kapitän Kristoff. Nun erst übernimmt der Luxemburger Drucker, rechts aber kommen zwei Sky-Fahrer auf, das sind Hammond und Thomas, Drucker verliert ein wenig von seinem Vorsprung auf der anderen Straßenseite, Hondo und Bos haben erneut das Hinterrad gewechselt und sind bei Hammond/Thomas, Hondo lanciert jetzt, Kristoff schaut nervös auf die andere Seite.

Jetzt, 250 Meter vor dem Ziel sein Antritt, ein früher Antritt des Norwegers, der hier aber auch nötig war, denn rechts kommen Thomas, der schon etwas früher im Wind war und Bos, links noch Kluge am Hinterrad von Kristoff.
Kristoff weiter mit einem Vorsprung, Bos kommt aber auf, hat die höhere Endgeschwindigkeit und schafft es tatsächlich...nicht mehr, nein er schafft es nicht, Kristoff behauptet sich, auch wenn Bos unmittelbar hinter der Ziellinie an ihm vorbeisprintet!
Kluge dürfte sich dann ganz knapp den dritten Platz geholt haben, ein großer Erfolg fürs NetApp-Team.
Thomas wird Vierter, de Haes Fünfter, gefolgt von Pederson, Hondo und Sutton.

Ich verabschiede mich vom Sparkassen Giro 2011, in einem Jahr sehen wir uns wieder in Bochum, dann wird das Team des Siegers Kristoff wohl unter einem anderen Namen firmieren. Sowohl Sky als auch Greenedge scheinen als Namensgeber im Gespräch, mal sehen, welche Entwicklung die Sponsorensuche dort nehmen wird.