Marco Pantani war sicher einer der bekanntesten Radfahrer aller Zeiten. Mit dem Sieg bei der Tour und beim Giro im Jahr 1998 schrieb er Geschichte und gehört zu dem kleinen Kreis der Fahrer, die mehr als eine Grand Tour in einem Jahr gewinnen konnten. Trotz seinen Erfolgen steht bei ihm ein großes Fragezeichen hinter seinen Erfolgen, da er doch immer wieder mit Doping in Verbindung gebracht wurde. 1999 wurde er dann überführt, konnte aber ein Jahr später schon wieder am Renngeschehen teilnehmen.
Pantani bei seinem Tour de France Sieg 1998[/size]
Ein Jahr nach seinem Karriereende (2003) verstarb der Italiener in Folge eines Herzstillstandes.
Damit Herzlich Willkommen zum Memorial Marco Pantani, bei dem an diesen großartigen Radsportler erinnert werden soll.
Das Rennen wurde 2004 ins Leben gerufen und genießt für die junge Geschichte schon hohes Ansehen unter den Rennradfahrern.
Bisher wurde das Eintagesrennen immer von einem Italiener gewonnen, die natürlich auch heute wieder für einen Heimsieg sorgen wollen.
Es ist nicht einfach, dieses Rennen einem spezifischen Fahrertyp zuzuordnen, es ist sowohl für die Sprinter als auch für Berg und Hügelfahrer etwas dabei, das zeigen auch die Siegerlisten der letzten Jahre. Einen Favoriten zu nennen ist somit nicht möglich.
Gleich ein Blick auf das Rennprofil:
Wie erwähnt ein sehr hügeliges Rennen, auf dem jeder Fahrertyp die Möglichkeit hat etwas zu erreichen.
Ohne weitere große Umschweife nun aber die Zusammenfassung des Rennens:
Nach etwa 8 Kilometer bildete sich eine Spitzengruppe mit drei Fahrern. Darunter Eichler, Baugnies und Galland. Zwar keine wirklichen Kracher, aber eine sehr ausgeglichene Gruppe die am Anfang sehr gut zusammenarbeitete und dementsprechend einen guten Vorsprung herausfahren konnte.
Zitat
Ausreißergruppe:
Eichler (APP)
Baugnies (BMC)
Galland (LEO)
Nachdem die Gruppe dann einen Vorsprung von 6 Minuten erreicht hatte (ca. bei Kilometer 45), schalteten sich auch im Feld die ersten Teams ein, die den Vorsprung nicht zu groß werden lassen wollten.
Zitat
Nachführ-Arbeit:
Farnese (3)
FDJ (3)
Danach passierte erstmal nicht mehr soviel, auch bei den ersten Überquerungen des Montevecchio nicht. Bei der letzten Überfahrt wurde das Tempo dann deutlich von Garmin und Leopard erhöht, sodass sich das Feld in einige Teile zerfiel. Die Ausreißer hatten zu diesem Zeitpunkt nehr mehr etwa 2 Minuten Vorsprung, durch die Tempoarbeit wurden wieder einige Sekunden aufgeholt.
Am Gipfel des Montevecchio löste sich dann bei der letzten Überfahrt aus dem dezimierten Feld eine Gruppe, die dann recht bald zu den Ausreißern aufschließen kann.
Damit ergab sich folgende Rennsituation 60 Kilometer vor dem Ziel:
Zitat
Miguel Angel Rubiano (Leopard)
Jérémy Galland (Leopard)
Jérôme Baugnies (BMC)
Markus Eichler (NetApp)
Robert Kiserlovski (Farnese)
Rubiano und Kiserlovski sind die Fahrer, die sich vom Feld absetzen konnten und zu der Spitzengruppe aufschlossen.
Es sah auch recht lange gut aus, denn direkt nach der letzten Überquerung des Montevecchio wurde im Feld etwas zurückgeschalten und die Fahrer bekamen wieder etwas Luft, sodass sich der Vorsprung bei etwa 40 Sekunden einpendelte.
Man hielt die Fahrer vorne dann an der langen Leine und da Kiserlovski kein großes Interesse hatte mitzuarbeiten, wurde die Gruppe dann 22 Kilometer vor dem Ziel doch noch gestellt. Wäre hier der Kroate etwas aktiver gewesen, hätte durchaus
die Möglichkeit bestanden für die Gruppe doch durchzukommen.
In der Schlussphase zeigte sich dann dann besonders Garmin daran interessiert, das Feld wieder zusammenzuführen, was eben wie gerade erwähnt 22 Kilometer vor dem Ziel passierte. Trotzdem versuchten es noch einige Fahrer mit einer Attacke, unter anderem Fränk Schleck, Chiarini und Poels, die auf den letzten 15 Kilometern eine gefährliche Gruppe bildeten. Abermals wurde die Gruppe aber wieder gestellt, da der Farnese Fahrer, so wie Kiserlovski zuvor, die Nachführarbeit verweigerte.
7 Kilometer vor dem Ziel wieder ein totes Rennen. Knapp 3 Kilometer vor dem Ziel kam abermals eine Attacke von Moreno und Rolland, zu diesem Zeitpunkt waren sich die anderen Teams aber bereits einig auf einen Massensprint zu fahren.
Durch das hohe Tempo am Montevecchio waren dann doch einige Fahrer zurückgefallen, sodass es keine tonangebenden Züge mehr gab, die meisten Fahrer hatten aber noch zumindestens einen Helfer an ihrer Seite.
Schlussendlich war der Zug von Farnese der dominierende und man fuhr stark für Matthews an, an dessen Hinterrad jedoch ein noch stärkerer Mann am heutigen Tag wartete, undzwar Grega Bole, der den Australier auf der Zielgerade noch überholen kann. Matthews dank der guten Vorarbeit auf Rang 2. Das Podium komplettierte Philippe Gilbert.
Es blieben also nur mehr die hügelstarken Sprinter übrig, die sich dann den Sieg untereinander ausmachten.
[size=85]Bole triumphiert beim Memorial Marco Pantani und ist somit der erste Nicht-Italiener der hier gewinnen kann
Endergebnis:
01 Grega Bole (Garmin)
02 Michael Matthews (Farnese)
03 Philippe Gilbert (FDJ)
04 Peter Velits (Leopard)
05 Simon Gerrans (BMC)
06 Fabio Felline (FDJ)
07 Andrea Piechele (Farnese)
08 Fabien Bacquet (NetApp)
09 Fränk Schleck (Leopard)
10 Ben Hermans (BMC)