Paris - Tours (FRA)

Herzlich Willkommen zur Berichterstattung vom Herbstklassiker Paris Tours. Der Klassiker führt über knapp 220km mit zahlreichen kleinen Anstiegen, wobei harte lange Steigungen fehlen. In den letzten Jahren haben sich zum Teil Klassikerfahrer, aber auch Sprinter durchgesetzt. Je nachdem wie hart das Rennen wird, kann man auch von einem Massensprint mit bis 80 Fahrer ausgehen. Viele Sprinter haben gemeldet, u.a. Mark Cavendish, Tyler Farrar, Romain Feillu, … . Fahrer wie Philippe Gilbert oder Marco Marcato werden versuchen mit Attacken die Hauptgruppe zu dezimieren, um dann im Sprint oder durch eine Flucht, den Sieg davonzutragen.


Das Streckenprofil von Paris Tours 2011

Zu Beginn wurde wie eigentlich üblich attackiert und es dauerte knapp 20km bis sich die Gruppe des Tages fand. Es war diesmal ein Trio, das versuchte das unmögliche zu schaffen und aus einer Fluchtgruppe zu gewinnen. Lediglich ein Franzose gehörte zum Trio, es war dies Yoann Offredo (FDJ). Karsten Kroon (VAC) und Joan Horrach (KAT) waren die anderen Ausreißer.

Zitat

---

HORRACH RIPPOLL Joan (KAT)
KROON Karsten (VAC)
OFFREDO Yoann (FDJ)

---

Das Trio konnte zu Beginn den Vorsprung schnell ausbauen. Mit knapp 8Min gingen sie in die zweite Hälfte des Rennens. Im Hauptfeld machten die Sprinterteams, darunter Team Highroad und Rabobank das Tempo. Minuten um Minute machten sie auf die Spitze gut und so war schnell klar, dass das Trio es wohl nicht schaffen würde. Knapp 40km vor dem Ziel wurden sie vom Hauptfeld eingeholt, wo noch immer die Sprinterteams an der Spitze fuhren. Sie legten ein konstantes Tempo an den Tag, was Attacken verhindern sollte. Bis zu den letzten kurzen Hügeln gab es kaum Attacken im Feld. Die Sprinterteams hielten weiter alles zusammen und 20km vor dem Ziel waren noch alle Sprinter in der ersten Gruppe vertreten.
Erst an der letzten Welle, der Cote de l'Epan verschärfte die FDJ-Mannschaft mit Daniel Oss und Philippe Gilbert das Tempo. Gilbert zog etwas später an und attackierte. Perfekte Arbeit wieder vom französischen Team, die dadurch das Feld sprengten. Mehrere Fahrer versuchten von hinten nachzusetzen und konnten nach einigen hundert Metern zu Gilbert aufschließen. Im Feld rissen einige Lücken und es dauerte etwas, bis sich alles wieder gesammelt hatte. U.a. Mark Cavendish gehörte zu Beginn zu den abgehängten Fahrern, doch er konnte durch seine Mannschaft wieder den Anschluss an eine Verfolgergruppe finden.

Zitat

---

Nach der letzten Welle war also eine kleine Gruppe vorn:
GILBERT Philippe (FDJ)
MARCATO Marco (VAC)
HOSTE Leif (KAT)
EL FARES Julien (COF)
HERMANS Ben (BMC)
VOIGT Jens (APP)

---

U.a. Marcel Wyss versuchte von hinten noch aufzuschließen, schaffte selbiges aber nicht. Im Feld sorgte nun vor allem HTC, nachdem man sich wieder gesammelt und gefunden hatte für Tempo, aber auch vereinzelt mischte Rabobank und Garmin-Cervelo mit. Das Feld kam Sekunde um Sekunde näher. 3km vor dem Ziel betrug der Vorsprung der ersten Gruppe auf das Feld noch knapp 20sek. Das Feld rückte immer näher. An der Spitze wollte niemand mit Philippe Gilbert auf die Zielgeraden kommen, weshalb es Attacken gab. Leif Hoste attackierte und riss eine Lücke auf. Ben Hermans fuhr aufmerksam an seinem Hinterrad und konnte zu Leif Hoste aufschließen. Dahinter vergrößerte sich die Lücke, da keiner für Gilbert die Lücke zu fahren wollte. Marco Marcato attackierte kurze Zeit später aus der Gruppe um Gilbert, die wiederum knapp vor dem Ziel vom herannahenden Feld eingeholt wurde. Das Duo vorne rettete knapp 50m vor Marco Marcato ins Ziel, der sich wiederum wenige Zentimeter vor Mark Cavendish den dritten Platz absichern konnte. Vorne wartete Ben Hermans am längsten und konnte durch eine kurzen, aber harten Sprint Leif Hoste niederringen, der aber einen sehr guten 2ten Platz belegte. Lloyd Mondory und Tyler Farrar belegten die Plätze 5 und 6.

Der etwas überraschende Sieger heute, Ben Hermans „Ich bin einfach nur überglücklich. Der erste große Sieg für mich und dann gleich bei Paris-Tours.“