Klare Sache im Zeitfahren

Bei den Schweizer Meisterschaften im Einzelzeitfahren hat sich der klare Favorit Fabian Cancellara den Titel gesichert. Es ging, wie jedes Jahr nur um die Plätze 2 und 3. Um diese kämpften Steve Morabito, Marcel Wyss, Grégory Rast, Martin Elmiger, Johann Tschopp und Michael Schär. Hier ging es sehr spannend zu. Während Cancellara bei der ersten Zwischenzeit nach 22 Kilometern schon mit fast einer Minute vorne lag, zeichnete sich ab, dass es wohl einen Dreikampf um die restlichen Medaillen geben würde. Martin Elmiger lag an der Zwischenzeit 3 Sekunden vor Steve Morbaito und 7 Sekunden vor Marcel Wyss. Michael Schär lag schon fast 30 Sekunden hinter Elmiger, während Johann Tschopp und Grégory Rast wohl einen ganz schwachen Tag erwischt hatten und schon ca. 50 Sekunden Rückstand hatten.

Auf dem sehr welligen Kurs entwickelte sich also ein spannender Kampf um Platz zwei. Bei der letzten Zwischenzeit lag Steve Morabito 1 Sekunde vor Martin Elmiger. Marcel Wyss schien mit 11 Sekunden Rückstand bei nur noch 9 zu fahrenden Kilometern keine allzu großen Chancen auf eine Medaille mehr zu haben. Doch auch er kämpfte, von seinem Teammanger über die geringen Abstände informiert, weiter.

Im Ziel setzte zuerst Martin Elmiger die Bestzeit, doch Steve Morabito konnte sie um 5 Sekunden unterbieten. Marcel Wyss schaffte den Sprung aufs Podium nicht mehr und musste sich mit einem knappen 4ten Platz begnügen. Als letzter kam Fabian Cancellara ins Ziel und gewann mit über 1er Minute Vorsprung, wobei er nicht allzu erschöpft aussah. 5ter wurde Michael Schär, Platz 6 sicherte sich Grégory Rast vor dem weit abgeschlagenen Johann Tschopp.

Überraschung in der Schweiz

Beim Straßenrennen der nationalen Meisterschaften in der Schweiz gab es eine faustdicke Überraschung zu bestaunen.
Schon früh im Rennen setzte sich ein Fahrer ab und wurde nicht mehr eingeholt. Und nein, es war nicht Fabian Cancellara, der sich für ein 150 Kilometer langes Zeitfahren entschied, es war der 25 jährige Michael Schär vom Team NetApp.
Nach mehreren Attacken konnte er sich Absetzen und so den vielleicht größten Erfolg seiner Karriere einfahren, denn hinten belauerten sich die Favoriten. Cancellara, Zaugg, Morabito, Rast und Wyss machten zwar mehrmals Anstalten den Vorsprung des Führenden zu verringern, der 100 Kilometer vor dem Ziel schon bei beachtlichen 5 Minuten lag, stoppten ihre Versuche jedoch jeweils schnell wieder, als sie bemerkten, dass Johann Tschopp und vor allem der Titelverteidiger Martin Elmiger, beide Teamkollegen des Führenden, sich schonen konnten.
Letztendlich wurde das Rennen also durch die Zahlenmäßige Überlegenheit der NetApp Fahrer entschieden.

Während Michael Schär schon jubelnd über die Ziellinie gefahren war, kam in das Feld auf den letzten 10 Kilometern nochmals Bewegung. Steve Morabito war der erste, der sich Platz 2 mit einer Attacke sichern wollte, doch alle anderen waren Aufmerksam und holten ihn schnell wieder ein.
5 Kilometer vor dem Ziel versuchte Grégory Rast sein Glück und fuhr auch einen Vorsprung von 10 Sekunden heraus, doch als am letzten Anstieg Zaugg antrat und nur Cancellara und Elmiger folgen konnten wurde Rast schnell ein- und überholt. Im Sprint dieser Dreiergruppe holte sich Cancellara Platz zwei. Die Bronzemedaille ging an Martin Elmiger. Vierter wurde Oliver Zaugg.