CN Australien

#1 von Philippe_Gilbert , 08.01.2012 21:41

Knappe Entscheidung im Zeitfahren

Die australischen Meisterschaften im Zeitfahren waren traditionell ein spannende Angelegenheit. Starke Zeitfahrer wie Cadel Evans, Richie Porte, Michael Rogers und der Titelverteidiger Cameron Meyer kämpften um den Titel.
Bei Temperaturen von knapp 40 Grad begaben sich nur 13 Fahrer auf die 38.3 km lange Zeitfahrstrecke um Learmonth.
Der als Zweiter gestartete, 3 malige Zeitfahrweltmeister, Michael Rogers setzte früh eine Bestzeit, an der sich viele Fahrer die Zähne ausbeißen sollten. Doch erst als der erfahrene Adam Hansen mit 21 Sekunden Rückstand auf Rogers ins Ziel kam war klar, dass es eine sehr starke Zeit war, was aufgrund seiner langen Krankheit im vorherigen Jahr durchaus eine Überraschung war. Zu diesem Zeitpunkt waren auch schon Simon Clarke, Benjamin King, Lachlan Morton, Jay McCarthy, Travis Meyer und Rohan Dennis zum Teil recht deutlich an der Zeit von Rogers gescheitert. Nach Hansen kam der junge Michael Hepburn ins Ziel. Auch er konnte die Zeit nicht unterbieten lag jedoch auf einem starken 3ten Rang knapp hinter Hansen. Der nächste Fahrer war Richie Porte, einer der großen Favoriten auf den Titel. Schon an der Zwischenzeit hatte er eine eindeutige Bestzeit gefahren und offensichtlich konnte er sein Tempo durchziehen, denn im Ziel distanzierte er Michael Rogers um 18 Sekunden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich nur noch 3 Fahrer auf der Strecke. Cadel Evans, Jack Bobridge und Cameron Meyer lagen allesamt an der Zwischenzeit gut im Rennen. Evans hatte einen Rückstand von 3 Sekunden auf Porte, Bobridge einen Rückstand von 10 Sekunden von Cameron Meyer lag nur eine Sekunde hinter Bobridge. Es sollte also spannend werden. Als erstes kam Cadel Evans ins Ziel. Er konnte nach der Zwschenzeit wohl noch eine Schippe drauflegen, denn im Ziel setzte er eine neue Bestzeit. 4 Sekunden schneller als Porte war er.
Knapp 2 Minuten später kam Jack Bobridge ins Ziel. Der 4000m Weltrekordhalter musste sich sowohl Evans als auch Porte geschlagen geben, verdrängte jedoch Rogers vom Podium. 14 Sekunden Rückstand hatte er im Ziel.
Nun kam nur noch der Titelverteidiger Cameron Meyer, doch er konnte seinen Triumph aus dem Vorjahr nicht wiederholen. Er verlor auf dem letzten Teilstück der Strecke noch einiges an Zeit und wurde sogar nur 5. 26 Sekunden Rückstand hatte er im Ziel.

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RE: CN Australien

#2 von Philippe_Gilbert , 09.01.2012 21:19

Heißer Kampf um das Meistertrikot

Die australischen Meisterschaften wurden auf einem 10,2 Kilometer langen Rundkurs, der 16 mal zu bewältigen war, ausgetragen. Die 37 Rennfahrer die am Start standen, mussten also insgesamt 163,2 Kilometer rund um Buninyong bewältigen. Jede Runde musste ein 2,8 Kilometer langer Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 5% bezwungen werden, bevor es auf leicht abfallendem Terrain wieder hinab in Richtung Ziel ging.

Zu den Favoriten gehörten der frisch gekürte Zeitfahrmeister Cadel Evans, sowie der Titelverteidiger Simon Gerrans, jedoch konnten sich auch hügelfeste Sprinter und bei einem langsamen Rennen auch reine Sprinter Chancen auf den Meistertitel machen. Nicht zu unterschätzen war auch das Team Sky, welches mit 16 Fahrern am Start stand und somit einen großen taktischen Vorteil hatte.

Das Renne wurde um 11 Uhr morgens, bei angenehmen 28 Grad, gestartet. Im Laufe des Rennens sollte die Temperatur bis weit über 30 Grad steigen, was jedoch den wenigsten Fahrern Probleme bereitete. Es wird jedoch spannend zu beobachten wie die europäischen Fahrer bei der Tour Down Under mit diesen Temperaturen zurechtkommen.
Schon in der ersten Runde attackierten am Anstieg die ersten Fahrer. Der erste war Cameron Meyer, der wohl seinen Frust über die verpasste Medaille beim Zeitfahren ablassen wollte, doch als sich immer mehr Fahrer anschlossen, verloren so einige Favoriten, unter anderem Cadel Evans, die Nerven und setzten nach. So wurde die Gruppe schnell wieder gestellt und es kamen neue Attacken.

Weitere erfolglose Attacken folgten, doch in Runde 3 konnten sich 3 Fahrer absetzen. Michael Hepburn vom Team BMC, Baden Cooke vom UnitedHealthcare Team und Travis Meyer vom Team Sky fuhren recht schnell einen ordentlichen Vorsprung heraus, auch weil hinten nur wenige Helfer zur Nachführarbeit vorhanden waren.
In den folgenden Runden pendelte sich der Vorsprung der 3 Ausreißer bei ca. 4 Minuten ein. Dafür sorgten Dale Parker und Michael Rogers die sich voll in den Dienst ihres Kapitäns Simon Gerrans stellten.

2 Runden vor Schluss war der Vorsprung der Spitzengruppe auf auf 2 Minuten geschmolzen. Sie hatten also durchaus noch die Chance durchzukommen, denn hinten waren die beiden Green Edge Helfer schon sehr erschöpft. Das merkte auch Gerrans, denn als am Anstieg die erste Attacke ging, erkannte er seine Chance und ging mit. Im Feld versuchten viele zu folgen, doch nicht alle schafften es. Am höchsten Punkt der Strecke hatte sich eine 7köpfige Verfolgergruppe gebildet.
Den Sprung in diese Gruppe hatten geschafft: Richie Porte, Simon Gerrans, Simon Clarke, Heinrich Haussler, Matthew Lloyd, Cadel Evans und Rory Sutherland. Doch die Gruppe lief nicht perfekt, denn die drei zuletzt genannten hatten natürlich kein Interesse daran ihre Teamkameraden wieder einzuholen und so schaffte auch der am Anstieg leicht abgehängte Jack Bobridge wieder der Anschluss.
Eingangs der Schlussrunde betrug der Vorsprung der Ausreißer immer noch 1:20 Minuten bei nur noch 10 zu fahrenden Kilometern. Meyer, Cooke und Hepburn hatten wohl erkannt, dass ihre einzige Chance darin lag so lange wie möglich zusammen zuarbeiten, denn noch attackierte keiner.
Hinten attackierte nun nochmal Simon Gerrans. Er legte alles in diese Attacke rein. Nur Richie Porte und Cadel Evans konnten folgen.

Oben gab es folgende Rennsituation:

Spitzengruppe: Meyer T., Cooke, Hepburn
Verfolger 1: Gerrans, Evans, Porte + 00:35
Verfolger 2: Clarke, Haussler, Lloyd, Sutherland, Bobridge + 00:55


Nun wo nur noch knapp 5 Kilometer zu fahren waren, begann das Taktieren. Hepburn ließ einige Führungen aus, da Evans sich in der Verfolgung befand und das Tempo der Gruppe wurde deutlich langsamer. Vorne sah Travis Meyer als wohl schwächster Sprinter der Gruppe seine Felle davon schwimmen, also attackierte er kurz vor der 3 Kilometer Marke. Er legte alles in diese Attacke und hinten schauten Cooke und Hepburn sich an. Doch auch Gerrans, Evans und Porte waren nicht mehr weit weg. Und vor allem der Verfolgergruppe 2 war wieder näher rangekommen.
Rennsituation, 3km bis in Ziel:
Meyer T.
Cooke, Hepburn + 00:05
Verfolger 1: Gerrans, Evans, Porte + 00:10
Verfolger 2: Clarke, Haussler, Lloyd, Sutherland, Bobridge + 00:18


Die Verfolgergruppe 2 war sich einig und gab Vollgas. Sie holten an der 2 Kilometer Marke die Gruppe um Evans, in der sich mittlerweile auch Cooke und Hepburn, befanden ein. Meyer hatte noch ca. 10 Sekunden Vorsprung. Doch kaum hatten die Verfolger realisiert, dass sie noch eine Chance auf den Titel hatten wurde auch hier taktiert. Die Sprintschwächeren wollten Haussler, oder Cooke nicht einfach zum Sieg ziehen und so war es fast allein Matthew Lloyds Verdienst, dass der Vorsprung an der 1 Kilometer Marke auf 8 Sekunden geschrumpft und der Title immer noch in Reichweite war.
Genau unter der der Flamme Rouge versuchte dann Richie Porte sich nochmals abzusetzen, doch er kam nicht wirklich weg und als er bei 800 Meter vor dem Ziel wieder eingeholt war, hatte auch Meyer nur noch 5 Sekunden Vorsprung. Meyer holte nun das letzte aus sich heraus und hinten war das Tempo wieder niedriger, da keiner die Nase zu früh in den Wind stecken wollte und so kam es, dass Travis Meyer sich überraschend und vor allem knapp den Titel sicherte! Der heransprintende
Heinrich Haussler konnte ihn nicht mehr ganz einholen und wurde nur 2.
Simon Clarke holte sich Platz drei und Baden Cooke wurde für seine aktive Fahrweise leider nicht belohnt, sondern mit einem vierten Platz bestraft. Fünfter wurde Rory Sutherland. Die Favoriten Gerrans und Evans mussten sich mit Platz 7 und 8 begnügen, denn vor ihnen durchquerte noch Bobridge das Ziel. Platz 9 ging an Richie Porte, Platz 10 an den tapfer kämpfenden Hepburn und Platz 11 an Lloyd.

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