Road Race:
Die niederländischen Meisterschaften sind von der Teilnehmerzahl sicher eine der bestbesetzten Meisterschaften weltweit. Obwohl sich der Kurs in Vergangenheit immer recht einfach präsentiert hat, gab es zumeist kleine Gruppen oder einzelne Fahrer, die vor dem Feld ankamen und den Titel unter sich ausmachten.
Das leicht hügelige Profil lädt dementsprechend immer wieder zu Attacken ein, die dem einen oder anderen Sprinter zum Verhängnis werden. Das Schöne an den Meisterschaften ist, dass der Sieger nicht vorherzusagen ist und es auch nicht wirklich einen Favoriten gibt, da fast jeder Fahrer auf eigene Kappe fährt.
Am Anfang bildete sich eine interessante Gruppe mit überwiegend jungen Fahrern. Bulgac, Slagter, Olivier, Kreder und Dumoulin sollte diese umfassen. Bis auf Kreder sollten alle Fahrer vorne gut zusammenarbeiten. Im Laufe des Rennens führte die Verweigerung zur Mitarbeit von Kreder zu einigem Unmut, sodass das Tempo in der Gruppe immer langsamer wurde und das Feld deutlich an Boden gutmachen konnte. Deshalb kamen schon früh die ersten Attacken aus der Gruppe, da das Unterfangen ansonsten umsonst gewesen wäre.
Es entwickelte sich ein in Folge extrem schwerer Rennverlauf für die Fahrer, denn Kreder konnte seine gesparten Kräfte gut ausspielen. Die Distanz bis ins Ziel war dann aber etwas zu weit, sodass er am Ende der vorletzten Runde noch gestellt wurde. Vor allem die Tempoerhöhung von Lampre war ausschlaggebend dafür.
Auf der letzten Runde war nur mehr ein etwa 15-köpfiges Feld vorne zu finden. Dekker war der erste, der eine Attacke versuchte. Poels und Mollema waren aber sofort zur Stelle und fuhren die Lücke wieder zu. Auch Gesink und Langeveld wagten den Sprung nach vorne, da das Feld Fahrer um Fahrer kleiner wurde.
Fünf Kilometer vor dem Ziel befand sich also eine 5-köpfige Spitzengruppe vorne, die nicht mehr einzuholen war. In der Gruppe waren Poels, Mollema, Gesink, Langeveld und Dekker vertreten.
Am darauffolgenden Anstieg probierten es dann Poels und Gesink. Langeveld und Mollema waren aber aufmerksam und blieben dran. Nur Dekker schien ein paar Probleme zu haben und verlor den Anschluss. Die Anstiege sind zwar nur kurz und nicht wirklich steil, nach 237 Kilometer machen sich diese aber doch stark bemerkbar.
So ging es auf die letzten Kilometer, auf denen immer wieder Attacken kamen, aber sich niemand mehr abschütteln lies. Es kam zum Sprint aus dieser Gruppe, in dem Langeveld seine Fähigkeiten voll ausspielen konnte. Er lies seinen Konkurrenten keine Chance und siegte recht deutlich. Dahinter war es schon viel knapper, da Poels, Moellma und Gesink sicher keine Sprintspezialisten sind.
Hier war es wie gesagt sehr knapp und schlussendlich konnte sich Poels Rang 2 vor Mollema sichern. Gesink blieb nur der undankbare 4. Rang.
1. Langeveld
2. Poels
3. Mollema
Time Trial:
Im Zeitfahren war es wie in den letzten Jahren wieder eine sehr knappe Angelegenheit. Dekker, Langeveld, Boom, Van Emden und Clement waren nach den ersten Zwischenzeiten die besten Fahrer. Einer dieser Fahrer sollte am Ende der Sieger sein. Dekker legte eine gute Zeit hin, aber für den Sieg sollte es nicht reichen. Nach seiner Sperre hat er noch nicht zu alter Form zurückgefunden, befindet sich aber auf einem guten Weg dorthin. Denn schon Boom konnte seine Zeit locker unterbieten. Die Zeit von Boom war keine schlechte, denn der Sieger des Straßenrennens, Langeveld, konnte die Zeit nicht knacken. Es verblieben also noch Van Emden und Clement, die beide im zweiten Streckenteil Boden auf Boom gutmachen konnten und bei der letzten Zwischenzeit vor ihm lagen. Damit bestätigte sich auf jedenfall schonmal die Aussage, dass Boom nicht der Mann für die ganz langen Zeitfahren ist, denn sowohl Van Emden als auch später Clement sollten seine Zeit noch unterbieten.
Der Kampf um Rang 1 war auf jedenfall sehr spannend, Lars Boom sollte es aber wie erwähnt nicht sein, denn Van Emden konnte die Zeit von Boom deutlich unterbieten. Somit konnte nur mehr Clement den Sieg von Van Emden verhindern. Bei der letzten Zwischenzeit lag Van Emden nur 2 Sekunden vor Clement. Clement schien im letzten Teil aber sogar noch etwas zugelegt zu haben und konnte die Zeit von Van Emden um 11 Sekunden unterbieten. Somit hatte es sich für Clement ausgezahlt, das Straßenrennen nicht zu fahren und sich nur auf das Zeitfahren zu konzentrieren.
1. Clement
2. Van Emden
3. Boom