Willkommen zum G.P. Costa degli Etruschi!,
den ersten italienischen Klassiker, den jeder italienische Sprinter in der Vorbereitung gewinnen will. Dieses Jahr sind aber auch viele andere Sprinter am Start die sicherlich Ambitionen auf den Sieg haben. Zu nennen sind sicher Dean, Fischer, Dekkers, Hunter uvm. Topfavoriten werden aber höchstwahrscheinlich Petacchi, Napolitano, Bennati und vielleicht auch Paolini sein, die schon in den letzten Jahren immer um den Sieg gekämpft haben.
Dieser Klassiker ist für sein hügeliges Etappenprofil bekannt und auch für das rege Interesse, dieses Rennen in einem Massensprint zu beenden. Das Rennen würde sich eigentlich anbieten, dass Hügelfahrer hier ihre Chance suchen, jedoch hat sicher herausgestellt, dass hier trotzdem immer die Sprinter dominiert haben und die Mannschaften einen Massensprint erzwingen konnten.
Das Rennen ist bereits in vollem Gange und momentan befindet sich eine Ausreissergruppe vorne mit einem Abstand von 3 Minuten. Wer da vorne ist und was bisher passiert ist, etwas später.
Werfen wir zuerst einen Blick auf das Ergebnis vom letzten Jahr:
01 Alessandro Petacchi (MRM)
02 Daniele Bennati (BTL) s.t.
03 Alberto Loddo (TCS) s.t.
04 Allan Davis (LIQ) s.t.
05 Paride Grillo (CSF) s.t.
06 Claudio Corioni (LPR) s.t.
07 Davide Vigano (QSI) s.t.
08 Danilo Napolitano (BTL) s.t.
09 Mateo Tosatto (QSI) s.t.
10 Enrico Gasparotto (MRM) s.t.
Alessandro Petacchi konnte in einem spannenden Finale das Rennen für sich entscheiden und ist damit Titelverteidiger, knapp vor Daniele Bennati, die beide mit Sicherheit Favoriten auf den heutigen Sieg sind.
Zu diesem Zeitpunkt bieten wir einen kleinen Favoritencheck an, um eine Übersicht auf die Chancen der Sprinter zu werfen:
Alessandro Petacchi, Daniele Bennati, Danilo Napilotano
Murilo Fischer, Julian Dean, Luca Paolini, Robert Hunter
Hans Dekkers, Davide Vigano, Baden Cooke
Aber jetzt genug von der Vergangenheit, sondern jetzt ein Blick auf das heutige Etappenprofil:
Momentan befinden sich die Fahrer auf km 100 und haben damit schon die ersten beiden Hügel hinter sich gelassen. Bei km 5 löste sich eine fünf Mann starke Ausreissergruppe mit interessanten Namen:
Gautier (FUJ)
M.Mori (MRM)
Oss (VGB)
Ivanov (RRC)
Tanner (BAR)
Da sind ein Gautier dabei, ein Mori bzw. ein Ivanov, der die Langkawi-Tour mit einer Ausreisserattacke gewinnen konnte. Also gefährliche Fahrer.
Der Vorsprung betrug bei km 80 vier Minuten, also schon relativ viel, deshalb hat das Hauptfeld zu diesem Zeitpunkt begonnen, ordentlich Tempo zu machen.
An dieser Tempoarbeit waren Bouygues Telecom (mit Eeckhout, Swift, Commesso und Siedler), BMC Racing Team (mit Louder und Klimov), Acqua e Sapone (mit Beima, Giling und Vandenbergh) und ag2r-La Mondiale (mit Vandewalle und de Kort) beteiligt. Diese vier Teams konnten den Vorsprung ziemlich schnell kleiner machen.
Bei km 130 dann eine überraschende Attacke von Davide Rebellin. Er kann sich relativ schnell absetzen und kann einen kleinen Vorsprung zwischen sich und das Feld setzen.
Das Hauptfeld war sich jedoch relativ einig, diesen gefährlichen Fahrer nicht einfach entkommen zu lassen und erhöhte nochmals das Tempo.
Der Stand bei km 145:
Gautier (FUJ)
M.Mori (MRM)
Oss (VGB)
Ivanov (RRC)
Tanner (BAR)
+ 23 Sekunden
Davide Rebellin
+ 45 Sekunden Hauptfeld
Der Abstand von Rebellin zur Ausreissergruppe ist extrem geschmolzen, auch das Hauptfeld ist schon relativ nahe an den Ausreissern.
Am Gipfel kann dann Rebellin zur Gruppe aufschliessen und geht mit ihr in die Abfahrt. Der Abstand von Rebellin zum Hauptfeld hat sich aber nicht mehr vergrößert, da das Hauptfeld jetzt ordentlich Tempo macht. Auch andere Teams, die nicht vorne vertreten sind, bauen sich in die Tempoarbeit mit ein.
Rebellin versucht in der Abfahrt immer wieder zu attackieren, kann sich aber nur wenig von den restlichen Ausreissern lösen. Das Hauptfeld scheint sich weiterhin sehr einig zu sein und wird, so wie es momentan ausschaut, die Ausreisser bald erreichen. Der Vorsprung ist mittlerweile auf 20 Sekunden geschmolzen und es sind nur mehr knapp 20 km zu fahren.
Bei km 14 ist es dann soweit. Alle Ausreisser, auch Davide Rebellin werden wieder gestellt und es wird damit zu einem Massensprint kommen. Durch die Attacke von Rebellin mussten einige Fahrer viel Kraft lassen, da des Tempo im Feld ziemlich hoch war. Wie sich das auswirkt, wird man aber erst im Sprint sehen.
Es geht nun ins Finale, es sind nur mehr 5 km zu fahren und das Team von Rock Racing übernimmt nun die Tempoarbeit. Sie schlagen ein extrem hohes Tempo an, es sieht aber so aus, als könnten alle Topsprinter vorne mitdabei bleiben.
Vorne also der Rock Racing Zug, der jedoch nicht so stark erscheint, wie im ersten Moment gedacht.
Noch 3 km zu fahren. Nun bauen sich andere Züge auf. Der Acqua e Sapone Zug scheint relativ stark zu sein auch der Milram und Fuji-Servetto Zug können sich gut vorne platzieren. Der Zug von Bouygues Telecom scheint etwas geschwächt zu sein und kann sich nicht gut platzieren auch bei Ag2R und Barloworld gibt es einige Probleme beim Positionskampf und auch diese Züge können dem von Acqua e Sapone nichts entgegenzusetzen.
Nur mehr 1 km zu fahren und der Acqua Zug noch immer vorne. Henderson bringt jetzt Dean in die perfekte Postion und zieht an. Hinter ihm bringt noch Dumoulin Napolitano in Position, der nun hinter Dean zum Sprint ansetzt. Paolini versucht sich ans Hinterrad von Napolitano zu setzen, einige andere suchen das Hinterrad von Bennati, ders über die rechte Seite versucht. An seinem Hinterrad zieht er jetzt Fischer und Vigano mit. Fischer scheint da etwas stärker zu sein und setzt sich nun neben Bennati. Cooke versucht noch alles um Hunter nach vorne zu bringen, der scheint aber heute nicht um einen Podestplatz kämpfen zu können. Auch Dekkers hat nach der verunglückten Leistung seines Teams wohl keine Chance mehr aufs Podest.
Vorne weg startet nun Dean, der den Sprint wohl von vorne gewinnen will. Hinter ihm kommt jetzt Napolitano, an seinem Hinterrad Paolini und dahinter Petacchi.
Dean mit einer sehr hohen Endgeschwindigkeit und Napolitano kommt noch dran, aber er kann ihn nicht schlagen. Auch Paolini und Petacchi kommen da nicht mehr ran.
Julian Dean gewinnt hier den G.P. Costa degli Etruschi und schlägt den Italienern ein Schnippchen. Dahinter auf Platz zwei und nur um wenige Zentimeter geschlagen landet Danilo Napolitano vor einem starken Luca Paolini auf Platz 3. Vierter wird Alessandro Petacchi, den heute viele auf der Rechnung hatten, jedoch hat der Zug bei Ag2R nicht 100%ig funktioniert. Auf Platz 5 landet ein wieder sehr starker Murilo Fischer und auf den restlichen Top 10 Platzierungen landen Bennati, Vigano, Hunter, Dekkers und Henderson.
Hier der glückliche Sieger, Julian Dean, der sich bei der starken Leistung seiner Mannschaft bedanken darf.
Hier noch die Top 15 dieser Etappe:
1. Julian Dean (ASA)
2. Danilo Napolitano (FUJ)
3. Luca Paolini (MRM)
4. Alessandro Petacchi (ALM)
5. Murilo Fischer (BMC)
6. Daniele Bennati (BTL)
7. Davide Vigano (VGB)
8. Robert Hunter (BAR)
9. Hans Dekkers (RRC)
10. Gregory Henderson (ASA)
11. Filippo Pozzato (ALM)
12. Baden Cooke (BAR)
13. Frederic Amorison (RRC)
14. Pedro Munoz Horillo (KGZ)
15. Steve Chainel (AGR)