2. Etappe:[/size]
Mit der zweiten Etappe der Vuelta a Andalucia stand die Königsetappe auf der Programm. Zwar ist die letzte Etappe ähnlich schwierig, der Anstieg in Summe aber etwas kürzer, sodass keine großen Abstände zu erwarten sind. Auf den letzten 3 Kilometern sind 400 Höhenmeter zu überwinden, also wirklich nur etwas für Klassikerspezialisten und Bergfahrer.
Die Etappe ist mit knapp 145 Kilometern nicht allzu lang, aber es gibt kaum Zeit für die Fahrer sich auszurasten, da es in der hügeligen Landschaft stetig auf und ab geht. Deswegen stehen auch gleich 4 Bergwertungen auf dem Programm, auf die sicher einige Fahrer ein Auge geworfen haben.
Aus diesem Grund versuchten sehr viele Fahrer den Sprung nach vorne und die Anfangsphase war geprägt von ständigen Attacken. Nach etwa 10 Kilometern hatten sich dann ein paar Fahrer gefunden, die für den restlichen Tag die Spitzengruppe bildeten.
Zitat
Gruppe:
HUZARSKI Bartosz (FAR) 27.10.1980
MORENO BAZAN Javier (RNT) 18.07.1984
SCHÄR Michael (APP) 29.09.1986
GESCHKE Simon (CWO) 13.03.1986
DELAGE Mickael (COF) 06.08.1985
SCHMITT Alexander (LTB) 18.08.1989
SERGENT Jesse (FDJ) 08.07.1988
MORTON Lachlan (GRM) 02.01.1992
Eine sehr große Gruppe, in der sehr viele Teams vertreten waren. Unter anderem auch der momentan Zweitplatzierte in der Gesamtwertung, Jesse Sergent. Eine sehr ausgeglichene Gruppe, die mit Delage, Geschke etc. ein paar endschnelle Leute und Fahrer, die gut über Hügel kommen, mit Morton einen sehr starken Bergfahrer und Sergent einen Zeitfahrspezialisten in sich hatte.
Die Gruppe arbeitete trotz ihrer Größe ausgezeichnet zusammen und konnte einen guten Polster herausfahren. Im Feld waren die anderen Teams aber darauf bedacht, der Gruppe keinen zu großen Vorsprung zu geben, sodass das Tempo auf der gesamten Etappe sehr hoch war.
Die erste Bergwertung des Tages wartete bereits nach 21 Kilometern. Die Gruppe war zu diesem Zeitpunkt bereits 2:30 Minuten vor dem Feld. An dieser Wertung attackierte Schmitt als erster und konnte sich diese somit holen.
Zitat
1.BW (Kat.2):
1.SCHMITT Alexander (LTB) 18.08.1989
2.GESCHKE Simon (CWO) 13.03.1986
3.HUZARSKI Bartosz (FAR) 27.10.1980
4.MORENO BAZAN Javier (RNT) 18.07.1984
5.SCHÄR Michael (APP) 29.09.1986
6.DELAGE Mickael (COF) 06.08.1985
Nach weiteren 20 Kilometern wartete der schwierigste Anstieg des Tages hinauf zum Puerte del Torcal. Hier warteten im Schnitt um die 12% Steigung, stellenweise deutlich mehr. Einige Fahrer hatten hier bereits Schwierigkeiten, das Tempo der besseren Bergfahrer wie Morton zu halten. Schlussendlich sicherte Huzarski die Wertung.
Zitat
2.BW (Kat.1):
1.HUZARSKI Bartosz (FAR) 27.10.1980
2.MORENO BAZAN Javier (RNT) 18.07.1984
3.SCHÄR Michael (APP) 29.09.1986
4.GESCHKE Simon (CWO) 13.03.1986
5.DELAGE Mickael (COF) 06.08.1985
6.SCHMITT Alexander (LTB) 18.08.1989
Nach dieser Bergwertung hatten die Fahrer dann die Möglichkeit, sich ein wenig zu erholen und die Kräfte für das Finale zu sammeln. Über den Anstieg hinauf war das Tempo der Gruppe nicht so hoch, da nicht die besten Bergfahrer vorne zu finden waren und hinten im Feld weiterhin an der Temposchraube gedreht wurde. Der Abstand betrug dann etwa um die 6 Minuten, sollte in Folge aber nicht mehr größer werden.
Nach 90 Kilometern wartete dann die dritte von vier Bergwertungen, die abermals einen neuen Sieger stellte.
Zitat
3.BW (Kat.3):
1.GESCHKE Simon (CWO) 13.03.1986
2.MORENO BAZAN Javier (RNT) 18.07.1984
3.SCHMITT Alexander (LTB) 18.08.1989
Nach dieser Bergwertung sollte dann der Showdown folgen, denn es wurde deutlich welliger und ging stetig auf und ab, sodass die Gruppe es schwer hatte, den Vorsprung konstant zu halten. Das Feld konnte auf den folgenden Kilometern zum Zwischensprint gleich 3 Minuten wegmachen, sodass der Gruppe für die verbleibenden 30 Kilometer nur mehr 2 Minuten übrig blieben.
Den Zwischensprint konnte sich dabei Delage recht locker sichern. Die Wertungen am heutigen Tag waren allesamt nicht wirklich hart umkämpft und man merkte, dass die Gruppe trotz allem auf den Etappensieg spekulierte.
Zitat
1.SW:
1.DELAGE Mickael (COF) 06.08.1985
2.SCHMITT Alexander (LTB) 18.08.1989
3.SCHÄR Michael (APP) 29.09.1986
Sollte die Gruppe durchkommen, dann hätte ein Morton wahrscheinlich die besten Karten, aber auch Schär, Geschke, Moreno etc. konnten schon beweisen, dass sie gut über Hügel hinüberkommen, obwohl das Finish doch schon sehr einer Bergankunft ähnelt.
Schlussendlich hatte die Gruppe dann aber doch keine Chance, denn 5 Kilometer vor dem Anstieg war der Vorsprung bereits auf unter eine Minute geschrumpft und im Feld wurde jetzt erst so richtig Tempo gemacht. Schon etwas überraschend, da immerhin 8 von 14 Teams in der Gruppe vertreten waren. Die anderen Teams hatten aber große Ambitionen und somit war der Ausreißversuch einige hundert Meter vor dem Schlussanstieg zu Ende.
In den Schlussanstieg hinein setzte als erstes Chris Froome eine Attacke. Diese war extrem stark und der Vuelta Zweite konnte sofort eine große Lücke aufmachen. Capecchi und Duarte sahen ebenfalls ihre Möglichkeit und attackierten ebenfalls. Sie versuchten den Anschluss zu Froome zu finden. Dahinter war das Feld kurz geschockt und es dauerte ein bisschen, bis das Feld wieder kontrolliert Tempo machen konnte. Omega, Lotto, UHC, Garmin etc. waren dann aber gleich mit einigen Fahrern vorne vertreten, sodass der Vorsprung auf Froome und Co. erstmal konstant blieb bzw. in Folge dann wieder zu sinken begann.
Durch die hohe Tempoarbeit zeichnete sich bereits ab, dass das Feld noch komplett zerfallen würde. Auf dem kurzen Flachstück, das etwa 2 Kilometer vor dem Ziel begann, lief das Favoritenfeld wieder etwas zusammen und auch Froome konnte wieder gestellt werden. Danach begann unter den Favoriten abermals ein Positionskampf, um optimal in die letzten 1400 Meter Steigung hinein zu gehen. Am steilsten Stück versuchten es dann Stetina und Rolland, aber noch immer waren ein paar Helfer, wie Visconti, Cataldo, Gusev, Tiernan Locke etc. dabei, sodass diese auch nur wenige Meter wegfahren konnte. An der Flamme Rouge waren die rund 20 Fahrer wieder beisammen und die nächste Attacke folgte. Albasini war noch mit dabei und probierte es mit einer Attacke. Niemand schien den Schweizer auf der Rechnung zu haben, deswegen konnte er eine kleine Lücke herausfahren. Taaramae, Leipheimer und Coppel sahen aber eine Bedrohung durch diese Attacke und setzten schlussendlich nach. Ihnen konnte aber ansonsten keiner mehr folgen und das nun mehr kleine Feld zerfiel nun endgültig.
Rolland, Pinot und Zubeldia waren die Fahrer dahinter, die versuchten den Anschluss zu halten, aber nicht mehr rankommen sollten.
Albasini hatte zu Beginn seiner Attacke die notwendigen Meter herausgeholt, um nicht mehr gestellt zu werden. Mit einer kleinen Lücke von 2 Sekunden folgten aber bereits Taaramae, Coppel und Leipheimer. Fahrern wie Zubeldia fehlte dann im entscheidenden Augenblick einfach die Spritzigkeit um ebenfalls mit entsprechendem Druck zu kontern. Rolland konnte sich nach seiner frühen Attacke noch als 5ter retten.
[size=85]Der Schweizer überrascht die Favoriten ein wenig und holt mit seiner Attacke den Etappensieg
Levi Leipheimer sollte also die Führung behaupten und hat nun alle Karten in der Hand, diese auch bis zum Ende der Rundfahrt zu behalten.
Tagesergebnis:
1.ALBASINI Michael (ALM) 20.12.1980
2.TAARAMAE Rein (OPQ) 27.04.1987 + 2 sek.
3.COPPEL Jérôme (GEC) 06.08.1986
4.LEIPHEIMER Levi (UHC) 24.10.1973
5.ROLLAND Pierre (RNT) 10.10.1986 + 7 sek.
6.ZUBELDIA AGIRRE Haimar (GRM) 01.04.1977 + 12 sek.
7.PINOT Thibaut (FDJ) 29.06.1990
8.STETINA Peter (LTB) 08.08.1987 + 16 sek.
9.BOUET Maxime (COF) 03.11.1986
10.VERDUGO MARCOTEGUI Gorka (RNT) 04.11.1978
11.RATTO Daniele (FAR) 05.10.1989 + 19 sek.
12.COSTA Rui Alberto Faria (MOV) 05.10.1986
13.WEENING Pieter (CWO) 05.04.1981
14.BARTA Jan (APP) 07.12.1984
15.HIVERT Jonathan (ALM) 23.03.1985 + 24 sek.
16.MINARD Sébastien (COF) 23.06.1982
17.DI GREGORIO Rémy (FDJ) 31.07.1985
18.GAVAZZI Francesco (ALM) 01.08.1984 + 29 sek.
19.MATTHEWS Michael (FAR) 26.09.1990
20.FROOME Chris (GEC) 20.05.1985
21.MARCATO Marco (COF) 11.02.1984 + 33 sek.
22.CAPECCHI Eros (CWO) 13.06.1986
23.TIERNAN-LOCKE Jonathan (UHC) 26.12.1984 + 36 sek.
24.CATALDO Dario (OPQ) 17.03.1985
25.GUSEV Vladimir (GRM) 04.07.1982
Restl. Helfer (Ausreißer des Tages(Außer A. Schmitt), Helfer, die im letzten Renndrittel für Tempo gesorgt haben) + 1.29 sek.
Gruppetto (u.a. mit den Sprintern um Galimzyanov, Sagan, Viviani usw) + 4.49