Trofeo Bunyola (1.1)

#1 von buffy , 12.02.2009 00:24

Hallo und herzlich Willkommen zur diesjährigen Trofeo Bunyola (Kategorie 1.1). Heute senden wir Ihnen am späten Abend eine Zusammenfassung des vierten Teiles der Mallorca Challenge auf der spanischen Sonneninsel. Nachdem die ersten beiden Abschnitte relativ flach waren, mussten die Fahrer bereits Gestern einige Gipfel meistern und heute wurde das Profil dann relativ schwer. Von vielen Radfans wurde diese Trofeo Bunyola spannend erwartet, denn dieses Rennen wurde im letzten Jahr nicht gefahren und es ist sozusagen eine Neuauflage. Insgesamt muss das Peleton heute fünf Berge der zweiten Kategorie bezwingen, wobei die Entscheidung eindeutig am Coll de Soller fallen dürfte, der gute zehn Kilometer vor dem Ziel der 143km langen Etappe im Weg steht.

Es waren heute also eben jene Klassikerspezialisten gefragt, die ansonsten bei Rennen in den Ardennen beispielsweise das Podium stürmen. Davide Rebellin, Sylvain Chavanel, Michael Rogers, Cadel Evans, Leonardo Bertognolli oder Antonio Colom - die Liste der im Vorfeld gehandelten Favoriten war sehr lang, standen doch heute Morgen auch einige prominente Namen der Szene am Start. Doch nun ist genug geredet, steigen wir ein in die Zusammenfassung des heutigen Abschnitts mit unserem Kommentar Karsten Migels.

Auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen zur Trofeo Bunyola 2009. Es herrscht hier ein wunderbares Wetter, die Sonne strahlt den Fahrern entgegen und heute können wir ein extrem spannendes Rennen erwarten. Unmittelbar nach dem Start entwickelte sich ein unglaublich hektisches Rennen, das viele Gruppen fand, die aber am Ende nicht vom Feld wegkamen. Zunächst versuchten es Markus Fothen (SIL), sowie Mauro Finetto (MRM). Aber das Feld war sehr aufmerksam und einen Mann wie Markus Fothen, der in diesem Terrain bekanntlich sehr gut zurechtkommt, wurde von den Favoritenteams einfach nicht fahren gelassen. Selbiges Schicksal ereilte auch das nächste Duo. Der junge Kolumbianer Pantano (BTL) löste sich gemeinsam mit dem Schweizer Johann Tschopp (TSV), aber auch den Eidgenossen Tschopp ließ das Feld zu diesem Zeitpunkt des Rennens einfach nicht gewähren. Die Attacken nahmen aber kein Ende und als nächstes entstand erstmals eine größere Ausreißergruppe, die mit folgenden Fahrern bestückt war: Mandri, Mangel (beide LIQ), Carcia, Gusev (KAT), sowie Ermeti (BMC). Vielleicht war es Ermeti dann auch nicht ganz unrecht, als das jagende Feld auch diese Gruppe wieder stellte, denn seine Begleiter waren jeweils zu zweit und so wären seine Chancen auf einen Etappensieg gegen Null gegangen. Doch das Rennen ruhte nicht und sofort lancierte Ex-Weltmeister Igor Astarloa (ASA) seine Attacke. Das Problem dabei war nur, dass Astarloa keine Begleiter fand und somit alleine die Flucht antrat. Allerdings war das Feld auch in diesem Fall immer wachsam und ließ ihn nie weiter als zwei Minuten weg, ehe man ihn bereits bei der ersten Überfahrt des Coll de Soller wieder schnappte, als es noch knapp über 50 Kilometer bis ins Ziel waren.


Kämpfte verbissen, aber er war für die Favoriten einfach zu gefährlich: Markus Fothen (Silence-Lotto)[/size]

Mit dem Valdemossa und der zweiten Überfahrt standen aber immernoch zwei Berge im Weg der Fahrer. Am Valdemossa zog Benoit Vaugrenard vom eidgenössischen Cervelo Test-Teams das Tempo richtig an, allerdings war der Berg nicht so schwer und die Abfahrt relativ lang, so dass das teils aufgesprengte Feld wieder halbwegs zusammenrollte und am Ende eine gut 70-köpfige Gruppe in den entscheidenten Anstieg zum Coll de Soller gingen. Und auch an diesem Anstieg ergriff wieder das Cervelo-Team die Initiative und Antonio Colom, sowie Leonardo Bertagnolli attackieren als Duo und so bildete sich eine Favoritengruppe, die alle Bemühen des Liquigas-Teams, das Feld zusammenzuhalten, zu Nichte machte. Schlussendlich hatte sich eine echte Spitzengruppe mit fünf Mann gebildet:

Davide Rebellin (MRM)
Luca Paolini (MRM)
Alexandre Kolobnev (TSV)
Angel Vicioso (BMC)
Giovanni Visconti (THR)


Vorallem das Milram-Team hatte in dieser starken Spitzengruppe natürlich die Fäden in der Hand. Doch die Tempoverschärfung hatte vorallem zur Folge, das sich jetzt mehrere Gruppen bildeten. Unmittelbar hinter der Spitzengruppe um Rebellin versammelten sich zunächst fünf Mann, doch im weiteren Verlauf des Anstiegs sogar insgesamt 15 Mann, die die fünf Mann in Front jagten, am Gipfel aber immernoch einen Rückstand von 23 Sekunden hatte. Hier ein Überblick über die 15 Mann, die sich auf die direkte Verfolgung der Spitze machten:

Gusev, Ivanov, Lloyd (KAT) - Gutierrez, Larsson, Evans (SIL) - Bertagnolli, Colom (CTT) - Cobo, Chavanel (FUJ) - Pardilla (BTL) - Le Mevel (ASA) - Zaballa (THR) - Rogers (RRC) - Soler (BAR)

Natürlich krachten diese Fahrer mit voller Fahrt in die Abfahrt, aber immerwieder war es vorallem Zaballa, der seinem Teamkameraden Visconti an der Spitze helfen wollte und somit das Tempo zu verschleppen versuchte. Obwohl sie etwas näher kamen, schien das Rennen fünf Kilometer vor dem Ziel beinahe entschieden, das der Vorsprung nur unwesentlich zusammengeschmolzen war. Hinter der großen 15 Mann-Gruppe befanden sich zudem fünf weitere Fahrer, die den Anschluss aber zu keinem Zeitpunkt herstellen konnten. Es handelte sich dabei um Carcia und Kangert (beide KAT), Plaza (BAR), Hesjedal (RRC), sowie Pineau (LIQ). Obwohl diese fünf am Gipfel des Coll de Soller nur elf Sekunden hinter der großen Gruppe waren, verloren sie in der Abfahrt mächtig Zeit und kamen im Ziel mit über einer Minute Rückstand an. Doch die spannende Frage war, kommt die größere Gruppe nochmal an Rebellin & Co. dran?

Visconti, Vicioso und Kolobnev hatten taktisch eine schwere Position, denn eines war klar, sie müssen bis zum Ziel mit den beiden Milram-Fahrern harmonieren, um überhaupt mit einem Vorsprung ins Ziel zu kommen, aber es war auch klar, dass Rebellin und Paolini taktisch gesehen einen glasklaren Vorsprung hatten. Doch die drei entschieden sich für die erste Variante und fighteten, um die Gruppe durch zu bringen, in der Hoffnung, am Ende die Gunst der Stunde nutzen zu können. Als noch zwei Kilometer zu fahren waren und der Vorsprung vor der großen Verfolgergruppe immernoch 27 Sekunden betrug war relativ klar, dass die 5-köpfige Spitzengruppe heute den Sieg unter sich ausmachen wird. Man sah vorallem Vicioso und Visconti viel miteinander reden, es schien, als ob sich die beiden eine Taktik gegen die Milram-Männer zurechtlegen würden. Ob es was bringt?

Der letzte Kilometer. Die Flame Rouge. Die Spanier hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Siesta bereits beendet und waren überall am Straßenrand. Rebellin war in der vordersten, der wohl schlechtesten Position, aber das war ihm egal, dann sein Teamkollege Luca Paolini war direkt am Hinterrad. Giovanni Visconti lauerte an eben jenem Paolini-Hinterrad, während Vicioso und Kolobnev noch keine feste Position bezogen hatten, als Rebellin den Sprint von vorne eröffnete. Paolini direkt an seinem Hinterrad. Es sind noch 200m. Paolini geht jetzt aus dem Windschatten seines Landsmannes und Teamkollegen Rebellin, aber das ist früh, sehr früh, vielleicht sogar zu früh, denn Giovanni Visconti scheint jetzt der schnellere Mann zu sein. Vicioso und Kolobnev sind geschlagen, Rebellin hat sich für Paolini aufgeopfert und nun gibt es hier das italienische Duell zwischen Visconti und Paolini. Visconti kommt jetzt richtig auf, Paolini beißt auf die Zähne, Visconti jetzt fast auf gleicher Höhe, der Tigersprung ... Paolini! Luca Paolini! Der erfahrene Italiener jubelt hier, während Visconti genervt auf seinen Lenker schlägt. Das war hauchdünn, aber Luca Paolini hat die gute Vorlage von Davide Rebellin gerade so ins Ziel gebracht und somit den Sieg für die hellblauen Milram-Männer perfekt gemacht. Rebellin wird zudem noch Dritter, während Vicioso und Kolobnev austrudelnden und hier die Plätze vier und fünf belegen. In der großen Verfolgergruppe gab es noch eine Attacken, aber alle wurden vereitelt und den Sprint der 15 Mann gewann Christophe Le Mevel (ASA) vor seinem Landsmann Sylvain Chavanel (FUJ). Wir verabschieden uns also mit dem Bild des Siegers und dem Ergebnis der Trofeo Bunyola 2009. Wir würden uns freuen, wenn sie auch Morgen zur abschließenden Trofeo Calvia wieder einschalten würden. Bis dahin wünschen wir eine gute Nacht!


[size=80]Überraschender, aber verdienter Sieger der Trofeo Bunyola 2009: Luca Paolini vom Team Milram


Endergebnis:
1. Paolini (MRM)
2. Visconti (THR)
3. Rebellin (MRM)
4. Kolobnev (TSV)
5. Vicioso (BMC) + 0:24 Min.
6. Le Mevel (ASA)
7. Syl. Chavanel (FUJ)
8. Ivanov (KAT)
9. Bertagnolli (CTT)
10. Pardilla (BTL)
11. Gusev (KAT)
12. Evans (SIL)
13. Rogers (RRC)
14. Zaballa (THR)
15. Lloyd (KAT)
16. Gutierrez (SIL)
17. Larsson (SIL)
18. Colom (CTT)
19. Cobo (FUJ)
20. Soler (BAR)
21. Pineau (LIQ) + 1:12 Min.
22. Hesjedal (RRC)
23. Kangert (KAT)
24. Plaza (BAR)
25. D. Garcia (KAT)

buffy  
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