La Flèche Wallonne (WS2)

#1 von freire , 26.05.2012 05:06

Fleche Wallonne 2012

Als zweites der drei Ardennen-Klassiker steht nun der Fleche Wallonne auf dem Programm und im Gegensatz zu dem Amstel Gold Race findet dieses Rennen auch wirklich in den Ardennen statt. Der Fleche Wallonne gehört seit der Einführung der ProTour zu den wichtigsten Rennen des Welt, doch zählt es nicht zu den fünf Monumenten des Radsports. Dies war in der Vergangenheit noch anders. In den 60ern und 70er Jahren gab es nicht fünf, sondern acht wichtige Rennen, die die prestigeträchtigsten waren. Neben den fünf heutigen Monumenten und dem Fleche Wallonne gehörten auch noch Gent-Wevelgem und Paris - Brüssel zu dieser Kategorie von Rennen. Dies alles interessiert die Fahrer heute wenig. Der aktuelle Kurs vielleicht schon mehr:

Die Anfangsphase des Rennens ist fast durchgehend flach. Nach 70,5 km erfolgt die erste Passage an der Mur de Huy, die insgesamt im Lauf des Rennens dreimal zu bewältigen sein wird. Man begibt sich nun auf eine 92,5 km lange Schleife, auf der fünf Anstiege liegen. Der erste 84 km vor dem Ziel. Die Côte de Peu d’Eau ist 2,7 km lang und im Schnitt 3,9% steil. 78,5 km folgt die Côte de Haut-Bois, die 1,6 km lang und im Schnitt 4,8% steil ist. Der nächste Anstieg, Côte de Groynne (2 km lang, 3,5% Durchschnittssteigung), steht dann erst wieder 53 km vor dem Ziel auf dem Programm. Es folgen die Côte de Bohisseau 47 km vor dem Ziel (1,3 km lang, 7,6% im Schnitt steil) und die Côte de Bousalle (1,7 lang, 4,9% Durchschnittssteigung) 44 km vor dem Ziel.

Nach einer Abfahrt und einem kurzen Flachstück geht es zum zweiten Mal zur Mur de Huy. Die zweite Passage erfolgt 31 km vor dem Ziel. Der legendäre Anstieg ist 1,3 km lang und im Schnitt 9,3% steil. Es geht nun auf eine weitere Runde im Norden von Huy. Auf dieser Runde liegen nochmal zwei schwierige Anstiege. Im Vergleich zum letzten Jahr wird diesmal eine andere Runde gefahren, die deutlich schwieriger ist. Die Côte d’Amay wird 14,5 km vor dem Ziel erreicht. Der Anstieg ist 1,5 km lang und im Schnitt 6,7% steil. Die Côte de Villers-de-Bouillet liegt 8,5 km vor dem Ziel. 1,2 km ist dieser Anstieg lang und im Schnitt 7,5% steil. Danach geht es in die Abfahrt nach Huy und dann ein letztes Mal die Mur hinauf ins Ziel.

Das Rennen startete um 11:45 in Charleroi in eine unruhige Anfangsphase. Es gab viele Attacken und viele wurden zurückgeholt, da die Favoritenteams keine zu starke Gruppe weglassen wollten, sonst könnten entscheidene Kräfte kurz vor der Mauer von Huy fehlen, wenn es darum geht den eigenen Kapitän zu platzieren. Erst nach 50 Kilometern konnten sich dann vier Fahrer absetzen. Zum Leidwesen der Belgier konnte sich keiner ihrer Landsmänner in der Gruppe platzieren. Zwei Spanier, eine Luxemburger und ein Deutscher schafften es in die Gruppe. Der stärkste Fahrer für solche Rennen sollte Mikel Astarloza sein. Der Baske führt seit Juni 2011 für die baskische Enklave Cofidis. Zuvor verbüßte er eine Dopinsperre. Auch Laurent Didier ist kein schlechter Fahrer an Hügeln. Danilo Hondo und Francesco Anton sind hingegen eher der Sprinterfraktion zuzuordnen.

Gruppe:

DIDIER Laurent (OPQ) 19.07.1984
ANTON MARIN Francesco (EUS) 05.11.1988
ASTARLOZA CHAURREAU Mikel (COF) 17.11.1979
HONDO Danilo (LAM) 04.01.1974

Die vier Ausreißer bauten ihren Vorsprung schnell aus und hatten schon nach zehn Kilometern Flucht, also bei Kilometer 60 zwei Minuten Vorsprung. Wenige Kilometer später wurde dann die Mur de Huy zum ersten Mal passiert. In der Spitzengruppe fuhr Mikel Astarloza als erster über den Zielstrich, doch noch war dies nur von geringer Bedeutung. Im Feld passierte derweil noch nicht viel. Das regnerische Wetter sorgte dafür, dass sich viele Fahrer, die vielleicht eine frühe Attacke setzen wollten, lieber im Feld versteckten. So fuhr das Peloton geschlossen über den Hügel hinweg.

Weitere 30 Kilometer später, bei der Halbzeit des Rennens war der Vorsprung auf 7:18 Minuten gestiegen. Noch kein bedrohlicher Vorsprung, da das Rennen vor allem im zweiten Teil schwerer wird und immer mehr Teams in die Nachführarbeit einsteigen um den Vorsprung bald dann auch mal etwas zu reduzieren. Zudem ist die Gruppe auch nur vier Mann groß und es sind keine ausgesprochenen Spezialisten für die Rennen in den Ardennen dabei.

Nun eine sehr interessante Aufgabe im Feld. Der Luxemburger Andy Schleck, Tour de France Sieger 2010, gibt das Rennen auf und steigt in den Mannschaftswagen. Das schlechte Wetter wird ihm wohl nicht allzu gut bekommen haben. Für Saxo Bank aber nur ein kleines Problem, schließlich haben sie mit Fahrern wie Mollema, Kreuziger oder Fuglsng noch genug Fahrer, die Schleck ersetzen können.

Nach der Aufgabe von Andy Schleck zog das Feld das Tempo mehr und mehr an. Als die Côte de Bousalle überquert wurde, betrug der Vorsprung nur noch drei Minuten. Bisher gab es aber keine weiteren Attacken. Das Feld war allerdings schon etwas ausgedünnt. Nicht wie man das von Tour de France Bergetappen kennt, aber einige Helfer fehlten hier schon ihren Kapitänen.

Eine weitere Aufgabe wird vermeldet und es ist der nächste Tour de France Sieger. Cadel Evans vom Lampre Rennstall steigt vom Rad und übergibt die Verantwortung für ein gutes Resultat in die Hände von Enrico Gasparatto. Als noch 30 Kilometer zu fahren sind, geht es zum zweiten Mal die Mur de Huy hinauf. Dieses Mal gibt es einige Attacken. Niki Terpstra von Rabobank kann sich zusammen mit El Fares von Cofidis und Giovanni Visconti von Omega Pharma absetzen. Zu dritt fahren sie zur Ausreißergruppe vor. Didier und Astarloza verausgaben sich von nun an komplett. Doch auch dieses Opfer kann nicht verhindern, dass die sieben Fahrer 20 Kilometer vor dem Ziel eingeholt werden. Auch weitere Attacken von Devenyns oder Flecha werden verhindert.

Der drittletze Anstieg ist die Côte d'Amay. Verschiedene Fahrer versuchen hier dem recht klein gewordenen Feld zu entkommen. Die Attacken zuvor hatten das Feld aufsplittern lassen und Fahrer wie zum Beispiel Sylvain Chavanel, Richie Porte, Daniel Moreno oder auch Paul Martens waren nicht mehr im Feld zu finden. Attacken gab es an der Côte d'Amay unter anderem von den beiden Belgiern van den Broeck und Hermans, die für die Teams BMC und Lotto Belisol fuhren. Doch auch wenn beide gut harmonierten, konnten sie sich dem Feld nicht nicht auf Dauer entziehen und wurden noch vor der Côte de Villers-le-Bouillet eingeholt. Dort versuchte es dann wiederum Alexander Kolobnev mit einer Attacke. Der Russe fand in dem Lampre Profi Marzano und dem FDJ Talent Serry zwei gute Mitstreiter und zu dritt versuchten sie das Feld auf Abstand zu halten. Doch erneut fand sich eine starke Allianz im Feld und so wurden die drei acht Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Weitere Attacken gab es vor der Mur nicht mehr. Alle Teams versuchten nun ihre Kapitäne nach vorne zu bringen.

Nun geht es in die Mur rein. 1,3 Kilometer lang mit 9,3 Prozent Steigung. Saxo Bank übernimmt die Kontrolle. Jakob Fuglsang setzt sich an die Spitze und versucht seinen Kapitän, Bauke Mollema der an dritter Stelle fährt vorne zu halten. Zwischen den beiden noch Roman Kreuziger. Diese drei sind gut drauf so scheint es. Andy Schleck ja schon länger nicht mehr vorne dabei. Fuglsang geht nun raus. Diese Situation nutzt Nibali um mit Daniel Martin am Hinterrad nach vorne zu ziehen. Kreuziger fällt auch zurück und Mollema muss aich dran hängen. Dahinter dann die beiden Belgier Gilbert und Vanendert dabei. Auch Samy Sanchez ist dabei. Der Fleche Wallonne war immer sein Rennen. Während es bei Amstel Gold und Liege - Bastogne - Liege schon länger nicht mehr für Top 5 Platzierungen gerreicht hat. Auch Simon Gerrans ist dabei. Bauke Mollema attackiert nun! Es sind noch 700 Meter und der Niederländer zieht kräftig am Horn. Nibali fällt so zurück. Martin kann noch mitgehen. Vanendert und Gilbert müssen auch eine kleine Lücke lassen. Sanchez sit hingegen noch gut drauf und geht an den beiden vorbei. Mollema kann eine Lücke reißen und nur Martin kann ihm folgen. Hesjedal schiebt sich nun nach vorne und hängt sich an Vanendert's Hinterrad. Martin geht an die Spitze! Der Ire macht Tempo und Mollema kann ihm nicht folgen. Das Ziel kommt für Martin nun immer näher. Wenn er nicht einbricht oder ein Fahrer mit Überform von hinten kommt, kann dies reichen. Mollema scheint geschlagen. Dieser blickt sich schon um. Daniel Martin kann tatsächlich den Fleche gewinnen! Ein ganz starker Sieg des BMC Fahrers. Mollema kann sich dann mit letzter Kraft noch vor Sanchez ins Ziel retten. Gilbert sprintet auf Platz vier vor Hesjedal. Vanendert wird Sechster. Gerrans kommt auf Platz sieben vor de Gendt und Martin's Teamkollege Nibali. Enrico Gasparotto vollendet dann die Top 10. Auf den Plätzen 11 - 15 liegen Navarro, Degand, Horner, Nordhaug und Sanchez.

Resultat
1. Daniel Martin (BMC)
2. Bauke Mollema (SAX) -2 sek.
3. Samuel Sanchez (RNT)
4. Philippe Gilbert (FDJ)
5. Ryder Hesjedal (GRM)
6. Jelle Vanendert (LTB) -5
7. Simon Gerrans (GEC) -6
8. Thomas de Gendt (RAB)
9. Vincenzo Nibali (BMC) -8
10. Enrico Gasparotto (LAM) -12
11. Daniel Navarro (COF)
12. Thomas Degand (LTB)
13. Christopher Horner (QPL) -15
14. Lars Petter Nordhaug (GEC)
15. Luis Leon Sanchez (EUS) -18

 
freire
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