Etappe 7[/size]
Herzlich Willkommen zur ersten Bergankunft der diesjährigen Tour de France. Die heutige Etappe verspricht sehr interessant zu werden und aufgrund der Bergankunft ist auch ein neuer Träger des gelben Trikots zu erwarten.
Bisher war es nur Fabian Cancellara vorbehalten, das gelbe Trikot anzuziehen. Aufgrund der schwere des Schlussanstieges ist aber mit großer Wahrscheinlichkeit ein neuer Träger zu erwarten. Dafür würden einige Fahrer in Frage kommen, die bereits im Prolog sehr stark gewesen waren. Unter anderem Bradley Wiggins, aber auch ein Tejay Van Garderen, Chris Froome oder Ryder Hesjedal haben heute gute Chancen, in das gelbe Trikot zu schlüpfen.
Fabian Cancellara wurde im Vorfeld zur heutigen Etappe über seine Chancen das Trikot zu verteidgen gefragt: "Heute wartet die erste Bergankunft und wenn ich realistisch bin, dann sollte ich keine Möglichkeit haben, das Gelbe heute verteidgen zu können. Der Anstieg ist sehr steil und sollte für Abstände sorgen. Dennoch werde ich es nicht kampflos aufgeben und ich habe schon öfters beweisen können (Anm. Tour de Suisse), dass ich auch kürzere Anstiege sehr gut überwinden kann."
Fabian Cancellara im Interview kurz vor dem Start
Das angesprochene Profil wird nun eingeblendet:
Im Grunde ist die Etappe bis hin zum Schlussanstieg nicht allzu schwer, da nur wenige Anstiege zu überwinden sind. Dennoch werden diese eine Rolle spielen, da die meisten mit über 6% sicher nicht spurlos an den Fahrern vorbeigehen werden.
Die letzten Kilometer auf dem Col de Grosse Pierre werden sicher noch kein Problem darstellen, da es noch sehr weit ins Ziel ist und das Tempo im Feld wahrscheinlich nicht hoch sein wird. Der Col du Mont de Fourche hingegen könnte bei entsprechendem Rennverlauf für einige Fahrer zum Problem werden.
Kurz und steil beschreibt die Anstiege am heutigen Tag sicherlich am besten und so auch den Schlussanstieg.
Auf knapp 6 Kilometer wartet eine im Schnitt 8,5% steile Steigung auf die Fahrer und somit der steilste Schlussanstieg der Tour de France. Die Tour kann man zwar mit Sicherheit heute nicht gewinnen, wer aber nicht in Schlagdistanz bleibt, könnte sie heute schon verlieren. Anhand der Grafik erkennt man, dass das steilste Stück auf den letzten Metern vor dem Ziel warten. Spätestens hier sollte die Entscheidung um den Tagessieg fallen.
Einige Favoriten wurden bereits genannt, unter anderem Chris Froome, Ryder Hesjedal, Bradley Wiggins, Samuel Sanchez etc., die typischen Bergfahrer eben, die in der bisherigen Saison schon sehr erfolgreich waren.
Es wartet also ein spannendes Finale auf die Fahrer und die Ausreißergruppe sollte ihren Beitrag zu dieser Spannung liefern. Immerhin suchten Fahrer wie Sandy Casar oder Gustav Erik Larsson den Weg in die Gruppe, um das Feld entsprechend zu fordern.
Ausreißergruppe:
Casar(ALM)
Kittel(VCD)
Maaskant(VCD)
Vanmarcke(RAB)
Kluge(APP)
Larsson(AND)
Die Zusammensetzung war sehr interessant und wäre wahrscheinlich in Hinblick auf die Gesamtwertung keine Gefahr gewesen, wäre da nicht Sandy Casar mit von der Partie. Der Franzose ist als guter Rundfahrer bekannt, auch wenn noch die großen Erfolge ausgeblieben sind. Trotzdem war man sich im Feld der Gefahr, die von Casar ausging, bewusst und deshalb führten einige Teams als Reaktion sehr früh im Feld nach.
In erster Linie war das das Team des Träger des gelben Trikots, FDJ. Sie bekamen aber recht zeitig Unterstützung von Garmin, Omega und auch GreenEdge, die mit ihren Kapitänen wohl am Schlussanstieg etwas erreichen wollten.
Durch die anfängliche Arbeit von Rabobank blieb der Vorsprung der Gruppe zu Beginn noch relativ gering. Man sah das Bemühen des Teams, die Gruppe nicht so groß werden zu lassen, gegen diese 6 Fahrer war das Team aber in der Anfangsphase machtlos und sie zeigten in Folge auch kein Interesse mehr an der Nachführarbeit.
Kurz nach Halbzeit der Etappe wartete Zwischensprint des Tages. Die Position war nicht unbedingt optimal gewählt, da sich die Fahrer mitten im Anstieg hinauf zum Col de Grosse Pierre befanden, trotzdem war dies eine reine Angelegenheit für die Sprinter. Das Tempo war bis zu dem Zeitpunkt auch in der Gruppe noch nicht zu hoch gewesen, sodass Kittel keine Probleme hatte, diesen für sich zu entscheiden. Vanmarcke und Kluge mussten sich dem jungen Deutschen klar geschlagen geben, belegten aber ganz klar Platz 2 und 3.
Mit einem Rückstand von knapp 5 Minuten erreichte dann bereits das Feld den Sprint, den Cavendish vor Sagan für sich entschied.
1. Sprintwertung:
1.Kittel(VCD)
2.Vanmarcke(RAB)
3.Kluge(APP)
4.Maaskant(VCD)
5.Larsson(AND)
6.Casar(ALM)
+ 4:40 Min.
7.Cavendish(OPQ)
8.Sagan(COF)
9.Davis(ARG)
10.Lightart(RAB)
11.Martin(ALM)
12.Farrar(BMC)
13.Renshaw(BMC)
14.Wiggins(OPQ)
15.van Garderen(SAX)
Nach der Sprintwertung war dann eine Uneinigkeit in der Gruppe zu spüren, da Kittel und Maaskant nicht mehr mitführen wollten, sodass Casar reagierte und diese durch eine Tempoverschärfung am Col de Grosse Pierre abhängte. Somit waren nur mehr Vanmarcke, Kluge, Larsson und eben Casar vorne vertreten.
Da man im Feld hauptsächlich aufgrund des Sprints das Tempo so angezogen hatte, wurde auch hinten wieder etwas rausgenommen, sodass der Vorsprung an der ersten Bergwertung schlussendlich wieder knapp auf 6 Minuten ansteigen konnte.
An der angesprochenen Bergwertung war dann nur Larsson an den Punkten interessiert, sodass es kein Problem für den Schweden war, sich diese zu sichern. Kluge sicherte sich den verbleibenden Punkt.
1. Bergwertung (3.Katg.):
1.Larsson(AND)
2.Kluge(APP)
Nach dem Col de Grosse Pierre organisierten sich im Feld wieder die Teams und der Vorsprung begann wieder zu sinken. Die verbleibenden Fahrer arbeiteten aber weiterhin gut zusammen, sodass weiterhin die Chance auf den Etappensieg bestand, zumindestens für Casar, der mit entsprechendem Vorsprung sicher die Möglichkeit hätte, sich das Feld vom Leib zu halten.
Am Col du Mont de Fourche merkte man aber bereits Kluge und Vanmarcke an, dass diese sehr schwer kämpfen mussten, um das Tempo zu halten. Nachdem noch über 40 Kilometer zu fahren waren und Casar seine Begleiter nicht zu früh abhängen wollte, zog er nicht zu stark an diesem Anstieg an.
Somit kamen alle Ausreißer geschlossen über diesen kleinen Berg. Die Punkte gingen abermals an Larsson vor Kluge.
2. Bergwertung (3.Katg.):
1.Larsson(AND)
2.Kluge(APP)
Im Feld wurde das Tempo immer weiter erhöht, sodass das Feld gleich 3 Minuten bis zu diesem Anstieg wegmachen konnte. Immer mehr Teams im Feld zeigten nun Interesse an der Tempoarbeit und somit schmolz der Vorsprung Sekunde um Sekunde.
So blieb der Gruppe bei der Durchfahrt von Ècromagny (km 168,5) nur mehr ein Vorsprung von 1:30 Min.
Durch die Tempoarbeit von Boasson Hagen war es dann am Fuße des Schlussanstieges bereits um die Gruppe geschehen. Omega drückte weiter aufs Tempo und kaum ein anderes Team konnte dieser Tempoarbeit Paroli bieten.
Einigen Fahrern war das Bemühen anzusehen, eine Attacke zu probieren. Diese kamen aber nur einige Meter weg, ehe sie wieder gestellt wurden.
Das Feld war nun also im Schlussanstieg und weiterhin diktierte Omega mit Horner, Porte und Brajkovic das Tempo. Auf den beiden steilsten Kilometern (2-4) zerfiel das Feld komplett und es fanden sich nur mehr ca. 25 Fahrer im Spitzenfeld.
Auch das gelbe Trikot war mittlerweile in Schwierigkeiten und konnte den Anschluss nicht mehr halten.
Nachdem auch der letzte Helfer von Omega knapp 2 Kilometer vor dem Ziel verbraucht war, gab es immer wieder kleine Antritte, aber keiner konnte sich entscheidend absetzen. Erst ein kurzer Antritt von Hesjedal sorgte dafür, dass sich eine kleine Gruppe ein paar Meter absetzen konnte.
Dem Kanadier konnten oder wollten im ersten Moment nur Froome und Pinot folgen. Die anderen schienen zu sehr am Limit zu sein, auch Wiggins, der nun in seinem gewohnten, sitzenden Stil versuchte, die Lücke wieder zu schließen. Nachdem er aber kaum Unterstützung bekam, fiel ihm das ausgesprochen schwer und der Vorsprung vergrößerte sich zu den drei Angreifern. Unter anderem Nieve, Rogers, Gesink, aber auch Le Mevel, Voeckler und noch ein paar andere waren noch bei Wiggins.
Diese Situation konnte keiner der Fahrer im Verfolgerfeld um Wiggins kontrollieren, sodass der Vorsprung nicht kleiner sondern auf den letzten Metern noch etwas größer wurde. Etwa 10-15 Sekunden waren dies kurz vor der letzten Rampe, an der Froome nochmals versuchte sich von seinen Begleitern zu lösen, Hesjedal und Pinot ließen sich aber nicht abschütteln, da diese ebenfalls antrittsstark waren. Auf den letzten Metern gelang es Hesjedal sogar Froome noch zu distanzieren und feierte somit seinen ersten Grand Tour Etappensieg.
[size=90]Hesjedal setzt sich auf den letzten Metern gegen seine Konkurrenten durch und gewinnt die erste Bergankunft der Tour de France.
Das Verfolgerfeld kam dann mit 20 Sekunden Rückstand ins Ziel, angeführt von Nieve und Sanchez. Diese Gruppe war noch überraschend groß, hielt sich aber mit 20 Sekunden noch schadlos.
Nach kurzer Rechnung dürfte bei diesem Ergebnis nun Chris Froome das gelbe Trikot übernommen haben, knapp vor Hesjedal. Wiggins dürfte nun auf Rang 3 liegen, der Abstand ist mit einigen Sekunden aber nicht allzu groß.
Nachdem es sich um eine Bergankunft handelte, gab es natürlich auch Bergpunkte an die ersten zu vergeben.
3. Bergwertung (1.Katg.):
1.Hesjedal(GRM)
2.Froome(BMC)
3.Pinot(FDJ)
4.Nieve(COF)
5.Sanchez(RNT)
6.Voeckler(VCD)
Endergebnis:
01.Hejsdal(GRM)
02.Froome (BMC)
03.Pinot(FDJ)
04.Nieve +20sek(COF)
05.Sanchez(RNT)st.
06.Voeckler(VCD)
07.Le Mevel(ALM)
08.van Garderen(SAX)
09.Rogers(OGE)
10.Gesink(VCD)
11.Westra(RAB)
12.Wiggins(OPQ)
13.Monfort +35sek (ARG)
14.Taaramäe(OPQ)
15.Tschopp +40sek(APP)
16.Riblonk(COF)
17.Klöden(RNT)
18.Zubeldia(GRM)
19.de Gendt(RAB)
20.Brajkovic(OPQ)
+Edelhelfer die mit durchziehen sollten +60Sek (Martens,Seeldraeyers(RAB);Gautier, Kessiakoff, Albasin(ALM);Poels,Peraud(VCD);Gallopin(FDJ);Barta,Voigt,Knees(APP);Duarte,Chavanel,Rolland(RNT);
Rest geschlossen +3:30Min
bis auf Ausreißer+8Min
und Sprinter+10Min