Herzlich willkommen zur 1. Etappe der diesjährigen Enecotour. In diesem Jahr steht die Tour vor allem im Blickpunkt vieler Vueltafavoriten, denn die Vuelta beginnt eine Woche nach Ende der Enecotour. Das richtige Profil hat sie allerdings nicht wirklich zur idealen Vorbereitung aufs Hochgebirge. In diesem Jahr stehen nämlich gleich 4 Flachetappen auf dem Programm. Dazu kommen 1 Einzelzeitfahren und 1 Mannschaftszeitfahren, was allerdings auch für die Vuelta nicht unerheblich ist, denn in Spanien wird die erste Etappe ein solcher Kampf gegen die Uhr. Aber dazu kommen wir erst morgen rund um Sittard. Was noch fehlt in der Aufzählung der Etappen ist die letzte Etappe. Diese wird mit einigen Hügeln im Finale gespickt sein und viel wichtiger mit der Muur in Gerardsbergen kurz vor dem Ziel. Es wartet also eine interessante Rundfahrt. Anforderung an den Gewinner ist: Sehr guter Zeitfahrer + guter Klassikerfahrer + gute Mannschaft. Mit Boasson Hagen, Sylvain Chavanel, Lars Boom oder natürlich Philippe Gilbert sind hier einige Kandidaten am Start, doch die Liste lässt sich noch verlängern, aber die Entscheidung in Sachen GK wird sowieso erst auf den letzten beiden Etappen fallen, dem Einzelzeitfahren und der Etappe nach Gerardsbergen.
Damit zum heutigen Rennen, in dem sich früh eine Gruppe absetzen konnte. Drei Fahrer waren es. John Gadret (RNT), Georg Preidler (TSV) und Jelle Wallays (FDJ). Sie konnten sich erst einmal gut absetzen, während das Feld das Tempo kontrollierte. Daher können wir uns unterdessen dem Start- und Zielort von heute zuwenden. Die Etappe von heute ist vom Profil her nämlich nicht interessant. Sie ist einfach platt. Die höchste Erhebung ist gefühlt der Damm zum Aufstauen der Nordsee. Das Sperrwerk wurde wohl dazu errichtet damit die Niederländer nicht absaufen. Interessant ist bei der Strecke zwischen Waalwijk und Middelburg eher die Tatsache, dass sie viel in Meeresnähe verläuft, allerdings ist heute der Wind nicht sonderlich stark. Nun zum Startort Waalwijk:
Zitat
Waalwijk ist eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Nordbrabant. Die Fläche beträgt ca. 67,7 km², die Einwohnerzahl 46.389 (Stand 1. Januar 2012). Zur Gemeinde gehört der Hauptort gleichen Namens, so wie die Dörfer Waspik und Sprang-Capelle. Auffällig ist, dass letzteres Dorf, anders als die andern Orte in der Gemeinde, eine überwiegend protestantische Bevölkerung hat. Das kommt, weil es bis etwa 1800 zur Provinz Südholland gehört hat.
Außerdem sehr erwähnenswert sind natürlich die Sehenswürdigkeiten der Provinz. Ein Auszug daraus. Zum einen der Naturpark „Loonsche en Drunensche Duinen“ und im Ort Waalwijk selber natürlich das niederländische Leder- und Schuhmuseum. Nun wissen sie auch warum der Ort es nötig hatte sich als Startort zu bewerben…
Nun zum Zielort Middelburg, der vor allem vom Giro d’Italia 2011 bekannt ist, als die dritte Etappe hier endete:
Zitat
Middelburg ist die Hauptstadt der niederländischen Provinz Zeeland. Die Stadt liegt nördlich von Vlissingen auf der Halbinsel Walcheren. Middelburg besitzt seit 2004 ein University College - die, von der Schwesteruniversität Utrecht aus gegründete, Roosevelt Academy. Sie ist die kleinste Universität der Niederlande und neben der Hogeschool Zeeland die einzige der Provinz. Außerdem steht in Middelburg eines der bedeutensten gotischen Rathäuser der Niederlande.
Inzwischen ist nicht viel auf der Strecke passiert außer, dass die Fahrer dem Ziel in Middelburg schon sehr nahe gekommen sind und die Ausreißer noch immer vor dem Feld sind. Noch 8 km und 40 Sekunden, das ist also keinesfalls sicher, dass es hier zum Massensprint kommt. Vielleicht haben sich die Sprinterteams da schon auf der ersten Etappe verkalkuliert? Noch 7 km, aber der Vorsprung sinkt jetzt stark. Das könnte sich noch ausgehen. 35 Sekunden und im Feld ist man sich einig, allerdings auch vorne. Die haben aber schon fast 200 km in den Beinen. Sie holen auf jeden Fall alles aus sich heraus, doch mit Gadret haben sie auch noch einen schmalen Strich in der Landschaft dabei, der ist ja fast keine Hilfe auf diesem Terrain. Die Frage ist überhaupt, wie kann man so einen Fahrer in eine Gruppe bei so einem Rennen schicken??? Auch wenn er Mountainbiker ist, sollte man den Franzosen lieber die Pässe hinaufklettern lassen. Na ja, noch 4 km und der Vorsprung sinkt weiter. Jetzt sind es nur noch 20 Sekunden. Holt das Feld die drei tatsächlich noch ein? Hinten arbeiten gleich mehrere Teams für ihre Sprinter und das konsequent. Gleich kommen sie an die 3 km Marke und weiter pruzeln die Sekunden. Das wird eng, aber zur Zeit sieht es für das Feld ganz gut aus, auch wenn es immer noch 16 Sekunden sind. Vorne kämpfen sie aber auf der langen Geraden gerade konnte das Feld sie schon sehen. Noch 2 km und noch 11 Sekunden. Das wird eng, aber der Vorsprung schmilzt jetzt wie Eis in der Sonne. Das Feld kommt näher und näher. Nur noch ein Sturz o. ä. im Feld könnte den Ausreißern noch helfen vielleicht, denn unter dem Teufelslappen kommt jetzt der Saxobankzug und es sind nicht mehr viele Meter. Auch wenn die drei immer noch kämpfen und sich nicht gegenseitig attackieren, sie werden jetzt geschluckt. Schade! Aber jetzt geht es auf die letzten Meter. 750 m noch, Saxobank vorne. Für ihren Sprinter Guardini. Dahinter hat sich Ben Swift positioniert. Auch Sagan und Boonen sind vorne zu sehen. Ein hochklassiges Sprinterfeld also. Nun die letzten 400 m. Matthew Goss übrigens etwas weit zurück. Jetzt geht es auf die letzten Meter, die Anfahrer vorne und jetzt geht Guardini und gibt vollgas, an seinem Hinterrad Swift. Dahinter taucht jetzt Boonen auf, der kommt auf, aber jetzt geht Swift aus dem Windschatten, kann Boonen abhängen und zieht an Guardini noch vorbei? Das wird eng, aber er schafft es! Eine halbe Reifenlänge. Sieg für Ben Swift, vor Andrea Guardini und Tom Boonen. Vierter wird Theo Bos, die Top 5 komplettiert Peter Sagan. Damit verabschieden wir uns für heute mit dem Bild des Siegers.