Tre Valli Varesine (1.HC)

#1 von daN , 26.08.2012 19:12

Herzlich Willkommen zum Tre Valli Varesine, einem der ältesten und mittlerweile wichtigsten Klassiker in Italien. Zwar hat es noch nicht den Stellenwert eines Giro di Lombardia, dennoch genießt das Rennen sehr viel Ansehen unter den Rennfahrern.

In der 93-jährigen Geschichte (91. Ausgabe) konnten nur 7 mal nichtitalienische Fahrer gewinnen. Dazu zählt aber auch unter anderem Eddy Merckx. Das Tre Valli Varesine ist das letzte und wichtigste Rennen der Trittico Lombardo, welche wie der Name schon sagt aus drei Rennen besteht, die alle in der selben Region innerhalb von 3 Tagen abgehalten wird. Zu diesem Trittico Lombardo zählen zudem noch das Coppa Ugo Agostoni und Coppa Bernocchi.



Das Profil lässt viele Rennausgänge zu, sowohl eine frühe Gruppe als auch späte Attacken können zum Erfolg führen. Auch hügelstarke Sprinter haben ihre Möglichkeiten, wenn sie bei den letzten Anstiegen den Anschluss halten können. Dementsprechend konnte man sich schon vorweg ein sehr spannendes Rennen erwarten.

Was die Favoriten am heutigen Tag angeht - Mit Sicherheit muss man in erster Linie die Italiener beachten, die vor heimischer Kulisse überaus motiviert sein dürften. Dazu zählen beispielsweise Pellizotti, Nocentini und Ulissi (alle BMC), Pozzovivo (FAR), Visconti (OPQ). Nicht unterschätzen darf man auch Fahrer wie Favilli, Battaglin, Felline. Von den Nichtitalienern dürften folgende Fahrer interessant sein: Niemiec, Keldermann, Ligthart, Terpstra, Gilbert, Hermans, Chavanel, Duarte, Lagutin uvm.

Ob es aber überhaupt zu einem Favoritenkampf kommen sollte, das würde wohl das Feld entscheiden, denn gleich zu Beginn löste sich eine interessante Gruppe.

Gruppe des Tages:
Riccardo Chiarini (Farnese Vini)
Christian Meier (Garmin)
Marcel Wyss (RadioShack)
Guillaume van Keirsbulck (Topsport Vlaanderen)
Ruben Zepuntke (Topsport Vlaanderen)

Im Feld hatte keines der Teams Einwände gegen diese Konstellation und dementsprechend konnten sich diese Fahrer einen guten Polster vor gleich mal 7 Minuten herausfahren. Danach begann aber eine Unruhe im Feld einzukehren aus deren Folge dann mehrere Teams mit der Nachführarbeit starteten. Unter anderem BMC, Rabobank und FDJ sorgten dafür, dass der Vorsprung die 7:09 Minuten nicht mehr übersteigen sollte.

Auf den folgenden Kilometern tat sich dann nicht viel. Die Gruppe arbeitete weiterhin gut zusammen und das Feld holte Sekunde um Sekunde auf, was die Chancen der Gruppe etwas reduzierte. Bis etwa 100 Kilometer vor dem Ziel änderte sich auch nichts an dieser Situation. Dann probierte es aber etwas überraschend Nocentini mit einer Attacke, der sicher zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen war. Seiner Attacke wollte aber keiner folgen, sodass er noch einen sehr langen Weg vor sich hatte. Wahrscheinlich wollte er zu der Gruppe aufschließen, bei einem Abstand von 5:45 Min. zu dem Zeitpunkt aber keine einfache Aufgabe.

Im Feld wurde daraufhin zwar etwas weniger Tempo gemacht, der Abstand zu der Gruppe stieg dennoch nicht mehr an, weil andere Teams weiterhin das Tempo hochhielten. Nocentini konnte sich deshalb auch nicht wirklich lösen, sein Vorsprung pendelte sich bald einmal bei 50 Sekunden ein, stieg dann aber für einen längeren Zeitraum ebenfalls nicht mehr an.

Diese Aktion, das kann vorweggenommen werden, war recht bald zum Scheitern verurteilt. Zwar konnte sich Nocentini ganze 45 Kilometer zwischen Feld und Gruppe halten, den Anschluss sollte er aber nie schaffen, deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass er den Verbleib im Feld nicht schaffen konnte, nachdem er eingeholt wurde.

Gegen Ende machte dann Omega Pharma richtig Tempo und lies erstmal keine Attacken zu. Unter anderem Montaguti und Agnoli waren dafür verantwortlich, dass an den Anstiegen das Tempo ausgesprochen hoch war und einige Fahrer schon abreißen lassen mussten.

Auch in der Gruppe tat sich gegen Ende einiges. An den Anstiegen hin zum letzten Rundkurs fiel erst Zepuntke und dann Wyss zurück. Chiarini schien gut in Form zu sein und forcierte immer wieder das Tempo, solange bis nur mehr Meier mithalten konnte.
Die ganze Arbeit war schlussendlich aber umsonst, da das Feld vor dem letzten Rundkurs den Abstand auf nur mehr 30 Sekunden reduziert hatte. Deshalb war der Ausreißversuch dann recht bald auch für Meier und Chiarini Geschichte.

Auf dem abschließenden Rundkurs wurde dann weiter Tempo gebolzt und das Feld wurde Fahrer um Fahrer dezimiert. Auf der vorletzten Runde schienen schon viele Helfer aufgebraucht, sodass sich Gilbert löste. Ihm folgten sofort Rukiewicz, Martin, Lagutin und Vandewalle. Diese fünf Fahrer bildeten nun die neue Spitzengruppe.

Neue Gruppe:
Philippe Gilbert (FDJ)
Marek Rutkiewicz (RadioShack)
Daniel Martin (BMC)
Sergey Lagutin (Farnese Vini)
Kristof Vandewalle (Garmin)


Gilbert mit der Attacke[/size]

Omega und Rabobank waren trotzdem noch in der Lage auf den flachen Passagen wieder die Lücken etwas zu schließen, sodass sie nach einem harten Kampf die fünf Ausreißer doch wieder einholen konnten. Beim Zusammenschluss folgten dann natürlich gleich die nächsten Attacken. Unter anderem Duarte, Ligthart und Pozzovivo versuchten es sich zu lösen, es sollte dann aber schlussendlich nur Pozzovivo gelingen, eine Lücke herauszufahren. Zu diesem Zeitpunkt fiel das Feld nochmal komplett auseinander und es blieben keine Helfer mehr übrig, sodass alle Spitzenfahrer auf sich gestellt waren. Pellizotti und Keldermann erkannten die Situation noch rechtzeitig und folgten mit einer Attacke Pozzovivo. Sie schaffen dann auch recht bald den Anschluss zu Pozzovivo, der sich im Flachen aufgrund seiner Statur nur sehr schwer vorne halten konnte. Pellizotti nutzte die Situation sofort und attackierte gleich weiter. Keldermann wollte nicht sofort und Pozzovivo konnte erstmal nicht die Lücke schließen, somit ergab sich 3 Kilometer vor dem Ziel folgende Situation.

Franco Pellizotti (BMC)
+0.10
Domenico Pozzovivo (Farnese Vini)
Wilco Kelderman (Tosport Vlaanderen)
+0.26
Giovanni Visconti (OmegaPharma)
Philippe Gilbert (FDJ)
Pim Ligthart (Rabobank)
Fabio Duarte (RadioShack)
Diego Ulissi (BMC)
Enrico Battaglin (Farnese Vini)
Andrey Amador (Garmin)
+0.42
Elia Favilli (FDJ)
Marek Rutkiewicz (RadioShack)
Sylvain Chavanel (RadioShack)
Niki Terpstra (Rabobank)
Daniel Martin (BMC)
Kristof Vandewalle (Garmin)
Georg Preidler (Topsport Vlaanderen)
Sergey Lagutin (Farnese Vini)
Daniele Ratto (Farnese Vini)

Pellizotti wirkte schlussendlich etwas frischer als Pozzovivo und Kelderman, die es einfach nicht schaffen sollten, die Lücke zu schließen. Die Gruppe dahinter lief auch nicht ganz rund, da Battaglin und Ulissi aufgrund ihrer Teamkollegen in der Spitze nicht mitarbeiten wollten.

Als Pellizotti dann den letzten Kilometer erreichte war klar, dass es für den Italiener reichen sollte. Auch Pozzovivo und Kelderman sollten nicht mehr gestellt werden, da sich die Fahrer dahinter zu uneinig waren.
Pellizotti konnte auf den letzten Metern abstellen und rollte mit gehobenen Armen durch das Ziel. Mit 8 Sekunden Rückstand gab es noch einen Sprint um den zweiten Platz, den Pozzovivo für sich knapp entscheiden kann, da er noch ein paar Kraftreserven übrig hatte. Den Sprint der Verfolger gewann ganz überlegen Visconti vor Ligthart.


[size=85]Pellizotti meldet sich nach seiner Dopingsperre fulminant zurück


Ergebnis:
1 Franco Pellizotti (BMC)
2 Domenico Pozzovivo (Farnese Vini) 0.08
3 Wilco Kelderman (Tosport Vlaanderen)
4 Giovanni Visconti (OmegaPharma) 0.37
5 Pim Ligthart (Rabobank)
6 Enrico Battaglin (Farnese Vini)
7 Diego Ulissi (BMC)
8 Philippe Gilbert (FDJ)
9 Fabio Duarte (RadioShack)
10 Andrey Amador (Garmin)
11 Elia Favilli (FDJ) 1.08
12 Daniele Ratto (Farnese Vini)
13 Georg Preidler (Topsport Vlaanderen)
14 Kristof Vandewalle (Garmin)
15 Sylvain Chavanel (RadioShack)
16 Marek Rutkiewicz (RadioShack)
17 Niki Terpstra (Rabobank)
18 Daniel Martin (BMC)
19 Sergey Lagutin (Farnese Vini)
20 Sylvester Szmyd (RadioShack) 1.34

 
daN
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