GP Ouest France - Plouay (WS3)

#1 von daN , 16.09.2012 12:08

GP Ouest France - Plouay[/size]

Hallo und Herzlich Willkommen zum GP Ouest France - Plouay. Anders als der letzte Eintagesklassiker San Sebastian, hat dieses Eintagesrennen schon eine ausgesprochen lange Geschichte und wurde bereits 1931 das erste Mal ausgetragen. Viele große Fahrer wie Kelly, Nibali, Hincapie, Voeckler etc. konnten hier schon gewinnen. Interessant ist dieser Klassiker aufgrund seinen Profils, da es sowohl einen Sprint als auch zahlreiche Attacken zulässt. Dennoch waren in den beiden vergangenen Jahren hauptsächlich endschnelle Männer siegreich, sodass diese auch bei der diesjährigen Ausgabe zu favorisieren sind.

Dazu zählen mit Sicherheit Boasson Hagen, Peter Sagan, sowie die beiden Australier und ehemaligen Sieger Simon Gerrans und Matthew Goss.



Das angesprochene Profil lässt sehr viel zu, dennoch ist es möglicherweise nicht schwer genug, um Einzelattacken erfolgreich zu machen.

Etwas überraschend war nur eine einzige Mannschaft daran interessiert, einen Fahrer nach vorne zu schicken. Keiner der Teams hatte etwas dagegen, obwohl es sicht um Niki Terpstra handelte, der in dem Jahr bereits für einige Erfolgserlebnisse sorgen konnte und besonders bei den Frühjahresklassikern in einer bestechenden Form war.
Sollte er diese Form wiedergefunden haben, ist ihm sogar ein Solosieg über 240km zuzutrauen, was zu Beginn aber sehr abwägig schien. Das war deshalb unrealistisch, da von Beginn an einige Teams im Feld interessiert waren, das Tempo einigermaßen hoch zu halten, sodass der Vorsprung nicht gleich auf 20 Minuten sprang.

Ausreißergruppe:
TERPSTRA Niki (RAB) 18.05.1984

Zwar ließ man Terpstra in Folge doch immer weiter weg, als sein Vorsprung aber über 9 Minuten betrug (Anm.: nach 80 km gefahrenen Kilometern) wurde das Tempo im Feld immer weiter erhöht und der Vorsprung nahm erwartungsgemäß wieder so schnell ab, als er zuvor gestiegen war.


Terpstra im Kampf gegen das Feld - eine andere Ausführung von David gegen Goliath.

Terpstra lieferte zwar einen harten Kampf, gegen die Übermacht bestehend aus Radioshack, Omega, BMC, Cofidis und FDJ war er aber machtlos und musste sich zwei Runden vor Schluss geschlagen geben. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Rennen sehr unspektakulär verlaufen. Das Tempo war niemals so hoch, sodass beinahe noch alle Fahrer im Feld vertreten waren. Der eine oder andere hat zwar schon bereits aufgegeben, aber niemand, der eine Chance gehabt hätte, im Spitzenfeld zu landen.

Auf der vorletzten Runde sollte schlussendlich doch noch etwas passieren. Undzwar probierte Ben Hermans als erster Fahrer eine Attacke am letzten Anstieg, den Côte de Ty Marrec. Er schaffte es tatsächlich zu lösen und kam als alleiniger Spitzenreiter über diese Steigung. Der Vorsprung von ein paar Sekunden sollte aber nur bis zur Zieldurchfahrt reichen, da man im Feld nun doch daran interessiert war, das Tempo sehr hoch zu halten. Nachdem das Tempo bis zu den letzten drei Runden aber recht verschleppt wurde, hatten weiterhin wenige Fahrer Probleme den Anschluss zu halten. So blieben noch ca. 2/3 des Feldes auf der letzten Runde.

Viele Teams waren nun bemüht, die endschnellen Fahrer doch noch irgendwie abzuschütteln, die Bemühungen schienen aber recht spät zu sein, da der Rundkurs nicht allzu schwer war. Dennoch gingen bis zum letzten Anstieg ein paar kleinere Lücken auf, da Radioshack mit der gesamten Mannschaft aufs Tempo drückte.
An der letzten Steigung des Rennens, abermals dem Côte de Ty Marrec zerbrach dann das Feld. Duarte und Chavanel initiierten einen Angriff von Sanchez, der Martin, Ulissi, Gusev, Marcato, Gilbert, Kolobnev und Gerrans folgen konnten. Sagan und auch Boasson waren zu diesem Zeitpunkt überraschenderweise nicht dabei, anscheinend hatten ihre Teams die Positionierung etwas verschlafen.

Die Rennsituation nach dem Côte de Ty Marrec war nun folgende:

Côte de Ty Marrec
KOLOBNEV Alexandr (RNT) 04.05.1981
SANCHEZ GONZALEZ Samuel (RNT) 05.02.1978
MARTIN Daniel (BMC) 20.08.1986
ULISSI Diego (BMC) 15.07.1989
GUSEV Vladimir (GRS) 04.07.1982
MARCATO Marco (COF) 11.02.1984
GERRANS Simon (OGE) 16.05.1980
GILBERT Philippe (FDJ) 05.07.1982 Zeitfahrmeister

+0:13Min
Teile des Feldes (u.a. Sagan, Boasson Hagen, Simon, de Gendt, Ligthart, ..)

Radioshack und BMC schafften es tatsächlich zwei Fahrer vorne unterzubringen. Dementsprechend machten Kolobnev für Sanchez und Martin für Ulissi mächtig Tempoarbeit, sodass der Abstand erstmal nicht geringer wurde. Es blieben noch 2 Kilometer und der Vorsprung konnte von der Gruppe vorne weiterhin auf 10 Sekunden gehalten werden. An der 1 km Marke waren es immer noch 8 Sekunden, doch Kolobnev und Martin ging die Puste aus, sodass das Tempo ein klein wenig verschleppt wurde und die zweite Gruppe mit Sagan, Boasson etc. wieder näher rankam.

Im Finale wurde es dann denkbar knapp. Die Gruppe hatte auf den letzten 300 Metern maximal 20-30 Radlängen Vorsprung, Gilbert, Marcato, Sanchez, Gerrans und Ulissi hatten aber genügend Kraft, um sich vor dem anbrausenden Feld zu halten. Die anderen Fahrer wie Gusev konnten im Sprint nicht mehr eingreifen und wurden bereits von Sagan überholt.
Vorne war es ein Herzschlagfinale zwischen den fünf genannten Fahrern, aber auch Boasson und Sagan schienen noch nicht geschlagen, denn die Lücke war geschlossen. Gilbert fuhr den Sprint auf den letzten Metern dann von vorne, Gerrans und Marcato konnten noch am Hinterrad mithalten, ihn aber nicht mehr übersprinten. Sanchez und Ulissi gaben alles, um noch vor dem Feld zu bleiben und schafften es auch tatsächlich, da Sagan und Boasson auf den letzten 100 Metern die Puste ausging. Sie hatten ihren Sprint an der 500 Metermarke angezogen, um möglicherweise doch noch im Kampf um den Sieg eingreifen zu können, schafften es aber knapp nicht mehr.

So schaffte es die Gruppe tatsächlich vor dem Feld ins Ziel, aber nur aufgrund der aufopfernden Arbeit von Kolobnev und Martin, ansonsten wäre man sich wohl zu uneinig gewesen. Profiteur der gesamten Aktion war aber Gilbert, der abermals einen Klassiker zu seinen Erfolgen zählen kann.


[size=85]Gilbert setzt sich knapp gegen seine Konkurrenten durch


Ziel:
1. GILBERT Philippe (FDJ) 05.07.1982 Zeitfahrmeister
2. MARCATO Marco (COF) 11.02.1984
3. GERRANS Simon (OGE) 16.05.1980
4. SANCHEZ GONZALEZ Samuel (RNT) 05.02.1978
5. ULISSI Diego (BMC) 15.07.1989
6. SAGAN Peter (COF) 26.01.1990 Straßenmeister
7. BOASSON HAGEN Edvald (OPQ) 17.05.1987 Straßen- und Zeitfahrmeister
8. GOSS Matthew Harley (RAB) 06.11.1986
9. SWIFT Ben (GRS) 06.12.1987
10. VAN AVERMAET Greg (OGE) 17.05.1985
11. GUSEV Vladimir (GRS) 04.07.1982
12. SIMON Julien (RNT) 04.10.1985
13. LIGTHART Pim (RAB) 16.06.1988
14. BOUET Maxime (COF) 03.11.1986
15. KOLOBNEV Alexandr (RNT) 04.05.1981
16. CHAVANEL Sylvain (RNT) 30.06.1979 Zeitfahrmeister
17. MARTIN Daniel (BMC) 20.08.1986
18. DUARTE AREVALO Fabio Andres (RNT) 11.06.1986
19. DE GENDT Thomas (RAB) 06.11.1986

 
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